Beiträge von Oberbaumbrücke

    Also, nun schaltet mal ein paar Gänge runter. "Symbol" oder "Kulisse der NS-Propaganda" :lachen::lachen::lachen:
    Befasst Euch doch lieber mal mit der direkten Geschichte und den Auswirkungen der Teilung Berlins und der Tatsache, dass die (West-) Alliierten erstens in Unkenntnis des Deutschen Eisenbahnwesens der Reichsbahn die Betriebsrechte auch für die Westsektoren Berlins erteilt haben und zweitens der Bahnhof mit Einstellung des Zugverkehrs von und nach Berlin von Süden her über den Anhalter Bahnhof keine Funktion mehr hatte.
    Auch wenn in den 50er Jahren von westlicher (und sogar noch von östlicher) Seite eine schwache Hoffnung bestand, die Teilung zu beenden, war einfach am Ende des Jahrzehnts klar, dass man mit der Ruine zu damaliger Zeit nichts anfangen konnte im Westteil Berlins. Die Teilung zementierte sich immer deutlicher (auf Betreiben der östlichen Machthaber) und es war nicht absehbar, ob und wann sich die Lage noch einmal ändert. Wie lange hätte man denn warten sollen mit dem Abriss der Ruine.
    Zudem gab es ja (zeitbedingt) damals den Wunsch und die Planung, durch Kreuzberg eine Stadtautobahn zu bauen.

    Hatte nicht der Bund(estag) vor Jahren einen großen Beitrag (10 Mio. €?) zur Rückversetzung des Neptunbrunnens angeboten und hat nicht der damalige Berliner Senat aus ideologischer Verblendung und Arroganz (wir bestimmen selbst und allein!) eine Beteiligung des Bundes an der Reparatur des Schlossumfeldes kategorisch abgelehnt?....

    Nicht nur die Rückversetzung wollte der Bund finanzieren, sondern auch die ohnehin bereits damals überfällige Restaurierung/Instandsetzung . Habe ich nicht nur einmal bereits erwähnt. Und das mit dem damaligen Berliner Senat stimmt auch. Großkotzig bis zum geht nicht mehr. Leider sehe ich in der derzeitigen

    Konstellation auch nicht wirklich, dass sich unsere Hoffnungen erfüllen. Eine Doppelung des jetzigen Brunnens ist vom Standpunkt einer attraktiven Stadtbildgestaltung unsinnig, ein moderner Brunnen auf dem Schlossplatz eine Herabwürdigung der barocken Schlossfassade.

    Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

    Aber selbst wenn es so käme... Ist es nicht eine Farce, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Stadt/das Land Berlin dafür aufkommen müsste, wo es doch vor etlichen Jahren das Angebot des Bundes gab, die Kosten für Restaurierung und Versetzung auf den Schlossplatz zu übernehmen, vom damaligen Senat aber großkotzig abgelehnt wurde?

    Nun sollen also wieder private Spender ran, denen man dann unterschwellige moralische Motive unterstellt?
    Und was zum Teufel ist denn bitte an dieser sogenannten "Staatsachse" (Wat soll'n dit sein?) so schützenswert?
    Von der Existenz dieses unsäglichen Marx-Engels-Klotzes im Herzen der deutschen Hauptstadt, noch dazu auf dem Areal des ältesten Teils von Berlin (Heiliggeist-Viertel) ganz zu schweigen

    In den 30er Jahren fand der Weihnachtsmarkt auf der gesamten Fläche zwischen Schloss und Altem Museum statt. Dafür wurde sogar die Straße mit einbezogen,wie man auf den alten Postkarten sehen kann. Der Verkehr wurde hinter der Schloßbrücke auf die Schloßfreiheit geführt, also westlich und südlich am Schloss vorbei.

    Alte Ansichtskarte: Foto-AK Berlin, Weihnachtsmarkt, Lustgarten 1938, Eingang zum Weihnachtsmarkt mit SchlossAlte Ansichtskarte: AK Berlin, Weihnachtsmarkt im LustgartenAlte Ansichtskarte: Foto-AK Berlin, Weihnachtsmarkt, Lustgarten 1938 bei Nacht, Eingang

    Mal das Endergebnis abwarten. Es wird bestimmt ganz gut.

    Sind am Platz eigentlich auch irgendwelche Baumpflanzungen oder etwas Grün vorgesehen? Kennt jemand den Plan?

    Das Thema hatten wir ein Stück weiter oben schon. Es gibt an der Charlottenstraße (Deutscher Dom) und an der Französischen Straße (Franz. Dom) bereits stattliche Bäume. Mehr Bäume würden den Gesamteindruck beeinträchtigen!
    Und wenn die Bauarbeiten vorbei sind, dürften auch der Weihnachtsmarkt und im Sommer die Classic Open Air zurückkehren. Grünfläche wäre auch deswegen kontraproduktiv.

    Mann sollte hier VIEL mehr Báumen pflanzen. Einge Reihen um den offene Raum herum.

    Nein!

    Der Gendarmenmarkt als architektonische Gesamtheit wirkt auch bzw.vor allem dadurch, dass Bäume nur am Rande stehen (an der Französischen Straße) und am südlichen Ende. (siehe mein Foto)
    Es käme auch niemand auf die Idee, den Markusplatz in Venedig mit Bäumen vollzustellen (nur ein Beispiel)
    Ist möglicherweise ein Bild von Brandenburger Tor

    Das Schloss hat man neu wiederaufgebaut. Den Neptunbrunnen will man an einer Stelle abbauen um ihn am Schlossplatz aufbauen zu können...und hinterlässt an einem wichtigen Ort eine Lücke.

    Ich finde es eigentlich selbstverständlich, dass man sich Gedanken machen sollte wie die Lücke an diesem wichtigen Ort dann gut gefüllt wird und zwar möglichst zeitgleich

    Na ja, Lücke.... Der ganze Bereich zwischen Marienkirche und Rotes Rathaus ist Lücke >;-}
    Ansonsten stimme ich Deinem letzten Satz gerne zu. cheers:)

    Solange der Neptunbrunnen zurück ans Schloss kommt.... :tongue: :biggrin:

    Steht das wirklich im Koalitionsvertrag, dass er nicht zurück ans Schloss darf? :schockiert: Eigentlich war doch Giffey dafür, als sie noch "Regierende" war und sie ist immer noch im Senat. Ist mir einfach zu hoch!

    Ein "Hauptsache wir kriegen den Neptunbrunnen vor das Schloss" konnte/kann doch nicht funktionieren.

    "Wir bekommen (bisher nur äußerlich an drei Seiten) das Schloss zurück" hat ja auch funktioniert. Es fehlen Menschen wie Wilhelm von Boddin (hochbetagt) oder Hans Wall (leider schon verstorben), die sich vehement für Rekonstruktionen einsetzen.
    Der Bund hatte ja auch vor Jahren das großzügige Angebot gemacht, Kosten für ohnehin notwendige) Restaturierung und Rückversetzung auf den Schlossplatz zu übernehmen. Wurde vom damaligen Senat nahezu großkotzig abgelehnt.
    Zwei identische Brunnen in räumlicher Nähe sind natürlich Unsinn. Aber genau so wie die Gegner einer Rückversetzung stur darauf beharren, den Brunnen am jetzigen Ort zu belassen (selbst wenn er für die Restaurierung sowieso abgebaut werden muss), kann man doch trotzdem weiterhin nichts unversucht zu lassen, um letzendlich für den jetzigen Standort einen neuen Brunnen zu propagieren, damit der Neptunbrunnen dahin kommt, wo er hingehört.
    Und, Urheberrecht hin oder her. Es kann doch nicht angehen, dass ein gepflasterter Platz mit zwei Betonriegeln als Sitzgelegenheit nicht verändert werden darf. Schon gar nicht in Zeiten, wo die Sommer immer heißer zu werden drohen und sich dort das gesamte Areal unerträglich aufheizt.

    Der entscheidende Punkt wird sein, dass vor dem Roten Rathaus dann eine Lücke klaffen würde und dass man dort für viel Geld einen neuen Brunnen in Auftrag geben müsste.

    Das wirft eine neue Frage bei mir auf. Ich jedenfalls würde nicht sagen, dass der Neptunbrunnen VOR dem Roten Rathaus steht. Ich habe jetzt natürlich nicht nachgemessen, aber zwischen der Rathausstraße und dem Standort des Brunnens liegen etliche Meter. Ihr könnt mich wieder mal kleinlich nennen: Vor dem Roten Rathaus (auf der anderen Straßenseite) befindet sich seit einiger Zeit der U-Bahn-Eingang, aber nicht der Brunnen. Eher könnte man sagen, er befindet sich nahe der Marienkirche. Aber okay, mein Empfinden, mein Problem!

    Was die Verschmutzung der Flaechen angeht auf die Hakeman hinweist, vieleicht moechte der Vorstand vom Verein mal mit Rektoren der umliegenden Schulen sprechen? Das die Lehrer den Schuehlern dieses Verhalten austreiben? So wie das Problem mit den Zigartetten, oder der Klimanotstand den Schuehlern behandelt worden ist?

    Welche "umliegenden" Schulen? Wie definierst Du umliegend? Die einzige in halbwegs fußläufiger Entfernung ist die Evangelische Schule in der Rochstraße,eine Grundschule. Ob die 6 bis 12 jährigen einen so eklatanten Vandalismus betreiben oder die Flächen regelrecht zu verdrecken, möchte ich bezweifeln.

    Wenn die Verantwortlichen sich weigern, das Natürlichste und Logischste zu veranlassen, die Rückkehr des extra für den Schloßplatz in Korrespondenz mit der Fassade entworfenen Brunnen zurückkehren zu lassen und von einem modernen Brunnen fantasieren, warum sollten sie dann einen traditionellen Brunnen einer Partnerstadt in Erwägung ziehen. Damit das überhaupt Sinn ergeben würde, müsste die betreffende Partnerstadt die Brunnenkopie nämlich als Geschenk an die Stadt Berlin veranlassen.
    Auch kann ich immer noch nicht nachvollziehen, warum einige hier einem Verbleib des Neptunbrunnens an der Spandauer Straße zu Munde reden.

    Als Berliner bin ich ohnehin maßlos darüber enttäuscht, dass in über 30 Jahren nur an wenigen Stelle, an denen der Krieg und der Sozialismus tabula rasa gemacht haben, eine wirkliche Stadtreparatur mit einst markanten Gebäuden oder Bauwerken stattgefunden hat. Mir ist natürlich klar, auf wessen Einfluss das besonders in den letzten 20 Jahren zurückzuführen ist, aber ich will jetzt nicht schon wieder politisch werden. :biggrin: :tongue:

    Man sollte hier die vorkriegs Blockrandbebauung herstellen. Fand diese Ecke immer schrecklich billig und unpassend.

    Noch schlimmer finde ich die Nachkriegsbebauung am Otto Suhr Allee (sehr billig) und die Bauten am Mehring Platz.

    Na, dann öffne mal Deine Portokasse, um so umfangreiche Rekonstruktionen zu bezahlen. ~:-[]