@Civis academius: Gibt es schon etwas neues von deinem genialen Schauspielhausmodell?
Posts by noricum
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Die Portale wurden restlos abgeräumt. Im östlichen Innenhof des Imhoffhauses gab es noch ein schönes Treppenturmportal und im westlichen Hof Reste von Blendarkaden, leider hat das alles nicht die Enttrümmerung überlebt.
Im Folgenden eine neue Zeitschicht, der Wiederaufbau von 1957. In dieser Form präsentieren sich die Fassaden bis heute.
Interessant finde ich, dass die Zahl der Fensterachsen beim neuen Imhoffhauses nur um eins höher liegt (15), als beim alten Imhoffhaus (14). Trotzdem wirken die Fenster beim 50er-Jahre-Bau auf mich viel erschöpfender und drückender, was vermutlich am kleineren Abstand dazwischen liegt und daran, dass es insgesamt weitaus mehr sind.
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Blick vom Obstmarkt in Richtung Tucherstraße. Im Hintergrund halb verdeckt die noch erstaunlich gut erhaltene Ruine des Stadtgartenamts.
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Das muss man sich mal vorstellen: 1962 hätte man das Grolandhaus noch rekonstruieren können!
Die Krux beim Nürnberger Wiederaufbau ist meiner Meinung nach, dass die maßstabssprengenden Bausünden erst ziemlich gegen Ende kamen. Es ging weniger um: "Wir frieren, hungern und brauchen jetzt schnell ein Dach über dem Kopf" sondern im Gegenteil, man war in den 60er und 70ern eben aus dem Gröbsten raus. Und trotzdem wurden zu dieser Zeit viele Denkmäler noch plattgemacht.
Das Grolandhaus wie auch die riesige Peststadel-Ruine wurden ja ein Opfer des Ausbaus der Tetzelgasse. Diese wurde verbreitert um den Autoverkehr möglichst ungestört durch die Stadt fließen zu lassen. Einem ähnlichen Straßenbauprojekt wären dann 1973 auch fast die Häuser am Unschlittplatz zum Opfer gefallen, was die Altstadtfreunde in letzter Sekunde verhindert haben.
Kritisiert man heute den Nürnberger Wiederaufbau heißt es ja oft, "mehr war nicht drin, weil man hatte kein Geld etc."
Man müsste dieses Narrativ ein bisschen korrigieren und sagen: "Viele Ruinen wurden durch die Notjahre mühsam hinübergerettet, aber schlussendlich, als man die Kapazitäten zum Wiederaufbau gehabt hätte, wurden sie mit großem Hurra der autogerechten Stadt geopfert".Aber das wäre dann schon eher ein Thema für die folgenden Galerien "Wiederaufbau in den 50ern und 60ern"
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Ein Blick auf den Paniersplatz von Ost nach West. Rechts im Hintergrund die Burg. In der Bildmitte links die Erdgeschossreste des Grolandhauses:
So sah es hier dann 1962 aus: -
Ich finde die Idee super! Gerade bei den Luftbildern des Egidienplatzes sieht man gut wie monolithisch und blockhaft die Neubebauung ist (Neues Pellerhaus, Neues Imhoffhaus und Scharrer-Gymnasium) und wie kleinteilig die Bebauung hier vor dem Krieg war. An der Westseite wurden die Hinterhäuser und -höfe beim Wiederaufbau komplett getilgt und die Vorderhäuser in größere Blöcke zusammengefasst. Ähnliches gilt für die Sebalder Steppe. Sozialer Wohnungsbau der 60er Jahre wurde irgendwie auf einen mittelalterlichen Grundriss gepresst.
Diese unterschiedlichen Bebauungsstrukturen erkennt man aus der Luft sehr gut. Mein Vorschlag wäre noch, ob man die Vergleichsbilder Alt/Neu weiter heranzoomen könnte? Sodass man im Bildausschnitt vielleicht nur 2-3 Häuser nebeneinander aus der Luft sieht und dann direkt die jetzige Situation vergleichen kann. -
Ein eher seltener Blick in den Pellerhof: vom zweiten Stock des Hinterhauses nach Süden zum Vorderhaus:
(klick zum Vergrößern)
Dazu noch ein Fund aus der ARD-Audiothek: Ein kurzer Beitrag über die Hofrekonstrutkion vom 02.04.2022.
pellerhaus · Suche in der ARD Audiothek · ARD Audiothek (ab Minute 32:30) -
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Eine weitere Entdeckung aus dem Archiv der Altstadtfreunde: Die älteste, mir bekannte Aufnahme des Pellerhauses (hochauflösend!). Die genaue Datierung ist mir unbekannt, ich tippe auf um 1870 oder früher. Man sieht wie sanierungsbedürftig die Fassade zu diesem Zeitpunkt war. Einige Ornamente im Bereich des Volutengiebels wurden bei einer späteren Restaurierung vereinfacht oder abgeschlagen, hier sind sie noch zu sehen. Viel Spaß beim Details entdecken.
Pellerhaus Fassade Giebel Egidienplatz Nürnberg -
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Im Folgenden eine neue Zeitschicht des Imhoffhauses. Die klassizistische Fassade wurde ab 1827 von Heideloff umgebaut. Im Wesentlichen bestand der Umbau aus dem Anbringen von neugotischen Ornamenten. Etwas prägnanter war dabei nur die Errichtung eines gußeisernen Balkonvorbaus. Die Zeichnung zeigt die Häuser in ihrem Zustand um 1870.
Auftraggeber des Umbaus und späterer Bewohner des Hauses war Zacharias Platner, der auch als Initiator und Bergründer der Ludwigseisenbahn von Nürnberg nach Fürth gilt.
(Bitte wieder fleißig auf das Bild klicken, dann rutscht es in der Google-Bildersuche nach ganz oben) -
Moderationshinweis: Aus dem Pellerhaus-Strang als Start der Diskussion über das Imhoff-Haus hierher kopiert:
Hier einmal eine Zeichnung, um die Baumassen rund um das Pellerhaus zu veranschaulichen und das benachbarte Imhoffhaus aus der Versenkung zu holen. Einen Überblick über die Geschichte des Imhoffhauses gibt es hier.
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Hier einmal eine Zeichnung, um die Baumassen rund um das Pellerhaus zu veranschaulichen und das benachbarte Imhoffhaus aus der Versenkung zu holen. Einen Überblick über die Geschichte des Imhoffhauses gibt es hier.
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Leerstand in der Innenstadt
Söder fordert: Kaufhof soll abgerissen werden
Seit Monaten steht der Kaufhof in der Königsstraße in Nürnberg leer. Das Gebäude in prominenter Lage zwischen Hauptbahnhof und Lorenzkirche gilt seither als Schandfleck in der Innenstadt. Die CSU-Fraktion des Nürnberger Stadtrates hat am Freitag zusammen mit dem Ministerpräsidenten Markus Söder ihre Pläne für das Objekt vorgestellt. Söder warb dabei für einen Abriss des Gebäudes – obwohl es unter Denkmalschutz steht.