Die "alte" Reichstagskuppel ist also wie das gesamte Gebäude Sinnbild für den deutschen Einheitsstaat und für den deutschen Parlamentarismus, der sich von der Monarchie emanzipiert hat...
...mich überzeugen die Darlegungen von Seinsheim viel mehr und sie sind alle historisch belegbar. Trotzdem wird einem ständig erklärt, man will der Demokratie etwas böses antun, nur weil man historische Gebäude mit ihren Dekorationen mag. Diese Erklärungen werden einem von Menschen, die offenbar nicht so viel Wissen und Geschichtskenntnisse haben (Heveller?) mit dem "moralisch erhobenen Zeigefinger" vorgeworfen. Im gleichen Atemzug wird behauptet, dass modernes Glas dagegen immer demokratisch einwandfrei ist.
Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass man heute technisch in der Lage ist, auch in eine "hübsche, passende, historische Kuppel" Rampen usw. für für Besucher einzubauen. Man hätte also trotz der "alten Kuppel" die Demokratie noch "erhöhen können.
Außerdem haben wir in der Schule gelernt, dass die Inschrift "dem deutschen Volke" immer vorgesehen war und dafür im Giebel auch der Platz freigehalten war. Das Volk hat dafür gekämpft und sich schließlich erfolgreich durchgesetzt. Warum behauptet Heveller also, dass wir -die Liebhaber der klassischen Architektur- dafür sein müssen, dass sie wieder abgenommen wird? Weil wir automatisch "Anitdemokraten" sind?
Mich würde sehr stark interessieren, ob das ursprüngliche Nationaldenkmal vor der Schlosskuppel nicht auch viel besser die Gesichte unserer inzwischen demokratischen Nation erklärt. Warum ist die Wippe demokratischer? Waren da nicht auch die Mosaike der Fürsten oder Bundesländer. Ist das Entfernen dieser Symbole ebenfalls moderner, transparenter, demokratischer, oder vielleicht auch nicht?