Verstehe ich das richtig, dass weder Senat noch sonst eine Behörde ein Problem damit hätte, wenn von den Rossbändigern Kopien angefertigt würden und diese dann am ursprünglichen Ort aufgestellt würden?
Denn schöner gestalten und aufwerten könnte man sie ja kaum.
Diese Diskussion gehört zwar eigentlich in die Forumsgruppe "Schlossumfeld". Ich halte die Trennung von Schloßbau und Umfeld allerdings für falsch, weil sie die städtebauliche, ästhetische und historische Sicht auf das untrennbare Gesamtensemble immer wieder zerreißt. Richtig wäre m. M. die Behandlung von Gebäude und Umfeld als umfassendes Gesamtprojekt und Forumsdiskussion gewesen.
Ich hoffe, der Moderator schiebt diesen Beitrag nicht ins Nirvana.
Die Versetzung der Rossebändiger (RB) lehnte der Bezirksbürgermeister, zuständig für den Kleistpark, in der Planungsphase ab wegen des konstituierenden Besitzstandes und der Beliebtheit der RB bei der örtlichen Bevölkerung. Frau Regula Lüscher (Bauhausschülerin), ehemalige Senatsbaudirektorin, lehnte ebenfalls die Rückkehr der RB ab. Sie sagte, sie wolle um den neuen Schlossbau herum kein "Freiraummuseum" (!) zulassen. Für den Neptunbrunnen (NB) gab es sogar die Zusage des Bundes, die Versetzung zu finanzieren. Der Senat lehnte auch das ab, weil zwar der Schloßbau Zuständigkeit des Bundes, das Schloßumfeld aber Hoheitsgebiet des Landes seien. Gegen Neuschaffung von Kopien der RB und des NB für ihre Originalorte gab es in der Planungsphase m. M. keine ausdrücklichen Widerstände, es gab aber auch keine offene Diskussion, weil die generelle Auffassung der Zuständigen war, ein modernes, minimalistisches Umfeld zu schaffen.
Das Landesdenkmalamt (im Ressort von Frau Kahlfeld) sieht Kopien generell als neue Kunstwerke ohne Geschichte. Statt die von 1845 bis 1945 =100 Jahre (RB) und von 1890 bis 1950 = 60 Jahre (NB) gültigen Originale an historischen Standorten als denkmalwürig wertzuschätzen, besteht das Denkmalamt auf der Erhaltung der Originale an ihren heutigen Standorten von 1945/50 bis 1990, (Beginn der Standortdiskussion) d.h. am sichtbaren Schutz der DDR-Zeitschicht von 45/40 Jahren.
Auch viele Gegner des Schloß-Projektes wollen das ungeliebte Gebäude ausdrücklich isoliert und von früheren Schmuckelementen frei lassen. Deshalb, meine ich, gibt es auch heute viele Vorbehalte gegenüber Kopien der Kunstwerke. Ich kenne aber keine offiziellen Vorbehalte, weder gegen RB noch gegen NB. Neuschaffung von Kopien für die Originalorte sind viel teuerer als Versetzungen. Angesichts d. Finanzlage ist es unwahrscheinlich, dass Berlin zustimmt, und fraglich, ob es dafür genügend Spendengelder geben würde.