Architekturpreis Berlin 2023

  • Der ArchitekturPreis Berlin 2023 unter der Schirmherrschaft der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bietet noch bis zum 28. August die Möglichkeit zur Online-Abstimmung.

    ArchitekturPreis Berlin 2023

    Zitat

    Der ArchitekturPreis Berlin, der sich an Architektinnen und Architekten, sowie ihre Bauherren richtet, wird alle drei Jahre für beispielhafte baukünstlerische Gebäude und Freiräume verliehen, deren architektonische Qualität, kreative Kraft und technische Innovation der nachhaltigen Gestaltung des urbanen Lebensraumes Berlin verpflichtet ist.

    Der 12. ArchitekturPreis Berlin steht unter der Schirmherrschaft des Senators für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und wird Bauwerken zuerkannt, die ab Januar 2020 im Land Berlin fertig gestellt wurden. Mit insgesamt 87 eingereichten Projekten bildet der ArchitekturPreis Berlin 2023 erneut die gesamte Bandbreite des architektonischen Schaffens in der Hauptstadt ab.

    Eine von außerhalb Berlins berufene Jury, bestehend aus drei Architektinnen und Architekten und zwei Persönlichkeiten des weiteren Kulturbereichs, wird im Juni 2023 aus allen Einreichungen den Preisträger gekürt und weitere Sonderpreise und Auszeichnungen vergeben.

    Projektauswahl

    Einige Beispiele:

    Tchoban Voss, Rosenthaler Straße

    Patzschke Planungsgesellschaft, Villa in Berlin-Dahlem

    Nöfer, NEO, Knesebeckstraße

    Auch viele andere mehr oder weniger gelungene Bauprojekte - auch Sanierungen - stehen zur Auswahl. Die Wahlstimme erfordert die Bestätigung mittels E-Mail-Link, so dass nur 1 Stimmabgabe möglich ist.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Die oben zitierten Beispiele sind schon die besseren Entwürfe. Aber richtig gefallen sie mir nicht.

    Ich bin einzig beim U-Bahnhof Rotes Rathaus überzeugt, etwas Preiswürdiges gefunden zu haben.:

    https://www.architekturpreis-berlin.de/2023/de/Projekt/047/index.html

    Der größte Witz aber ist, dass dieser Schwachsinn hier allen Ernstes als Kandidat aufgenommen wurde:

    https://www.architekturpreis-berlin.de/2023/de/Projekt/106/index.html#image-5

  • Wir dürfen niemals vergessen, dass der schrecklichen Villa am Schlachtensee von Augustin Frank Winkler, der Abriss dieses feinen Hauses von 1905 vorausging. Jetzt im Katalog zum Architekturpreis mit Auflistung der „Nachhaltigkeit“. Von dem Abriss mal ab, muss es einem als Verfasser schon peinlich sein, das Haus mit zweischaliger Betonaußenwand dann noch als nachhaltig herauszustreichen, weil: „Leicht veränderbare, flexible Grundrisse“. Hier wurden einfach unfassbar viele Ressourcen für wirklich nichts verbraten. Sie werden wohl selbstgerecht, emeritiert und kinderlos alt werden, der Gesellschaft hat das Schaffen leider nichts genützt.


  • Kann man sich nicht ausdenken. Das ist wirklich starker Tobak, dass ausgerechnet dieses Haus für einen Preis nominiert ist.
    Ich finde den Entwurf schon deshalb ungenügend, weil er sich nicht entscheiden kann zwischen brutalistischer Horizontalqliederung und postmodernem Giebelzitat. Er will beides gleichzeitig und so sieht es dann auch leider aus.

    Nachhaltiges Handeln hätte bedeutet, das alte Haus stehen zu lassen und durch innovative und denkmalgerechte Sanierung ins 21. Jahrhundert zu führen.

  • Kann man sich nicht ausdenken. Das ist wirklich starker Tobak, dass ausgerechnet dieses Haus für einen Preis nominiert ist.
    Ich finde den Entwurf schon deshalb ungenügend, weil er sich nicht entscheiden kann zwischen brutalistischer Horizontalqliederung und postmodernem Giebelzitat.

    Das (neue) Haus sieht scheisse aus. Man sollte die abgerissene Villa fuer den Bewerb einreichen. Das waere der Sieger vor allen!

  • Solche Preise sind nichts Wert, sie sprießen wie Pilze aus Boden. Szene typisch wird immer alles untereinander ausgehandelt. Diese Preise dienen nur dazu das eigene Portfolio aufzublähen und Kunden zu blenden.

    Seht her, ich bin ein hoch dekorierter Architekt. Ich habe den BDA Preis goldener Würfel XY und Dämmlobby Ölfassade 2023 gewonnen. Schaut mal wie toll ich bin. 😊

    Beachtenswert ist einzig und allein das diesmal auch zwei klassische Vertreter dabei sind.

  • Das ist ein einziges Gruselkabinett, die Hälfte ist einfach banaler Allerweltsmüll, fast die restliche Hälfte ganz ok, aber weit von preiswürdig entfernt. Höchstens 7 oder 8 Kandidaten (nicht klassische eingeschlossen) wären es überhaupt wert, auf so einer Shortlist aufzutauchen. Hier soll doch die Elite der Baukunst ausgezeichnet werden, und man fragt sich ernsthaft wer das alles zusammengestellt hat. Vielleicht ist aber auch tatsächlich höchstens Mittelmaß gebaut worden in Berlin. Das entspräche auch meinem persönlichen Eindruck.

  • Da braucht man sich nicht über die vielen Villenabrisse und Bausünden im Grunewald,Schlachtensee usw.in den 60/70er Jahren wundern,auch heute, gibt es leider noch immer kein Umdenken bei einigen Architekten und Bauherren . :sad: :kopfschuetteln:

  • Solche Preise sind nichts Wert, sie sprießen wie Pilze aus Boden. Szene typisch wird immer alles untereinander ausgehandelt.

    Seh ich anders. Gerade weil hier ein Publikumsvotum möglich ist, ist das auch ein Signalgeber in Richtung des Architektur-Establishments, dass es überwiegend an der Öffentlichkeit vorbei handelt.

    Schließlich hat 2022 das Büro Patzschke den Publikumspreis gewonnen. ;)

  • copyright_laurianghinitoiu_june14_kurfurstenstrasse-2%2016zu9.jpg@h=540?h=540

    (c) Laurian Ghinitoiu - dieses Foto wurde per Direktlink von der Webseite des ArchitekturpreisBerlin 2023 eingebettet.

    Google StreetView

    Preisträger ArchitekturpreisBerlin 2023

    Kommentar hierzu auf der Facebookseite unseres Berliner Ortsverbands:

    "Auszeichnung" erhalten beim Architekturpreis Berlin 2023: das Eckhaus Kurfürstenstraße 142 in Schöneberg. Wann wird man damit beginnen, eingereichte Architekturvisualisierungen im Dämmerlicht mit voller Innenraumbeleuchtung als nicht realitätsgerecht abzulehnen? Auch völlig banale Nahezu-Vollglasfassaden wie bei diesem Neubau erhalten durch diesen Trick ein optisches Upgrade, das den tatsächlichen gestalterische Rang des Gebäudes höher erscheinen lässt als tatsächlich gegeben. Dieses Gebäude fügt einem kriegsbedingt stark ausgedünnten Ensemble erhaltener Altbauten im Kurfürstenkiez keinen architektonischen Mehrwert hinzu, so wie einige in den letzten 20 Jahren entstandene Neubauten in der Umgebung, sondern verschlechtert eine städtebaulich nicht unwichtige Ecksituation durch eine unruhige Verschachtelung von Glas-Metall-Quadern, die nicht so aussehen, als würde man sie in 60-100 Jahren noch zu den erhaltenswerten Zeugnissen der Berliner Architektur um 2020 zählen.


    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Ein Gebäude welches die Straßenecke bewusst ignoriert. Ich möchte bei dieser Gelegenheit mal auf einen Glasbau aufmerksam machen, der so ziemlich alles besser macht. Der Bau in der Rudi-Dutschke-Straße 23. Man beachte wie phantastisch ein moderner Glasbau einen Altbau ergänzen kann, wenn nur ein Architekt am Werk ist der was kann. Einer der ganz wenigen Beispiele gelungener moderner Glasbauten in Berlin.

  • Wie kann man neben einem Gründerzeit-Altbau mit Kolossalordnung so ein Gebäude hinstellen. Da stellt sich doch zuerst mal die Frage: Wer vergibt eigentlich diesen angeblich so renommierten ArchitekturPreis Berlin? Wer entscheidet, dass dieses Projekt eine “architektonische Qualität, kreative Kraft und technische Innovation der nachhaltigen Gestaltung des urbanen Lebensraumes Berlin" hat?

    Nachhaltig, die Ausrede für alles, da wird mir angst und bange. Nachhaltig Scheiße, würde ich sagen.

    Wer sitzt denn in der Jury. Ist es hier nicht auch so wie immer: Architekten bewerten Architekten. Ich unterstelle, dass sich in der Jury wenig Stadtbild Deutschland Freunde befanden. Und wenn? Dann wären sie in der Minderheit.

    Die Bewertungs-Kriterien sind natürlich Architekten-Kriterien:

    Bodentiefe Schiebefenster, eine gehobene Ausstattung mit Fußbodenheizung in allen Räumen und barrierefreier Zugang zum Aufzug sind Standardeinrichtungen in allen entstandenen Wohneinheiten. Im Kellergeschoss wurden Abstellräume, Pkw- und Fahrradstellplätze eingerichtet.

    Wow, da will ich auch hin!!!

    Der Hinweis, dass sich "heute gründerzeitliche Gebäude und Wohnplatten aus der DDR-Bauepoche einigermaßen unversöhnlich" gegenüberstehen, erscheint wie ein Steilvorlage, so ein Gebäude zu bauen. Dieser Bau erscheint nun als Vermittler, der die beiden Streithähne noch zusammenhält. Denn "das Projekt “m17” soll nach Plänen der verantwortlichen Büros als “Adapter” und Stadtreparatur gleichermaßen funktionieren. Das Gebäude ist als Punkthaus am Blockrand und Wohngebäude mit gewerblichem Erdgeschoss konzipiert worden und greift die gründerzeitliche Straßenflucht und Lochfassade des “steinernen Berlins” auf".

    Adapter und Stadtreparatur, das klingt so positiv. So ein Gebäude will ich haben!!! Unbedingt!!!

    Ich staune immer wieder, wie es die Architekturbüros schaffen, über ihre Architektenprosa der Gesellschaft zu vermitteln, dass sie die "Deutungshoheit" über "gute" Stadtbilder und "gute" Architektur haben.

    Das schafft man, indem man die "radikal moderne Formsprache als architektonisches Verbindungelement" hochjazzt und behauptet, man würde "die bestehenden Stadtstrukturen weiterbauen und sinnvoll ergänzen".

    Wie definiert man "bestehende Stadtstrukturen" und was bedeutet in diesem Zusammenhang "sinnvoll" (ergänzen)?

    Fragen über Fragen, die sich aus den lügenhaften Behauptungen der Modernisten ergeben.

  • Wir sollten als Verein auch viel öfter solche Preise vergeben.

    Grundsätzlich richtig der Gedanke, nur müssen die Preise auch eine eigene Gewichtung haben, sonst läuft sich das recht schnell tot. Vielleicht könnte man die Regionalverbände einbeziehen und jeweils auch Regionalpreise vergeben. Bevor solche Überlegungen aber angestellt werden, müsste das Prozedere erst einmal vernünftig auf die Beine gestellt werden. Im letzten Jahr hat man beim "Gebäude das Jahres" nicht mal geschafft, alle Vereinsmitglieder daran teilnehmen zu lassen, weil man sie nicht über die Wahlmöglichkeiten benachrichtigte. Diese Defizite müssen abgestellt werden, bevor man sich über weitere Auszeichnungen Gedanken macht.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Auch völlig banale Nahezu-Vollglasfassaden

    Regelmäßig ist in den Medien zu lesen, dass solche großflächigen Glasfassaden dazu führen, dass die jeweiligen Gebäude eine schlechte "Klimabilanz" haben. Gleichwohl scheint der Aspekt "Klima" für die Zunft der Architekten und berufenen Stadtplaner nur dann eine Relevanz zu haben, wenn es darum geht Rekonstruktionen (Schinkelsche Bauakademie) oder den Abriss von siffigen Plattenbauten (Staudenhof Potsdam) zu verhindern. Wo hingegen bleibt der Protest der Herren Spars und Schellnhuber gegen solche Glaskisten?