Display MoreDie heutige kahle Nordfassade kann leider auch nicht für immer die Lösung sein.
Fakt ist, dass die Denkmalskirche erst 1975 gesprengt wurde- und dass viele Originalteile noch heute existieren.
Die Denkmalskirche gehörte programmatisch unausweichlich zum Entwurf des Berliner Doms (neben Tauf- und Predigtkirche als Symbolisierung von Geburt, Leben und Tod).
Der Berliner Dom verband die Formen eines Zentralbaus mit denen eines Längsbaus. Das war an sich nicht gänzlich ungewöhnlich und gab dem Dom seinen eigenen Wiedererkennungswert.
Und wenn Du von "äußerem Schönheitswert" an sich sprichst, so erscheint mir persönlich die originale abgerundete Nordfassade deutlich anmutender, als das heutige kahle Portal und die Brachfläche davor.
Die Zeit, in der sich mit der Denkmalskirche auseinandergesetzt wird, wird kommen. Frau Tubbesing, die Dombaumeisterin, hat es selbst so gesagt. Doch die aktuelle finanzielle Lage der Gemeinde wird diese Bestrebungen um einige Jahre verschieben.
Weissenseeer Schön, dass Wir Uns darauf verständigen könnten, dass eine Rekonstruktion nur der Rekonstruktion wegen als ideologisch abzulehnen ist.
Die oberen Argumente Academicus kann man aber auch hinterfragen:
1. Ist die Nordseite nicht einfach leer wie nach einem Abriss zu erwarten, kahl würde ich das nicht nennen. Die Gruftkapelle in Form des niedrigen Anbaus dürfte da auch nur im unteren Bereich etwas verbessern und auch nur aus bestimmten Perspektiven (hier wurde im Thread ein schönes Bild von der Brücke aus, wenn ich nicht irre, gepostet.
2. Das bringt auch schon den zweiten Punkt hervor, ich bezweifle diese planvolle Kombination aus Zentralbau und Längsbau. Das mag vom Grundriss her so erscheinen, jedoch ist die niedrige Ausführung des Längsbaus optisch nichts anderes als ein schwächlicher Anbau, den man - ich wiederhole mich - versteckt hat.
3. Ich bin auch für eine Wiederherstellung der Raumreihung, das betrifft das Innere, sehe aber Möglichkeiten das zu erreichen, ohne die äußere Architektur zu beeinträchtigen. Assymetrien gerade in dieser ansetzenden Form haben ja auch immer das Problem wie ungewollt und nachträglich angefügt zu sein. Bei einer neuen Rekonstruktion vielleicht noch mehr, zumindest über viele Jahre.
Klar die persönlichen geschmacklichen Positionen seien jedem belassen und auch das Argument, dass es noch Originalmaterial gibt von der sehr spät erfolgten Zerstörung. Das hat ja auch berlinaph bekundet. Meine oberen Punkte sprechen auf - so hoffe ich - allgemeingültige Faktoren des Optischen an.