Posts by Centralbahnhof

    In meinen Augen ist die Sachlage eigentlich relativ klar: Es gibt in der Gruppe der Bremer Akteure zwei Lager: Beide sehen es als unrealistisch an, St. Ansgarii konkret in den nächsten Jahren aufzubauen. Die Gründe wurden hier lang und breit erläutert.


    Nur die Reaktion darauf ist unterschiedlich: Die einen wollen metapolitisch langfristig die Stimmung zugunsten einer Rekonstruktion beeinflussen, die anderen wollen das Projekt aufgeben und sich anderen Dingen zuwenden.


    Was ich nicht verstehe ist, wieso man sich darüber streiten muss? Dann geht man eben auf getrennten Wegen weiter, die einen bemühen sich um St. Ansgarii, die anderen wenden sich anderen Projekten zu.

    Das ist zwar schade, aber ich sehe nicht, wie man in diesem Streit ansonsten vermitteln sollte. Wenn man dies nicht gemeinsam in einem Verein hinbekommt, muss man eben einen zweiten gründen. Oder einen Ortsverband Bremen für Stadtbild Deutschland aufmachen. Oder sich erstmal um Gruppen und Kanäle bei Social Media bemühen.


    Die jeweils andere Seite von seinem Vorhaben zu überzeugen, schlägt hier einfach fehl, das muss man einfach einsehen und damit leben. Davon geht die Welt doch nicht unter.

    Vor drei Wochen, am 05.05.23 ist die größte Glocke im Kölner Dom, der "Dicke Pitter", hundert Jahre alt geworden. Anlässlich des runden Geburtstags gab es abends um acht Uhr ein einstündiges Glockenkonzert.


    Pünktlich zum Start fing es an, wie aus Eimern zu schütten.

    IMG_20230505_200920.jpeg


    Eine halbe Stunde später klarte es dann allerdings auf, sodass der Dom sogar noch in die letzten Sonnenstrahlen des Tages getaucht wurde:

    IMG_20230505_202945.jpeg


    Man kann also sagen, es gab vom Himmel herab einen doppelten Geburtstagsgruß vom lieben Gott :smile:


    Vor dem Dom hatte sich eine beträchtliche Menschenmenge versammelt:

    IMG_20230505_203255.jpeg


    IMG_20230505_203312.jpeg


    IMG_20230505_203506.jpeg


    Die meisten Geburtstagsgäste standen allerdings auf dem Roncalli-Platz:

    IMG_20230505_204609.jpeg


    Im Anschluss wurde vor dem Dom noch eine neue Glocke für die Elendskapelle St. Gregor in der südlichen Altstadt gegossen, die seit dem zweiten Weltkrieg ohne Geläut war:

    IMG_20230505_205812.jpeg


    Es gab ein kleines Rahmenprogramm mit Blaskapelle, Interviews und Gebet, in dem der Kabarettist Willibert Pauels sein Geburtstagslied für den dicken Pitter live vortrug, hier kann man es nachhören:


    External Content www.youtube.com
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.


    Insgesamt war es eine schöne Veranstaltung. Ich dachte mir, irgendwie müsste man das kulturell interessierte Publikum, was auch in Köln ja offensichtlich durchaus zahlreich vorhanden ist, für unsere Sache begeistern.


    Um kurz vor zehn dann das Abschiedsbild:

    IMG_20230505_215347.jpeg

    Ich muss da Franka recht geben. Das hier beschriebene Problem mit Eigentumsverhältnissen und Kosten existiert ja nicht exklusiv für St. Ansgarii, sondern ist in jeder deutschen Stadt existent. Mit der Einstellung können wir einpacken gehen und das alles hier sein lassen. In Köln zum Beispiel fällt mir auch nicht eine einzige freie Fläche ein, wo man was rekonstruieren könnte, ohne vorher aufzukaufen und abzureißen.


    Was bleibt einem also übrig? Man muss das gesellschaftliche Klima beeinflussen, damit im Idealfall die eigene Position irgendwann Konsens ist. Das mag zwar auch utopisch klingen, aber meiner Meinung nach haben wir verdammt gute Argumente und die Mehrheit steht eigentlich jetzt schon auf unserer Seite. Man muss das ganze eben nur geschickter ausspielen und das wird unsere Aufgabe für die kommenden Jahre sein. Da mag zwar nicht konkret etwas bei rauskommen, aber es wird den Grundstein legen für zukünftige Rekonstruktionen. Am Ende ist die Sache ja doch relativ simpel: Ein Gebäude abreißen und ein anderes hinbauen. Wenn eine Gesellschaft das will, dann wird sie das auch hinbekommen.


    Ich finde hier die Geschichte um die Garnisonkirche bemerkenswert. Hier haben auch Leute angefangen, Geld zu sammeln, ohne dass man alles konkret geklärt hatte. Es schienen sich hundert Steine in den Weg zu legen und jedes Mal hieß es (auch hier im Forum) "Das war es, jetzt ist alles aus, lasst und anderen Dingen zuwenden". Selbst das gerade erwähnte Geld war irgendwann im Eimer. Und trotzdem steht jetzt ein Turm in Potsdam, der sich sehen lassen kann.

    Wenn man es nicht versucht, kann man es auch nicht schaffen.


    Über die konkrete Strategie kann man sicherlich streiten und ob man die Sache besser aus dieser oder jener Richtung angeht. Aber das ist doch kein Grund für einen derartigen öffentlichen Streit. Ich kann nur nochmals an euch appellieren, das Kriegsbeil zu begraben und an einem Strang zu ziehen.


    Es gibt so viele Dinge, die erledigt werden müssten. Ich sehe zum Beispiel eine Facebookgruppe, in der sich seit 2020 nichts mehr getan hat. Mir sind keine Facebookseiten oder Instagramkanäle bekannt mit dem Inhalt "Das alte Bremen". Man müsste mal ein 3D-Modell der Kirche anfertigen und in Fotomontagen darstellen. Man könnte sich über Bücher, Flyer oder Vortrags-/Diskussionsabende Gedanken machen.


    Sich hier im Forum dagegen irgendwelche alten Streitverläufe um die Ohren zu hauen, bringt dagegen überhaupt nichts. Es wäre wirklich super, wenn der Austausch hier wieder konstruktiver werden würde. Am Ende habt ihr doch alle das selbe Ziel, ein schöneres Bremen!

    Das würde bei einem Toten auch wenig Sinn ergeben. Es ging ja letztlich um die Frage, ob man einen solchen Spender auch noch ehren sollte. Diese Frage haben die Famile und die Stiftung bereits 2021 eindeutig mit nein beantwortet. Das Gutachten bestätigt diese nun in ihrer Entscheidung. Und meiner Ansicht nach hätten weitergehende Konsequenzen über das Ziel hinaus geschossen.

    Ich würde sagen, die Familie ist vor dem Zeitgeist eingeknickt, die Stiftung lebt den Zeitgeist.


    Dass damit bewiesen ist, dass Herr Bödecker nicht zu ehren sei, kann man eigentlich nur behaupten, wenn man den Zeitgeist selber für gut befindet.

    Dass die kritisierten Aussagen von Herrn Bödeker ihm allenfalls mit viel bösen Willen negativ ausgelegt werden können und er sich an anderer Stelle genau gegenteilig geäußert hat, wurde damals ebenfalls in aller Breite hier dargelegt.

    Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass nicht die Aussagen von Herrn Bödecker das Problem sind, sondern diejenigen, die aus jedem Halbsatz einen Skandal machen, während man der eigenen Klientel Unfähigkeit, Korruption und totalitäres Denken durchgehen lässt, ohne mit der Wimper zu zucken.


    Ich denke, man kann die Hoffnung haben, dass sich der Zeitgeist auch wieder drehen wird, dass dann auch derart absurde Diskussionen ihr Ende finden und ein Herr Bödecker auch wieder zu der Ehrung kommt, die ihm zusteht, wie allen anderen Spendern auch.

    Leute, was hat das alles mit Architektur zu tun? Nichts. Zwei, drei Beiträge kann man so etwas laufen lassen, aber jetzt ist es zu viel geworden und schon geht es wieder mit der Russland-Diskussion los. Daher wurden alle Beiträge entfernt. Bleibt doch bitte einfach mal beim Thema.

    Wenn es bei uns im Verein Reibereien gibt, hört man eigentlich immer einen Spruch recht schnell: Lasst uns die Energie, mit der wir uns gegenseitig beharken doch lieber auf unsere Gegner verwenden.


    Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, wie man derartige Streitereien in der Öffentlichkeit austragen kann. Ich kann allen Beteiligten nur raten, ihre entsprechenden Beiträge wieder zu löschen. Geht es euch um die Sache oder nicht? Wenn man sich schon streiten muss, dann wenigstens hinter verschlossenen Türen.


    Des weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass Beleidigungen und Angriffe auf andere Nutzer laut Forenregeln nicht gestattet sind.


    Also reißt euch bitte am Riemen, alle miteinander.

    [...] Auf die Frage von F.A.Z.-Redakteur Matthias Alexander, wo in Frankfurt in den vergangenen 20 Jahren ein schöner Platz entstanden sei, weiß der Direktor des Deutschen Architekturmuseums keine Antwort. [...]

    Nun, mir würde in Frankfurt der Hühnermarkt einfallen. Oder gefällt der dem Herrn Direktor also auch nicht?

    Auf unserer Webseite ist ein Artikel über den Langen Franz erschienen:


    Frankfurt: Spendenkampagne für Rathausturm erfolgreich – Stadtbild Deutschland


    Darin ist auch folgende Urkunde zu sehen, die Stadtbild Deutschland für seine Spende von 3310€ bekommen hat, mit der wir die symbolische Patenschaft für ein kleines Fenster übernommen haben:


    Urkunde.jpeg


    An dieser Stelle möchte ich mich, auch im Namen des Vorstandes, bei allen bedanken, die über unseren Verein für das Projekt gespendet haben. Ein beträchtlicher Anteil davon ist auch über das Forum zustande gekommen.

    Ihr seid klasse :daumenoben:

    Moderationshinweis: Bitte unterlasst persönliche Angriffe auf andere Forenteilnehmer. Falls ihr einen Beitrag als unpassend empfindet oder euch über einen Nutzer beschweren wollt, nutzt doch bitte die Meldefunktion.

    Auf der Facebookseite des Ortsverbandes Köln ist folgender Kommentar erschienen:


    In der westlichen Häuserzeile des Heumarktes, direkt im Rücken des Reiterstandbildes von Friedrich Wilhelm III, zwischen Gürzenichstraße und Bolzengasse, soll der jetzige Nachkriegsbau, ein hell verkleidetes Betonskelett, ausgefüllt in Backsteinoptik, durch einen Neubau ersetzt werden. Dazu wurde heute der Siegerentwurf vorgestellt.


    Artikel: https://www.express.de/koeln/k…-heumarkt-aussehen-546507


    Zunächst einmal das Positive: Anders als bei den jüngsten Neubauprojekten in der Innenstadt, wie den "Wallarkaden" oder dem "Laurenz-Carré", setzt man hier zumindest im Ansatz auf eine traditionelle Formensprache. Die drei Spitzgiebel erinnern in ihrer Grundform an die alten Fachwerkhäuser in der Kölner Altstadt, die man heute nur noch auf einem kurzen Stück am Rheinufer findet. Zudem bemüht man sich um eine Belebung der Fassaden mit unterschiedlichen Klinker-Mustern.


    Leider überwiegen aber auch bei diesem Projekt die negativen Seiten. Wo im alten Köln Richtung Heumarkt einmal sechs einzelne Fassaden mit unterschiedlichen Fenster- Geschoss- und Dachhöhen standen, wird es zukünftig weiterhin einen einheitlichen Baukörper geben, der sich lediglich in dreieinhalb Abschnitte unterteilt, die jeweils identisch aussehen. Neben den schmalen Nachkriegsgebäuden am rechten Bildrand wirken diese plump und viel zu groß. Richtung Bolzengasse standen einmal 5 einzelne Gebäude, hier wird die vorhandene Situation in direkter Sichtweite zum Gürzenich mit einem langgezogenen Baukörper ebenfalls nicht verbessert.

    Zudem nimmt keines der Details Bezug auf die Architektur des alten Köln: Spitzgiebel hatten stets ein über die Wand hervor gezogenes Dach und waren nicht vorgeblendet. Die schmalen Fugen zwischen den einzelnen Fassadenteilen waren genauso unüblich wie der leichte Knick in den Giebeln. Auch die Materialwahl kann man als unglücklich betrachten. Backsteinsichtige Gebäude hat es im alten Köln kaum gegeben, und wenn, dann wiesen diese Treppengiebel auf wie das Zeughaus oder der alte spanische Bau und hatten keine Spitzgiebel. Fischgrätenmuster waren völlig unüblich, genauso wie die helle Farbe der Steine. Auch Sprossenfenster lässt der Entwurf vermissen, wie man sie sich in einer Altstadt eigentlich wünschen würde. Ebenso lässt der Entwurf visuell abgesetzte Fensterumrandungen vermissen, wie sie früher jedes Altstadthaus in Köln hatte.

    Ganz zu schweigen von dem geknickten Eckgiebel, der den Bau etwas gezwungen spektakuläres zu geben versucht, ohne diesen das Projekt aber auch völlig einfallslos wirken würde.


    Dresden, Frankfurt und Potsdam haben es in jüngerer Zeit vorgemacht, wie stark man mit Rekonstruktionen von Vorkriegsbauten das Stadtbild aufwerten und attraktiv machen kann. Doch anstatt sich daran zu orientieren und Rekonstruktionen an derartig zentralen Stellen als Wettbewerbsvoraussetzung vorzuschreiben, wie die Stadt Dresden es erfolgreich am Neumarkt gemacht hat, verlässt sich die Stadt Köln auf moderne oder postmoderne Gestaltungsideen, um immer wieder aufs Neue enttäuscht zu werden.

    Wo einmal die Gürzenichstraße mit einem stadtbildprägenden Gebäude mit Eingang zur Fleischhalle überbaut war und sich schmale Altstadthäuser aneinander lehnten, jedes in Form, Farbe und Größe unterschiedlich, wird in Zukunft weiterhin ein massiver Gebäude-Block stehen.

    Die Ist-Situation mag so vielleicht minimal aufgewertet werden, aber es ist, wie schon so oft, die nächste vertane Chance, Köln endlich wieder zu einer Stadt zu machen, die man mit Recht als "schön" bezeichnen kann.

    Hier noch einmal ein aktueller Artikel in der Bild-Zeitung:

    https://www.bild.de/regional/f…F%252Fwww.google.com%252F


    In dem Artikel steht, dass der Abriss in 3 Wochen begingen soll. Die Brücke wäre dann exakt 300 Jahre alt geworden. Es werden auch noch einmal die Argumente der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wiedergegeben, die bei der Brücke keine Schuld für die Überflutung des Ortes sehen und sie als eine der 120 wertvollsten Bogenbrücken in Deutschland einstufen.