Lustgartenseite des Berliner Schlosses

  • Als ich letztmals in Berlin war, befand sich zwischen Dom und Staatsratsgebäude nichts. Nun durfte ich endlich selbst vor dem wiederaufgebauten Berliner Schloss stehen und ich war einfach nur überwältigt. Es wirkt real noch viel gewaltiger als auf Fotografien.

    Wenn man nur das Elend von ca. 2010 kennt, die ganzen Bauphasen zwischendurch nicht vor Ort gesehen hat und dann vor dem (fast) fertigen Schloss steht, muss der Eindruck tatsächlich unvergleichlich sein. Ich bin fast ein bisschen neidisch :wink:

  • Wir hatten die Diskussion schon vor längerem einmal. Eigentlich gehört vor eine barocke Schlossfassade ein Hochparterre mit Kiesfläche, dann ein etwas niedrigeres Parterre mit von niederem Buxbaum gesäumten Broderien. Dem haben zwar schon Lennés Terrassen nicht mehr entsprochen, aber immerhin haben sie das Erdgeschoss nicht verdeckt. Die derzeitige Begrünung ist einfach nur dilettantisch, ja kontraproduktiv.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Queer beflaggt ist jetzt auch und die Graffiti-Schmiererei ist nach annähernd 4 Wochen noch nicht beseitigt. Läuft...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Balustradenfiguren kommen doch sogar noch dieses Jahr, richtig?

    Leider nicht. Erst jetzt wurde der Auftrag für die Fertigung entsprechend der Vorgabe der Entwürfe erteilt.
    Die Aufstellung der Skulpturen ist für den Herbst 2024 vorgesehen.

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Leider nicht. Erst jetzt wurde der Auftrag für die Fertigung entsprechend der Vorgabe der Entwürfe erteilt.
    Die Aufstellung der Skulpturen ist für den Herbst 2024 vorgesehen.

    Das ist natürlich Unsinn - solche Produktionprozesse sind nicht in 18 Monaten zu realisieren. Und dreimal nicht, wenn die Herrschaften aus verschiedenen Entwürfen auswählen sollen (auf Kosten der Spender). Ende 2025 ist eher denkmal, realistisch wohl eher 2026.

  • Eine dumme Frage: Wenn die Statue im Vordergrund auf beiden Fotos gleich groß ist, warum ist dann das Schloss auf der heutigen Aufnahme kleiner??

    Wie von anderen schon hier angerissen, liegt das an der Brennweite des verwendeten Objektivs und zusätzlich am "Cropfaktor", dem Grad der verwendeten Ausschnittsvergrößerung.

    Die Statue im Vordergrund kann z.B. aus 10m Entfernung mit einem Normalobjektiv oder aus 100m Entfernung mit einem Teleobjektiv aufgenommen worden sein (- oder einem Normalobjektiv mit anschließender Ausschnittsvergrößerung, was auf dasselbe hinausläuft). Die scheinbare Größe der Statue bleibt dabei bei beiden Aufnahmen gleich, aber die Objekte im Hintergrund wirken jeweils völlig unterschiedlich groß.

    Fotografen können den Efffekt als Gestaltungsmittel verwenden, um im fertigen Bild das Größenverhältnis zwischen Objekten im Vordergrund und Objekten im Hintergrund zu manipulieren - je nachdem, was man hervorheben möchte. Fotografie ist generell nur scheinbar "objektiv" - in Wahrheit kann ein guter Fotograf bereits mit den klassischen Mitteln der Optik die Wirkung auf den Betrachter steuern.

  • Dass an den Fahnenmasten vor dem Humboldtforum jetzt die Regenbohnenflagge weht, war in der heutigen Zeit vorauszusehen, vor allem in Hinblick auf die bisherige Außendarstellung des Humboldtforums.

    Genauso vorhersehbar ist die Empörung darüber in Teilen der Gesellschaft, die dies als politisches Signal verstehen.

    Und genauso vorhersehbar kommt dann die Reaktion anderer Gesellschaftsteile, die sich an der negativen Reaktion stören.

    Da all dies aber überhaupt nichts mit Architektur zu tun hat und mal wieder in persönlichen Anfeindungen geendet ist, wurde die gesamte Diskussion entfernt.

  • Ja, dasSanchi-Tor ist weniger präsent als ich befürchtete. Und in Blickrichtung Osten verdeckt es aktuell zumindest nur Bäume.

    Die Lustgartenseite ist so vollgerümpelt mit Masten, Infokästen (abgeblich aus Obsidian), Hinweisschildern und sonstigem Straßenmobilierungskram, bei nichts zum anderen passt, dass die Wunderlichkeit des Sanchitores auch nicht weiter auffällt.

  • Ich möchte hier einmal die Vorzüge der lebendigen Wiesen des Lustgartens hervorheben: Menschen verweilen gern an Orten, die ihnen gefallen, die einen gewissen Zauber, ein gewisses Flair, Schönheit, Geschichte oder vieles davon in Kombination aufweisen. Insofern ist das Sitzen dort auch ein klares Bekenntnis zum Schloss. Das ist wie haptisches Eintauchen in diesen Ort. Dabei sein, ein Teil davon sein.

  • Ich finde den modern Lustgarten, angpasst an heutige Bedürfnisse, aber dennoch mit ganz klaren Bezügen zum Schinkelchen Design, auch gut gelungen, lebendig und schön (wenn nicht einer ausgebrannten Steppe gleichend).
    Ich wünschte die Schlossterassen und der Schlossplatz (südl. Teil) hätte man auch so gekonnt in die moderne Zeit übersetzt. Hat man, finde ich, nämlich nicht.
    Ich bin mal gespannt, was Frau Kalhlfeldt da richten will, und ob sie fähig dazu ist.

  • Die Gestaltung der Schlossterrassen unterliegt dem Urheberrecht der Gartenarchitekten. D.h. es könnte nur mit deren Zustimmung etwas geändert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das geschieht. Allenfalls könnte der gesamte Garten plattgemacht und ganz neu konzipiert werden, und das wird ganz sicher nicht geschehen - es wäre auch der Inbegriff der Geldverschwendung, eben erst gepflanzte Bäume und Sträucher herauszurupfen. Vielleicht sollten wir alle so langsam unseren Frieden mit der derzeitigen Gestaltung machen, die vielleicht nicht perfekt, aber ganz sicher auch nicht unerträglich ist. Sonst machen wir uns nur unglücklich, denn wie gesagt - es wird sich nichts daran ändern.

  • Die Gestaltung der Schlossterrassen unterliegt dem Urheberrecht der Gartenarchitekten. D.h. es könnte nur mit deren Zustimmung etwas geändert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das geschieht. ... es wird sich nichts daran ändern.

    Also ich kann schon verstehen, dass ein Lamentieren über immer dieselben Themen nervt.

    Nur trotzdem noch eine Frage dazu: woraus genau ergibt sich dieses "Urheberrecht der Gartenarchitekten"? Und wie lange soll dieses andauern? 30 Jahre, 100 Jahre?

    Ich bin immer über dieses Urheberrecht von Architekten erstaunt - was letztendlich ja das Eigentumsrecht aushöhlt.

    Und nun gilt es auch für Gärtner, pardon Gartenarchitekten.

    M.E. ist diese Bepflanzung à la Humboldt nach verschiedenen Vegetationszonen an sich eine pfiffige Idee.

    Nur ist sie leider an der falschen Stelle; die Ostfassade wäre der perfekte Ort dafür und könnte diese aufwerten.

    Nicht zufällig werden die Schlossterassen nach dem dort angebrachten Schildchen ja nun "Humboldt Terassen" genannt, wohl auch wissend, dass diese Bepflanzung nicht wirklich mit der Fassade eines Barockschlosses harmonisiert.

    Und die Kosten wären ja für eine Umgestaltung im Rahmen der Gesamtkosten nicht wirklich das ausschlaggegende Argument.