Naja, nach sechs Jahren deutscher Gewaltherrschaft, sechs Millionen Toten, einer zerstörten Hauptstadt und dann noch 45 Jahren als sowjetische Kolonie, dürfte es kaum verwundern, woher die Abneigung gegenüber allem Deutschen kam.
Nun, diese Argumentationslinie ist mir natürlich geläufig.
Die Abneigung gegenüber allem Deutschem war im offiziellen Polen allerdings schon weit vor dem 2.WK verbreitet.
2.3. Polnische Minderheitenpolitik
Kennzeichnend für den Geist, in dem die polnische Republik schon in den ersten Jahren nach der Staatsgründung ihre Nationalitätenpolitik betrieb, ist die Aussage des Nationaldemokraten und späteren Kultusministers Stanislaw Grabski aus dem Jahr 1919: „Das fremde Element wird sich umsehen müssen, ob es nicht anderswo besser aufgehoben ist.“ Im August 1924 entstanden in der Politischen Abteilung des polnischen Außenministeriums die „Richtlinien polnischer Politik gegenüber Deutschland“, in denen zum ersten Mal auch die Leitsätze systematisch entfaltet wurden, die den Umgang des polnischen Staates mit der deutschen Minderheit in den westlichen Verwaltungsbezirken nach der Staatsgründung bestimmt hatten. Angestrebt wurden eine möglichst weitgehende Reduktion des Umfangs der deutschen Minderheit und ihres Besitzes ...
Und mit dem Ende des 2.WK wurde diese Politik eben fortgeführt, zumindest ist eine Traditionslinie klar erkennbar.
Nein, ich will keineswegs ein Fass aufmachen oder eine langwierige Diskussion anstoßen, die ja ohnehin wieder von gewissen Moralwächtern gekapert werden würde.
Aber diesen einen, oben aufgeführten Aspekt in der deutsch-polnischen Geschichte musste ich hier anbringen.