Posts by Snork

    Eure Beispiele für nutzlose Staatsausgaben mögen für sich genommen völlig zutreffend sein. Es ist aber nicht Sinn und Zweck dieses Forums, dies dann ohne direkten Bezug zu baukulturellen Themen ausufern zu lassen. Weitere Beiträge, die nur noch Off-Topic-Themen behandeln, werden daher deaktiviert.

    Henrys Beitrag habe ich wieder freigeschaltet.

    Durch diesen monströsen, anscheinend alle 3 benachbarten, völlig unterschiedlichen Häuser überdeckenden Dachaufbau wird doch die Kleinteiligkeit, die den Reiz dieses Ensembles ausmacht, ad absurdum geführt. Das kann es doch wohl nicht sein.

    Bemerkenswert: Obwohl vom RBB, wird im Beitrag nichts Negatives über das Schloss / Humboldt Forum gesagt

    Bemerkenswert, statt wie üblich "Hass und Hetze" (wie man so schön sagt) gegen das Schloss.

    Es wäre fair vom RBB gewesen, noch zu erwähnen, von wem diese schönen Arbeiten finanziert werden: dem Förderverein Berliner Schloss mit seinen Spendern.

    Es tut mir leid, aber einige Beiträge mit allgemeinpolitschem Bezug, konfrontativen Inhalten oder Antworten darauf mussten deaktiviert werden. Wir werden als Moderation nur Beiträge stehen lassen, die sich mit der Baukultur befassen und ggf deren Verlusten. Kriegsschulddiskussionen sind hier fehl am Platz.

    Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat nun den Realisierungswettbewerb für den Block B1 (Molkenmarkt/nordwestliche Ecke Grunerstraße) ausgeschrieben:

    Am Molkenmarkt, Block B/1, Berlin Mitte - Berlin.de

    (Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin)

    Aus dem "Steckbrief":

    Quote

    Wettbewerbsaufgabe

    Anlass und Ziel des Wettbewerbs

    Der Molkenmarkt befindet sich geographisch im historischen Zentrum Berlins. Hier soll ein neues, zukunftsfähiges und innovatives Quartier mit einer innenstadttypischen Nutzungsmischung für eine dauerhafte Standortattraktivität entstehen. Um funktional und gestalterisch ein Teil des innerstädtischen Stadtraums zu werden und sich im Wettstreit um Aufmerksamkeit und Frequentierung erfolgreich positionieren zu können, soll sich das Quartier durch eine eigenständige Strahlkraft mit besonderer Identität auszeichnen. Eine hohe Erlebnisqualität durch kurzweilige und öffentlichkeitswirksame Nutzungsmischung sowie eine hohe Aufenthaltsqualität mit attraktiver Gestaltung der Gebäude und öffentlichen Räumen, sollen einen unverwechselbaren urbanen Charakter entstehen lassen. Die unterschiedlichen Nutzungen wie Gewerbe, Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Bildung sollen standort­ und nachbarschaftsverträglich zusammen mit vielfältigen und bezahlbaren, d.h. wirtschaftlich zu errichtende und zu betreibende, Wohnformen zu einem lebendigen Quartier entwickelt werden. Gleichzeitig soll sich das Quartier zu den Baudenkmalen der Umgebung positionieren und die Entwicklung von Geschichte sensibel ablesbar machen.

    Das zukünftige Quartier wird aus mehreren Blöcken bestehen. Die Blöcke A und B werden durch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM realisiert. Gegenstand des Realisierungswettbewerbs ist ein im Nordwesten gelegener Teilbereich des Block B mit der Bezeichnung Block B/1 zwischen der Grunerstraße, dem Molkenmarkt und der Jüdenstraße. Der Wettbewerb für Block B/1 ist in drei Lose eingeteilt, die sich jeweils aus mehreren Häusern zusammensetzen. Jedes Los stellt durch seine unterschiedliche stadträumliche Lage, spezifische Nutzungen und variierende Bauvolumina spezifische Herausforderungen an die jeweilige Planung.

    Ziel des Wettbewerbsverfahrens für alle Lose ist es, innovative, zukunftsfähige und in hohem Maße vielfältige Entwürfe für eine nachhaltige und attraktive Bebauung zu erhalten. Erwartet werden individuelle Häuser, die mit überzeugender Qualität in Gliederung, Materialität und feinkörniger Durchbildung, ein differenziertes, vielfältiges und stimmiges Ensemble erzeugen können.

    Das Video zur Preisverleihung für die beste Wiederherstellung einer historischen Fassade in Berlin 2024:

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    Dieses Grundstück gehört einer Hotelgesellschaft, die es nicht bebauten möchte. Die Stadt Weimar hat hier keinerlei Handhabe. Auch kann man niemanden zum Bau zwingen. Die Stadt, als auch das Land Thüringen haben hier mehrere Anregungen, usw. gestartet. Leider erfolglos.

    Da hat die Stadt aber schlecht verhandelt. In Berlin gibt es bei Grundstücksverkäufen mit Baugenehmigung seit einigen Jahren Klauseln, die eine Frist setzen bis zur Fertigstellung, andernfalls kann der Vertrag rückabgewickelt werden oder es gibt hohe Vertragsstrafen. So soll auch der in Berlin bislang häufigen Wertspekulation mit baureifen Grundstücken vorgebeugt werden, die ja oft die Konsequenz hatte, dass die Grundstücke durch die immer höheren Verkaufspreise dann kaum noch kostendeckend bebaut werden konnten. (Bin kein Fachmann, ich gebe das mal sinngemäß nach meinem Verständnis wieder)

    Neues Vorstellungsvideo des Vereins:

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    Das Panorama mit den Giebelhäusern und Groß St. Martin sei „fantastisch“ und erfordere großen Respekt, betonte Böhm. „Damit muss man sehr sensibel umgehen. Die Schwierigkeit des Auftrages liegt darin, dass die Auflagen des Denkmalschutzes sehr streng sind und man sie sehr ernst nehmen muss, dass man aber trotzdem etwas Originelles schaffen möchte. Das weckt meinen Ehrgeiz.“

    Allein diese Aussage von Böhm veranschaulicht doch gut, wie es dazu kommen konnte, dass die bei uns ausgebildeten Architekten seit Jahrzehnten und auch weiterhin unsere historischen Stadtbilder mit ihren Ergänzungsbauten verunstalten - es sei denn, man macht ihnen wirklich strenge Vorgaben mit Hilfe von Gestaltungssatzungen. Nur die Dach- und Fensterformen vorzugeben wird hier nicht ausreichen, um Böhm davon abzuhalten, einen "Bruch" neben die noch vorhandenen Giebelhäuser zu setzen. Warum muss es denn originell sein, welcher Wert liegt darin? Optische Unruhe, Kraut und Rüben, verunglückte Neubauten gibt es doch in Köln, wohin man blickt. Dieser Ort benötigt nichts Originelles, sondern eine respektvolle Wiederherstellung der historischen Ansicht. Nichts anderes wird doch auch von den Kölnern gewünscht. Aber weil das dem Architekten nicht genug kollegiale Anerkennung einbringen und er damit seinem Ruf als "Star-Architekt" nicht gerecht werden würde, muss es eben auf Krampf etwas "Zeitgenössisches" sein. Um das skeptische Publikum zu besänftigen, verstreut er leere Worthülsen wie "erfordere großen Respekt", "sehr sensibel umgehen", "Auflagen des Denkmalschutzes sehr streng", man "müsse sie ernst nehmen". Ich wage zu prophezeien: sobald die ersten Visualisierungen veröffentlicht werden, wird es ein böses Erwachen geben, und dann ist es zu spät.

    Die Berliner Morgenpost berichtet über den Fassadenpreis (Paywall):

    Link

    Fassadenpreis in Berlin-Mitte: Dieses renovierte Haus ist kaum wiederzuerkennen
    Ein Investor stattete ein tristes Mehrfamilienhaus wieder mit seiner ursprünglichen Stuckfassade aus. Dafür erhielt er einen Preis.
    www.morgenpost.de

    Der Artikel bringt im wesentlichen die Inhalte der Pressemitteilung.

    Das sind ja kleine Kunstwerke! Interessanterweise hat ausgerechnet bei den Kanaldeckeln das Kunsthandwerk in unserer heutigen Zeit eine Nische gefunden, wo es noch blühen kann.

    Ein wunderbar überschaubares Forschungsgebiet für die Kunstgeschichte.

    will kein historisierendes Fake errichten, sondern etwas Zeitgenössisches

    Schon diese Formulierung sagt alles. Typische modernistische Arroganz eines Architekten. Man mag nicht daran denken, was die Kölner nun am Fischmarkt erwartet. Muss denn jede Chance vermasselt werden, das Kölner Stadtbild aufzuwerten oder an sensiblen Stellen wenigstens zu erhalten? Als wäre es nicht auch so schon schlimm genug. Es tut mir leid für Köln.

    Am 8.1.25 fand die Verleihung des Preises für die beste Wiederherstellung einer historischen Fassade in Berlin 2024 ("Fassadenpreis") statt.

    Die dazugehörige Presseinformation:

    "Berliner Fassadenpreis von Stadtbild Deutschland e. V. erstmals verliehen

    Bei der Mehrzahl der Berliner Altbaufassaden wurde im Verlauf des 20. Jahrhunderts das Stuckornament entfernt, weit häufiger als in anderen Städten. Der Verlust für das Stadtbild ist enorm. Wiederbestuckungen werden nur selten durchgeführt und erfordern ein überdurchschnittliches ideelles und finanzielles Engagement des Hauseigentümers. Der Berliner Ortsverband des bundesweit tätigen baukulturellen Bürgervereins Stadtbild Deutschland e.V. möchte daher qualitativ und ästhetisch herausragende Wiederbestuckungen durch eine Auszeichnung würdigen: den Preis für die beste Wiederherstellung einer historischen Fassade in Berlin („Fassadenpreis“). Der Preis beinhaltet eine Gravurtafel und eine Urkunde für den Hauseigentümer und den ausführenden Fachbetrieb, gegebenenfalls auch für den Architekten.

    Die Auszeichnung wurde erstmals am 8. Januar dieses Jahres für 2024 verliehen. Von den vier qualifizierten Kandidaten wurde durch eine Online-Abstimmung unter den Berliner Vereinsmitgliedern mit deutlicher Mehrheit das 1880 erbaute Eckhaus Mittel- Ecke Neustädtische Kirchstraße als Sieger ermittelt. Ausgezeichnet wurden der Hamburger Eigentümer und Immobilienentwickler Harm Müller-Spreer und der Berliner Dipl. Ing. Architektur, Stuckateurmeister und Restaurator Sebastian Rost. Müller-Spreer veranlasste die Rekonstruktion der bauzeitlichen Stuckfassade bei dem beschädigten und kahlgeschlagenen Gründerzeithaus am Neustädtischen Kirchplatz im Bezirk Mitte durch den Pankower Fachbetrieb Sebastian Rost Ornament & Architektur.

    In seiner Ansprache dankte der Berliner Ortsverbandsleiter von Stadtbild Deutschland, Peter Dobrick, Müller-Spreer dafür, mit der aufwändigen, originalgetreuen Wiederherstellung der bauzeitlichen Fassade Berlin ein Stück seiner einstigen Schönheit zurückgegeben zu haben. Sebastian Rost erhielt Anerkennung und Dank für die Planung und Ausführung der qualitativ herausragenden Fassadenrekonstruktion auf der Basis weniger historischer Fotografien. Die Gravurplatte des Preisträgers wird an dem vorbildlich sanierten Gebäude einen würdigen Platz finden.

    Der Preis für die beste Wiederherstellung einer historischen Fassade in Berlin ist ein wirklicher Publikumspreis, der fortan jährlich vergeben werden soll. Stadtbild Deutschland e. V. möchte damit den Gewinn hervorheben, den die Wiederherstellung und Pflege einer historischen Fassade für das Stadtbild bedeutet, gerade in Berlin. Durch die Preisvergabe möchten wir Hauseigentümer dazu inspirieren, es den Preisträgern gleichzutun, und publik machen, dass ihre idealistische, über das Notwendige weit hinausgehende Leistung gesehen und gewürdigt wird."

    Historische Aufnahme des Hauses Mittelstraße 41, Ecke Neustädtische Kirchstraße in Berlin-Mitte:

    Zustand vor Sanierung:

    Von Jörg Zägel - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11933678

    Zustand 2024:

    Detail der Fassade:

    Tilo Bergmann, Bundesvorsitzender Stadtbild Deutschland e.V., Sebstian Rost, Harm Müller-Spreer, Peter Dobrick, Ortsverbandsleiter Berlin von Stadtbild Deutschland e.V., Benedikt Goebel, Stiftung Mitte Berlin: