Und es gibt noch eine gute Botschaft! Die Spenden können jetzt auch von der Steuer abgesetzt werden (!). Besser spät als nie
QuoteNüBad darf nach Klärung steuerrechtlicher Fragen nun auch Spendenquittungen ausgeben.
Und es gibt noch eine gute Botschaft! Die Spenden können jetzt auch von der Steuer abgesetzt werden (!). Besser spät als nie
QuoteNüBad darf nach Klärung steuerrechtlicher Fragen nun auch Spendenquittungen ausgeben.
Zur Frage wieviel historische Häuser noch nach dem Krieg abgerissen wurde, fiel mir dieses Video ein:
Das schwarze Pellerhaus konnte nicht auf den Weg gebracht werden, was auf den ersten Blick natürlich äußerst bedauerlich ist.
Auf den zweiten Blick finde ich es aber verschmerzbar berücksichtigt man die Gesamtsituation. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass auch die Sanierung des Mayerbaus an uns vorübergegangen ist.(!)
Die Sanierung des 50er-Jahre Baus ist nach meinem Informationsstand vom Tisch. Es gibt in den Schubladen wohl ein Konzept eines Architekturbüros für die Sanierung, aber inzwischen kann das als erledigt gesehen werden. Der Grund: Nürnberg hat kein Geld. Noch weniger als sonst schon. So wenig, dass sogar die Prestigeprojekte und kulturellen Zugpferde Blaue Nacht und Bardentreffen angezählt wurden! Und das will in Nürnberg etwas heißen. Zumal stehen der Umbau der Kongresshalle, Sanierung der Oper samt Interimsneubau sowie 'kleinere' Projekte wie die Bundesgartenschau und die Sanierung des Volksbades an. Das sind alles keine Peanuts, vor allem nicht für das klamme Nürnberg.
Die Initialzündung für das Schwarze Pellerhaus war ja ursprünglich, dass man an der Stelle einen Aufzug brauchte, um den Mayerbau irgendwie nutzbar zu machen und zu erschließen.
Das Schwarzes Pellerhaus zu rekonstruieren (so schön und städtebaulich heilsam es auch geworden wäre), hätte in letzter Konsequenz auch bedeutet die Erschließung und Neunutzung des Mayerbaus überhaupt erst zu ermöglichen, und diesen Zustand für lange Zeit zu zementieren.
Dann ist es mir persönlich lieber, erst einmal einen etwas fragwürdigen (und leider auch teuren) Pocketpark auf der Ruinenfläche zu haben, aber weiterhin die reale Chance auf Abriss des Mayerbaus. Ist das Weiße Pellerhaus erst einmal rekonstruiert, kommt das Schwarze von selber.
Was passiert gerade im Hof?
Die Arbeiten im Hof kommen langsam wieder in die Gänge. In den nächsten Wochen (je nach Witterung) wird endlich damit begonnen, die historischen Fußböden im 1. und 2. OG wiederherzustellen. Sind die Böden drin, dürfen wir uns in den Seitenflügeln auf stilvolle Renaissance-Türen mit Holzintarsien freuen. In diesem Zuge wird wohl auch der Seitenflügel im 2. OG verputzt werden. Wenn alles klappt könnte sich so der Innenhof bis zum Ende des Jahres von "Baustelle" zu "nutzbar für Events" wandeln. Damit meine ich: Sommerkino, Empfänge, Konzerte, Theaterstücke etc. Und je mehr Publikum diesen Hof in fertigem Zustand erleben wird, desto mehr wird er begeistern und der Druck zu einer Rekonstruktion steigen.
Das heißt: aktuell ist beim Vorderhaus noch Geduld von Nöten. Die Sanierung des Mayerbaus ist vom Tisch, also ist zum Glück keine unmittelbare Eile geboten. Und ist der Hof erst einmal ganz fertig und für die Breite Bevölkerung nutzbar, wird die Diskussion automatisch eine ganz neue Dynamik bekommen.
Inzwischen gibt es eine Spendenuhr, auf welcher man den aktuellen Spendenstand nachsehen kann. Sehr löblich, wie ich finde. So wird die Sammlung konkret und man weiß genau wieviel noch fehlt.
Startseite – Unterstützungsaktion Nürnberger Volksbad-Turm (treibsaufdiespitze.de)
(zum Spendenstand auf der Startseite einfach nach unten scrollen)
Inzwischen gibt es eine eigene Website mit mehr Hintergrundinformationen, auch wie und für was man Spenden kann:
Unterstützungsaktion Nürnberger Volksbad-Turm (treibsaufdiespitze.de)
Ich hoffe es klappt!
Man hat sich als Deadline den 30.06.2023 gesetzt, was ich sehr sportlich finde. Bis dahin soll eine Million zusammenkommen. Dann erst wird im Stadtrat entschieden, ob rekonstruiert wird.
Was dem Volksbadturm allerdings in die Hände spielt ist die große Bekanntheit des Gebäudes in der Nürnberger Bevölkerung. Im Gegensatz z.B. zum Pellerhof, wo ja am Anfang niemand wusste was das ist, und warum man dafür Geld hinlegen soll.
Auf der Unterstützer-Liste für den Turm ist neben Renate Schmidt u.a. auch die Darstellerin des Nürnberger Christkinds. Das zieht natürlich in der breiten Bevölkerung. Ich bin zuversichtlich!
Gute Nachrichten aus Nürnberg!
Der Volksbadturm kommt! Aber nur, wenn es der Stadt gelingt, 1 Million Euro an Spenden einzusammeln. Gestern stellten OB König und BM Vogel die Pläne vor. Hierzu ist zu ergänzen, dass die Altstadtfreunde 100.000 Euro zugesagt haben und dass es ohne unseren Einsatz wohl ein moderner Turm geworden wäre...
Schon allein die reale Möglichkeit, hier einen die Stadtshilouette so prägenden Turm zu rekonstruieren ist für Nürnberg außergewöhnlich. Vor allem, dass die Stadt das zulässt. In meiner Beobachtung hat das Volksbad eine große Fangemeinde, die sich auch außerhalb der "üblichen Verdächtigen" à la Altstadtfreunde rekrutiert. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das klappt und sehe es als Testlauf für eine mögliche Pellerhausrekonstruktion
Ein weiteres Video, diesmal von Lisa Eckhardt mit sehr interessanten Aussagen zum Thema Kunst, Schönheit und Kritik daran:
Besonders interessant wird es ab Minute 46:00:
Quote from Lisa EckhartEs wäre leichter, wenn wir wieder zurückfinden würden, Kunst ästhetisch zu beurteilen. [Denn] das haben wir uns [inzwischen] verboten.
Weil wir haben ja diesen „Beuys'schen Kreativkommunimus“: dass jeder ein Künstler ist und alles ist Kunst. Das ist natürlich Quatsch. Aber […] wir wollen weiter Kunst kritisieren: und jetzt haben wir den Hinterweg über die Moral genommen. [...] das ist unsere letzte Möglichkeit um noch bewerten zu können.
Ich finde diese Aussage so einfach und zeitgleich erschütternd im Sinne von erhellend. In den Rekonstruktionsdebatten geht es im Vorfeld bei den Gegnern hauptsächlich um die Moral: "Dürfen wir das?" Die wenigsten sagen: "Dieses Gebäude ist so hässlich, es wäre eine Beleidigung fürs Auge und deswegen bin ich gegen eine Rekonstruktion." Die Frage: "Wäre es nicht einfach schön (und deswegen gut) dieses alte Haus zu rekonstruieren?" wird als Argument überhaupt nicht in Betracht gezogen, sondern tendenziell belächelt, im Sinne von: "Das ist kitschig; aus der Zeit gefallen; so baut man heute doch nicht mehr; etc." Schönheit ist m.E. aktuell oftmals kein Wert mehr an sich, der ernst genommen wird. Und das liegt m.E. daran, dass es auch an Vokabular fehlt, anhand von objektiven Gesichtspunkten Schönheit zu diskutieren. Was macht einen Entwurf zu einem schönen Entwurf? Warum ist jenes schön und das andere nicht?
Ich denke da gerne an die Diskussion über den Historismusbau in Potsdam vor wenigen Tagen im Forum (ich persönlich habe dazu keine Meinung, das ist nicht mein Punkt sondern:). Da wurde von beiden Seiten mit Ästhetik argumentiert und gerungen. Eine moralische Diskussion wäre gewesen zu sagen (ich übertreibe): "Friedrich II. war ein Kriegstreiber, deswegen sind die Entwürfe aus seiner Zeit auch schlecht und abzulehnen" oder die andere Seite: "Der Historismus ist ein Werk der neureichen Kapitalisten und deswegen kann daraus nichts Gutes kommen". Aber so verlief die Diskussion nicht (zumindest in der Hauptsache ), sondern es ging um Attikageschosse, Blickachsen, belebte Dachzonen etc. pp. Und das finde ich auch das tolle an diesem Forum, dass man sich hier mal auf einer ästhetischen Ebene sachlich austauschen und argumentieren kann.
Das vermisse ich oft in den aktuellen Architekturdebatten. Da ist schön vor allem das, was "modern" ist. Und ich möchte zurückfragen: "Mag sein, dass es modern(istisch) ist, aber ist es deswegen auch schön? Und was macht denn Architektur eigentlich zu schöner Architektur?"
Ich fand diese Beobachtung von Lisa Eckhart sehr aufschlussreich, dass wir uns abgewöhnt haben mit Schönheit zu argumentieren; umso heftiger aber in eine moralische Debatte ausgewichen sind. Ich weiß zwar noch nicht so ganz, wie man aus dieser Misere herauskommt, aber oft ist es ja ein erster Schritt, das Problem erkannt zu haben.
Jubilate!
Vielen Dank Neußer für die Informationen!
Man befürchtet, daß die Bevölkerung eine Spendensammlung für den Uhrenturm für einen Widerspruch halten könnte. Auch glaubt die Stadt Nürnberg, hätten die Leute wegen Inflation und Energiepreisen kein Geld mehr zum Spenden übrig.
Ich bin da sehr optimistisch. Das Thema Volksbad und seine Sanierung ist in der Bevölkerung sehr präsent und populär, gerade auch in jüngeren Kreisen, die nicht das typische Altstadtfreunde-Klientel sind. Nicht zuletzt auch durch die vielen Fotoshootings die in den leeren Schwimmhallen stattfanden.
Die Nürnberger haben meiner Meinung nach sehr viel Geld übrig für schöne Gebäude, wenn man (bzw. in diesem Fall die Stadt) das Bauen nur erlaubt. Das Problem beim Pellerhof war ja weniger das Geld zusammen zu bekommen, sondern vor allem die Frage ob man rekonstruieren darf und wenn ja, wie.
Es ist schon ein großer Schritt geschafft nachdem die Stadt grünes Licht zur Rekonstruktion gegeben hat, bzw. dazu noch 250.000 Euro auf den Tisch legt. (Immerhin!) Diese Finanzspritze führe ich auch auf den neuen OB Marcus König und seine stadtbildfreundliche Haltung zurück.
Die Rekonstruktion des Turmes wäre nach dem eher verborgenen Pellerhof mal ein Projekt, bei dem es auch einen unmittelbar positiven Effekt auf das Nürnberger Straßenbild gibt!
Aus dem BZ-Artikel: "Die Sanierung des Hauses der Statistik soll laut der Berliner Immobilienmanagement Gesellschaft (BIM) knapp unter 200 Millionen Euro kosten."
Unglaublich. Für mich nicht im Verhältnis.
200 Millionen? Dafür kriegt man fast zwei mal die historischen Fassaden des Berliner Schlosses
Hallo Riegel,
die Überschrift "Unknown Places" ist in diesem Fall tatsächlich etwas irreführend. Ich meinte den Abschnitt noch weiter unten, die Überschrift heißt "Studio". Es sind insgesamt zehn Bilder.
Ich möchte hier ein Ausstellungsprojekt vorstellen, welches eine Reihe neuer Nürnberg-Ansichten zutage gebracht hat, die für einige unter uns von Interesse sein dürften.
Dabei geht es um Aquarelle des Nürnberger Künstlers Georg Schmidt, dem bislang völlig unbekannten Bruder des Stadtfotografen Ferdinand Schmidt.
Der Nachlass des Künstlers kam mit einer Sammlung von über 1.400 Aquarellen (hauptsächlich Nürnberg-Ansichten!) als Schenkung an die Stadt Nürnberg und wurde nun erstmals wissenschaftlich bearbeitet. Unter den Arbeiten sind viele ungewöhnliche Ecken und Perspektiven der Altstadt zu sehen; meine persönlichen Favoriten: Blick auf die Synagoge, Innenhof Tucherstraße und die Tetzelgasse. Eine wahre Goldgrube für Nürnberg-Freaks!
Die Ausstellung ist sehr sehenswert und läuft im Fembohaus noch bis zum 20. Oktober 2022.
Ein virtueller Stadtplan in dem u.a. die Aquarelle und auch Fotografien von Ferdinand Schmidt genau verortet (!) und abrufbar sind:
Kunstausstellungen Nürnberg (nuernberg.de)
Online kann man die Aquarelle der Ausstellung über Google Arts einsehen:
Suchen — Google Arts & Culture
Zusätzliche Werke von Georg Schmidt im virtuellen Museum Nürnberger Kunst: (Achtung: es gibt insgesamt 6 Seiten, man muss aber unten rechts auf ">" weiterklicken)
Georg Schmidt | Maler, Holzschnitzer | Künstler | virtuelles Museum Nürnberger Kunst (nuernberg.museum)
Ein Werkstattbericht zu der wissenschaftlichen Aufarbeitung:
Vom Suchen und Finden – Museenblog Nürnberg (museenblog-nuernberg.de)
Und nicht zuletzt gibt es auf der Ausstellungsseite auch ungelösten Räteslbilder (nach unten scrollen), mit dem Aufruf, seine Erkenntnisse oder Vermutungen einzuschicken:
Remixing Schmidt. Neue Blicke auf Nürnberg | Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg (nuernberg.de)
Aus der Pressemappe der Stadt Nürnberg:
Georg Schmidt: Selbstporträt. Aquarell, 1919.
Bildnachweis: Museen der Stadt Nürnberg, Kunstsammlungen.
Georg Schmidt: Blick von der Hinteren Insel Schütt nach Norden auf die Häuser Hübnersplatz Nr. 12 und Nr. 14.
Bildnachweis: Museen der Stadt Nürnberg, Kunstsammlungen.
Endlich geht es weiter!
Im Pellerhof wurde damit begonnen den noch erhaltenen Fußboden im 1. OG an den schadhaften Stellen zu erneuern. Der Boden war unter der Betondecke der 50er Jahre konserviert worden und bei den Rekonstruktionsarbeiten wieder aufgetaucht. Der Belag stammt nicht aus der Bauzeit, sondern vermutlich aus dem 18. Jhdt.
Im 2. OG wird ein Boden aus Tonfließen verlegt, welcher dem damaligen Geschmack entspricht. (Ich meine mich zu erinnern, dass bei den Ausschachtungsarbeiten des Brunnens sogar originale Reste gefunden wurden, nach denen der neue Boden gefertigt ist).
Ich fand dieses Interview von Johannes Hartl sehr interessant, darin geht es u.a. auch um Schönheit in der Architektur. Diskutiert am Beispiel von Altbauten, dem Bauhaus und den berüchtigten Kreissparkassen Johannes Hartl ist Theologe und Philosoph und beschäftigt sich u.a. auch viel mit der Philosophie der Schönheit. Unbedingte Sehempfehlung!
Ich habe gerade dieses Video wiederentdeckt, der Pellerhof in bewegten Bildern. Kann man sich immer wieder gut ansehen:
Spontan würde ich dem Augustiner Bräu / Bauherren mal eine (wirklich) freundliche Email schreiben und sagen, dass man die Farblosigkeit der Fassade sehr bedauert und konstruktive Vorschläge für eine Verbesserung machen (die es hier ja schon gab). Ich glaube, dass man da tatsächlich gute Chancen hätte. In Nürnberg hat das Augustinerbräu auf Vorschlag der Altstadtfreunde einen ganzen Aufzugserker (!) rekonstruiert, nach einer Zeichnung aus den 1830ern wohlgemerkt.
Quote from Altstadtfreunde NürnbergDie Augustiner-Brauerei zeigte sich sehr aufgeschlossen und übernahm die vollen Kosten des neuen Erkers. Dazu gab es noch eine Malerei auf der Untersicht, die den gekreuzten Freisinger Bischofsstab zeigt.
Ich glaube, die sind für solche Themen echt aufgeschlossen
Bilder vom Erker gibt's hier: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. (@altstadtfreunde.nuernberg) • Instagram-Fotos und -Videos
Wunderbare Bilder! Ich freue mich um alles, was schon gebaut ist. Wenn die Gerüste fallen, darf sich die Schönheit entfalten und ihren ganz eigenen Beitrag zur Diskussion um die Kirche einbringen. Ich bin zuversichtlich, dass sich dann Wege und Mittel finden werden, den Turmbau ganz abzuschließen.
Ich verstehe nicht, warum man bei den Neubauten am Tafelfeld nicht mehr mit Farbe gearbeitet hat? So könnte man diese langen monotonen Riegel unterteilen und/ oder zumindest jedem Block eine eigene Farbe geben. Das wäre zum einen für die Orientierung aber auch für die Identifizierung der Bewohner mit ihrem Wohnort bestimmt förderlich. Nach dem Motto: "Ich wohne nicht im grünen sonder im gelben Block". Aber so ist alles braun in braun, sehr schade!
Das Regensburger Viertel gefällt mir! Im positiven Sinne unaufgeregte Fassaden ohne Strichcode-Fenster oder ähnliche moderne Spielereien. Stattdessen gibt es geschwungene Balkone und Sockelgeschosse die nicht aus Rücksprüngen bestehen. Für Nürnberg finde ich das überraschend gediegen und angenehm für das Auge. Natürlich geht immer noch mehr, aber es ist ein guter Anfang!
Wow, die verputze Fassade mit den eingesetzten Fenstern strahlt schon sehr viel Noblesse und Würde aus. Trotz allem, ich freue mich!