Berlin - Alexanderplatz und ehem. Königsstadt

  • Sollte der Bau des Alexander Tower wirklich eingemottet werden, könnte man auf dieser Brache ja eine Windkraftanlage (evtl. mit Flügeln in Regenbogen-Farben) aufstellen.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Das zeigt wieder, welch Hybris es ist, am Alex alles mit Hochhäusern vollknallen zu wollen. Ähnliche Probleme dürften mindestens am Hines-Tower (neben Saturn) auftreten, wenn man nicht von den hässlichen Gehry-Plänen ablässt:

    U2-Desaster am Alex: Muss der U-Bahn-Tunnel neu gebaut werden?

    Experten halten es für möglich, dass für die Beseitigung des Schadens eine radikale Lösung nötig wird. Das hätte gravierende Folgen – auch für die Fahrgäste.

    Ursache ist ein Tunnelschaden unter dem Alexanderplatz, der mit der benachbarten Hochhausbaustelle des französischen Immobilienunternehmens Covivio zusammenhängt. Eine der rund einen Meter dicken Wände, die dort die Baugrube umschließen, hat sich verformt. Zudem lockerte sich der Boden. Die U-Bahn-Anlage, die nur wenige Meter entfernt liegt, ist unter Stress geraten, und das ist deutlich zu spüren.

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  • Eines der geplanten Hochhäuser gefällt mir vergleichsweise gut:

    Welcome to a new Myndset - MYND
    An einem Ort, der wie kein zweiter für Freiheit und Aufbruch steht, verkörpert das MYND dieses Mindset einer neuen Zeit: für Arbeit,die Sinn und Nutzen stiftet.
    mynd.berlin

    Wenn es schon Hochhäuser in Berlin sein müssen, dann wäre meine persönliche Rangordnung:

    1. Wie der Kollhoff-Turm am Potsdamer Platz: wertiges Fassadenmaterial, schön strukturierte Fassade, leichter Retro-Touch

    2. Schlicht, filigran und vergleichsweise elegant, wie der oben verlinkte "mynd"-Turm von Kleihues + Kleihues

    3. ... nicht besetzt

    4. ... nicht besetzt

    5. Modernistische Türme mit leichten Extravaganzen der gelungeneren Art (wie das Upper West am Breitscheidplatz)

    6. Öde modernistische Hochhäuser wie der Covivio-Turm.

    7. Unförmige, plumpe Klöpse wie der Gehry-Turm am Alex oder der Alexander-"Tower".

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Ich frage mich halt, wo so eine Architektur hinführen soll. Ich nehme mal eines der Entwurfsbilder der Signa, entferne das Wahrzeichen und schneide möglichst alle Vorkriegsarchitektur heraus:

    Quelle: Signa, bearbeitet zu Veranschaulichungszwecken

    Durch dieses Freistellen wird der Blick denke ich etwas geschärft zur Frage, was Uns diese Architektur bietet. Nun betrachten Wir es doch mal als Bilderrätsel:

    Was haben Wir da vor Uns? Wurde/Wird hier ein schlüssiges Konzept verwirklicht? Ich erkenne keine Fokussierung, also scheinbar kein Zentrum? Ist es ein Bankenviertel irgendwo abseits? Wohl auch nicht, die Banken bauen in London, Frankfurt oder Paris markantere Architekturen - auch wenn diese in London und Frankfurt zentraler stehen. Dann muss es wohl irgendein amerikanisches Büroagglomerat sein, vielleicht Denver. Wäre der Platz rechts ein Großparkplatz, dann würde ich es dorthin verorten.

  • Hier eine Reportage zu den neuen Hochhäusern am Alexanderplatz:

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    Zitat

    [D]ie Bauarbeiten am geplanten Wohnturm der Monarch-Gruppe direkt am Einkaufscenter ALEXA gestalten sich schwierig. Ein längerer Baustopp sorgt dafür, dass die ursprünglich ausgehandelten Fertigstellungstermine bisher nicht eingehalten werden konnten.

    Dass der Baugrund kompliziert ist, musste auch der amerikanische Investor Hines feststellen. Obwohl er als erster mit einem 150 Meter Hochhausplan an den Start ging, konnte er noch immer nicht mit dem Bau beginnen. Es dauerte etliche Jahre, bis sich das Unternehmen mit der BVG auf eine sichere Überbauung des U-Bahntunnels der Linie 5 einigen konnte. Und schließlich verlangte der Senat, den Turm um zwanzig Meter zu kürzen.

    Nur der Hochhausbau der österreichischen Signa-Gruppe am Galeria Kaufhof konnte seinen Zeitplan bisher einhalten. Gründungspfähle werden in den Boden betoniert - bei laufendem Betrieb. Nur eine Wand trennt die Verkaufsflächen von der Großbaustelle.

  • Auch für den Breslauer Ring übrigens.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schon in den 30er-Jahren gab es eine Hochhausplanung am Alexanderplatz. Hier der Link eines Artikels aus der WELT:

    https://deref-web.de/mail/client/ve…anderplatz.html

    Das bemerkenswerte am Alexanderplatz ist, dass seine architektonische Zerstörung bereits in den 1920ern begann, und seither - den Fernsehturm ausgenommen - keinerlei wertige Bauten errichtet wurden.

    Majorhantines hat weiter oben die richtige Frage gestellt: Was will dieser Platz eigentlich sein? Zu einem zentralen Bereich analog nordamerikanischen Städten fehlt die Dichte und die Höhe. Einem gewachsenen europäischen Zentrum fehlt fast alles, was ein solches ausmacht - bis auf die Verkehrsanbindung, die wirklich gut ist.

    Mich erinnern die Bauwerke (Fernsehturm ausgenommen) am ehesten an ein Pariser Banlieue.

  • Das nächste Denkmal wird von der Letzten Generation farbig gefasst: die Weltzeituhr. Egal, wie man dazu steht, einen größeren Symbolgehalt hätte man kaum wählen können. Die Uhr steht für die Zeit, die der Menschheit noch bleibt, um die Klimakatastrophe auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.

    "Letzte Generation" beschmiert Weltzeituhr mit orangener Farbe
    Nach dem Brandenburger Tor haben Mitglieder der "Letzten Generation" das nächste Berliner Wahrzeichen beschädigt. Die Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz wurde…
    www.rbb24.de

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Das nächste Denkmal wird von der Letzten Generation farbig gefasst: die Weltzeituhr. Egal, wie man dazu steht, einen größeren Symbolgehalt hätte man kaum wählen können. Die Uhr steht für die Zeit, die der Menschheit noch bleibt, um die Klimakatastrophe auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.

    https://www.rbb24.de/panorama/beitr…iert-farbe.html

    Die beschmierte Uhr steht höchstens für einen besonders bekloppten Teil der Menschheit (mit erheblicher krimineller Energie).

  • Es ist sehr, sehr schade um diese schöne Arbeit. Die Uhr wird ähnlich schwierig zu reinigen sein wie bereits das Tor. Ich habe wirklich Sorge über die fortschreitende Zerstörung unseres Planeten. Mittlerweile aber auch um unsere Kulturgüter. Diese Polarisierung und schwarz-weiß Malerei ist sehr gefährlich und so traurig lieblos. Ich bin also jedes Mal gleich doppelt entsetzt.

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    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Das nächste Denkmal wird von der Letzten Generation farbig gefasst: die Weltzeituhr. Egal, wie man dazu steht, einen größeren Symbolgehalt hätte man kaum wählen können. Die Uhr steht für die Zeit, die der Menschheit noch bleibt, um die Klimakatastrophe auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.

    Ich habe die Meldung des Moderators Snork gelesen und möchte trotzdem meine Meinung zum Farbanschlag äußern.

    Ich finde es absolut hirnlos, mit Farbe berühmte, beliebte Gebäude, Denkmale zu verunstalten. Wozu? Die Reinigung ist sehr schwierig, teuer, umweltschädlich mitunter und schädigt oftmals die Oberfläche wenn nicht sogar die Substanz dieser Gebäude/Figuren/ Monumente. Warum wird nicht konsequent gegen diese Schädlinge vorgegangen? Es müssen unbedingt die Strafgesetze geändert werden, um diesen Angriffen entgegenzuwirken. Ich habe die Befürchtung, das es nicht bei Farbanschlägen bleibt.

    Als Kind habe ich mal gelernt: Narrenhände beschmieren Tisch und Wände. Es eskaliert offenbar momentan!

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Neubebauung an der Alexanderstraße beiderseits der Voltairestraße.img_5449dpfpt.jpg

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    Außerordentlich abstoßender Neubau in der Magazinstraße, wo die letzten Altbauten im Nahumfeld östlich der Alexanderstraße stehen.

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    Haus des Lehrers, Rückseite.

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    Karl-Marx-Allee, Haus der Statistik in Sanierung und Haus der Gesundheit mit neuem Dach.

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    Haus der Statistik, Otto-Braun-Straße, erste Freilegungen der sanierten Fassaden.

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    Rastertristesse stadtauswärts gen Prenzlauer Berg.

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    Leerstehender Eckbau Otto-Braun-Straße/Mollstraße.

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    Dieser schon ältere Neubau liegt schon in Friedrichshain, aber noch in der früheren Königsstadt. Er befindet sich in der Barnimstraße und Pauline-Staegemann-Straße und nennt sich Königsstadt-Quartier (Arch. Tchoban Voss).

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)