Sonstige Meldungen aus Berlin

  • Vielleicht sollte unser Verein eine Stellungnahme verfassen und Frau Kahlfeld den Rücken stärken

    Das könnte eher kontraproduktiv sein, da eine Stellungnahme des APH von den genannten Diskutanten und Gegnern klassischer Architektur vermutlich als Unterstützung von rechts dargestellt werden würde.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Trüby, Ostwalt, Arch+ und die TAZ. Letztgenannte verquickt die Ernennung von Kahlfeldt mit der Rechte Räume-Debatte: https://taz.de/Neue-Senatsbaudirektorin-in-Berlin/!5823959/

    Es ist an sich interessant mal Argumente zu lesen, warum die Kritiker ein Problem sehen. Aber das, was hier im Artikel rüber kommt, ist haarsträubend. Der Dresdner Neumarkt ein abschreckendes Beispiel, weil es in Sachsen liegt? Frankfurt ist nun provinziell mit seiner Bebauung um den Römer? Aha, also sind die über Jahrhunderte entwickelten Städte in Europa alle ,,von geringem geistigem, kulturellem Niveau zeugend" oder meint man, dass es damit Urbanität verloren hat? Wohl kaum.

    Hier zeichnet sich meinem Verständnis nach genau das ab, was Philon schon mal beschrieben hat, nur sehe ich, dass die ,cultural left' sehr wohl erst noch kämpft um Deutungshoheit auch gegen Teile der Grünen und SPD. Diese Argumentationslinien zwingen einen selbst förmlich in diese Überlegungsebenen, obwohl es doch eigentlich nur um die beste Lösung fürs Stadtbild und seine Bewohner gehen sollte. Gerade deswegen darf man sich gar nicht diesen Linien hingeben, denn diese Gruppe will auf jeden Fall einen Kampf auf Lagerbasis provozieren. Statt über den Einfluss auf Dresden im Stadtbild zu debattieren, wird es als Misserfolg niedergeschrieben, aus völlig stadt- und bewohnerunabhängigen Gründen. Verkehrte Welt.

  • TAZ:

    ""Architekten werten die Berufung als Kampfansage""

    Deutschland , 2021:ein fremdes Land, Architekten stehen ganz weit von der Realiteit, eine Kriegs Erklarung an Traditionelles Bauen?

    was sind das fuer Leute???Woher kommt diesen Riesenhass ??

    Traditionelles Baueens= Schoenes Bauen so einfach ist das doch?

    Ich versuche die Psyche dieser Leute zu verstehen, gelinkt mir aber nicht....es muss einfach doch "'Hass"" sein, leider.


  • Das könnte eher kontraproduktiv sein, da eine Stellungnahme des APH von den genannten Diskutanten und Gegnern klassischer Architektur vermutlich als Unterstützung von rechts dargestellt werden würde.

    Merkt Ihr etwas? Wie die Selbstverzwergung aufgrund der Angriffe greift? (Auch hier mischen ja wieder mit Trüby und Anh-Linh Ngo maßgebliche Akteure des Blattes "arch+" mit) Statt offensiv in die Debatte zu gehen, sollen Stadtbild-Freunde nun also möglichst sogar nur noch mucksmäuschenstill werden, damit Leute wie Oswalt ja nicht provoziert werden. Da sitzt die kleine Maus vor der Katze. Schon nicht mal mehr Verteidigung soll geübt werden, sondern nur noch Wegducken und Unsichtbar-Machen. Wenn Ihr so anfangt, könnte ihr sofort einpacken. Und könnt höchstens noch hoffen, dass sich Oswalt und Co. nicht irgendwann daran erinnern, dass Ihr mal irgendwann in der Vergangenheit eine Position pro Stadtbild eingenommen habt, um Euch nachträglich beruflich zu schaden. Denn die werden weitersuchen, bis sie absolute Kontrolle über das Baugesehen haben.

    Nein, damit muss Schluss sein. Das Treiben der "Arch+"-Akteure und deren Anhänger muss öffentlich gemacht werden und offensiv kritisiert werden. Da gibt es nichts zu verteidigen. Die Querverbindungen von "Arch+", ihre Vernetzung mit dem befreundeten Medien- und der ideologischen Hochschullehrerblase, das ist das Thema. Die schädlichen Auswirkungen dieser besitzstandswahrenden Ideologen für die Bemühungen um ein menschliches und innovatives Baugeschehen in Deutschland sind das Thema.

  • Woher kommt diesen Riesenhass ??

    Da musst Du sozial- und tiefenpsychologisch herangehen.

    Dabei musst Du aber bedenken, dass der Hass nicht auf die Architektur beschränkt ist. Und er ist sehr alt. Lese z.B. Dostojewskis "Dämonen" oder beschäftige Dich mit den Anfängen des Kommunismus oder der sowjetischen Kunst-Avantgarde. In dieser Linie stehen diese Leute und verstehen sich womöglich auch so. Sie wollen eine komplette Loslösung des Menschen von allen traditionellen Bindungen, um eine Gesellschaft der (angeblich) Freien und Gleichen zu erreichen. Genannt wird das "Emanzipation". Nach dem Scheitern des tradtionellen Kommunismus wird allerdings nicht zuerst die Wirtschaft vergemeinschaftet, sondern der kulturelle Überbau dafür genutzt die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Somit ist die Architektur nur ein Teil des Hasses. Heute werden ebenso die Kleinfamilie, Heteronormativität, christliche Religiosität (siehe Berliner Schlosskuppel), Nationalbewusstsein, Weiß-Sein ("alte weiße Männer") usw. mit Hassvokabeln belegt. Von Anfang an machten Progressive stets auch "reaktionäre" Gruppen/Völker/Religionen als zu bekämpfende "Fortschrittsbremser" aus, seien es Juden, Russen, Kleinbürger, Preußen, deutsche Arbeiter (nach der Desillusionierung nach 1968), Weiße usw. Ein solcher "Fortschrittsbremser" sind eben auch die Stadtbild-Freunde und nun auch Frau Kahlfeldt.



  • In einem Interview der TAZ mit Frau Lüscher habe ich diese Aussage der ehemaligen Bausenatorin entdeckt:

    „Die Bebauung des Rathausforums hätte den Fernsehturm einfach wegradiert. Also ob es ihn nie gegeben hätte.

    Stimmt das wirklich? Ich dachte immer der Fernsehturm wäre nie zur Diskussion gestanden?

    Das volle Interview: https://taz.de/Berlins-Senats…rview/!5782100/

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Der Fernsehturm ist unbestritten symbol von Berlin!! Wenn man auf Schönefeldt landet liegt die Hauptstadt im Norden klar mit dem Fernsehturm als höchster Bau. Vor dem Krieg war das die Messe Funkturm und in der Mitte die Georgen Kirchturm (höchster Turm) und sehbar noch 50 andere hochragende Kirchenturmspitzen und die Kuppeln der Berliner Dom, Schloss und die wuchtige Türmen der Gerichtspalästen.

    Die Berliner Mitte soll, meiner Meinung nach, nach historischen Vorbilder rekonstruiert werden (wie schon öfters gezeigt) ohne Kuben, Klotzen oder Townhäuser. Der Stadt hat schon ungeheuer viel historisches Substanz verloren auch am Fassaden verblieben historischer Bauten. Es soll und muss endlich ein Ende kommen an modernistische Eingriffen von Trüby und Oswalt Anhänger. Die Leipziger Strasse war vor dem Krieg eine Augenweihe an Bauten, heute ist davon wenig übrig geblieben: die Strasse ist eine Verkehrsstrasse ohne die einst wunderschöne klassische Fassaden von Wertheim, Tietz und Hertie.

  • Von Klötzchenarchitektur hat Berlin wahrlich genug. Die Ernennung von Frau Kahlfeldt ist ein positives Signal, die Stadt wieder als Stadt zu begreifen und eine hohe architektonische Qualität zu erreichen. Es ist schon bezeichnend wenn im TAZ-Artikel extra erwähnt wird, dass Frau Kahlfeldt in Kaiserslautern geboren ist. Das soll wohl ihre Provinzialität und nicht-Eignung für die Großstadt Berlin unterstreichen. Dabei kommt fast jeder der in Berlin wohnt aus einem anderen Ort und ist Zugezogener. Aber so ist das wohl, wenn die Argumente ausgehen...

    ...

  • Da musst Du sozial- und tiefenpsychologisch herangehen.

    Dabei musst Du aber bedenken, dass der Hass nicht auf die Architektur beschränkt ist.

    Es ist wirklich Hass, wie sich hier gestern bei Facebook „Berlin -damals und heute“ wieder gezeigt hat:

    Pierre HartmannModerator

    Gruppenexperte

    Wie ich bereits bei Frau Nagel kommentierte: Für einige ist es nur edel und schön, wenn eine Tonne kitschiger "Katalogstuck" darauf geklatscht ist à la Historismus; billigste Massenware "mehr Schein als Sein". Aber diesen Eskapisten kann man es nicht recht machen, solange es nicht aussieht, als hätte ein Zuckerbäcker sich auf eine Fassade übergeben und alles so aussieht wie um 1900.
    Klare Linien und Modernität gilt nicht. Solche Idealisten ignoriert man einfach und lässt sie in ihrer Traumwelt leben.
    Und "historistische" Architektur der Gründerzeit/Wilhelminische Ära hat nicht wirklich etwas mit "klassischer Architektur" zu tun, außer dass man Elemente echter klassischer Architektur vermischt und verunstaltet, sowie wertvolle jahrhundertalte Bauten verunstaltet, weil sie nicht "historisch korrekt" genug sind.
    Man hätte den ganzen Schwulst zwischen reinem Klassizismus und dem Jugendstil und der Reformarchitektur ruhig weg lassen können. Leider lässt sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen.

  • Ganz ehrlich, dieser Oswalt und dieser Trüby sind wohl nicht mehr ernst zu nehmen, wenn man sich deren Verrücktheiten durchliest! Selbst, wenn ich als Leser mit diesem Thema nicht vertraut wäre, würde ich dies Typen als Spinner abtun. "Dresdner Neumarkt mit Frauenkirche", "Neue Frankfurter Altstadt", "Rekonstruktionen per se also"......"Rechte Räume" - geht´s noch :gehtsnoch:! Ok, wir leben in einer Demokratie, aber muss man sich trotzdem jeden Schwachsinn und diese bösartige Menschenhetze von denen anhören?!

  • Man sollte einfach der "taz" nicht über Gebühr Beachtung schenken. Das ist ein Nischenblatt mit klar umrissener Zielgruppe. Ich will auch nicht wissen, wieviele Leute sich das Buch des Prof. Trüby zu Gemüte geführt haben. Wahrscheinlich ebenso überschaubar.

    Jetzt wird Frau Kahlfeldt erstmal ihr Amt antreten und dann wird man sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Ich wünsche ihr viel Erfolg im Amt.

    In dubio pro reko

  • Das könnte eher kontraproduktiv sein, da eine Stellungnahme des APH von den genannten Diskutanten und Gegnern klassischer Architektur vermutlich als Unterstützung von rechts dargestellt werden würde.

    Das sehe ich nicht so. Der verein ist ja nicht rechts und wird als solcher bislang soweit ich dies sehe nicht in diesem Kontext gesehen.

    Dies sollte aber dann auch durch en Inhalt unserer Posts unterstützt werden. Ob dies mit Forderungen wie dieser:

    Nein, damit muss Schluss sein. Das Treiben der "Arch+"-Akteure und deren Anhänger muss öffentlich gemacht werden und offensiv kritisiert werden. Da gibt es nichts zu verteidigen. Die Querverbindungen von "Arch+", ihre Vernetzung mit dem befreundeten Medien- und der ideologischen Hochschullehrerblase, das ist das Thema. Die schädlichen Auswirkungen dieser besitzstandswahrenden Ideologen für die Bemühungen um ein menschliches und innovatives Baugeschehen in Deutschland sind das Thema.

    gelingt, wage ich zu bezweifeln. Damit kann man vielleicht erreichen, von Oswalt und Co als Beleg für deren Thesen zitiert zu werden. Die Regierende Bürgermeisterin und die Senatsbaudirektorin zu ermutigen in unserem Sinne Stadtbildpflege zu betreiben, wird jedoch kaum die Folge sein.

  • Ich denke, dass wir (jeder für sich) bzw auch Stadtbild Deutschland viel eher Frau Kahlfeldt direkt in Form eines Glückwunschschreibens zur Ernennung zur Bausenatsdirektorin gratulieren und ihr viel Erfolg für die tolle Aufgabe wünschen sollen.

    Vermutlich hat Andreas recht damit, dass eine Stellungnahme Stadtbild Deutschlands hier womöglich kontraproduktiv ist. Ein direkt an Frau Kahlfeldt adressiertes Schreiben wird sie jedoch spüren lassen, dass die (schweigende) Mehrheit sehr glücklich über diese grundgute Entscheidung von Frau Giffey ist! So etwas kann psychologisch sehr viel bewirken, wenn man Zuspruch erfährt!

  • Es ist schon schockierend, zu sehen, wie jetzt Gift und Galle gegen die neue Senatsbaudirektorin gespuckt wird, bevor sie überhaupt ihr Amt angetreten und sich öffentlich geäußert hat.

    Welchen wirklich überzeugenden Grund gäbe es denn, an ihrer Integrationsfähigkeit und Befähigung für das Amt zu zweifeln? Da Oswalt, Trüby und Kollegen eigentlich wissen dürften, dass sie mit ihrem abwertenden Architekturvokabular gegen Petra Kahlfeldt kaum überzeugen können, versuchen sie es nun wieder über die sehr unfaire Politisierung von Architektur. Hoffen wir, dass Petra Kahlfeldt, Andreas Geisel und Franziska Giffey sich nicht davon beeindrucken lassen.

    Aus Sicht von Stadtbild Deutschland kann man zur Ernennung von Petra Kahlfeldt zur Berliner Senatsbaudirektorin nur gratulieren. Eine gute Wahl, die nach den für die Berliner Baukultur wenig vorteilhaften Jahren mit Regula Lüscher auch etwas Versöhnliches hat.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Als jemand der Architektur studiert hat, ist das was Herr H. von sich gibt, kaum erträglich. Inhaltlich wirft er mit ein paar Begriffen und Behauptungen um sich, ohne Erklärungen oder Begründungen zu liefern. Das was er sagt, ist teilweise nicht einmal "Halbwissen", sondern schlicht falsch.

    Erst einmal war der "Historismus" ein europaweites Phänomen und nicht auf den "Wilhelminismus" und die "Gründerzeit" beschränkt.

    Zweitens, entspricht die Architektur von Kahlfeldt nicht dem, wie er es betitelt, "Schwulst" des Historismus, sondern ist sehr zurücknehmend und klassizistisch geprägt.

    Sein Vorwurf gegen den Historismus in Europa ist auch unbegründet: Die Vermischung von Stilen, war dem geschuldet, dass man an den Akademien akribisch die Stile vergangener Zeiten studierte und eben versuchte, darauf aufbauend neue Gebäude zu entwerfen. Der Historismus war nicht nur ein bloßes Kopieren vergangener Leistungen früherer Architekten, sondern es wurde sich zur Aufgabe gemacht, Stilrichtungen zu kombinieren, teils zu überformen- und somit neuartig zu entwerfen. Diese Leistung sollte auch respektiert und anerkannt werden.

    Herr H. scheint auch nicht zu verstehen, dass klassische Architektur nach seinem Verständnis prinzipiell auch "Historismus" war, da jeder der klassischen Stile (nicht nur Renaissance und Barock, sondern sogar auch Romanik und Gotik) auf vorangegangenem basierte. Am besten sollte man es aber mit Herrn H. so machen, wie er es selbst vorschlägt: Man "ignoriert ihn einfach und lässt ihn in seiner Traumwelt leben".

  • Es ist zumindest beruhigend, dass lt. Impressum deren Websites, einige der Hardcore-Modernisten in gründerzeitlichen Altbauten wohnen. Und ich vermute mal, dass deren Urlaubsreisen auch nicht nach Le Havre, Brasilia oder Rotterdam gehen...

    ...

  • Jaja - das hast Du genau ins Schwartze getroffen, Masswerk!

    Was ja noch besser ist, diese Leute wiedersprechen sich selbst.

    Einerseits behaupten Sie, Der Gruenderstil sein zu Aufwaendig

    und finanziel zu teuer fuer die Massen. Auf der anderen Seite

    behaupen diese Leute dass der Gruenderstil (1840 - 1920)

    finanziell zu billig, zu einfach und nicht Aufwaendig genug sei.

    Ja - was den nun? Propaganda sollte einfach sein

    und sich nicht wiedersprechen.

    Anmassung kommt noch hinzu, wenn man den bedenkt das

    es frueher mal hiess: "Der Kunde ist Koenig"!

    Nun gut, das einfache Volk stoert halt einfach nur...