Die Tatsache, dass hier mittlerweile ein Anschlag auf eines der bedeutendsten Wahrzeichen dieses Landes für gut befunden wird, ist für mich Anlass, diesem Forum auf unbestimmte Zeit den Rücken zu kehren. Der Schutz historischer Denkmäler ist einer der Grundsätze dieses Forums, so dachte ich zumindest bisher. Ich distanziere mich von all denen hier, die das relativieren oder gar in Frage stellen, und verabschiede mich hiermit mit dem etwas wehmütigen Gedanken, dass dieses Forum mir einmal viel bedeutet hat (ich habe es ja immerhin gegründet), mir aber inhaltlich zuletzt fremd geworden ist. Ich bin ab sofort ausschließlich im BKF unterwegs. Auf Wiedersehen an alle freundlichen, sympathischen, niveauvollen und gleichgesinnten Teilnehmer.
Posts by reklov2708
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Wie kann man eigentlich in einem Forum für Rekonstruktion, klassische und traditionelle Architektur aktiv sein und dieses Anliegen vorgeblich unterstützen, und sich gleichzeitig zum Verteidiger jener Leute aufschwingen, die dagegen polemisieren und unsereins diffamieren?
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Deutsche beschmieren Vasari-Korridor der Uffizien
In den Kommentaren schreibt jemand:
"Was will man denn erwarten. Wir müssen uns nur in unseren Städten umsehen. Vieles was neu erbaut oder saniert wurde, wird innerhalb von kurzer Zeit beschmiert und verschandelt. Wenn dann doch mal Täter erwischt werden, so gehen diese fast ohne Sanktionen wieder nach Hause. Keine Strafen, keine Reue, keine Änderungen. Es fehlt der Respekt vor den Leistungen anderer. Diese fehlende Respekt wird dann mit solchen Zerstörungen offen dargestellt."
Die deutsche Kulturnation zeigt sich mal wieder von ihrer besten Seite. Vielleicht wundern sich manche sogar, dass sowas in Italien für große Aufregung sorgt, wo das doch bei uns schon lange zur in jeder Stadt sichtbaren "bunten Gesellschaft" gehört.
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Man sollte sich wirklich fragen, warum in Sachen Denkmalschutz und -erhaltung im Osten so vieles richtig und im Westen so vieles falsch läuft. Meine Theorie ist und bleibt, dass in der ostdeutschen Gesellschaft noch ein ausgeprägtes Bewusstsein für Tradition und kulturelle Identität existiert, das der westdeutschen (vielleicht mit Ausnahme Bayerns) längst abhanden gekommen ist. Mir erscheint es mittlerweile fast so, als gäbe es wieder zwei deutsche Staaten mit ganz unterschiedlichen Mentalitäten und Werten. Und ich glaube zu wissen, wer hier auf lange Sicht in Sachen Infrastruktur, Lebensqualität, Tourismus usw. Gewinner und Verlierer sein wird. Wer hätte das 1990 gedacht.
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Schon Goethe schwärmte von der Hauptstadt der Oberpfalz, der englische Stararchitekt Sir Norman Foster sieht sie gar im internationalen Vergleich weit vorn. Ob für Aktivurlauber, Feinschmecker oder Kulturinteressierte – der bayerische Bezirk überrascht auch sonst mit seiner Vielfalt.
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Und auch keine hässlichen modernistischen Dachaufbauten, wie man es in Wien* macht, sondern originalgetreu, wie es sich gehört. Großartig!
*bzw. im deutschsprachigen Raum
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Zitat: "Der Investor will jetzt nur noch den denkmalgeschützten Giebel erhalten und das Gebäude in seiner alten Form komplett neu aufbauen."
War ein kompletter Erhalt "nicht wirtschaftlich zumutbar"? Wenn es wirklich originalgetreu wiederaufgebaut wird bleibt wenigstens das Erscheinungsbild dieses markanten Gebäudes bewahrt.
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Immerhin widmet man sich am heutigen Tag (fast scheint es wie eine Wiedergutmachung) den wirklich schönen alten Villen der Stadt. Leider ist die gesamte Bilderstrecke nur StZ+-Abonnenten zugänglich:
Architektur in Stuttgart. Die 7 schönsten Stadtvillen der Halbhöhe
Hier eine Auswahl meiner Favoriten:
Bopserwaldstraße 26
Humboldtstraße 4
Humboldtstraße 20
Hohenheimer Straße 93
Mörikestraße 1
Bildquelle: Wikipedia, Urheber Zinnmann
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"In Frankfurt am Main kämpfen städtische Imagekampagnen im Schatten von Bürotürmen einen aussichtslosen Kampf. Denn in dieser Metropole mit mehr Arbeitsplätzen als Bewohnern versprühen selbst historische Bauten den Charme einer Gebietskrankenkasse. Grund dafür ist gleich mehrfache Zerstörung."
Architektur-Elend: Frankfurt ist ein verlorener Ort (kostenpflichtiger Artikel)
Ich bin der Meinung, es gibt Städte, die mehr Anlass zu Pessimismus bieten. Ein hochwertiger Gründerzeit-Bestand im Schatten von Hochhäusern, sogar wieder eine Altstadt. Frankfurt hat viel Potenzial, das eben leider nicht wirklich abgerufen und in den richtigen Zusammenhang gebracht wird.
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Wenn man sich nur dieses "gestalterisch herausragende Beispiel für Nachverdichtung in der Stadt Stuttgart" anschaut, da isch scho alles g'schwätzt, würde der Schwabe sagen (bedeutet sinngemäß: Dazu fällt einem nichts mehr ein). Das Feuilleton feiert gemeinsam mit der Architektenlobby, normale Bürger werden nicht nach ihrer Meinung gefragt. Derweil vergammelt die wirklich wertvolle, historische Architektur der Stadt. Ach mein liebes Stuttgart, was machen sie mit dir...
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Sir Moc Der wurde bereits abgerissen. An seiner Stelle kommen die „4 Giebel“.
Der Bodenbelag sieht so schäbig aus, weil die Platten nicht ersetzt sondern die Lücken einfach nur asphaltiert werden. Stuttgart ist ja bekanntermaßen eine der ärmsten Städte Deutschlands, die sich deswegen mit solch einfachen Mitteln behelfen muss / Ironie off. 😉
Im Ernst: Man sieht hier ganz gut, welchen Stellenwert die Stadtbildpflege im heutigen Stuttgart hat.
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Oder falls es nach Hannover zu weit ist bietet sich auch Stuttgart an. Der dortige Ableger ist genauso bewundernswert (jedenfalls für alle, die nicht in der Blase eines Forums für klassische Architektur gefangen sein wollen) / Ironie off.
Behnisch hat übrigens mal gesagt "Wenn jemand Gemütlichkeit braucht, soll er sich eine Katze anschaffen". Ja, solch empathischen Architekten vertrauen wir unsere Städte doch gern an.
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Aber ich kann die Gegenwart und die Realität nicht völlig ausblenden.
Das kann ja leider niemand hier. Aber "nicht ausblenden "und "befürworten" ist ja wohl ein gewisser Unterschied. Der letzte Satz soll wohl bedeuten, moderne Architektur ist die Wärmepumpe und klassische Architektur der Kohleofen. Ich glaube den Vergleich hatten wir hier noch nicht, aber es ist die zeitgemäße Variante der Behauptung, Freunde traditionellen Bauens würden sich Kutschen und Kaiser Wilhelm II. zurückwünschen. Ich lächle mal dazu.
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Irgendwas an dem Park muss faschistisch sein, sonst hätte die örtliche Antifa doch nicht so ein sichtbares Zeichen gesetzt...
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Alles mittlerweile total off topic, aber was soll‘s. Ich werde nicht nach der Moderation rufen.
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Die Metropole an der Seine, wie wir sie heute kennen, entstand durch einen radikalen Gewaltakt. Im Sommer 1853 begann ein Mammutprojekt, das die Stadt in zwei Jahrzehnten völlig veränderte. Das Erbe der „Haussmannisierung“ von Paris ist zwiespältig.
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Informationen zum Blitzeinschlag in die Stiftskirche am vergangenen Wochenende:
Glocken der Stiftskirche sind verstummt
Nach Blitzschlag: Uhr der Stiftskirche Stuttgart funktioniert wieder
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Du hast mit der Frage der Intention aber sehr deutlich die Zulässigkeit einer solchen Architektur im 21. Jh. in Frage gestellt. Dasselbe machen einige auch beim Berliner Schloss.
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Das gezeigte Mausoleum erscheint mir aber auch eher wie eine Adaption, die du ja offenbar gutheißt. Wo ist also das Problem? Vielleicht doch eher meine Fragestellung in #266? Darüber könnte man mit gutem Grund diskutieren.
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Wenn ein Bestattungsritus, der früher üblich war, heute nicht mehr einer gängigen Praxis entspricht, dann ist er nun mal per Definition aus der Zeit gefallen, ahistorisch, wenn du es so willst.
Ersetze "Bestattungsritus" durch "Architektur", und du hast die typische Argumentation der Modernisten, mit der sie ihre Ablehnung gegenüber neoklassischem Bauen begründen. Es führt an der meiner Meinung nach entscheidenden Frage vorbei, ob ein solches Mausoleum der gesellschaftlichen Bedeutung der verstorbenen Persönlichkeit überhaupt angemessen ist.