Posts by newly

    Also: entweder man entschliesst sich für eine zusammenhängende Grünfläche Stadtschloß-Lustgarten und konzentriert den Verkehr am Bahndamm oder es bleibt einfach alles wie es ist.

    Bei ersterer Alternative wünsche ich viel Vergnügen mit noch mehr und längeren Verkehrsstaus (siehe oben) und die Finanzierung dieses Umbaus der Bevölkerung auch noch erklären zu müssen.

    Ich gebe dir, tegula , was die denkmalpflegerischen Aspekte betrifft, vollkommen recht. Sie sind ein wichtiger Punkt ... Auch hier ging es um einen Sieg des Modernismus über die Vergangenheit.

    Bei dieser ganzen Ursachensuche gibt es noch einen weiteren, viel profaneren Grund. Der alte Reichstag hatte im Inneren sehr dicke Mauern. Es war enger und dunkler, die nutzbare Fläche war sehr viel geringer. Auch Statuen usw. nahmen Raum in Anspruch.

    So wurden schon von Baumgarten z.B. Zwischengeschosse eingezogen, insbesondere auch der Sitzungssaal vergrößert. In dem Alten wäre z.B. für die über 1000 Mitglieder der Bundesversammlung auch kaum ausreichend Platz gewesen.

    Wohl kaum ein Abgeordneter heute - und zwar quer durch alle Fraktionen - würde doch seinen Arbeitsplatz gegen einen im alten Reichsstag tauschen wollen. Und zwar weniger aus ideologischen oder ästhetischen Gründen. Man hat wesentlich mehr Platz, es ist heller, bequemer, kurzum: man hat bessere Arbeitsbedingungen.

    Ich will diese Einstellung nicht rechtfertigen, man kann sie als kultur- oder geschichtsvergessen brandmarken. Die Motive sind jedoch oft nicht so tiefgründig, oder gar von einer Ideologie getrieben. Es ist eher vergleichbar mit jemanden, der sein Fachwerkhaus entkernt hat, um es innen bequemer zu haben.

    Die "scharfen Kurven" gibt es doch heute vor dem Landtag auch. Im Berufsverkehr geht es ohnehin nicht um den fliessenden sondern um den stehenden Verkehr. Die Blechlawine kann auch am Lustgartenwall stehen und nicht mitten im Lustgarten.

    So scharf sind die Kurven aktuell nicht. Und bei dieser alternativen Streckenführung wären es noch nicht einmal Kurven, sondern mindestens zwei scharfe Abbiegungen (quasi im 90 Grad Winkel), will man keine Flächen des Lustgartens in Anspruch nehmen. Vom Lärm und den Abgasen der 50.000+ KfZ bliebe er i.Ü. auch nicht verschont.

    Und der Argumentation, die Situation ist für den fließenden Verkehr ohnehin nicht gut, da macht es auch nichts, sie noch weiter zu verschlechtern, kann ich nicht folgen. Der Verkehr würde sich noch weiter aufstauen, die Blechlawine noch größer werden, und dies auch außerhalb der Stoßzeiten.

    Also ich wäre für eine Tunnellösung. Der Gewinn für das Stadtbild überwiegt m.E. die" stadtzerstörerische Wirkung der Tunnelmünder" bei weitem. Am besten wäre natürlich ein sehr langer Tunnel, der dann auch dem Verkehrsfluß wirklich helfen würde. Da es sich um eine Bundesstraße handelt, läge die Finanzierung wohl v.a. beim Bund. Für Infrastrukturprojekte stehen ja bald auch mehr Mittel zur Verfügung.

    ^Es gibt für jedes Problem eine Lösung. Die Lange brücke muss ja ohnehin neu gebaut werden - warum nicht parallel zur Bahn?

    Für die Stadtmitte wäre es sicher ein Gewinn. Aber die Streckenführung entlang des Lustgartens nach bzw. vor dieser Alternativlösung gebe dann aber schon ein kleines Problem. Eine stark befahrene Straße mit zwei zusätzlichen "scharfen" Abbiegungen ist nicht gerade förderlich für einen fließenden Verkehr. Oder gibt es für die Streckenführung dann auch noch eine Alternative?

    Das Blättchen "Blick-aktuell" hat von der Seite der Stadtverwaltung abgeschrieben, würde ich sagen.

    Anscheinend ist so eine Hochgarage eine Lieblingsobjekt der Stadtverwaltung, wofür sich wohl seit Jahren kein Investor findet/fand.

    Hier habe ich ebenfalls keine Informationen, ob und was hier neu gebaut werden soll.

    ..wohl eine neue Hochgarage... https://www.blick-aktuell.de/Berichte/Vorbe…age-613264.html

    ...."Das Projekt wird durch das Förderprogramm „Lebendige Zentren“ mitfinanziert, welches darauf abzielt, die Infrastruktur in der Innenstadt nachhaltig zu verbessern und die Lebensqualität der Stadtbewohner zu steigern. Die Freilegung der Liegenschaften ist ein zentraler Bestandteil der weiteren Entwicklung des Gebiets und der Schaffung zusätzlicher Parkmöglichkeiten in der Innenstadt. Bis zur Errichtung der Hochgarage sollen die durch den Abriss der Gebäude gewonnenen Freiflächen für die Parkraumbewirtschaftung genutzt werden."


    Ohne Worte

    ....Dieses Thema sei diskutiert worden und sehr komplex. Die Kunstwerke hätten an ihren heutigen Standorten inzwischen eine „konstitutive“ Funktion erreicht. Man würde sich aber bemühen, die direkte Umgebung der heutigen Standorte schöner zu gestalten und aufzuwerten. Auf meine Argumente ging sie nicht ein. Im Hintergrund kämpften eindeutig die Bezirksbürgermeister um ihre „geerbten“ bzw. „ersessenen“ Besitzstände.

    Verstehe ich das richtig, dass weder Senat noch sonst eine Behörde ein Problem damit hätte, wenn von den Rossbändigern Kopien angefertigt würden und diese dann am ursprünglichen Ort aufgestellt würden?

    Denn schöner gestalten und aufwerten könnte man sie ja kaum.

    Vielleicht liegt es ja auch daran, dass Berlin einfach keinen Glamour hat? Allein der Vergleich mit Venedig und Cannes sagt ja schon alles...

    Nun...natürlich hat auch Berlin manchmal etwas Glamour. Und nur weil es davon zu wenig hat, ist ja kein Grund, nicht daran zu arbeiten, den zu vermehren. :)

    Soviel Glamour wie Berlin-Bashing wird es aber wohl nie erreichen.


    Die moderne Architektur des Potsdamer Platzes wird in diesem Forum, das sich für Rekonstruktionen einsetzt, selbstredend nie viele Freunde finden.

    Die Architektur ist aber nicht absolut gleichbedeutend mit Glamour.


    Und Glamour in Venedig? Ehrlich gesagt, abgesehen von der Architektur finde ich diese Stadt, in der kaum noch jemand wirklich wohnt, und in der täglich Touristenmassen durchgeschleust werden, grauenvoll.

    Der Reichstag war mitnichten vor 130 Jahren ein demokratisches Gebäude. Vielmehr symbolisierte er den Fürstenbund, der sich Deutsches Reich nannte. Das ist noch heute am Gebäude nachvollziehbar. Blick nach oben und man erkannt an der Portikusdecke die Wappen der damaligen Fürstentümer. Nur wenige in diesem Forum werden uns noch sagen können, welches da für Hessen-Nassau, Schleswig, Braunschweig, Sachsen Coburg-Gotha und was sonst nocht hängt.

    Also der Reichstag selbst wurde (abgesehen vom fehlenden Frauenstimmrecht) aufgrund eines sehr demokratischen Wahlrechts gewählt, im Vergleich zu den meisten ausländischen Staaten, einschließlich England usw. ohnehin. So gesehen war es durchaus im Kaiserreich ein demokratisches Gebäude.

    Im Gebäude war damals jedoch auch der Bundesrat untergebracht (der erst in der Weimarer Republik in Reichsrat umbenannt wurde), wohl in einem der Ecktürme. So ist wohl eher auch eine Symbolik wie die Wappen der damaligen Fürstentümer zu erklären. Der Bundesrat selbst war im Kaiserreich kaum demokratisch legitimiert.


    Eine gute Beschreibung über Skulpturen und Reliefs am Gebäude findet sich hier

    Deutscher Bundestag - Die Skulpturen und Reliefs des Reichstagsgebäudes
    Das Reichstagsgebäude in Berlin ist ein Besuchermagnet und beliebtes Ausflugsziel vieler Touristen. Doch die Bedeutung der Ornamente, Reliefs und…
    www.bundestag.de

    Aha, man hätte ihn also über die letzten Jahrzehnte nicht mal saniert, sodass er aussähe, wie jetzt? Hat man ja beim Brandenburger Tor auch nie...

    Wieso nicht? Die Farbe ist doch fast mit dem heutigen Zustand identisch

    Also wir sprechen von dem Bild von Sir Moc (oben #606). Also bei nächster Gelegenheit mache ich ein paar aktuelle Bilder, die Farbe bzw. Helligkeit ist m.E. um einiges vom heutigen Zustand entfernt.

    Und Benni eine Sanierung kann nicht alles leisten. Der Dom wurde unlängst auch saniert und ist doch weiterhin wesentlich dunkler als nach der Erbauung (es sei denn, die Farbgebung der Bilder von Anno dazumal stimmen nicht, könnte oben bei Reichstag ggf. auch der Fall sein).

    Also jetzt mache ich mich hier sicher unbeliebt, ich schreibe es trotzdem:

    Super Bild! So würde der Reichstag heute ohne Krieg aussehen. In Farbe ist der Verlust noch schmerzlicher.

    Nein, so würde Reichstag auch ohne Krieg heute nicht aussehen. Diese helle Fassade mit den freundlichen Farben wie auf dem Bild, wäre Jahrzehnte nach der Erbauung sicher nicht mehr so.

    Der Bürger wurde damals nicht gefragt ob er diese Kuppel haben will.

    Naja, was hättest du dir denn vorgestellt, gewünscht? Eine bundesweite Volksabstimmung über die Rekonstruktion der Kuppel? Kritik sollte sich schon an dem real Machbaren ausrichten.

    Also ich bin ja natürlich grundsätzlich für Rekonstruktionen, wenn immer es geht. Und die meisten Bürger in vielen Fällen auch. Nur hier ist die Sachlage anders. Es ist eine der wenigen gelungenen Melange zwischen Alt und Neu. Zumindest habe ich außerhalb unseres illustren Kreises noch keinen kennengelernt, der die neue Kuppel ablehnte, furchtbar fand oder gar austauschen wollte. Ob man will oder nicht, sie ist eine der Hauptattraktionen in Berlin, was sicher auch an der Begehbarkeit und der damit verbundenen Symbolik liegt. Das wäre so mit der alten Kuppel sicherlich auch nicht möglich gewesen.

    Und wenn ich mir z.B. das britische Unterhaus ansehe, wie zusammengequetscht die Abgeordneten dort, zudem z.B. ohne Schreibmöglichkeit, sitzen, finde ich es gut, wenn die Abgeordneten vernünftige Arbeitsplätze im Plenum haben.

    Etwas anderes sind die fehlenden Statuen usw. außen am Reichstagsgebäude, die sicherlich fehlen.

    Weiß man, warum man den Weißen Saal umgestaltet hat?

    Steht eigentlich alles auf der Webseite des Fördervereins....

    "Der zweite Entwurf stammte von Friedrich August Stüler und schließlich der dritte, Ende des 19. Jahrhunderts von Ernst v. Ihne. Stülers Saal war zu klein geworden, seine Dekoration mit seinen zahlreichen Kronleuchtern wurde im Kaiserreich als kleinlich empfunden. Hunderte von Kerzen legten einen Rußschleierim Saal, der Staub der Heizung tat sein übriges. Die Damen verschmutzten so ihre festlichen, unsäglich teuren Roben, da es damals noch keine chemische Reinigung gabe, wurden sie unbrauchbar.

    Ihnes neuer Saal wurde zum Hof hin verbereitert, maß nun 16 x 32 m und war 14 m hoch. Er wurde als erster Festsaal Berlins elektrifiziert, indirektes Licht ersetzte die Wärme der bisherigen Kronleuchterausstattung. Seine Warmluftheizung wurde im Keller des Schlosses durch Filter gereinigt, man konnte endlich großartige Bälle feiern, ohne vom Ruß der blakenden Kerzen und dem Staub der Heizungsluft seine Abendgarderobe zu ruinieren.

    Wenn auch hier wieder, diesmal echter, weißer Marmor überwog: die Decke war reich vergoldet und farbig gefasst. So wirkte dieser Saal wesentlich wärmer in seiner Anmutung als sein Vorgänger..."


    Innenräume: Gesamtansichten / Bernsteinzimmer |

    Ich denke, man sollte diesen Bereich nicht mit noch trostloseren Ecken vergleichen, sondern die Höhe der getätigten Investitionen berücksichtigen

    Also hier wurde der Wohnwert am Schinkelplatz an der Umgebung und u.a. an angeblich zu weit entfernten Supermärkten festgemacht um dann zu der Bewertung "trostlos" zu kommen.

    Wo hättest du denn in unmittelbarer Nähe einen Rewe oder Aldi platziert um der Höhe der getätigten Investitionen gerecht zu werden?

    Insofern sollte man für eine realistische Einschätzung den Bereich durchaus mit anderen vergleichen um das eigentlich zu Kritisierende nicht aus dem Auge zu verlieren. Das sind für mich fast ausschließlich die unpassenden, modern gestalteten Gebäude am Platz bzw. die Fassaden. Die östlichen UdL an sich sind doch architektonisch mit das Schönste und Wertvollste, was Berlin zu bieten hat.

    In realiter sieht der Siegerentwurf noch schlimmer aus. Aber es gibt Leute die wohnen für horrende Preise in dieser trostlosen Ecke. Es gibt keinen Supermarkt kein gar nichts aber die Staatsratsturnhalle und das auswärtige Amt

    Also ich kenne in Berlin jede Menge NOCH trostlosere Ecken ; )

    Wer in den hässlichen, zumindest für den Schinkelplatz unpassenden Häusern wohnt, sieht sie von Innen selbstsredend nicht, hat dafür einen Blick auf das Eosanderportal. Mehrere Supermärkte gibt es fußläufig in 10-15 Minuten in alle Himmelsrichtungen, eine U-Bahn-Station quasi vor der Haustür.

    Der Bundesadler am Wand: dick, fett und wenig beeindruckend. Der Adler sollte doch etwas kräftiger aussehen. Die Bundesrepublik ist kein Scherz oder ein Witz, auch kein Zwerg in der Welt von heutigen Grossmächten.


    So schaut es eben aus, wenn man als Wappentier einen Adler hat, der aber nicht wie ein Raubvogel aussehen soll (was er naturgemäß eben ist).

    Beim Umbau des Reichstagsgebäudes hatte Norman Foster ja damals für den Plenarsaal einen neuen Adler entworfen.

    https://img.welt.de/img/kultur/mobile101569005/3372509447-ci102l-w1024/Adler-Sir-Norman-Foster-DW-Kultur-Los-Angeles-jpg.jpg

    Er wurde damals von den Abgeordneten abgelehnt. Einerseits weil man den alten Adler in der Tradition bzw. als Symbol der "Bonner Republik" sah, zum anderen weil man den Adler nach Fosters Entwurf als "zu aggressiv" empfand.

    Die Österreicher waren im Kaisertum Österreich weiterhin Deutsche neben allen anderen Nationalitäten.

    Also, genau genommen, gab es Österreicher im Kaiserreich Österreich (oder im österreichischen Teil der Doppelmonarchie), welche die deutsche Nationalität hatten. Andere mit österreichischer Staatsangehörigkeit, wie z.B. die Tschechen waren keine Deutsche. Es war vor 1918 ein Vielvölkerstaat.

    trotzdem nannte sich der Staat "Deutschösterreich"

    Der Staat wollte sich anfangs 1918, durfte sich dann jedoch nach einer Intervention der Allierten nicht "Deutschösterreich" nennen, er hieß schlicht "Republik Österreich".

    Österreicher sind Deutsche nichts anderes !

    Im Grundgesetz ist definiert wer Deutscher ist (Artikel 116).

    Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist...,

    wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder

    als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat.


    Weder das eine noch das andere ist bei Österreichern heute der Fall. Es gibt nunmal eine historische Entwicklung und Realität.

    Davon unabhängig hat sich z.B. Mozart selbstredend als Deutscher verstanden (er hätte vermutlich noch nicht einmal die Frage danach begriffen).