Posts by Orakel

    Und wann genau kommen jetzt noch mal Bilder von Hildesheim?

    Bei dieser spannenden Diskussion lese ich gerne mit, auch wenn ich wenig dazu beizutragen habe. Dafür sind meine diesbezüglichen Kenntnisse einfach nicht ausreichend. Aber vielleicht könnte das alles jetzt langsam mal einen eigenen Strang vertragen?!

    Mittlerweile sollte man sich im Klaren sein, dass der ganze Germanenmumpitz aus dem 19 JH stammt.

    Etwas Germanenmumpitz schadet nie, immer vorausgesetzt man nimmt das nicht allzu ernst. Was einige Leute aber leider offenbar tun (vorsicht Geschichtsklitterung). Aber die Briten lieben Kultstätten wie Tintagel oder den Glastonbury Hill ja auch und deren angebliche Hintergründe sind ebenfalls definitiv Mumpitz, auch wenn hinter der Sage um König Arthus vielleicht ein ganz kleiner Funken Wahrheit steckt. Hat mich jedenfalls nicht davon abgehalten, die Nebel von Avalon zweimal zu lesen.

    Die Göttin Ostara mit dem Osterhasen als Wappentier ist eine Erfindung der Gebrüder Grimm.

    War das nicht die Erfindung eines Pizzabäckers? Ach nee, das war Osteria. Da sieht man mal wieder wie wenig Ahnung ich in solchen Dingen habe ...

    Und um das nicht unnötig in die Länge zu ziehen, bringe ich die Sache jetzt mit Post 3 zum Abschluss. Hier zwei Bauten, die ursprünglich zur Streichelzooanlage "Mullewap" gehörten. Im zweiten Gebäude befand sich vormals Gastronomie, nun aber eine Amphibien-Ausstellung.

    Das rote Dach ist echtes Reet. Der Lurch ist allerdings neu. Glaube früher war da mal ein Hahn. Das ist ein Gebäude in einem Zoo - schön schaut es trotzdem aus:


    Und nun wie bereits angekündigt Bilder von "Meyers Hof". Nachgebildet wurde hier ein deutscher Bauernhof. Die Bauernhäuser, Scheunen und Wirtschaftsgebäude sind allerdings alle echt. Alles Gebäude die irgendwo abgebaut und hierher "umgezogen" sind. Ähnliches hat man in der Vergangenheit in Hannover ja auch bereits im Hermann-Löns-Park gemacht. "Meyers Hof" ist wirklich schön. Es braucht nicht immer Kulissen anderer Länder um zu überzeugen. Immer wieder mein persönliches Highlight des Zoos.

    Habe jetzt nur begrenzt Bilder gemacht, da die Gastronomie von "Meyers Hof" auch nach Schließung des Zoos noch öffentlich zugänglich ist und gut besucht war:


    Im Winter wird diese Fläche als Eisbahn genutzt:


    Gezeigt werden vorrangig deutsche Nutztiere. Allerdings handelt es sich um vom Aussterben bedrohte Arten, z. B. um Schafrassen die nicht genug Wolle produzieren.

    Und man kann Tiere live im Stall erleben:

    Ende der Galerie. Ich bitte die Qualität einiger Bilder zu entschuldigen. Zum Einsatz kam ein älteres Smartphone. Dieses dürfte dann auch der letzte neue Galerie-Strang von mir gewesen sein. Geplant war das eigentlich nicht. Ich hoffe es hat Spaß gemacht.

    Alle Bilder sind von mir.

    Anbieten kann ich jetzt noch weitere Bilder von "Yukon Bay" und Bilder vom "Dschungelpalast", bevor die Galerie dann mit Bildern von "Meyers Hof" erst einmal endet. "Meyers Hof" passt dann auch noch mal richtig in den Kontext dieses Forums.

    Die ganzen künstlichen Felslandschaften spare ich mir mal, findet man wirklich in beinahe jedem Zoo. Relativ einzigartig ist allerdings das bereits im vorherigen Post gezeigte "Schiff" (vorletztes Bild). Dieses ist von unten begehbar und bietet einen Unterwasserblick auf Pinguine, Eisbären und Robben.

    Wegen der vorgerückten Stunde, kurz vor Schließung und dem Besuch Wochentags, war wenig los. Hat jetzt wenig mit Architektur zu tun. Ein Besuch ist aber schon lohnenswert. Vorausgesetzt die Tiere spielen mit ...

    Blick in den Bug auf das Eisbärbecken:

    Pinguinbecken. Die meisten Tiere waren gerade oben an "Deck". Gerade mal ein Tier wollte sich hier zeigen lassen:

    Und ein Blick in das Robbenbecken:

    Draußen im Hintergrund die Besuchertribüne:

    Von oben. Die Gebäude links sind Wirtschaftsgebäude für die Tiere:

    Nun einige wenige Bilder vom "Dschungelpalast". Viele Zoos haben mit solchen Kulissen ja mittlerweile nachgezogen:


    Hinter dieser Anlage entsteht derzeit das neue überdachte Elephanten-Schauhaus, welches den Großteil der Australien-Landschaft "Outback" verdrängt (auch von dieser keine Bilder):


    Insgesamt hat mich wirklich überrascht, dass der Zoo seit meinem letzten Besuch (welcher aber schon ein paar Jahre zurück liegt) an diversen Stellen weiter mit Kulissen aufgerüstet hat. Das habe ich jetzt nicht abgelichtet, kann sich vermutlich jeder vorstellen. Der nächste Post wird dann vermutlich auch der letzte sein. Da wird es dann mit "Meyers Hof" noch einmal etwas interessanter, auch speziell für User dieses Forums.

    Alle Bilder sind von mir.

    An anderer Stelle hatte ich kürzlich Bilder des neuen Haupteingangs des Zoologischen Gartens gezeigt. Es handelte sich um wenige Schnappschüsse, aufgenommen während einer Radtour (siehe auch noch einmal weiter unten). Wie das Schicksal manchmal so spielt, schlug meine Frau nun, wenige Tage später und gleichzeitig gegen Ende der Semesterferien unseres Sohnes, einen Zoobesuch vor. Es wurde dann ein Kurzbesuch ab 16.30 Uhr, zum ermäßigten Eintrittspreis, denn die Eintrittspreise im Hannoverschen Zoo sind gesalzen.

    Der Zoo von Hannover war der erste in Deutschland, welcher mit einer Transformation hin zu einer Art Disneyland begann. Entsprechend weit ist die Verwandlung hin zum Abenteuerland von Indiana Jones auch schon fortgeschritten. Man kann kaum einen Meter gehen, ohne einer verrosteten Lokomotive oder einem abgestürzten Propellerflugzeug im Unterholz zu begegnen. Den Anfang machte seiner Zeit der "Dschungelpalast", eine einem indischen Palast nachempfundene Elephantenanlage. Es folgten u. a. die Afrikalandschaft "Sambesi", der "Gorillaberg", die Streichelzooanlage "Mullewap", der deutsche Bauernhof "Meyers Hof" und schließlich die Alaska-Landschaft" Yukon Bay". Tatsächlich ist der Zoo immer noch am Umbauen. Derzeit entsteht eine Erweiterung der Elephantenanlage, "Mullewap" hingegen ist schon wieder Geschichte.

    Viele Bilder habe ich nun nicht gemacht, da man das als Hannoveraner ja (fast) alles schon gesehen hat. Einige wenige Bilder sind dann aber doch entstanden, hauptsächlich von "Yukon Bay" und "Meyers Hof". Denn man kann davon halten was man will, die entstandenen Gebäude sind zumeist keine bloßen Kulissen, sondern echte gebrauchsfertige Gebäude ...

    Zuerst allerdings noch einmal die bereits an anderer Stelle gezeigten Bilder vom wirklich schön gewordenen neuen Haupteingang, ganz aus Holz:




    Wirklich schöner Schnappschuss ...

    Nun ein paar "Gebäude" von "Yukon Bay". Man kann davon - wie gesagt - halten was man will ...

    Wegen der fortgeschrittenen Stunde war es schon recht leer. Die hier gezeigten Fassaden sind zum Teil keine bloßen Atrappen. Man kann in ihnen Andenken erwerben oder was für das leibliche Wohl tun ...


    Und hier siegt dann endgültig Disneyland:

    Und zum Abschluss dieses Posts ein müder Eisbär. War ja auch wirklich warm ...

    Das wird jetzt keine übermäßig lange Bilderstrecke, aber ein paar Bilder kommen noch. Geht also noch weiter mit diesem Strang der etwas anderen Art ...

    Alle Bilder sind von mir.

    Vielen Dank. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich mit der Architektur der DDR bisher nur relativ wenig beschäftigt habe. Da denkt man ja erst einmal hauptsächlich an Plattenbau-Tristesse und dann allenfalls noch an den "Zuckerbäckerstil". Das sich die DDR aber durchaus auch anderweitig an Ästhetik versucht hat, zeigt der ehemalige Delta Kindergarten sehr schön. Vielleicht liegt es daran, dass die skulpturalen Bauten der DDR oftmals dann doch noch mal anders ausgefallen sind als die im Westen, dass ich mich damit bisher so wenig beschäftigt habe. Leider sind solche Bauten aber auch diesseits der ehemaligen Mauer eher ungeliebte Kinder. (Das Stadionbad hier in Hannover z. B. steht noch nicht einmal unter Denkmalschutz.) Bleibt zu hoffen, dass sich die Wahrnehmung solcher Bauten im Bewusstsein der Menschen irgendwann ändert.

    Es ist in gewisser Weise so wie mit dem Einser-Schüler, der immer besser ist als die anderen, bei den Lehrern gut ankommt, aber mit solch einem Streber wollen die anderen Schüler nichts zu tun haben. Und sie wollen mit dem auch nicht verglichen werden. Das gilt auch für Bremen, für Lübeck - im Verhältnis zu Hamburg.

    Und das gilt ganz besonders für User mit einem ausgeprägten Lokalpatriotismus. Mal ehrlich, die Geschichte von Bremen ist eben genau das: Geschichte, für viele vorbei und vergessen!
    Das heutige Hamburg ist in jeder Beziehung weitaus kosmopolitischer und angesagter als Bremen oder erst recht als Hannover (Hannover und angesagt ist schon ein Widerspruch in sich). Und auch wenn einem die Hamburger Überheblichkeit manchmal nervt, na und?
    Die Formulierung "kleine Schwester von Hamburg" hätte glatt von mir stammen können. Ist doch ein nettes Kompliment. Vielleicht tröstet es dich ja, dass Hamburg wiederum anderen Städten gegenüber weit abgeschlagen ist. In Barcelona z. B. nimmt man Hamburg in keiner Weise als gleichwertige Stadt wahr. Und auch von dem Touristen-Rummel, der im Sommer in Kopenhagen tobt, kann Hamburg nur träumen. Für viele im Ausland ist Hamburg immer noch eine graue, nichtssagende, beliebige Hafenstadt.
    Mir sind diese Städte eh alle zu groß. Meiner Meinung nach sind besonders Halbmillionenstädte besonders lebenswert: Schon groß genug für ein lebendiges Stadtteilleben, aber eben noch so klein, dass man sie mit dem Fahrrad erkunden, oder mal kurz in der Stadt ein Eis essen gehen mag. Geht gerade in Bremen und Hannover ganz prima. Wie cool ist das denn?
    Im hippen Hamburg gerät beinahe jeder Ausflug gleich zu einer nervtötenden halben Weltreise. Für mich ist das ein enormes Minus an Lebensqualität. Daher überlasse ich solche Städte im Alltag gerne anderen. Also immer locker bleiben ...

    Wegsprengen oder Orakel schenken, damit er das nach Hannover bringen kann.

    Eine Liebeserklärung an Bremen. Und ich möchte die Überseestadt nicht nach Hannover bringen. In den Hannoverschen Neubaugebieten steht auch schon zu viel belangloses herum. (So ging es in meinem Post von "Kronsberg-Süd" ja nur darum, in dem Einheitsbrei des Viertels Lichtblicke auszumachen. War so ein Ding für einige wenige User.)
    Das Silohotel, die Reishalle und den Europahafenkopf allerdings würde ich schon nehmen; das Grüne Haus gar mit Kusshand. Alles Projekte die erkennen lassen, dass Bremen ehrlich um Verbesserungen bemüht ist. Ich habe zwar den Eindruck, dass Hannover da in den letzten Jahren etwas mehr raus geholt hat; wer meint, das würde großartig ins Gewicht fallen, irrt allerdings. Immerhin: die neue Bebauung vor dem Bremer Hauptbahnhof würde ich umgehend entsorgen. Noch ein Pluspunkt für die Leinestadt.
    Sollte Bremen aber alles nicht tangieren, denn in Sachen Innenstadt wird Hannover weder Bremen noch Hamburg je das Wasser reichen können. Es sind halt besonders diese städtischen Impressionen an Weser und Elbe die die meisten Menschen begeistern und nicht irgendwelche Straßen in Wohnvierteln. Da muss man schon Orakel heißen. Und schöne Wohnstraßen gibt es in Bremen auch.
    Übrigens habe ich kürzlich erstmalig realisiert, dass Land und Stadt Bremen nicht dasselbe ist. Die Stadt allein kommt tatsächlich auf eine Fläche von "nur" ca. 419 km².

    Jetzt bin es schon wieder ausgerechnet ich, der auf diesen Post antwortet, sorry.

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass in Deutschland und auch in diesem Forum gar nicht mehr verstanden wird, wie wichtig ein halbwegs intaktes Gewebe bei einer Stadt ist. Ganz einfach, weil die meisten Menschen dieses in ihrem Alltag nicht mehr erleben. Einer der wenigen User hier der das verstanden hat scheint mir, aus verständlichem Grund, LEonline zu sein.

    Dafür wird der Fokus bei den meisten Menschen ausschließlich auf die Innenstadt gelegt. Und da kann Bremen halt schon überdurchschnittlich punkten. Aber auch sonst macht Bremen doch vielerorts eine recht gute Figur. Von daher finde ich Formulierungen wie "runtergerockt" arg übertrieben. Den Touri-Bonus hat die Stadt halt auch durch die Bremer Stadtmusikanten. Ist ein bisschen wie beim Rattenfänger von Hameln. Das zieht auch immer wieder Besucher an.

    Ich ergänze diese Galerie mal um ein paar Bilder des neuen Zoo-Haupteingangs. Kam da letztens vorbei. Ist zwar kein historisches Gebäude, aber das Eingangsbauwerk aus Holz ist wirklich schön geworden. Früher habe ich den Zoo ja immer gerne besucht, aber spätestens seit dem Bau der Alaska-Landschaft "Yukon Bay" ist mir das alles zu sehr Disneyland.






    Die Bilder sind von mir.

    Drei Meldungen:

    Beim Gründerzeitler Bödekerstraße 42, in der Oststadt, wird die Dachlandschaft wiederhergestellt. Ob original, nach historischen Vorbild, lässt sich noch nicht beurteilen. Das Gebäude ist derzeit eingerüstet.

    Abgerüstet wird derzeit der Gründerzeitler am Schwarzen Bären 7 in Linden-Mitte. Das Gebäude war satte 13 Jahre eingerüstet!!! Jahrelang wurde versucht eine Sanierung des Gebäudes, gegen den massiven Wiederstand des Eigentümers, zu erzwingen. Die Fassade erstrahlt nun in frischem Glanz.

    Edit.: Die Sanierung durch einen Zwangsverwalter zur Beseitigung von Elementarschäden beinhaltet leider keine neuen Fenster. Auch die Fassade des Erdgeschosses harrt weiterhin der Sanierung.

    Der alte Fernsehturm " Telemoritz" am Raschplatz aus den 1950er Jahren, der in den letzten Jahrzehnten durch VW als Werbefläche genutzt wurde und dessen Abriss, aufgrund hoher Sanierungskosten, für diesen Herbst vorgesehen war, steht nun unter Denkmalschutz. Kürzlich erst hat VW seine Werbelogos vom Turm entfernt. Freilich ist der Denkmalschutz nun kein Garant für den Erhalt des Turms.

    Nachnutzungskonzepte durch Dritte gibt es zwar, deren Finanzierung ist allerdings bisher nicht gesichert. Ein Investor hat kürzlich gar Interesse angemeldet aus dem Turm ein Wohnhochhaus zu machen. Mit dem neuen Denkmalschutz dürfte das freilich nur schwer vereinbar sein.

    Stimmt. Der Shanghai Tower ist wirklich nett anzusehen. War mir gar nicht bekannt. In Deutschland reicht es leider gerade mal für einen zaghaften "Hüftschwung".

    Ich gebe Dir auch Recht, was die Hochhausverteilung in Deutschland angeht. - In Frankfurt ist jedes neue Haus eine Bereicherung für die Skyline. In den übrigen Großstädten will ich diese Dinger auch nicht so gerne haben.

    Beim Shanghai Tower ist es nicht nur die äußere Erscheinungsform, sondern besonders die doppelwandige Außenhaut, die überzeugt. Allein schon dieser irre Raumeindruck zwischen der Innen- und Außenschale. Dazu kommt dann noch die städtebauliche Wirkung vom Bund aus.

    Das jetzt unbedingt jedes Hochhaus in Frankfurt eine Bereicherung ist, sehe ich nicht so. Aber in Frankfurt findet nun einmal diese städtebauliche Transformation statt und dann kann man auch die positiven Resultate darunter würdigen. Ich mag das DG-Gebäude, den Opernturm und dieses neue gewundene Wohnhochhaus; eingeschränkt noch den Messeturm. Alle anderen Hochhäuser sind ziemlich egal.

    Ansonsten bin ich eher Strelizius Meinung. Ich hätte ein solches städtebauliches Experiment nicht angeschoben und habe kein Problem damit, dass Hochhäuser in Europa eher die Ausnahme sind. Die von Strelizius propagierten 15 Geschosse als gesundes Maß für Hochhäuser entsprechen auch meinen Vorstellungen.

    Und um auf Hamburg zurückzukommen: Der Elbtower würde in seiner fertigen Form entfernt an ein großes weißes Segel erinnern und damit bei Deutschen diverse Assoziationen hervorrufen - an den Hafen, die Landungsbrücken, den Fischmarkt und an viele Fernsehsendungen, wie z. B. an das "Großstadtrevier". All diese Assoziationen würden bei Ausländern aber entfallen. Für einen Italiener ist Hamburg halt nur eine Hafenstadt unter vielen und der Elbtower wäre für ihn einfach nur ein segelförmiges Hochhaus. Eine Anspielung, die er vermutlich noch nicht einmal als sonderlich intelligent empfinden würde. Die Transformation des Feldstraßenbunkers hingegen, von einer Kriegsmaschine hin zu einer überwucherten Oase, würde er mit großer Wahrscheinlichkeit als sehr cool wahrnehmen.

    Sicher kann ein Hochhaus auch heute noch zu einem Wahrzeichen werden. Dafür muss es eben, durch seine Höhe, herausragend, oder durch die Architektur ganz besonders sein. Beides ist in Deutschland leider unwahrscheinlich. Unsere Wolkenkratzer sind in der Regel langweilig.

    Also ich finde schon, dass einige Hochhäuser in Frankfurt ganz gelungen sind. Ich bin aber froh darüber, dass es in Deutschland nur ein Experimentierfeld für Hochhäuser gibt, dafür bevorzuge ich einfach zu sehr die klassische europäische Stadt.

    Aber wenn man aus einem Hochhaus ein Wahrzeichen machen will, ist das über die Höhe im Prinzip nicht mehr möglich; es sei denn man baut einen 1500 Meter hohen Turm. Fraglich, ob der morastige Boden in Hamburg dafür hinreichend tragfähig wäre. Von der Sinnhaftigkeit gar nicht erst zu reden.

    Bleibt nur der Weg über die Architektur. Der Elbtower sieht in der Planung zwar subtil hanseatisch aus, aber diese Wirkung dürfte international kaum verstanden werden. Und wirklich besonders ist die Architektur nicht. Was bliebe ist ein relativ gewöhnliches, halbwegs originelles, etwas spießiges Hochhaus. Die Elbphilharmonie und der Feldstraßenbunker hingegen haben durchaus das Potential, auch im Ausland als besonders wahrgenommen zu werden.

    Übrigens, falls man mich fragen würde: das gelungenste Hochhaus der letzten Jahrzehnte weltweit ist für mich immer noch der Shanghai Tower.

    ... freier Blick bis zur Elphi.

    Und auch freier Blick bis zur Bauruine des Elbtower. Ich habe mich immer gefragt, wie ein Hochhaus heutzutage noch als Wahrzeichen taugen soll. Interessant auch, dass es sich bei der Elbphilharmonie, wie auch dem Feldstraßenbunker, um Aufstockungen von Bestandsbauten handelt. Und dass der Feldstraßenbunker während der Bauphase nie wirklich im Focus der Öffentlichkeit stand, nun aber als das nächste große Ding von Hamburg gefeiert wird.

    Vielleicht hätte ich noch Bilder von der Zwischenebene auf dem ehemaligen Bunkerdach machen sollen, aber das kam mir gar nicht in den Sinn. Und auch mehr Gastro da oben würde sich vermutlich mittelfristig nicht rentieren.

    Wie auch immer: Hamburg darf gerne weiter machen mit dem Schnitzen von neuen Wahrzeichen. Demnächst dann bitte die Bornplatz-Synagoge.

    Ergänzend ein paar aktuelle Bilder vom Feldstraßenbunker, Hamburgs neuem "Wahrzeichen". Dabei handelt es sich streng genommen überhaupt nicht ausschließlich um einen Bunker, sondern um einen Flakturm, Basis von einst vier Flakgeschützen. Ich kenne den Turm noch aus früherer Zeit, war aber während der Bauphase nicht da und habe ihn nun erstmalig im vollendeten Zustand gesehen.

    Die auf den vorangegangenen Bildern zu sehende, den Turm nun krönende, Grünfläche ist leider recht klein ausgefallen. Das sah mir in den Medien doch weitaus spektakulärer aus. Auch die einstige Dachfläche, die nun ein seitlich offenes Zwischengeschoss bildet, hat bei mir leider keinen großartigen Eindruck hinterlassen. Erinnerte mich irgendwie an ein Parkdeck von Ikea. Die Gastro ist kaum der Rede wert. Klasse hingegen ist der Treppenaufstieg an der Bunkerfassade. Allein dafür lohnt sich schon der Besuch.








    Die Bilder sind von mir.

    Soweit ich es verstanden habe, geht es darum, dass ein rekonstruiertes Kirchenschiff eine Kopie wäre, und Kopien dürfen offenbar nicht Teil eines Unesco-Weltkulturerbes sein. Das habe ich jedenfalls nebenbei bei einer Stadtführung aufgeschnappt, an der ich selber nicht teilgenommen habe.

    Bei Notre Dame muss man sagen, dass es sich ja "nur" um eine zeitlich direkt an den Brand anschließende Reparatur handelt.

    Wie auch immer: Ich finde das ideologisch auch höchst seltsam. Man kann jetzt argumentieren, dass die Folgen des Krieges im Stadtbild erlebbar bleiben sollen. Und diese Wunde im Stadtbild ist in der Tat erlebbar. Das baulich angedeutete Kirchenschiff spiegelt halt schon Geschichte wieder und hat einen morbiden Charme. Allerdings sind in der benachbarten St. Georgen Kirche die Spuren des Krieges auch höchst eindrucksvoll erlebbar und man muss es mit der Erinnerungspolitik auch nicht übertreiben. Moderne Elemente im Kirchenschiff der Marienkirche sollten eigentlich ein hinreichender Kompromiss sein. Aber man muss wohl davon ausgehen, dass sich an den jetzigen Verhältnissen nichts mehr ändern wird.

    Da ich jetzt seit bestimmt 15 Jahren das erste mal wieder in Wismar war, war die St. Georgen Kirche natürlich auf meiner To-do Liste. Wollte ich mir in den vergangenen Jahren schon so oft mal anschauen. Gerade in diesem leer geräumten und nackten Zustand ist der Eindruck wirklich überwältigend.

    Soweit ich das jetzt verstanden habe, darf das Kirchenschiff der benachbarten Marienkirche nicht wiederhergestellt werden, weil Wismar sonst den Status als Unesco-Weltkulturerbe verlieren würde. Einerseits besitzen natürlich auch andere Städte historische Ruinen (niemand würde das Colosseum in Rom wieder aufbauen wollen), andererseits ist das schon eine herbe Lücke in der Stadt und die Ruine keine 2000 Jahre alt.

    Wenn ich verantwortlich wäre, dann wäre ich mächtig in Versuchung auf den Status als Unesco-Weltkulturerbe zu verzichten. Man könnte das Kirchenschiff schon so gestalten, dass die Geschichte erlebbar bleibt.

    Ich habe auch sonst viele Bilder in Wismar gemacht, die ich hier jetzt aber nicht einstelle. Waren teuflisch viele Touristen in der Stadt.

    Die Bremer Überseestadt mag zwar 300 Hektar umfassen, aber es handelt sich ja keineswegs um 300 Hektar reines Baugebiet. Das hat dein Post aber eindeutig suggeriert, ansonsten würde dein Ranking ja gar keinen Sinn ergeben.

    Zukünftig soll im Bereich des Braunschweiger Westparks vermehrt Wohnraum entstehen. Zusammen mit der umliegenden Wald- und Wiesenlandschaft umfasst das Areal dann vermutlich auch über 300 Hektar und ist damit größer als die Hamburger Hafencity. Aber taugt das zu einem Vergleich?

    Vielleicht bin ich aber auch in Sachen Forumskultur ein gebranntes Kind. Übrigens finde ich die Überseestadt so schlecht jetzt nicht. Das neue Silohotel ist ja wohl der Hammer.

    Entschuldige Orakel, dass ich hier eine kleine Korrektur vornehmen muss.

    Da die Bremer Überseestadt fast doppelt so groß ist wie die Hamburger HafenCity, müsste das Gebiet in Kronsberg-Süd erst an dritter Stelle stehen.

    Sorry, ich wollte Bremen nicht den Rang ablaufen. Mir ging es nicht um ein Gebiet in einer Stadt, das man einen Namen gegeben hat und in dem zwischen Bestand Neubauten entstehen, sondern um ein reines geballtes Neubauquartier als solches. Kronsberg-Süd hat eine Nord-Süd Ausdehnung von 1200 Metern, quer sind es über 300 Meter, und jeder einzelne Meter wird neu bebaut. Die tatsächliche Baumasse ist sicherlich erheblich größer als die der Bremer Überseestadt. Hannover ist auch ein erheblich größerer Ballungsraum als Bremen. Bremen kommt auf seine Einwohnerzahl nur zusammen mit Bremerhaven, was im Prinzip eine eigene Stadt ist, die noch dazu ganz woanders liegt. Hannover, Langenhagen, Garbsen und Laatzen gehen nahtlos ineinander über und haben zusammen über 850000 Einwohner. Ich finde solche Vergleiche ja immer extrem kindisch, aber das stelle ich jetzt schon mal richtig.

    Not my cup of tea. :rolleyes:

    Das tut mir sehr leid.

    Ich habe heute seit längerer Zeit mal wieder eine Baustellenbegehung in Kronsberg-Süd gemacht. Dabei handelt es sich um das derzeit größte Neubaugebiet in Hannover. Tatsächlich ist es nach der Hamburger Hafencity sogar das aktuell zweitgrößte Baugebiet in Norddeutschland. Im Prinzip entsteht ein mehr oder weniger reines Klinkerviertel, vorrangig in Blockrandbebauung. Wie hier schon mehrfach angedeutet, kommen viele Blöcke leider nicht über die übliche Belanglosigkeit hinaus. Wohnraum muss ja schließlich auch bezahlbar sein. Einige wenige Entdeckungen habe ich dann aber doch gemacht und die möchte ich mit euch teilen. Eine räumliche Zuordnung spare ich mir jetzt mal weitestgehend. Ich bitte das zu entschuldigen.

    Der zentrale Quartiersplatz. Die Bauten links gehören schon zum langweiligsten was das Baugebiet zu bieten hat. Rechts der schon einmal gezeigte Kopfbau von Stefan Forster, welcher wirklich sehr schön geworden ist:

    Hauseingang mit roter Keramik. Scheint gerade ganz angesagt zu sein und findet sich in Kronsrode an mehreren Stellen:

    An der zentralen Nord-Süd Achse gelegen: Dieser Block gefällt mir richtig gut. Erinnert mächtig an die frühen 1920er Jahre:

    Deshalb auch gleich noch ein weiteres Bild davon:

    Eingang. Um die Ecke entstehen dann noch mal ein paar Reihenhäuser mit ähnlicher Eingangssituation. Dieser Bereich wurde aber gerade von einem großen Baufahrzeug versperrt:

    Ein Block von Stefan Forster, der leider nicht unbedingt zu seinen Glanzleistungen zählt. Nicht wirklich schlecht, aber über das Mittelmaß des Quartiers kommt der Komplex kaum hinaus:

    Gegenüber dieser geschwungene Bau, der auch schon mal gezeigt wurde. Der Leerraum davor bleibt übrigens erhalten und wird Teil einer Parklandschaft. Hier stoßen die 1920er Jahre quasi unmittelbar auf die Natur. Wurde so in Hannover noch nie realisiert. Ich finde den Kontrast mehr als bemerkenswert:

    Und dann habe ich am Ende doch noch eine Entdeckung gemacht, die mich richtig begeistert hat. Und zwar dieser Block. Kommt hier überhaupt nicht rüber, aber in Natura sieht das mit den klobigen Eingangsüberdachungen beinahe aus wie so ein altes Theater, irgendwo in einem New Yorker Vorort:

    Manchmal braucht es nicht viel um interessante Kontraste zu erzeugen. Gegenüber steht noch ein Block mit grünen Fenstern, der auch nicht schlecht ist (und der auch schon mal gezeigt wurde). Aber dieser Block zeigt dann noch mal wesentlich besser, was man mit ein wenig Phantasie und verhältnismäßig wenig Geld machen kann:

    Und weil es mir wirklich gefallen hat, noch ein weiteres Fassadendetail mit anderen Lichtverhältnissen:

    Wenige Meter weiter entsteht dann noch ein Komplex mit Holzfassade, den ich noch nicht abschließend bewerten kann. Auch sonst habe ich weiter keine Bilder gemacht. Die meisten Klinkerbauten in Kronsberg-Süd wird sich jeder vorstellen können.

    Alle Bilder sind von mir.