Am 8.1.25 fand die Verleihung des Preises für die beste Wiederherstellung einer historischen Fassade in Berlin 2024 ("Fassadenpreis") statt.
Die dazugehörige Presseinformation:
"Berliner Fassadenpreis von Stadtbild Deutschland e. V. erstmals verliehen
Bei der Mehrzahl der Berliner Altbaufassaden wurde im Verlauf des 20. Jahrhunderts das Stuckornament entfernt, weit häufiger als in anderen Städten. Der Verlust für das Stadtbild ist enorm. Wiederbestuckungen werden nur selten durchgeführt und erfordern ein überdurchschnittliches ideelles und finanzielles Engagement des Hauseigentümers. Der Berliner Ortsverband des bundesweit tätigen baukulturellen Bürgervereins Stadtbild Deutschland e.V. möchte daher qualitativ und ästhetisch herausragende Wiederbestuckungen durch eine Auszeichnung würdigen: den Preis für die beste Wiederherstellung einer historischen Fassade in Berlin („Fassadenpreis“). Der Preis beinhaltet eine Gravurtafel und eine Urkunde für den Hauseigentümer und den ausführenden Fachbetrieb, gegebenenfalls auch für den Architekten.
Die Auszeichnung wurde erstmals am 8. Januar dieses Jahres für 2024 verliehen. Von den vier qualifizierten Kandidaten wurde durch eine Online-Abstimmung unter den Berliner Vereinsmitgliedern mit deutlicher Mehrheit das 1880 erbaute Eckhaus Mittel- Ecke Neustädtische Kirchstraße als Sieger ermittelt. Ausgezeichnet wurden der Hamburger Eigentümer und Immobilienentwickler Harm Müller-Spreer und der Berliner Dipl. Ing. Architektur, Stuckateurmeister und Restaurator Sebastian Rost. Müller-Spreer veranlasste die Rekonstruktion der bauzeitlichen Stuckfassade bei dem beschädigten und kahlgeschlagenen Gründerzeithaus am Neustädtischen Kirchplatz im Bezirk Mitte durch den Pankower Fachbetrieb Sebastian Rost Ornament & Architektur.
In seiner Ansprache dankte der Berliner Ortsverbandsleiter von Stadtbild Deutschland, Peter Dobrick, Müller-Spreer dafür, mit der aufwändigen, originalgetreuen Wiederherstellung der bauzeitlichen Fassade Berlin ein Stück seiner einstigen Schönheit zurückgegeben zu haben. Sebastian Rost erhielt Anerkennung und Dank für die Planung und Ausführung der qualitativ herausragenden Fassadenrekonstruktion auf der Basis weniger historischer Fotografien. Die Gravurplatte des Preisträgers wird an dem vorbildlich sanierten Gebäude einen würdigen Platz finden.
Der Preis für die beste Wiederherstellung einer historischen Fassade in Berlin ist ein wirklicher Publikumspreis, der fortan jährlich vergeben werden soll. Stadtbild Deutschland e. V. möchte damit den Gewinn hervorheben, den die Wiederherstellung und Pflege einer historischen Fassade für das Stadtbild bedeutet, gerade in Berlin. Durch die Preisvergabe möchten wir Hauseigentümer dazu inspirieren, es den Preisträgern gleichzutun, und publik machen, dass ihre idealistische, über das Notwendige weit hinausgehende Leistung gesehen und gewürdigt wird."
Historische Aufnahme des Hauses Mittelstraße 41, Ecke Neustädtische Kirchstraße in Berlin-Mitte:
Zustand vor Sanierung:
Von Jörg Zägel - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11933678
Zustand 2024:
Detail der Fassade:
Tilo Bergmann, Bundesvorsitzender Stadtbild Deutschland e.V., Sebstian Rost, Harm Müller-Spreer, Peter Dobrick, Ortsverbandsleiter Berlin von Stadtbild Deutschland e.V., Benedikt Goebel, Stiftung Mitte Berlin: