Posts by Snork

    Hier die Seitenaufnahme des Bremer Neptunbrunnens von Vitusstädter:



    Natürlich kann auch mehr oder weniger dingliche abstrakte Kunst schön wirken - insbesondere wenn der Künstler auch eine fundierte bildnerische Ausbildung erhalten und wirkliche Begabung hat, wie zB Picasso, Kandinsky. Dieser Neptunbrunnen kann aber beim besten Willen nicht als schön bezeichnet werden. Die Proportionen wirken ungelenk, das Material (Beton?) schlecht gealtert.

    Wenn Bürger unter eingereichten Entwürfen auswählen dürfen, wird meist der am wenigsten hässliche genommen. Ist bereits die Auswahl kläglich, wie weiter oben ja bereits vermutet, dann ist das Ergebnis eben nicht so großartig. Wenn Fachpreisrichter auswählen, ist das Resultat meist noch schlechter - vermutlich gibt es da eine Art Betriebsblindheit, die sich über das natürliche Schönheitsempfinden legt. Bei Architekturwettbewerben läuft es ja so ähnlich.

    Wobei das Bremer Beispiel für diese Aussage denkbar schlecht gewählt ist, denn es zeigt eben keine abstrakte Kunst. Neptun und die Tiere bleiben deutlich erkennbar.

    Die Rede war auch nicht von abstrakter Kunst, sondern von Abstraktion. Als Kunsthistoriker müsstest Du wissen, dass Abstraktion in der Kunst keineswegs nur bedeutet, dass das Kunstwerk keinerlei Bezug zum dinglichen Objekt erkennen lässt.

    Wikipedia definiert Abstraktion folgendermaßen:

    In der Bildenden Kunst bezeichnet Abstraktion einerseits die mehr oder weniger ausgeprägte stilistische Reduzierung der dargestellten Dinge auf wesentliche oder bestimmte Aspekte. In diesem Fall spricht man davon, dass vom Allgemeinen auf das Wesentliche abstrahiert wird. Was als wesentlich gilt, bestimmt einerseits die Kreativität des Künstlers, andererseits die Wahrnehmung des Betrachters.

    Genau das macht der Künstler bei den Figuren des Neptunbrunnens: er reduziert die Figuren auf die Form und wenige vergröberte Merkmale - er abstrahiert. Insofern liegst Du mit Deiner Kritik leider falsch.

    Ich hab mir den Spaß erlaubt, den Neptunbrunnen mit seinem Bremer Wiedergänger zu vergleichen. Auch die Brunnenarchitektur veranschaulicht gut, wie es mit der bildenden Kunst und Architektur ab der Mitte des 20. Jahrhunderts bergab ging. Wie kommen wir da bloß wieder raus?



    Dazu der Text von unserer Berliner Facebookseite: "Was für die Architektur der Modernismus war, war für die bildende Kunst die Abstraktion. Man kann es gut an diesen beiden Neptunbrunnen erkennen, der eine auf dem Berliner Schloßplatz, der andere in Bremen. In der Kunst und Architektur gilt - zumindest in unserer Kultur - nur der Weg nach vorne als satisfaktionsfähig. Den Weg zurück zur Schönheit zu finden scheint ungewöhnlich schwer."

    Artikel in entwicklungsstadt.de über die Pressemitteilung diverser Institutionen und Bürgervereine zum skandalösen Treiben der Bundesstiftung Bauakademie. Auch unser Berliner Stadtbild-Ortsverband gehört zu den Mitzeichnern. Der Text wurde inhaltlich auch an die Bundesbauministerin Geywitz geschickt:


    Kontroverse: Welches Ziel verfolgt die Bundesstiftung Bauakademie? | entwicklungsstadt berlin
    Statt einer historischen Rekonstruktion der Bauakademie verfolgt die gegründete Stiftung offenbar das Ziel einer modernen Interpretation.
    entwicklungsstadt.de

    Auszug aus den Forumsregeln:

    "Es wird ein generell höflicher und sachlicher Umgang untereinander erwartet. Forumsteilnehmer sollen darauf achten, den Forumsfrieden zu wahren und die Leistungen und Beiträge anderer Forumsteilnehmer zu respektieren. Andere Forumsteilnehmer sollen nicht in provozierender oder herabsetzender Weise angegriffen werden."


    Das Moderatorenteam ist der Ansicht, dass auch dann eine Störung des Forumsfriedens vorliegen kann, wenn ein Teilnehmer praktisch jede sich bietende Gelegenheit nutzt, um andere Forumsteilnehmer moralisierend oder belehrend zurechtzuweisen - auch, wenn dessen einzelnen Beiträge noch nicht explizit regelwidrig sind. Früher oder später könnten auch Forumsteilnehmer dauerhaft gesperrt werden, die anhaltend durch den Forumsfrieden störendes Verhalten der genannten Art auffallen.

    Die Internetpublikation "entwicklungsstadt.de" berichtet ebenfalls:


    Neptunbrunnen: Bürgervereine fordern Rückführung oder Replik | entwicklungsstadt berlin
    Eine Allianz Berliner Bürgervereine fordert die Rückführung des Neptunbrunnens - oder zumindest eine Replik auf dem "neuen" Schlossplatz.
    entwicklungsstadt.de


    Die originalen Brunnenfiguren werden in absehbarer Zeit nicht auf den Schloßplatz zurückkommen. Die Senatsbaudirektorin lässt diesbezüglich keinerlei Interpretationsspielraum. Es ist auch die Position des Senats. Ich finde es sehr enttäuschend, dass der Senat hier anscheinend (wieder einmal, wie bei der Klosterstraße 44) vorauseilend vor möglicher Kritik gewisser Kreise einknickt, anstatt einfach das einzig Richtige zu tun und den Brunnen dorthin zurückzugeben, wo er rechtmäßig hingehört. Wozu haben wir jetzt einen CDU-geführten Senat? Auf welche politische Konstellation sollen wir noch hoffen?


    Es geht darum, nun zu verhindern, dass dort irgendein moderner Allerweltsbrunnen mit einem Dschungel drumherum hinkommt. Dass ein solcher moderner Brunnen dann irgendwann nach Jahrzehnten doch noch gegen den richtigen ausgetauscht wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Wird aber der Schloßplatz historisch rekonstruiert, bestünde immerhin jederzeit die Möglichkeit, die Originalfiguren später doch noch auszutauschen - die richtige Brunnenschale wäre ja bereits an Ort und Stelle. Der Umstand, vorerst zwei "Neptunbrunnen" in Berlin zu haben, würde doch allen unvoreingenommenen Betrachtern vor Augen führen, wie stur und widersinnig das Festhalten des Brunnens am falschen Ort war.

    Es war leider zu erwarten, dass dieses Thema hier eskaliert und den Forumsfrieden beeinträchtigt.

    Um es klar zu sagen: Beiträge, die Straftaten gutheißen, sind gegen die Forumsregeln und werden gelöscht, eventuell auch Antwortposts, die diese Beiträge direkt zitieren.

    Auch Beiträge, die den Missbrauch von Kulturdenkmäler für politische Aktionen gutheißen, werden wir in diesem Sinne moderieren.

    Es gibt eine aktuelle Pressemitteilung der Allianz Berliner Bürgervereine zum Thema zukünftige Schloßplatzgestaltung (Nebenbei: da "Schloßplatz" ein historischer Eigenname ist, ist die Beibehaltung des "ß" korrekt):


    Pressemitteilung der Allianz Berliner Bürgervereine:


    Den Schloßplatz nicht der Beliebigkeit preisgeben – mindestens eine Nachbildung des Schlossbrunnens muss wieder an seinen Ursprungsstandort!


    Berliner Bürgervereine sprechen sich für eine Neugestaltung des Schloßplatzes in Anlehnung an den Zustand vor der Zerstörung aus. Dies würde seiner geschichtlichen Bedeutung gerecht werden und böte Möglichkeiten einer verbesserten Klimaresilienz.


    Im aktuellen Koalitionsvertrag wurde die Wiederherstellung einer Brunnenanlage auf dem Schloßplatz in Aussicht gestellt. Der Schloßbrunnen, der hier von 1891 bis 1951 stand, soll nach dem Willen des Senats aber vor dem Fernsehturm verbleiben, wo er 1969 aufgestellt worden ist.


    Die Allianz Berliner Bürgervereine vertritt den Standpunkt, dass es die beste Lösung wäre, die originalen Figuren des Schloßbrunnens nach ihrer ohnehin fälligen Restaurierung in einer rekonstruierten Brunnenschale wieder an dem Ort aufzustellen, für den sie entworfen wurden: dem Schloßplatz. Eine moderne Brunnenanlage würde hingegen zum jetzigen Standort vor dem Fernsehturm passen.


    Der Schlossbrunnen war eine heitere und originelle Schöpfung des Neobarock, 1888 – 91 nach Entwürfen des Berliner Bildhauers Reinhold Begas auf Kosten der Stadt geschaffen. Bereits Karl Friedrich Schinkel hatte seinen Standort vor dem Portal II des Berliner Schlosses, gegenüber der Einmündung der Breiten Straße, vorgeschlagen. Heute wie damals ist der Brunnen mit seiner flachen Granitschale ein an Sommertagen beliebtes Wasserspiel und leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufenthaltsqualität an seinem Standort.


    Da aber jüngst die Entscheidung gegen eine Versetzung des Schloßbrunnens verkündet wurde und wir die Gefahr sehen, dass eine beliebige moderne Gestaltung des Schloßplatzes die Wiederaufbauleistung der Schlossfassaden entwerten würde, setzen wir uns im Namen zahlreicher baukulturell interessierter Berliner Bürgerinnen und Bürger dafür ein, dass bei der Neugestaltung des Schloßplatzes prägende Charakteristika des Zustands vor der Zerstörung um 1950 wiederhergestellt werden. Der Begassche Schloßbrunnen könnte als spendenfinanzierte Replik wiederentstehen, ebenso die beiderseitigen Schmuckbeete, die südlichen Schloßterrassen und die Grünanlage am Schlossrondell. An der West- und Südseite des Platzes könnten neu gestaltete Grünflächen entstehen, die dort heute befindliche Durchgangsstraße aufgehoben werden. Dies würde die Wiederherstellung des kunsthistorischen Zusammenhangs von Schlossfassade und Schloßplatz ermöglichen, immerhin über fünf Jahrhunderte der protokollarisch bedeutendste Platz Berlins.


    Ein rekonstruierter Schloßbrunnen mit den historischen Schmuckbeeten des Schloßplatzes, in Verbindung mit weiteren Baumpflanzungen und Grünanlagen an den Platzrändern und verkehrsberuhigenden Maßnahmen, würde der Forderung nach Klimaresilienz entsprechen und wäre zugleich eine der geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung des Platzes angemessene Lösung.


    Berlin, 17.9.2023


    Allianz Berliner Bürgervereine:

    Berliner Historische Mitte e.V.

    Errichtungsstiftung Bauakademie

    Forum Stadtbild Berlin e.V.

    Gesellschaft Historisches Berlin e.V.

    Planungsgruppe Stadtkern

    Stadtbild Deutschland e.V. Ortsverband Berlin

    Ob das Ansinnen der Aktivisten berechtigt ist oder nicht, sollte hier nicht zum Diskussionsthema werden.


    Hier ein derzeit noch frei verfügbarer Artikel in der Morgenpost:

    Brandenburger Tor: Video zeigt dramatischen Polizeieinsatz
    Ein Video der Farbattacke auf das Brandenburger Tor zeigt: Die Klimaaktivisten hatten größere Pläne. Die Polizei kam ihnen zuvor.
    www.morgenpost.de

    Besorgniserregend finde ich, dass die aufgesprühte Farbe offenbar nicht wasserlöslich ist. Bei 0:20 im Video kann man den Einsatz eines Hochdruckreinigers gegen die Farbe beobachten, ohne jedweden Erfolg. Die Farbe dürfte sich also nicht ohne Substanzverlust vom porösen Sandstein entfernen lassen. Es ist wirklich grauenhaft.

    Das hat alles weder Chic noch Charme, sondern wirkt insgesamt leider eher unattraktiv.

    Ja, leider ist auch dieser gewellte Bau noch schlechter geworden als nach den Visualisierungen erwartet. Diese erdgraue Putzfassade wirkt wie 40 Jahre alter Kratzputz bei einem abgestuckten Gründerzeitler. Die seltsam ausgerichteten Fensterrahmen und die Balkone wirken erstaunlich billig für so ein Multimillionenobjekt. Auch der Blockrand wird von den Bauten großteils nicht eingehalten.

    Ich hatte es auch vor ein paar Wochen fotografiert, aber mir fehlte dann die Motivation, es hier hochzuladen.

    Hier noch eine Ansicht aus Richtung Friedrichstraße:


    Auch die in Berlin reichweitenstarke Internetpublikation entwicklungsstadt.de berichtet.

    Die Aktivitäten unseres Ortsverbands - in Zusammenarbeit mit weiteren Bürgervereinen - finden auch Erwähnung. Leider werden die Proteste wohl ergebnislos bleiben. Trotz aller Bemühungen blieb das Architekturbüro und die Politik ignorant gegenüber den berechtigten Einwänden, nicht zuletzt auch gegenüber dem Verstoß gegen die Gestaltungsverordnung Unter den Linden.

    Dieser Artikel enthält eine interessante Aussage, die hier glaube ich noch nicht bekannt war:


    Quote

    Die Herstellung der Turmhaube wird im Herbst europaweit ausgeschrieben. Wenn alles gut geht, könnte sie nach anderthalb Jahren aufgesetzt werden.

    Man würde doch keinen Auftrag europaweit ausschreiben, wenn die Finanzierung noch nicht gesichert ist? Könnte es also sein, dass bereits genügend Spenden für die Turmhaube eingegangen sind, man dies jedoch nicht an die große Glocke hängen möchte?

    und als Essay bezeichnet.

    Klar, weil es nämlich der stets propagierten Ansicht dieses lachhaften Blattes zuwiderläuft: dass Schönheit nämlich rückwärtsgewandt, klimaschädlich, disneyhaft, irgendwie "rechts" sei. Fast täglich sind diverse Redaktionsmitglieder des Tagesspiegels bemüht, dies ihren Lesern einzubläuen - mit wenig Erfolg, wie es scheint.

    Wichtiger ist doch, wie die englische Sprache eigentlich krampfhaft in diese Konferenz eingebettet wird.

    So wird dem ganzen natürlich ein "internationales Flair" verliehen

    Zumal es doch mehr als fraglich ist, ob es Konferenzbesucher aus dem nichtdeutschsprachigen Ausland gibt, die die verstiegene Gedankenakrobatik hören möchten, die letztlich Inhalt dieser Konferenz ist: dass es besser ist, am Molkenmarkt hässlich zu bauen als schön.

    Anderswo wird auch hässlich gebaut und es werden historische Orte mit schlechter Architektur versaut. Aber das geschieht aus Versehen, nicht ideologisch hergeleitet wie bei uns.

    "Man kann, wenn man sich die Bewertungen ansieht, zu dem Schluss kommen, dass in Deutschland am Bedarf weitgehend vorbeigebaut wird." Neue Studien zu Architekturpräferenzen, vorgestellt im BundesBauBlatt. Lesenswerter, offenherzig formulierter Artikel, dessen Aussagen man nur zustimmen kann:


    BundesBauBlatt: "Wie schön müssen Häuser und Straßenzüge sein?"


    Edit: ich sehe gerade, Maecenas hatte hier bereits berichtet. Na, ich lass es trotzdem stehen, passt ja auch gut in diesen Themenstrang.

    Das Video des Berliner Ortsverbands zum Thema Vandalismus und Verwahrlosung rund um die Museumsinsel.

    Beschreibungstext:

    "Die Gebäude der Museumsinsel in Berlin, UNESCO-Weltkulturerbe seit 1999, werden seit vielen Jahren aufwändig saniert. Das Umfeld der Museumsinsel hingegen ist von jahrzehntelanger Vernachlässigung und Vandalismus geprägt, wie in diesem Video gezeigt. Zertrampelte Baumscheiben und Parkanlagen; graffitiverschmierte Wände; verrostete und schadhafte, mit Aufklebern und Tags übersäte historische Ufergeländer. Der Anblick ist wenig einladend und eines hauptstädtischen Museumsensembles nicht würdig, das gerne als auf gleicher Höhe mit Paris oder London stehend angepriesen wird. Wir vom Berliner Ortsverband von Stadtbild Deutschland e.V. haben uns schon 2022, gemeinsam mit anderen Berliner Bürgervereinen, an diverse zuständige Ämter, Politiker und Lokalmedien gewendet und auf diese Zustände aufmerksam gemacht. Außer ein paar freundlichen Worten haben wir keine Reaktionen erhalten, passiert ist auch so gut wie nichts. Beschämend, aber leider auch auch typisch für Berlin."


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    Das neueste Youtube-Video unseres Berliner Ortsverbands:

    Beschreibungstext:

    "Die Gebäude der Museumsinsel in Berlin, UNESCO-Weltkulturerbe seit 1999, werden seit vielen Jahren aufwändig saniert. Das Umfeld der Museumsinsel hingegen ist von jahrzehntelanger Vernachlässigung und Vandalismus geprägt, wie in diesem Video gezeigt. Zertrampelte Baumscheiben und Parkanlagen; graffitiverschmierte Wände; verrostete und schadhafte, mit Aufklebern und Tags übersäte historische Ufergeländer. Der Anblick ist wenig einladend und eines hauptstädtischen Museumsensembles nicht würdig, das gerne als auf gleicher Höhe mit Paris oder London stehend angepriesen wird. Wir vom Berliner Ortsverband von Stadtbild Deutschland e.V. haben uns schon 2022, gemeinsam mit anderen Berliner Bürgervereinen, an diverse zuständige Ämter, Politiker und Lokalmedien gewendet und auf diese Zustände aufmerksam gemacht. Außer ein paar freundlichen Worten haben wir keine Reaktionen erhalten, passiert ist auch so gut wie nichts. Beschämend, aber leider auch auch typisch für Berlin."


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