Posts by GoldenerEngel

    Ich nutze das Forum nur, um mich über wichtige Projekte zu informieren und um Mitstreiter zu finden, die die Vereinsarbeit unterstützen können. Es ist eine wichtige Informationsquelle und wir haben hier einige unglaublich versierte Experten versammelt.

    wundere mich aber dennoch, dass ein solcher Bebauungsplan (inkl. Aufbau eines Sehenswerten "historischen" Stadtkerns) nicht schon lange besteht

    Das ist genau der Kern des Problems, den du damit erkannt hast. Würde es solche B-Pläne geben, wäre unsere Arbeit hier überflüssig. Doch leider fehlen dazu die Mehrheiten im Stadtrat und die genügende Zahl der Stadträte, die das Thema interessiert. Wir können hier daher oft genug nur "Feuerwehr" spielen.

    Sollten all diese Dinge nicht irgendwo rechtsverbindlich im Bebauungsplan verankert sein?

    Steht im Text. Unsere Forderung ist ja gerade, die Sachen rechtsverbindlich in den Vertrag einzubringen. Für Änderung des Bebauungsplanes ist es wohl etwas zu spät, sowas dauert zu lange.

    Wir haben uns mit einer Pressemitteilung dazu geäußert.

    Hier der Wortlaut:

    Der Verein Stadtbild Deutschland begrüßt die Bestrebungen der Hotelmarke Premier Inn sich in Magdeburg anzusiedeln. Die Hotelansiedlung unterstreicht die fortlaufend positive Entwicklung und zunehmende Bedeutung der Elbestadt im Bereich touristischer wie geschäftlicher Reisen.

    Mit dem Grundstück Himmelreichstraße/Krügerbrücke hat Premier Inn ein Grundstück in bester Innenstadtlage erworben. Dazu gratuliert Stadtbild Deutschland der Hotelmarke Premier Inn herzlich. Es ist jedoch unbestritten, dass sich hieraus ein Anspruch für den Bauherren ergibt, in einer solch erstklassigen Lage unweit der größten Sehenswürdigkeiten der Stadt besonders hochwertig und altstadtgerecht zu bauen.

    Stadtbild Deutschland begrüßt zwar ausdrücklich die Beseitigung einer jahrelang bestehenden Baulücke in unmittelbarer Nähe des Breiten Weges. Diese städtebauliche Wunde an der Himmelreichstraße/Krügerbrücke kann jedoch nur vollständig geheilt werden, wenn ein Neubau gewisse bewährte Gestaltungsprinzipien berücksichtigt. Vorbild für das neue Hotel sollte daher die Bestandsbebauung am Breiten Weg sein, nicht jedoch die Plattenbauten der Leiterstraße!

    Stadtbild Deutschland weist ausdrücklich darauf hin, dass der in der Pressemitteilung von Premier Inn veröffentlichte Entwurf (siehe oben) keinesfalls den Ansprüchen einer altstadtgerechten Bebauung genügt.

    Stadtbild Deutschland fordert daher, den veröffentlichten Entwurf unter Berücksichtigung der folgenden Gesichtspunkten grundhaft zu überarbeiten:


    • Blockrandbebauung: Der Neubau sollte unmittelbar straßenbegleitend und nicht zurückversetzt errichtet werden. Notwendige PKW-Stellflächen sind im Innenhof oder wenn möglich mit einer Tiefgarage zu schaffen.


    • Kleinteiligkeit: Der Neubau sollte - angelehnt an die historische Parzellierung - kleinteilige Fassadengestaltungen aufweisen. Der Eindruck eines einheitlichen Gebäudeblockes sollte unbedingt vermieden werden.

    Am 16.04.24. wurde in der Volksstimme mit einem Artikel und einer durch die Wobau erstellten Visualisierung zum ersten Mal auf das kommende Projekt hingewiesen. Dieser Vorentwurf war wesentlich gefälliger, da er Gestaltungsmittel enthielt, auf die nun anscheinend verzichtet werden soll:

    • Eckbetonungen: Bei Gebäudeecken sollte auf eine sichtbare gestalterische Betonung geachtet werden. Der veröffentlichte Vorentwurf der Wobau wies z.B. eine Eckabschrägung auf.

    • Fensterachsen und -faschen: Die Fenster sollten jeweils in Achsen untereinander angeordnet sein und Faschen aufweisen, nicht von Etage zu Etage verspringend. Das entspricht weder der Bautradition Magdeburgs im Allgemeinen, noch der unmittelbar umgebenden Bebauung im Besonderen, sondern würde den Eindruck eines Fremdkörpers erzeugen. Auch hier war der Wobau-Entwurf wesentlich gefälliger.

    • Dachabschluss: Entsprechend der umgebenden Bebauung entlang der Himmelreichstraße und des Breiten Weges sollte ein klassisches Traufgesims als Dachabschluss verwendet werden. Auch ein Mansarddach wäre möglich und würde den Gesamteindruck erheblich verbessern. Letzteres war im Vorentwurf der Wobau ursprünglich vorgesehen. Wieso jetzt darauf verzichtet werden soll, ist unverständlich.

    Wieder einmal besteht die Gefahr, dass - wie bei zahlreichen Bauprojekten der Nachwendezeit – eine Möglichkeit verpasst wird, Magdeburgs Innenstadt auf Basis klassischer und jahrhundertelang bewährter Gestaltungsprinzipien deutlich attraktiver zu gestalten. Mit dem nun bekannt gewordenen Fassadenentwurf würde Magdeburg wie so oft einen Lückenfüller erhalten und keine nachhaltige architektonische wie städtebauliche Aufwertung erfahren.

    Dabei bedarf es wirklich nicht viel, es müssen nur oben genannte Punkte rechtsverbindlich vom Investor gefordert und in den Bauvertrag aufgenommen werden. Dass diese Forderungen auch von Premier Inn verlangt werden können, zeigt das Beispiel ihres 2020 fertiggestellten Projektes „Leipzig City Oper Hotel“ . Dort sind Fensterachsen, gegliederte Fenster und Mansarddächer möglich und das Ergebnis sieht wirklich überzeugend aus.

    Stadtbild Deutschland appelliert daher an alle Beteiligten, für diese städtebaulich bedeutsame Altstadtfläche die bestmögliche Qualität zu erzielen. Der Gestaltungsbeirat wird gebeten, im weiteren Planungsprozess auf eine Aufwertung der äußeren Gebäudegestaltung hinzuwirken. Stadtbild Deutschland regt darüber hinaus an, die Bevölkerung bei der Gestaltung dieser städtebaulich bedeutsamen Fläche aktiv einzubeziehen oder zumindest fortlaufend zu informieren.

    Über die Neubebauung ist noch nichts bekannt (Stand November 2024)

    Aber über das gesamte Projekt:

    Altstadtraum Bielefeld – Ein Projekt der Stadt Bielefeld zur Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Bielefelder Altstadt

    Stand an der Stelle vor dem Krieg was Bedeutendes? Ich kenne mich in Bielefeld null aus.

    Der Übergang zum Schülershof/Trödel sollte mitbetrachtet werden und bei einer Umgestaltung des Schülershofes der historische Zustand Berücksichtigung finden.

    Ich weiß nicht, wie derzeit die Pläne für das ehemalige Galeria-Kaufhaus sind. Aber sollte es hier Einflussmöglichkeiten der Stadt beim Umbau z.B. über den Gestaltungsbeirat geben, sollte hier auch auf eine harmonische Fassadengestaltung hingewirkt werden.

    Ich kenne mich da leider zu wenig mit den Begriffen aus. Ich habe zwar von 2000 bis 2007 in Halle studiert, aber Schülershof sagt mir da gar nichts. Was Galeria angeht, kann ich mich nur gut erinnern, dass schon 2002, als der Galeria gebaut wurde, es Widerstand gab und ein Kompromissvorschlag gemacht wurde mit altstadtgerechtem, schrägem Dach. Aber für solche Ideen war die Zeit damals noch nicht reif.

    Die Johannisbergstraße und der Johanniskirchhof sollten unbedingt kleinteilig bebaut werden.

    Das sehen unsere Planungen vor.

    Otto von Guerickes Geburtshaus ist so ne Sache, an derselben Stelle steht ja dieser moderne Neubau, der jetzt "Guerickehaus" heißt. Das Original-Geburtshaus, bzw. was davon übrig war, wurde schon im 19. Jhd. abgerissen. Aber ja, direkt daneben könnte man als Reminiszenz was errichten, das Areal soll ja neu beplant werden.

    - dem Gebäude Kreuzgangstraße 1 und

    Meinst du vielleicht Kreuzgangstr. 5, das Haus mit dem gotischen Erker? Das ist wirklich ein Problem, da es heute mitten im Landtag stehen würde, der einzig mögliche Ort wäre die heutige überbreite Kreuzgangstraße, da könnte man es nördlich oder nordöstlich des Hundertwasserhauses in die Straße stellen, das würde vom Platz her gerade so gehen.