Posts by Maecenas

    Die Machbarkeitsstudie ist nun veröffentlicht und fiel durchaus positiv aus

    Das ist sehr erfreulich. Jetzt wird es in den nächsten Jahren darum gehen, für das Schloss, und damit für den einst größten Profanbau der Insel, einen sinnvollen zukünftigen Verwendungszweck zu finden. Das ist die erste Hürde. Die zweite Hürde betrifft die Finanzierung, die o.g. 50 Millionen Euro. Investoren werden in Putbus vermutlich nicht gerade Schlange stehen. Die Stadt ist ein baukulturelles Juwel, liegt aber eher abgelegen im Landesinneren bzw. ist von den eigentlichen Tourismus-Hotspots Rügens recht weit entfernt. Daher hat Putbus jährlich auch etwa nur knapp zehn Prozent der Touristenankünfte, die Binz hat. Hohe Gewinne können Investoren wohl eher nicht in Putbus einfahren. Folglich wird ein Wiederaufbau des Schlosses ohne erhebliche staatliche Zuschüsse (gerne auch in Form eines „Doppelwumms“) wohl kaum möglich sein. Ähnlich ist ja die gesamte Ausgangslage in Neustrelitz zu beschreiben.

    Der Kündigung der letzten Mieter ist zwar vom Amtsgericht stattgegeben worden, jedoch ist Revision vor dem Landgericht möglich. Damit war zu rechnen. Es ist ohnehin ein großes Glück, dass das AG einer Verwertungskündigung zugestimmt hat, bei einem privaten Eigentümer kann ich mir das nur schwer vorstellen. Da der Abbruch des Staudenhofes nun mit einem über zehnjährigen Anlauf passiert stellt sich für mich die Frage, warum die Pro Potsdam erst so spät rechtliche Schritte eingeleitet hat. Dass einige Mieter im Verein mir der politischen Linken alle rechtliche Möglichkeiten ausschöpfen wird war auch vor zehn Jahren klar. Nach wie vor halten SPD, Linke und Grüne, also die R2G-Rathausmehrheit, die Sache für eine Petitesse und nehmen die Sache nicht ernst. Das führt dazu, dass - wenn die letzten Mieter zur Revision überredet werden können - die Sache ins Frühjahr 2024 geht.

    Diese Prophezeiung hat sich also erfüllt. Ich frage mich aber schon,

    - warum eine solche Lappalie, also die Kündigung eines Mietvertrags eines Plattenbaubewohners vom Landgericht entscheiden werden muss, bzw.

    - warum die Entscheidung des Amtsgerichts (Stattgeben der Räumung) in diesem Fall anfechtbar ist, bzw.

    - warum die Pro Potsdam die Kündigung offenbar so amateurhaft umgesetzt hat, dass eine Revision möglich ist.

    Ein Supergau wäre es wenn der Klage des Mieters stattgegeben würde. Dann würde der Staudenhof (inklusive der Zeit für eine neu auszusprechende Kündigung) noch Ende kommen Jahres dort stehen und die Krawallos von den "Anderen" hätten ihren Triumph.

    Da gibt es nur eine Möglichkeit, den Stahl einschmelzen

    Das halte ich für unwahrscheinlich. Wenn die Wippe erst einmal steht, wird sie gewissermaßen "unantastbar" sein, auch wenn sie sich in vielerlei Hinsicht als Desaster erweisen wird.


    Viel schlimmer ist dass man gegenwärtig den Bau dieses irrationalen Projekts gegen alle Widrigkeiten (fortlaufend explodierende Baukosten, immer neue Querelen mit dem selbst geschaffenen Bürokratiemonster) und gegen den Willen der Bevölkerung durchzieht. Nur 16 Prozent der Bundesbürger unterstützen den Bau der Einheitswippe (Link). Die demgegenüber deutlich überwiegende Ablehnung wird von den Regierenden geflissentlich ignoriert. Leider kennen wir diese Art des Regierens ja auch auch zur Genüge aus anderen Kontexten. Hubert Aiwanger nannte diese Praxis jüngst "formale Demokratie".

    Die Mülleimer statt der Linden haben wenigstens den Vorteil, dass man hier der typischen Berliner Boden-Verzierung aus Bierdosen, Spritzen und Kondomen effektiv vorbeugt... Verzeiht meinen Sarkasmus.

    Ab Minute 4.00 ist der Bericht sogar mit vielen Bildern aus der Werkstatt in Stemwede,

    Der Bericht zeigt anschaulich was für eine absurde Gigantomanie hier geschaffen wird. Wenn man nicht wüsste dass hier die Einheitswippe geschaffen wird könnte man auf Grundlage der Bilder auch vermuten, dass hier Teile für ein Kreuzfahrtschiff geschaffen werden bzw. dass der Bericht in einer Werft gedreht wurde.

    Wenn die Wippe irgendwann vor dem Berliner Schloss steht wird sie für die meisten Besucher eine Offenbarung werden, im negativen Sinne.

    Auf einmal gibt sich der Bund sparsam und geizt mit Steuergeldern.

    Ich habe Sorge dass das Spar-Diktum (angesichts des gigantischen Haushaltsdefizits) auch bei der Museumsinsel Anwendung finden könnte. Wenn nicht mal mehr der relativ überschaubare Restbetrag / Zusatzbetrag für die Wippe zur Verfügung gestellt werden soll, lässt sich Übles erahnen. Insofern können wir froh sein dass das Berliner Schloss vollendet ist.

    Ich finde, ihre Reaktion ist einer Pfarrerin würdig und angemessen.

    ... dementsprechend sensibel und "würdig" ist die Wortwahl:

    Quote from Pfarrerin Finke zum Glocken-Raub

    Wenn ich ganz ehrlich bin, ich finde es auch ein Stück weit pietätlos.

    Bei Zeilenabstand hätte man es freilich noch sensibler formuliert.

    Immerhin kommt die Künstlerin ausnahmsweise mal nicht aus dem "Globalen Süden", da hat die Stiftung Humboldtforum schon eine große geistige Flexibilität bewiesen... Trotz reichlich Palaver auf der Homepage des Humboldtforums gelingt es mir nicht, die Message des Kunstwerks zu verstehen:

    Schon im Außenraum vor dem Humboldt Forum verweist ein im Farbschema des koreanischen obangsaek (Grundfarben, Schwarz und Weiß) bemalter Schiffscontainer auf die Präsentationen im 3. Obergeschoss des Humboldt Forums. Bottari 1999 – 2019 repräsentiert gleichzeitig Arbeitsweisen der Konzeptkünstlerin: Aus Alltagsgegenständen leitet sie Kunstwerke (deductive objects) ab, die ihre eigene Erfahrung ebenso spiegeln, wie sie sich zu den verschiedenen Orten und Anlässen in Beziehung setzen. (…) Verwurzelt in koreanischen Traditionen und mit Medien unterschiedlichster Beschaffenheit arbeitend, verbindet Kimsooja in ihren Installationen, Performances, Skulpturen, Filmen und Fotos persönliche Geschichte mit globalen Themen. Mit einem Minimum an Interventionen und zurückhaltenden Aktionen, die sie als „Kunst des Nicht-Machens“ umschreibt, versucht sie Verborgenes zu enthüllen, das Immaterielle und Ephemere erfahrbar zu machen.

    OK, die Künstlerin versucht "Verborgenes zu enthüllen", "globale Themen" anzusprechen... , aber was hat der gestreifte Schiffscontainer mit den barocken Fassaden zu tun? Herr Dorgerloh, bitte klären Sie mich auf.

    Die ganzen Wunschkonzert-Spekulationen hier bringen gar nichts und laufen vollkommen ins Leere. Bisher sind alle Entscheidungen bezüglich des Schlossumfelds stets in einem kleinen Kreis von "Berufenen" in Hinterzimmern getroffen worden, ohne die Öffentlichkeit oder das öffentliche Meinungsbild auch nur ansatzweise mit einzubeziehen. Und wird auch genauso weiter laufen.

    Da das Büro BBZ für das von ihnen gestaltete Schlossumfeld das Urheberrrecht hat und der Senat sich vermutlich einen Wettbewerb für einen "modernen" Brunnen schenken will, wird man die Jungs von BBZ mit der Verbesserung der im Koalitionsvertrag genannten Missstände beauftragen. Der bisher rein steinlastige Schlossplatz wird dann ein paar Beete bekommen (wie es sich für BBZ gehört natürlich eingefasst in Beton-Optik), dazu wird vielleicht hier und da ein Bäumchen gepflanzt, und natürlich wird ein Brunnen kommen. Zu welchen "Meisterwerken" BBZ hierbei fähig sind kann man sich im Schwarzwaldstädtchen Lahr anschauen, dort haben BBZ den Goethebrunnen geschaffen. Hinsichtlich Materialwahl und Optik dürfte es auf dem Schlossplatz auf ein sehr ähnliches Gebilde hinauslaufen.

    Da wird es garantiert keinen Abriss geben. Der "Scholz-Tower" ist ein Prestigeprojekt der Hamburger SPD, ein Ende des Projekts und ein Abriss des Torsos wäre eine riesen Blamage. Hinter den Kulissen laufen bereits Gespräche um andere Investoren einzubinden, der Chef der Hafencity-GmbH geht von einem zeitnahen Weiterbau aus.


    Und ich hoffe auch, dass es weiter geht. Hier entsteht ein eindrucksvolles Wahrzeichen:


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    wurden intern Bedenken bezüglich der Person des Petitionserstellers geäußert.

    Der Name Jürgen Aha ist mir insofern ein Begriff, weil er vor einigen Jahren eine Petition gegen die banale Bebauung am Schinkelplatz startete. Mit nennenswertem Erfolg, zumindest Volker Staab hat seinen Entwurf überarbeitet und verbessert. Trotz dieser Verdienste steht heute aber wohl die Seriosität des Petitionsstarters in Frage. Ich habe mal gegooglet. Geht es darum?


    Gleichwohl halte ich es für sinnvoll, den Link zur Petition in diesem Strang zu erhalten. Das muss ja nicht im Namen des Vereins ein. Ich denke dass es wichtig ist, dass Herr Spars signalisiert bekommt, dass es deutlichen Widerspruch gegen seine destruktive Haltung zur Schinkelschen Bauakademie gibt. Und sich vermute, dass sich eine große Zahl an Unterschriften letztendlich aus diesem und ähnlichen Foren rekrutieren (denn in den Medien ist bisher nichts über die Petition zu lesen).

    In diesem Sinne könnte der Verein ja auch eine eigene Petition für die Rekonstruktion der Bauakademie starten, oder? Diese könnte dann ja auch weniger "krawallig" ausfallen als die bisher bekannte, man kann die Kursänderung ja auch ohne Forderung nach Entlassung einfordern, oder?

    Gibt es einen bestimmten Grund, warum die Petition zur Absetzung von Guido Spars und die Folgebeiträge dazu deaktiviert wurden?

    Das finde ich auch seltsam. Vielleicht kann Snork hier mal für Aufklärung sorgen.


    Was mir dabei zunächst durch den Kopf ging: Diese Forderung ist ja schön und gut, aber ist das arbeitsrechtlich überhaupt möglich?

    Richtiger Gedanke, im Grunde hat die Petition überhaupt keine Relevanz. Es gab mal vor ein paar Jahren eine Petition an das ZDF, die von vielen Tausend Menschen unterschrieben wurde. Herr Lanz sollte entlassen werden, weil er Frau Wagenknecht in seiner Sendung ziemlich "gegrillt" hatte. Die Petition hat aber beim ZDF niemanden interessiert.

    Ähnlich dürfte es jetzt sein in Bezug auf Herrn Spars. Inhaltlich und moralisch ist die Petition voll berechtigt, weil Herr Spars offensichtlich den Wunsch der Bevölkerung und einen Bundestagsbeschluss ignoriert und sabotiert, rechtlich hat die Petition aber keinerlei Bedeutung. Da müsste schon Druck aus den Bundestags-Fraktionen kommen, sonst wird Bauministerin Geywitz keinen Gedanken über über die Causa Spars verschwenden. Bei der Petition geht es mehr um eine symbolische Ebene, dass Leute wie Spars erinnert und ermahnt werden, den Willen des Souveräns zu akzeptieren und umzusetzen.

    Auch völlig banale Nahezu-Vollglasfassaden

    Regelmäßig ist in den Medien zu lesen, dass solche großflächigen Glasfassaden dazu führen, dass die jeweiligen Gebäude eine schlechte "Klimabilanz" haben. Gleichwohl scheint der Aspekt "Klima" für die Zunft der Architekten und berufenen Stadtplaner nur dann eine Relevanz zu haben, wenn es darum geht Rekonstruktionen (Schinkelsche Bauakademie) oder den Abriss von siffigen Plattenbauten (Staudenhof Potsdam) zu verhindern. Wo hingegen bleibt der Protest der Herren Spars und Schellnhuber gegen solche Glaskisten?