Posts by StadtBauherr

    Liebe Freunde der Kirchenmalerei,

    im Jahr 2018 hatte die Stiftung Denkmalschutz eine Spende von 30.000€ an die Königin-Luise-Gedächtniskirche in Schöneberg zugesagt, um die Kuppel zu sanieren und um das Wandbild "Bergpredigt" freizulegen, das im Jahr 1962 übermalt wurde.

    War jemand in letzter Zeit zufällig in der KLG-Kirche und kann bestätigen ob das Wandbild tatsächlich freigelegt wurde? Das wäre, wenn wirklich so geschehen, ein kleiner Erfolg. Ich kenne in Berlin mindestens vier Kirchen, in denen die Innenausmalung den Krieg überlebt hat und dann leider in den 60er und 70er Jahren übermalt wurde.

    https://www.denkmalschutz.de/presse/archiv/…choeneberg.html

    https://www.berliner-woche.de/schoeneberg/c-…skirche_a193723

    Ich will mich hier eigentlich in diesem Forum nicht mehr äußern, aber wenn ich so etwas lese, kann ich leider nicht anders.

    Es ist unglaublich, wie man sich jeden Mist schön reden kann. :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand:

    Heute ist ja alles tausendmal schöner, als jemals zuvor!

    Das Einzige was man hier nicht mehr lesen möchte, ist dein andauernder missmutiger Pessimismus.

    Das ist möglich- und das war zugegebenermaßen auch mein erster Gedanke. Doch ich halte es für eher unwahrscheinlich und ungewöhnlich, dass sich Wilhelm II. zu eigenen Lebzeiten zentral an das Hauptportal der Staatsbibliothek anheften ließ.

    Es war normalerweise Gang und Gäbe, dass man erst nach seinem Tod mit Denkmälern und gewidmeten Reliefs gewürdigt wurde. Natürlich gibt es einige wenige Ausnahmen von Wilhelm II., doch ich würde es nichtsdestotrotz in diesem Fall für eher unwahrscheinlich halten.

    Ich habe noch nach anderen historischen Aufnahmen des Hauptportals gesucht- und vermag noch nicht wirklich das Antlitz des letzten Kaisers in der Büste zu erkennen.

    Die Staatsbibliothek Unter den Linden hat im Weltkrieg zwar sein größtes Juwel, den Großen Lesesaal und auch den kleinen Lesesaal einbüßen müssen- jedoch haben die äußeren Fassaden und der Innenhof den Krieg erfreulicherweise überraschend gut überstanden.

    Bis auf einige Einschusslöcher sind die Fassaden komplett erhalten- möchte man meinen?

    Was den Meisten hier nicht bewusst sein sollte, ist das die drei Porträtbüsten des Hauptportals in den Nachkriegsjahren entfernt wurden.

    Die reliefplastischen Büsten befanden sich unter den Fenstern am Hauptportal. Während mir der genaue Grund der Abnahme nicht bekannt ist, habe ich eine starke Vermutung: Die mittlere Büste zeigt einen Soldaten des Regiments der Garde du Corps. Vermutlich wurde diese Darstellung eines preußischen Soldaten aus ideologischen Gründen entfernt- und mit ihr auch die zwei weiteren Reliefs.

    Zum Ende noch eine hübsche Detailaufnahme der Kandelaber des Großen Lesesaals.

    Ich befürchte, dass die Langen Kerls im Krieg oder spätestens in den Nachkriegsjahren zum Opfer gefallen sind. Eventuell liegt ja die eine oder andere Figur noch in der Havel...die Lange Brücke wurde ja im 2. WK gesprengt, wobei Figuren ins Wasser gestürzt sein könnten- ganz ähnlich wie der Große Kurfürst von Schlüter damals in Berlin.

    Was aber sicher ist: Die Langen Kerls würden den Besuchern von Potsdam einen einzigartigen Empfang bereiten und und zur Vollendung des Gesamtensembles, direkt vor dem Stadtschloss und den Kolonnaden, beitragen.

    Vielleicht findet sich ja ein Bildhauer wie Andreas Hoferick, der sich bereit erklärt, die Langen Kerls auf der Brücke zu rekonstruieren. Das hat Herr Hoferick ja bereits auf der Alten Brücke in Frankfurt gemacht.

    Genug Bildmaterial für die Rekonstruktionen gibt es allemal.

    Das Figurenprogramm der Langen Brücke beinhaltete aber nicht nur Lange Kerls, sondern auch Matrosenfiguren, wie hier zu sehen ist:

    (Deutsche Digitale Bibliothek- Teilen des Bildes unter Namensnennung erlaubt)

    Heute erschien im Tagesspiegel ein weiterer Artikel zu der Thematik. Das Handeln des Bezirks erscheint mir noch zwielichtiger als ich dachte. Aus dem Artikel geht deutlich hervor, dass es dem Bezirk eigentlich darum geht, "Investoren-Wohnungen" für "Luxus-Bürger" zu verhindern.

    Und tatsächlich bemängeln sie dann die "monotonen , langgestreckten Fassaden“, eine Überschreitung der Geschossanzahl und eine Verschattung anderer Wohnhäuser.

    Hier werden andere falsche Gründe gesucht, um dieses Projekt zu verhindern und somit verliert der Bezirk für mich persönlich sehr viel Glaubwürdigkeit. Dieses heimliche opportune Verhalten sieht man sonst besonders bei Baustadtrat Schmidt in Friedrichshain-Kreuzberg.

    Man muss nur einen kurzen Blick auf zahlreiche andere frisch fertiggestellte Bauprojekte in Schöneberg werfen und wird feststellen, dass diese eine Versinnbildlichung der oben genannten Kritik des Bezirks darstellen. Das geplante Winterfeldt-Projekt erscheint dagegen wie ein Segen.

    Es wäre jedenfalls unglaublich schön für diese Ecke, wenn dieses aktuelle AOK-Gebäude verschwindet und dafür ein Gebäude hinkommt, dass wenigstens eine halbwegs gelungene Stadtbild-Reparatur darstellt und kein weiterer gesichtsloser Neubau, wie wir sie momentan überall in Tempelhof-Schöneberg vorfinden.

    Der neue Artikel: https://www.tagesspiegel.de/berlin/luxuswo…g/27035712.html

    Guido Spars wird der neue Gründungsdirektor der Stiftung Bauakademie.

    Das kann man erstmal neutral hinnehmen und auf seine ersten Taten warten. Besonders interessant wird die Ausschreibung des Architekturwettbewerbs.

    Laut Artikel wird sich die künftige Bauakademie unter Guido Spars hauptsächlich mit der Immobilienwirtschaft und Bauindustrie auseinandersetzen.

    Der vollständige Artikel:

    https://www.baunetz.de/mobil/meldung.html?cid=7558416

    Ein schöner Fotofund aus einem alten Zeitungsbericht über Reinhold Begas.

    Ein Mann steht Modell für die Figur des Atlas, die später am Bismarck-Denkmal installiert wurde. Bei diesem Foto werden einem die gewaltigen Ausmaße der Skulptur erst richtig bewusst.

    Interessant sind auch die anderen Werke, die man auf dem Bild erkennen kann. Beispielsweise im Vordergrund ein Miniaturmodell des vollständigen Bismarck-Denkmals oder rechts an der Wand (wenn ich mich nicht irre) ein Sockel-Relief des Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals.

    Solche Einblicke in den Alltag früherer Bildhauer sorgen doch immer wieder für Ehrfurcht und Faszination vor dem damaligen Kunsthandwerk.

    Der Bezirk versucht einen klassisch orientierten Neubau am Winterfeldtkiez zu verhindern. Sie haben das Projekt im vergangenen Sommer nicht genehmigt.

    Die übergeordnete Senatsverwaltung hatte jedoch zuvor keinerlei Bedenken und wird den Bau nun erneut prüfen.

    Mir persönlich gefällt die Fassade gut. Die etwas breiteren Fenster erinnern mich an die Berlin-typischen Altbauten der 20er Jahre.

    Die klassische Gestaltung fügt sich mit Sicherheit gut in die Gegend ein. Das ist allemal besser als der Großteil aller anderen Neubauten, die momentan entstehen.


    Der Link zum Artikel:

    https://m.tagesspiegel.de/berlin/luxuswo…8150.html#layer

    Zitat von Hamburger Abendblatt

    "(...) „Architektur hat mit Bedeutung zu tun“, sagt der Bauhistoriker Gert Kähler. „Was kann aber der Wiederaufbau eines Baus der Zeit Wilhelms II. bedeuten [...]

    Der Architekt der Bornplatzsynagoge, Semmy Engel, war jüdischen Glaubens. Da ist es komplett irrelevant, wer zur Zeit des Baus das Staatsoberhaupt des Landes war.

    Ich verstehe nicht, worauf Herr Kähler hier bitte hinaus möchte. Gerade weil der Architekt der Bornplatzsynagoge jüdischen Glaubens war und die Synagoge im Grindelviertel ein herausragendes Symbol für die Juden in Deutschland war, sollte sie äußerlich in ihrer originalen Form rekonstruiert werden.

    Es scheint mir wieder einmal, dass es nur darum geht, historische Architektur aus dem Stadtbild zu bannen.

    Bei der Entscheidung hier ist es auch absolut unangebracht von Herrn Kähler, der jüdischen Gemeinde dazwischen zu reden und sie von ihrem Wunsch nach der historischen Erscheinungsform abzubringen.

    Weil sie damals kein Mitspracherecht bei der Zerstörung ihrer Synagoge hatten, sollten sie heute das alleinige Entscheidungsrecht tragen!

    Die Chancen für die Denkmalskirche stehen nicht so schlecht wie man denken könnte.

    Die Denkmalskirche machte einmal ein Drittel (!) der Gesamtgröße des Berliner Doms aus und gehörte zum Gesamtkonzept unersetzlich dazu.

    1975 dann die ideologische Sprengung, obwohl sie im 2. WK nur wenig Schaden erlitten hatte.

    Viele Originalteile der Denkmalskirche liegen noch in Ahrensfelde und könnten später einmal benutzt werden.

    Das Thema braucht einfach noch ein paar Jahre- abgesehen davon, dass die Domgemeinde aktuell finanziell nicht gut dran ist.

    Mit einem neuen Nutzungskonzept könnte eine Wiedererrichtung jedoch möglich werden.

    Mich würde es auch nicht zu sehr stören, wenn die Dennkmalskirche durch einen Konsens entsteht (äußerlich rekonstruiert und innen modern).

    Erste Bücher, in denen die Unersetzlichkeit der Denkmalskirche für den Berliner Dom klar gemacht wird, wurden ja schon veröffentlicht.

    Wir sollten die nächsten Jahre am Thema dran bleiben und optimistisch bleiben!

    Das Volk wartet geduldig auf die Ankunft seiner Majestät [...] Gar vielerlei Grazien umgeben das edle Haus Hohenzollern [...] Noch soll niemand von seiner Ankunft wissen, da die Wiedereinführung der Monarchie erst 2027 geplant ist.

    So sehr ich Deine Freude über den Wiederaufbau des Schlosses teile, hinterlassen deine gemachten Aussagen ganz einfach fragwürdigen Eindruck. Sie wirken eher wie eine versteckte Sehnsucht nach monarchistischen Zuständen, als besonders lustig. Nebenbei schaden diese Beiträge dem Forum und sind ein Schuss ins eigene Bein aller Rekonstruktions-Befürworter.

    [...]

    Aber gut, das bin ich von gewissen Parteien ja inzwischen gewöhnt, daß die sich mit Blumen schmücken welche andere säten.

    Dann hast Du mich missverstanden.

    Es ging darum, dass die heutige Kritik zumeist aus der politischen Richtung kommt, die eben damals als Koalition regierten und somit mitverantwortlich für den Wiederaufbau waren.

    Dass sie sich deshalb heute mit Blumen schmücken, ist nicht der Fall. Eher wünschen sie sich, dass sie damals anders abgestimmt hätten.