Der Prinz
Knoops Park
Für mich ist Knoops Park im Burg-Lesumer Ortsteil St. Magnus der schönste Park Bremens. Idyllisch an der Lesum, einem Nebenfluss der Weser, gelegen, bestimmen die hügeligen Ausläufer der Bremer Schweiz maßgeblich das Aussehen des 65 Hektar großen Parkgeländes. Knoops Park besteht aus zwei Teilen: der südliche ist heute der eigentliche Park, der nördliche wird als Knoops Wald bezeichnet, war aber früher auch als Park gestaltet. Dieses Gelände erwarb die Gemeinde Lesum von den Erben des Bremer Industriellen Ludwig Knoop, viertes von acht Kindern einer verarmten Kaufmannsfamilie, und wollte es bebauen, was teilweise nördlich und östlich umgesetzt wurde.
Begonnen hatte alles damit, dass Ludwig Knoop, unfassbar reich geworden im russischen Baumwollhandel und vermutlich der reichste Bremer aller Zeiten, im Jahre 1859 das Landgut Mühlenthal kaufte. Von 1861 bis 1869 verbrachte er dort die Sommermonate. Einige Jahre später ließ er das Schloss Mühlenthal im Tudorstil errichten und lebte dort mit seiner Familie. Mit der Gestaltung des Parks beauftragte er 1870 den Landschaftsarchitekten Wilhelm Benque, der vorher schon den Bremer Bürgerpark entworfen hatte. Benque orientierte sich bei seinem neuen Parkentwurf am Stil italienischer Renaissancegärten.1933 wurde das vom Verfall bedrohte Schloss abgerissen und 1938 ging der Park in den Besitz der Gemeinde Lesum über, die es nach Plänen des Gartenarchitekten Christian Roselius in einen öffentlichen Park umwandeln ließ
Der heutige Park ist ein Zusammenschluss mehrerer Landgüter bzw. Villen. Neben dem Schloss Mühlenthal waren das die Villen Schotteck, Lesmona und die Albrechtsburg, die 1959 abgerissen wurde, um dort ein Schwesternwohnheim zu errichten. Inzwischen ist auch das Schwesternwohnheim abgerissen worden. So sehen die bremen-typischen Lösungen in Sachen Denkmalschutz aus. Ach, wenn es nur ein Einzelfall wäre.......



Oben: das ehemalige Schlossgelände. Im Vordergrund die markierten Außenmauern des Schlosses.

Der südliche Teil von Knoops Park

Haus Schotteck

Haus Schotteck heute - ohne Turm


Das klassizistische Haus Lesmona - die älteste Villa im Park und Wohnort von Marga Beck während der Sommermonate (siehe weiter unten)


1. Sommer in Lesmona
Der Titel geht zurück auf das Buch von Marga Berck, Tochter eines Bremer Kaufmanns. Das Landgut ihres Onkels in Lesmona, die latinisierte Bezeichnung für diesen Ort, stand auf dem späteren Parkgelände - und steht dort heute noch. Die 18-jährige Marga beschreibt in dem Buch, das auf Briefen zwischen Juni 1893 und März 1896 an ihre beste Freundin basiert, ihre erste Liebe. Aber das Buch handelt nicht nur von einer Liebesgeschichte, sondern gibt auch Einblick in die Welt des gehobenen Bürgertums und ist schon deshalb informativ..

2. Sommer in Lesmona
Der gleichnamige Film von 1987 mit der noch jungen Katja Riemann als Marga Beck lief im Fernsehen, Regie Peter Beauvais, Musik Herbert Grönemeyer.
3. Sommer in Lesmona
Einmal im Jahr findet das überregional wahrgenommene Musikfest "Sommer in Lesmona" direkt in Knoops Park statt. Die Musiker haben größtenteils internationale Bedeutung, beispielsweise war der britische Geiger Nigel Kennedy schon vor Ort. Es ist ein Fest, das seinesgleichen sucht. Die Besucher strömen aus ganz Norddeutschland zu dieser 3 Tage dauernden Musikveranstaltung, manche tragen in Erinnerung an das Buch der Bremer Kaufmannstocher Marga Berck Bekleidung im Stil des ausklingenden 19. Jahrhunderts, für die Konzerte bringen Besucher Picknickkörbe mit, manche sitzen auf mitgebrachten Decken auf dem Rasen und lauschen den Konzerten,.