Sorry, wenn ich diese Institutionen lese, weiß ich, warum ich nie einen Cent für dieses Projekt gespendet habe.
Es war mir von vornherein klar, dass da nur Murks herauskommen kann, zumindest inhaltlich.
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Ansonsten sollte man dem Ansinnen dieses OB so viele Steine in den Weg legen, wie möglich. Entscheidungen verzögern, Debatten vertagen, den Gerichtsweg gehen, im Rahmen der Legalität destruktiv sein... Einfach nur, um das Projekt Rechenzentrum nun richtig in die Länge zu ziehen und möglichst teuer zu machen. Da ist jetzt mal die Kreativität der Potsdamer gefragt.
Vielleicht ist das eines der Probleme der Rekonstruktionsbefürworter, nicht nur bei der Garnisonskirche:
Jahrelang fehlt es an Energie oder Lust, sich konstruktiv einzubringen, um das zu erreichen, was möglich ist.
Demgegenüber erwacht nun eine Leidenschaft, wenn es darum geht, destruktiv zu sein.
Und es scheint im Nachhinein ein Leichtes über diese Stiftung abzulästern....ohne sich dort eingebracht zu haben oder eine bessere Alternative zu dieser zu haben.
Und was soll das nun letztlich bringen, bürokratisch, destruktiv zu sein, "einfach nur" um ein Projekt "möglichst teuer zu machen"?
Letztlich sind es - trotz allem Ärgernis über das Rechenzentrum - städtische Gelder, mit denen alles möglichen kommunalen Aufgaben finanziert werden müssen.
Kreativität wäre gefragt (gewesen), möglichst viele Potsdamer von einem Wiederaufbau der Garnisonskirche zu überzeugen.
Und eine Demokratie lebt nun einmal davon, andere zu überzeugen und Mehrheiten zu finden, auch Kompromisse zu finden (und mit Kompromiss meine ich nicht den jetzigen, der m.E. keiner ist).
Wer das nicht kann oder will (am liebsten noch die alten Regimentsfahnen wieder im Inneren aufstellen würde), der braucht sich auch nicht wundern, wenn er am Ende mit leeren Händen dasteht.
Ich bin kein Fan unserer neuen Außenministerin, aber wenn ich mir ihre Ausführungen zur Garnisonskirche lese, frage ich mich schon, ob nicht etwas versäumt wurde.
https://annalena-baerbock.de/2…/03/rede-garnisonskirche/
".....Aus unserer Sicht muss sich das Neubauprojekt dann aber auch kritisch mit der militärisch geprägten Geschichte des Bauwerks auseinandersetzen und einen klaren Schnitt vollziehen. Der Potsdamer Historiker Martin Sabrow, Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung, formulierte treffend, dass „das Projekt zum Wiederaufbau der Kirche nur dann seine Realisierungschance wird nutzen können, wenn es die feine Trennlinie zwischen Mythos und Erinnerungsort nicht überschreitet und immer wieder deutlich macht, dass es darum geht, das Zeugnis der Vergangenheit zu restaurieren, nicht aber die Vergangenheit selbst“.
Ob diese Trennlinie tatsächlich gewahrt wird, da haben wir bisher jedoch Zweifel. Warum ist in der Bauplanung das Nagelkreuz von Coventry als Versöhnungszeichen von der alten Wetterfahne mit preußischem Adler und anderen Herrscherinsignien verdrängt worden? Warum wurde das „Internationale Versöhnungszentrum“ aus dem Nutzungskonzept gestrichen? Auch ein ausgearbeitetes inhaltliches Konzept zur geplanten Versöhnungsarbeit ist nicht bekannt.
Als Nagelkreuzgemeinde darf der Kirchenneubau aus unserer Sicht zudem nicht wieder zum Ort für Soldatensegnungen werden; denn dann bestünde eine Kontinuität zum Vorgängerbau aus Kaiserzeiten, die wir alle nicht wollen. Viele Christen könnten die Kirche dann zu Recht nicht als die ihre betrachten. Soldaten als Einzelpersonen und in Zivil sollten willkommen sein, aber keine militärischen Formationen.
Die Tatsache, dass auch dies alles nicht geklärt ist, unterstreicht für uns, wie falsch es ist, nun öffentliche Gelder fließen zu lassen. ..."