Berlin - Pariser Platz und Brandenburger Tor

  • Du glaubst doch nicht, dass wenn statt des Adlon ein modernistischer Quader errichtet worden wäre, die Bauherren- und Architektenschaft im Anschluss gerufen hätte: "Jetzt können wir den Rest des Pariser Platzes originalgetreu rekonstruieren."

    :lachentuerkis:

  • Nein, das hab ich nicht gesagt. Nur hätte man sich beim wiederaufgebauten Adlon näher, wenn nicht gar vollständig, an das historische Vorbild halten sollen, das in seiner Größe und Gestaltung besser zu Berlin passte. Eine echte Rekonstruktion hätte auch den Kitsch-Vorwurf, der wie zu erwarten nach Eröffnung folgte, entkräftet und vielleicht den Wunsch nach weiteren am Pariser Platz bestärkt. So war die allgemeine Reaktion eher "dann doch lieber ganz neu als pseudo". Und diese Einstellung kann ich auch nachvollziehen, eine Rekonstruktion historisch verbürgter Architektur ist einem Neubau, der nur auf historisch macht, in jedem Fall vorzuziehen. In dubio pro reko.

    In dubio pro reko

  • Ich kann mir vorstellen, dass ein Adlon in den historischen Dimensionen sich unter heutigen Bedingungen wirtschaftlich nicht gerechnet hätte. Und wieder darf/muss man sich auch die Frage stellen, ob ohne den Krieg das Adlon sich nicht ohnehin irgendwann vergrößert hätte.

    Ich mag es trotzdem.

    Und ich habe (vermutlich um in Corona-Zeiten Freiluftplätze anbieten zu können) im Sommer dieses Foto aufnehmen können. Perfekte Boulevard-Atmosphäre wie in Vorkriegszeiten. (auch wenn das Adlon damals kein Straßencafé betrieben hat.)

  • Ich kann mir vorstellen, dass ein Adlon in den historischen Dimensionen sich unter heutigen Bedingungen wirtschaftlich nicht gerechnet hätte. Und wieder darf/muss man sich auch die Frage stellen, ob ohne den Krieg das Adlon sich nicht ohnehin irgendwann vergrößert hätte.

    Ich mag es trotzdem.

    Und ich habe (vermutlich um in Corona-Zeiten Freiluftplätze anbieten zu können) im Sommer dieses Foto aufnehmen können. Perfekte Boulevard-Atmosphäre wie in Vorkriegszeiten. (auch wenn das Adlon damals kein Straßencafé betrieben hat.)

    Schön, dass Patzschke hier randurfte, das hätte ohnehin viel häufiger der Fall sein müssen.

  • Habe immer verstanden das Patschke often mehr historisch bauen möchte (wie beim Adlon und Wohnblocks in Wilmersdorf und Schöneberg), aber Politik, Regierung, Investierer und Bauherren eine minimalistische Richtung vertreten und abgezwungen haben.

  • Kleine Doku nach 25 Jahren Hotel Adlon:

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  • Das Brandenburger Tor in Berlin ist quasi ein Heiligtum für jeden anständigen Deutschen.

    Es ist erschreckend, dass einigen Menschen kein Frevel zu weit geht. disgust:)

    Wissen allein bringt nichts. Nur das angewandte Wissen verändert die Dinge.

  • Ob das Ansinnen der Aktivisten berechtigt ist oder nicht, sollte hier nicht zum Diskussionsthema werden.

    Hier ein derzeit noch frei verfügbarer Artikel in der Morgenpost:

    Brandenburger Tor: Video zeigt dramatischen Polizeieinsatz
    Ein Video der Farbattacke auf das Brandenburger Tor zeigt: Die Klimaaktivisten hatten größere Pläne. Die Polizei kam ihnen zuvor.
    www.morgenpost.de

    Besorgniserregend finde ich, dass die aufgesprühte Farbe offenbar nicht wasserlöslich ist. Bei 0:20 im Video kann man den Einsatz eines Hochdruckreinigers gegen die Farbe beobachten, ohne jedweden Erfolg. Die Farbe dürfte sich also nicht ohne Substanzverlust vom porösen Sandstein entfernen lassen. Es ist wirklich grauenhaft.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Andreas

    Wenn du die auf meinen ersten Satz beziehst: Ich denke, es sollte erkennbar sein, dass dieser Satz rhetorisch gemeint war. Dass die Farbe nicht so einfach abwaschbar zu sein scheint, das finde ich dann besonders verwerflich. Öffentlichkeitswirksame Aktionen dieser Art müssen auch ohne Sachbeschädigung möglich sein!

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • ...Dass die Farbe nicht so einfach abwaschbar zu sein scheint, das finde ich dann besonders verwerflich. Öffentlichkeitswirksame Aktionen dieser Art müssen auch ohne Sachbeschädigung möglich sein!

    Nö, müssen sie eigentlich nicht.

    Und man sollte schon einmal über eine Erweiterung der Strafbarkeit nachdenken. Selbst wenn keine Sachbeschädigung vorliegt (weil sich die Farbe abwaschen ließe) gibt es genug andere Möglichkeiten seine Meinung öffentlich zu äußern, dazu bedarf es keiner solchen Selbstinzenierungen.