Sehr gut, langsam war ich doch ein wenig beunruhigt, wann nochmal an der Fassade gearbeitet wird.
Posts by Graf Cylinar
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Das denke ich auch, wie gesagt denke ich, dass zum Beispiel die Frage der Finanzierung ein Problem darstellt.
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Man könnte ja auch den Bereich aus dem Unesco-Areal ausklammern, wenn es denn wirklich ein Problem darstellen würde. Ich denke vielmehr, dass ein fehlendes Nutzungskonzept mit Finanzierung fehlt.
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Genau, eine Neuausschreibung wie bei Block III wäre das vernünftigste. Wie hoch würden dafür die Chancen stehen?
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Das ist wirklich sehr enttäuschend. Die Befürworter des Wiederaufbaus bekommen jetzt Fassaden, die optisch sehr wahrscheinlich unter den Möglichkeiten von Block III bleiben und wahrscheinlich wird in der Stadt die Geschichte dann noch irgendwie so gedreht, dass die Rekofraktion ihr Wort zum Sozialen Wohnungsbau nicht halten konnte/wollte.
Ich nehme mal an, dass ähnliche Probleme auch dann bei Block V auftreten können?
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WIE soll man bei gleichbleibender Fläche für ausreichenden Wohnraum sorgen, wenn es nicht in die Höhe gehen soll?
Indem man urban im Blockrand baut. Die gezeigten Hochhäuser stehen auf Wiesen mit großen Abständen zu den Straßen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ein Abriss mit Wiederbebauung auf historischen Stadtgrundriss einen Zugewinn an Wohnungen darstellen könnte. Jedoch sehe ich es wie auch wie du, dass die Wohnungen ihre Qualitäten besitzen (habe selber in DDR-Wohnungen gewohnt, war zu Besuch oder habe Verwandte, die in welchen wohnen) und das ein Abriss absolut utopisch wäre.
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Aber ist das wirklich international so üblich?
Beispiele, außer deinem eigenen kann ich gerade keines liefern, einfach weil ich mich mit internationalen Rekonstruktionen nicht sonderlich auskenne. Eigentlich bezog ich mich beispielhaft auf Rekonstruktionen in Deutschland aus dem 19.Jh, da würden mir auf die Schnelle verschiedene Burgen einfallen, die künstlerisch erhöht aufgebaut wurden.
QuoteWobei ich diesen flexiblen Ansatz aber auch sinnvoll finde
Da stimme ich dir teilweise zu, was mein ästhetisches Empfinden betrifft. Da jedoch auch der halbe Spaß an der Rekonstruktion ist, eine vergangene Zeit Schicht wiederaufleben zu lassen, geht das zu leiden der Authentizität. Dieses Für- und Wider prägt ja die Rekonstruktionsgeschichte der letzten Jahrhunderte, je nachdem überwiegt mal eine Seite mehr, mal eine Seite weniger.
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Ich möchte auch Danke sagen, es ist wirklich sehr spannend die verschiedenen Aspekte von beiden Seiten zu hören. Tegula hat sinnvollerweise ein sehr kontroverses Beispiel für seine These (in meinen Augen viel mehr Anregung, über die Grenzen von Begrifflichkeiten von Rekonstruktion/kritische Rekonstruktion nachzudenken) gewählt, da es entsprechend viele Forumsschreiber anregt, sich zu der Thematik zu äußern.
In der Diskussion konnten wir nun an verschiedenen Beispielen erkennen, dass die Grenzen zwischen Rekonstruktion/kritischen Rekonstruktion fließend sind bzw. nicht vorhanden sind. Letzten Endes kann in jedes Verändern des Originals ein kritisches Auseinandersetzen mit dem Veränderungsprozess hereininterpretiert werden. Wofür also der Begriff? Warum nennt man nicht alles Rekonstruktionen und spart sich die Differenzierung?
Ich denke, dass der Begriff der "kritischen Rekonstruktion" vielmehr die Arbeitsweise beschreiben soll, die modernen Rekonstruktionen inne liegt und weniger das fertige Resultat. Als Abgrenzung zur Rekonstruktion, wie wir sie zum Beispiel aus dem 19.Jahrhundert kennen, nach dem Moto: "Wir schaffen das Verlorene wieder neu, aber optisch noch viel herausragender als es je war. Dieser Turm war wirklich schön, aber lass doch noch eine Laterne auf die Turmspitze setzen. Einfach weil es besser aussieht."
Demnach setzt eine kritische Rekonstruktion da an, wo zum Beispiel die Frauenkirche steht. Eine möglichst genaue Wiederherstellung des Zustandes des Originals, mit allen Details, mögliche künstlerische Unstimmigkeiten werden nicht dem Zeitgeist angepasst, sondern möglichst genau wiederhergestellt. Von diesem Punkt aus können kritische Rekonstruktionen immer mehr hinweise auf ihren Wiederaufbau aufweisen, die jedoch nicht wirklich dazu dienen das Bauwerk einem möglichen Idealzustand anzugleichen.
Als Fazit würde ich deshalb sagen, die Begriffe Rekonstruktion/kritische Rekonstruktionen dienen vorallem dafür die Entwicklung in der Denkmalschutzarbeit über die Jahrhunderte aufzuzeigen.
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Aktuell sieht es auch noch genauso aus.
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Spannend, auf Bild 1 hatte die KI wohl einige Probleme
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Wenn eine Nachricht so relevant ist, dass sie es in eine Zeitung schafft, kann man davon ausgehen, dass es sich um etwas handelt, was es wert ist darüber zu berichten. Mit anderen Worten, hier wird über einen sehr bedauerlichen Zustand berichtet, der jedoch in Bezug auf den Umgang mit barocken Bauwerken in Berlin einen Ausnahmefall und nicht die Regel beschreibt. Warum sollte man in einer Zeitung, die sich an Berliner richtet, über etwas schreiben, was Gang und Gäbe wäre. Ab einem gewissen Alter sollte man eine grundsätzliche Medienkritik entwickeln, vor allem in der Hinsicht, wie sie unsere Betrachtung auf unsere Umwelt beeinflusst.
Ich möchte den Zustand und das Versagen der Behörden nicht schönreden, aber das man anscheinend jede Gelegenheit ergreift, eine Stadt runter zu machen, ist der Qualität dieses Forums nicht förderlich. Spannender sind doch die Erkenntnisse des Beitrags, dass man sich für eine regelmäßige Reinigung von Bauwerken unbedingt stark machen sollte, da dadurch große Folgekosten durch noch größere Verschmutzungen ausbleiben.
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Eine Tätowierung ist der Wunsch eines Menschen nach Individualität und Gruppenzugehörigkeit (die Tätowierten, die Träger bestimmter Tatoos). Diese Funktion haben Ornamente von Gebäuden nicht.
Doch, Individualität ließ sich selbst innerhalb einer Stilepoche mit limitiertem Schmuckkanon erreichen und fand wahrscheinlich im Historismus ihren Höhepunkt (was die klassischen Stile betrifft). Durch das Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit gab es ja erst Baustile.
QuoteDas lässt sich sehr schön verifizieren, wenn man bedenkt, dass es zumeist nur die Schaufassade war, welche so opulent gestaltet wurde
Ich glaube, dass der starke Kontrast zwischen Schaufassade und den übrigen Fassaden findet man in einer gewissen Regelmäßigkeit erst im Historismus (oder bei solchen Ausnahmen in Potsdam, dort wurde jedoch der Kontrast zwischen Fassade und Innenleben bereits von Zeitzeugen als ungewöhnlich beschrieben).
QuoteUnd wer als Eigentümer besonders clever war, hatte teuer aussehende Materialien verwendet, welche billig in der Herstellung waren (z. B. Marmorimitationen)
Zeitweise waren Mamorimitationen sogar teurer als normaler Mamor, er wurde dennoch verbaut, weil genialere Farbeffekte erzeugt werden konnten. (So weiß ich es zumindest von Schloss Ludwigslust).
QuoteDurch den zunehmenden Verkehr veränderten sich die Wohnbedürfnisse bald dahingehend, dass es schick wurde, weiter oben zu wohnen, denn dort war die Abgas- unf Lärmbelästigung nicht so groß und es gab nun eiserne Lastenaufzüge, um auch dort einfach hoch und hinunter zu gelangen.
Wenn du dich auf das 19.Jh beziehst, dann ging der Trend eher zur Vorstadtvilla, da Aufzüge in einer solchen Regelmäßigkeit noch nicht verbaut wurden. In der Stadt war die Beletage immer noch am aufwendigsten gestaltet.
QuoteDeshalb führte die politische Emanzipation der Unterprivilegierten zum Kampf gegen den Schmuck
Ich denke nicht, dass man Adolf Loos zu den Unterprivilegierten zählen kann. Die Idee der modernen Architektur kam aus dem Bildungsbürgertum.
QuoteSonst wäre die zweckmäßige DDR nie untergegangen. Man musste nicht hungern. Es gab Bildungsmöglichkeiten (gerade auch unpolitsche). Wer reisen wollte, hat sich seine Nischen gesucht. Wohnraum war billig und die Grundnahrungsmittel ebenso. Also das Arbeiterparadies schlechthin. Nur fehlte es an richtiger Hochkultur, an Freiheit sowieso und auch ganz wichtig an Bildungsniveau, was die verschiedenen Künste anging. Naturwissenschaftlich-technische Bildung war sehr gut und vorzeigbar. Baukulturelle Bildung hingegen litt unter politischer Indoktrination und somit entwickelte sich hier die Katastrophe schlechthin: Plattenbauten und Langeweile. Loos hätte seine helle Freude gehabt. Dieser Dummkopf.
????
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Beeindruckend, wie man unterschiedlichen, differenzierten Aussagen einen Kampf gegen die Realität herauslesen kann. Naja, dont feed the troll.
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Na, ist doch wahr. Berlin ist in weiten Teilen einfach total verkommen und versifft. Kleinreden oder gar verschweigen bringt da nichts mehr. Das muss offen benannt werden, dieses Forum ist prädestiniert dafür, und irgendwann wird es hoffentlich mal angegangen. Vielleicht erleben wir das ja alle noch...
Nein es ist eben nicht wahr. Berlin ist in weiten Teilen, vor allem in vielen Wohngebieten, in einem relativ normalen, ordentlichen Zustand.
Zentrale Orte wie UdL, Brandenburger Tor, Potsdamer Platz sind in ordentlichem Zustand, auch wenn vor allem UdL unter lange anhaltenden Baumaßnahmen leiden.
Die Ausnahmen würde in man in ähnlich großen Städten wie Hamburg ebenfalls finden. Natürlich gibt es, was die Sauberkeit betrifft, noch viel Luft nach oben. Wenn man aber behauptet, dass Überbleibsel von Drogenabhängigen und "Verkehr" absoluter Alltag sind (eine Differenzierung konnte ich nicht erkennen), dann wird man bei der entsprechenden Bevölkerung nicht viel erreichen.
Grundsätzlich bin ich mit der Kern-Aussage, Maecenas, gleicher Meinung, dass die Umgestaltung aktuell wahrscheinlich die beste mögliche Variante ist und dass eine neue moderne Gestaltung Vandalismus erstmal fernhalten wird.
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Müll, Kondome und Spitzen
Ohne Berlin-Bashing ging es nicht?
Mod: Diskussion von dort hierher verschoben.
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Man könnte die Mauer auch mit andersfarbiger Pflasterung "nachzeichnen".
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Klar, sieht man doch. Aber um Wikipedia zu zitieren:
QuoteBei einer Zwangsversteigerung 1894 erwarb Leutnant Adolph Wollank das Anwesen und baute es zu einem Herrensitz aus. Er ließ das Gebäude von den Berliner Architekten Gustav Erdmann und Ernst Spindler in neobarockem Stil umbauen, aufstocken, mit einem Anbau versehen und einen Turm mit Zwiebelhaube hinzufügen.
Schloss Dammsmühle – Wikipediade.wikipedia.org -
Ja, doch... man kann ein solches Gebäude auch mit einer Attika abschließen, es muss nicht zwingend eine Balustrade sein. Den geschwungenen Giebel auf der Seeseite hat man in meinen Augen ganz gut integriert, bei dem anderen ist es schon sehr augenfällig, dass es eine Aufstockung gab. In Brandenburg gibt es viele Barockschlösser mit flachem Dach.
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