Posts by dermont

    "Disneyland"
    Mal ein Versuch das festzuhalten ...

    diesmal von mir:

    Im Disneyland wurde etwas in die Wüste Kaliforniens gebaut, was da niemals war. In Deutschland baut man z.B. auch in Potsdam, Frankfurt und Dresden endlich die historischen Innenstädte oder Kuppeln an Eckhäusern und Schlösser wieder auf -das hat nichts mit Disney zu tun. Es ist der authentische Ort, die Pläne und Handwerkskunst haben überdauert und sind noch da. Wegen der Gaslampen sind in Europa alle Opernhäuser mehrfach abgebrannt und immer wieder aufgebaut worden –zum Glück, wo ist das Problem. Nebenbei ist das Disneyland ein urbaner und wunderschöner Ort, wo sich Millionen Menschen wohlfühlen, wo ist das Problem. Wollen Sie Architektur, in der sich die Menschen nicht wohlfühlen? Die Römer haben übrigens auch schon ihre Gebäude mit Beton gebaut und sie dann dekoriert –was ist daran schlimm?

    Unter dem Thema Marstall wird geschrieben,

    dass die Kutschen aus dem Marstall im Exil in Paretz bleiben sollen.

    Indem man die Sammlung von Kutschen, Prunkschlitten und Sänften aus der Sommerresidenz abzieht, reduziert man deren Anziehungskraft.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass man einige Kutschen in den Durchfahrten aufstellt. Hier wurden sie damals bestimmt für den Transport der Fahrgäste vorbereitet und ausgeschmückt. Wahrscheinlich ist das überhaupt der Grund, warum diese Tore und Durchgänge so großräumig gestaltet sind.

    Indem man die Sammlung von Kutschen, Prunkschlitten und Sänften aus der Sommerresidenz abzieht, reduziert man deren Anziehungskraft.

    Das kann ich nicht so gut nachvollziehen. Dem Gedanken folgend könnte man die übrigen Berliner Denkmäler auch auf die Dorfplätze im Umland Berlins verteilen, um dort die Besucherzahlen zu steigern. Dass die Fürsten, Könige und Kaiser zwar in Berlin mit diesen Kutschen durch das Brandenburger Tor in den Tiergarten gefahren sind, dass es Staatsbesuche und Hochzeiten gab, ist dabei anscheinend völlig unerheblich. Der Kleistpark hat durch die Rossbändiger bestimmt auch viel höhere Beucherzahlen.

    Der Marstall in Berlin ist äußerlich und auch Innen völlig ausgeschlachtet -viel gibt es dort für die 30 Mio. Berliner Touristen nicht mehr zu entdecken. Es wäre doch schade, wenn das wegen der nicht zurückgegeben "Beutekunst?" in Paretz so bleibt.

    Zum Inhalt des Marstalls:

    Was ich noch viel trauriger finde, ist die Tatsache dass die Kutschen der Preußischen Fürsten, Könige und Kaiser in Brandenburg in die Scheune eines Schlosses ausgelagert wurden, um sie vor den Bomben zu schützen. Bis heute sind sie natürlich nicht zurückgekehrt.

    Da habe ich andere Meldungen. Gerade der Spritzasbest war zur Bauzeit des ICC und auch beim PdR ganz groß angesagt. Leider.

    Das ist doch keine Frage von Meinungen, man kann die Fakten alle nachlesen

    Der PdR wurde von der letzten frei gewählten DDR-Regierung selbst geschlossen. Daran ist nichts ideologisch, denn 36.000 Fasern pro Kubikmeter Luft wurden im PdR –bedingt durch „Spritzasbest“ -gemessen. Der DDR-Grenzwert lag bei 500 Fasern. Quelle: Protokolle der letzten frei gewählten Volkskammer.

    Das ICC: Es gibt Gutachten dazu und es gab sogar eine Anfrage im Abgeordnetenhaus von Berlin, ist alles online nachzulesen: Es enthält keinen gefährlichen Asbest, deswegen war es auch Impfzentrum und wurde von Flüchtlingen bewohnt.

    Ich bin auch Liebhaber von klassischer Architektur, aber ohne Grund braucht man nun das damals teuerste Gebäude der Bundesrepublik auch nicht abreißen. Es steht wie ein Raumschiff zwischen den Autobahnen. Aus meiner Sicht sollte es ruhig auch ein paar moderne Gebäude geben dürfen und das ICC hat keine öde Glas-Raster-Fassade. Ich kannte bisher eigentlich nur Stasi-DDR-Bürger, die aus Rache für den PdR den Abriss des ICC fordern... und wundere mich über die radikalen Forderungen hier.

    Die "alte" Reichstagskuppel ist also wie das gesamte Gebäude Sinnbild für den deutschen Einheitsstaat und für den deutschen Parlamentarismus, der sich von der Monarchie emanzipiert hat...

    ...mich überzeugen die Darlegungen von Seinsheim viel mehr und sie sind alle historisch belegbar. Trotzdem wird einem ständig erklärt, man will der Demokratie etwas böses antun, nur weil man historische Gebäude mit ihren Dekorationen mag. Diese Erklärungen werden einem von Menschen, die offenbar nicht so viel Wissen und Geschichtskenntnisse haben (Heveller?) mit dem "moralisch erhobenen Zeigefinger" vorgeworfen. Im gleichen Atemzug wird behauptet, dass modernes Glas dagegen immer demokratisch einwandfrei ist.

    Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass man heute technisch in der Lage ist, auch in eine "hübsche, passende, historische Kuppel" Rampen usw. für für Besucher einzubauen. Man hätte also trotz der "alten Kuppel" die Demokratie noch "erhöhen können.

    Außerdem haben wir in der Schule gelernt, dass die Inschrift "dem deutschen Volke" immer vorgesehen war und dafür im Giebel auch der Platz freigehalten war. Das Volk hat dafür gekämpft und sich schließlich erfolgreich durchgesetzt. Warum behauptet Heveller also, dass wir -die Liebhaber der klassischen Architektur- dafür sein müssen, dass sie wieder abgenommen wird? Weil wir automatisch "Anitdemokraten" sind?

    Mich würde sehr stark interessieren, ob das ursprüngliche Nationaldenkmal vor der Schlosskuppel nicht auch viel besser die Gesichte unserer inzwischen demokratischen Nation erklärt. Warum ist die Wippe demokratischer? Waren da nicht auch die Mosaike der Fürsten oder Bundesländer. Ist das Entfernen dieser Symbole ebenfalls moderner, transparenter, demokratischer, oder vielleicht auch nicht?

    Solche Gassen sind andernorts regelrecht berühmt.

    ...und natürlich hätte man bis heute Bäder und Dachterrassen eingebaut. In Paris gibt es Viertle mit solchen alten Häusern, die inzwischen zu einer hochwertigen Wohnanlage geworden sind. Das sollte man nicht vergessen, wenn man solche alten Bilder sieht -man muss nicht alles abreißen.

    Notre Dame -vs- Hedwig

    Heute wird Notre Dame auch wiedereröffnet. Ich denke sie werden dort mit Neid nach Berlin blicken, wenn sie sehen was man aus so einer "heiligen Kathedrale" mit der Hilfe von Zeitgeist und moderner Architektur alles machen kann. Man sollte dringend auch beim Pantheon in Rom alle Dekoration und die gesamte Baukunst raus hacken und diese "saubere, helle, deutsche Lösung" übernehmen. Alles andere würde vom echten "Glauben ablenken" -so wurde es uns erklärt. Im neuen Foyer der ehemaligen Hedwigs-Kathedrale verteilen Kirchenmitarbeiter jetzt kostenlos weiße Plastikeimer. Unter Zugabe einer Eierschale, können wir uns daraus eine neue "zeitgenössische, moderne" Weihnachtskrippe bauen. Bitte alle besinnlichen, geschmackvollen und dekorierten Krippen erneuern -selbst wenn es 60 Mio Euro kosten sollte, es lohnt sich bestimmt!

    heute in der Berliner Zeitung:

    "Die Komische Oper in Mitte ist ein Juwel der Ost-Berliner Nachkriegsmoderne"

    Auf jeden Fall muss der alte Saal erhalten werden, aber Juwelen habe ich mir immer ganz anders vorgestellt. Der Eingang sieht eher aus wie ein öder grauer Kasten und die Neuplanungen wie ein Containerhafen...

    Ich denke, durch den "einfachen, klassischen" Wiederaufbau der Vorderhäuser, könnte man mit der Hälfte des Geldes die Oper retten und die 10 Mio. Euro sparen.

    Umbau der Hedwigs-Kathedrale?!

    Die Katholischen Oberhäupter in der Hauptstadt haben das neue Konzept so schön erklärt. Ich finde, von den selben Architekten der Hedwigs-Kathedrale sollte dringend auch der Kölner Dom in eine "gesamtdeutsche, helle Version" umgestaltet werden. Warum immer nur bei uns in Berlin?!

    Moderne Architektur ist einfältig und funktionslos?!

    etzt ist es amtlich: Der neue Lesesaal der Stabi unter dem Linden wird viel zu warm durch das Milchglas.

    Bei der Berliner Philharmonie hat man aufgrund der Form wirklich eine wunderbare Akustik. Hier konnte man trotz der ungewöhnlichen Formen auch mal für moderne Architektur schwärmen. Bei immer mehr modernen Gebäuden trifft das leider nicht mehr zu. Daher frage ich mich, warum dürfen sich Architekten einen so starken Bruch mit allen Bautraditionen leisten?

    Der neue Lesesaal ist farblich unpassend, er lässt die Besucher durch die völlig einfältige Gestaltung orientierungslos zurück, die historische Uhr ist zugebaut, die Treppe ist störend in der Mitte angelegt und diese öde, einfältige Milchglaskiste erwärmt sich viel zu stark.

    Wie konnte ein solchen Konzept in allen Instanzen genehmigt werden? nachhaltiges Bauen und die Globale Erwärmung spielen bei öffentlichen Bauten schon immer eine große Rolle.

    https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/klima-aerger-in-staatsbibliothek

    Übrigens nimmt das Tempodrom einen Teil des ehemaligen Gebäudestandorts ein, von daher würde ein vollständiger Wiederaufbau allein aus Technischen Gründen derzeit nicht möglich sein...

    ...so lang war die Halle nicht! Zur 750 Jahrfeier Berlins wurde das Süd-Portal aufgebaut, da konnte man sehen wie weit die damals die größte freischwebende Halle der Welt reichte.