Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Zwei aktuelle Beiträge im ZDF Magazin Royale (Comedy) zum Thema Kunst im Humboldt Forum:

    Interview zu Kolonialkunst im Humboldt Forum

    Das Humboldt Forum - Raubkunst in Berlin?

    Die Kritik bezieht sich glücklicherweise nicht auf den Wiederaufbau des Berliner Schlosses, sondern nur auf die ausgestellten Exponate.

    Wenn man die geraubten Exponate zurückgibt, kann man ja vielleicht einige Räume mehr rekonstruieren und das Schloss sich selbst widmen ;)

  • Es gibt Wissenschaftler, die sind wie Konjunkturritter. Sie wittern, welches Thema im Zeitalter der PC gerade Konjunktur hat und profilieren sich entsprechend. Nicht immer, aber auch nicht selten lenken sie dabei von ihrer eigenen, recht bescheidenen Forschungsbilanz ab.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Aber das schöne an der Wissenschaft ist, dass sie die Selbstheilung kennt und beherrscht. Wer methodisch unsauber arbeitet oder Ergebnisse ohne ausreichende Grundlage publiziert, wird von den eigenen Kollegen schnell widerlegt. Dies ist auch bei den Forschungen zum Berliner Schloss nicht anders zu erwarten. Erst recht, wenn es sich um angeblich so spektakuläre Erkenntnisse handelt, die die bisherige Forschungsergebnisse auf den Kopf stellt. Man darf gespannt sein. Allerdings lese ich bisher nichts von einer entsprechend nachvollziehbaren Publikation. Ein (noch unveröffentlichter) Dokumentarfilm kann diese nicht ersetzen.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Nur leider haben die akribischen Arbeiter unter den Wissenschaftlern, die sich tatgtäglich in Archive setzen, nicht die Publicity, wie ein Jürgen Zimmerer, der seine seit Jahren gleichlautenden Phrasen in jedes sich bietende Mikrofon absondert.

  • Die Klärung der Frage, ob nun Christian Eltester oder Schlüter für die Pläne des Berliner Schlosses verantwortlich zeichnet, ist wohl nicht von Publicity abhängig. Letztlich ist es einer sauberen wissenschaftlichen Methodik zu verdanken, wenn dort neue Forschungsergebnisse zutage kommen. Wüsste auch nicht, dass Jürgen Zimmerer mit dieser Problematik beschäftigt ist. Oder habe ich da etwas nicht mitbekommen?

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  • Auf der Homepage gibt diese Zeichnung, welche wahrscheinlich den ersten Entwurf des Schlosses darstellt. Ich habe es mal perspektivisch entzerrt (das Original ist gemeinfrei aufgrund des Alters). Leider kann man hier nicht sehen, ob diese Zeichnung mit Eltester unterschrieben wurde, dafür muss Henry wohl sein dickes Portemonnaie aufmachen und den Film kaufen. Leider wurde das Kupferstichkabinett auch coronat und ist erstmal zu, so dass man nicht vor Ort nachschauen kann.

    https://das-stadtschloss.de/film

  • Auf der Homepage gibt diese Zeichnung, welche wahrscheinlich den ersten Entwurf des Schlosses darstellt.

    Wohl kaum, denn es ist in der Tat bis ins Detail identisch mit dem ausgeführten Stadhuis in Amsterdam.

    20200402-30.jpg

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  • Snork 20. Dezember 2020 um 23:00

    Hat den Titel des Themas von „Berliner Stadtschloss (architektur- und kunsthistorische Aspekte)“ zu „Berliner Stadtschloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte“ geändert.
  • Besonders auf dem ersten Bild vom Schlossplatz ist ganz augenscheinlich, was für ein Gewinn der Brunnen und die Rabatten sind. Darauf zu pochen, dass diese im 18. Jahrhundert ja auch nicht vorhanden waren, und dass man die heutige Steinwüste gefälligst zu akzeptieren habe, ist schon sehr "kühn".
    Die Vertreter dieser Forderung vergessen dabei, dass damals die kleinteiligen Häuser und Gebäude gegenüber den Platz einrahmten und auch die Häuser der Burgstraße, die heute fehlen und somit ein Blickfang fehlt. Dazu noch die modern gehaltene, von jeglichem Schmuck "amputierte" Kurfürstenbrücke und als optisches Gegenüber der mächtige Kasten des Marstalls und rechter Hand das völlig unpassende "Staatsratsgebäude".

    Da braucht es schon als Minimum eine gestalterische Aufwertung durch den Neptunbrunnen . Und da die Fahrbahn an der Schloßseite ohnehin nicht wiederkehrt, gibt es auch noch genügend Platz für die Besucher zum Flanieren (sofern sie nicht über die an den Fahrradbügeln mehr oder weniger ordentlich angeketteten Vehikeln stolpern)

  • .

    Heute steht in der FAZ ein gut differenzierter Artikel über Rekonstruktionen in Deutschland, unter anderem sehr erfreulich zum Stadtschloss. Dabei wird auch Stadtbild Deutschland recht positiv erwähnt.

    https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton…b9a71af?GEPC=s9

    ://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2020-12-23/18c39d43e424e495f989b3866b9a71af?GEPC=s5faz.net/faz/feuilleton/2020-12-23/18c39d43e424e495f989b3866b9a71af?GEPC=s5ps://zeitunghttpzeitung.faz.net/faz/feuilleton/2020-12-23/18c39d43e424e495f989b3866b9a71af?GEPC=s5.faz.net/faz/feuilleton/2020-12-23/18c39d43e424e495f989b3866b9a71af?GEPC=s5https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2020-12-23/18c39d43e424e495f989b3866b9a71af?GEPC=s5

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Ja, Stadtbild Deutschland wird auch erwähnt:

    In den meisten Städten ist nie eine Rekonstruktionsdiskussion geführt worden. Und wo doch, sind die Blütenträume oft schnell verwelkt – die von der Wiederauferstehung der alten Rathäuser von Essen und Stuttgart, von Halle und Dortmund zum Beispiel. Oder von der Rekonstruktion der Alten Schule in Wismar. In den einschlägigen Diskussionsforen auf der Internetseite von Stadtbild Deutschland, über die sich die Rekonstruktivistenszene teils plump, teils sehr differenziert austauscht, lässt sich das nachvollziehen.

    "Rekonstruktivistenszene", der Begriff gefällt mir irgendwie für uns. :biggrin:

  • Ja, Stadtbild Deutschland wird auch erwähnt:

    Die Formulierung der FAZ könnte von mir stammen: :tongue:

    Zitat

    In den einschlägigen Diskussionsforen auf der Internetseite von Stadtbild Deutschland, über die sich die Rekonstruktivistenszene teils plump, teils sehr differenziert austauscht, lässt sich das nachvollziehen.


    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Beim Betrachten des historischen Schlossumfeldes befürchte ich, daß künftige Generationen ganz schön zu tun haben werden, den Mist von heute wieder abzuräumen und das adäquate Umfeld neu zu schaffen. Ganz besonders die Ostseite.

  • schöner FAZ-Artikel, der trotz einer Absage an eine baldige 4. Rekonstruktionswelle in gewisser Weise Hoffnung macht.

    Als alter Hildesheimer muss ich aber darauf hinweisen, dass das rekonstruierte Fachwerkhaus am Andreaskirchplatz nicht "umgedrehter", sondern Umgestülpter Zuckerhut heißt :opa: