Posts by Martintre

    Für mich klingt das nach dem bisher dreistesten Vorwand, um historische Spuren vollständig auszulöschen. Als wenn es bisher ernsthaft Probleme mit dem Niederschlagswasser gegeben hätte...

    Offenbar möchte man schon einmal für den Fall vorsorgen, dass sich eines Tages der geschichtliche Wind dreht und ein neu erwachendes Interesse an historischen Städtebaukonzepten zu neuen Diskussionen um die Brachfläche des Marx-Engels-Forums führen könnte. Da gilt dann: Was weg ist, ist weg!

    Der Umgang mit dem "Gedenken" an dieser Stelle zeigt den Charakter der Protagonisten: Das schöne Heiliggeistviertel soll in Vergessenheit geraten, aber zweier der schlimmsten Verbrecher, die Deutschland je hervorgebracht hat (an den weltweiten Folgen gemessen), soll man weiterhin gedenken.

    Ich als überzeugter Christ lehne den Bau auf jeden Fall nicht ab. Im Gegenteil!

    Und ich glaube auch nicht, dass jemand Christ wird, bloß weil er sich in einer Kirche rumtreibt. Man wird ja auch nicht zum Auto, indem man in einer Tiefgarage herumläuft.

    Es wird Zeit für eine Gesetzesänderung: Bei historischen Rekonstruktionen sollten nicht heutige Bauvorschriften gelten müssen, sondern lediglich die Vorschriften, die auch beim Fortbestand des Ursprungsgebäudes gelten würden.

    Begründung 1: Wenn die Bevölkerung den Fortbestand des Ursprungsgebäudes gefahrlos überlebt hätte, würde sie auch ein entsprechend rekonstruiertes Gebäude schadlos überleben.

    Begründung 2: Das Zerstören wertvoller Architektur darf niemals durch Einschränkungen bei der Wiederherstellung belohnt werden.

    Die beste Nachricht seit langer Zeit:

    "Am Montagmittag, unmittelbar nach dem Ende der Ausschusssitzung, versandte die Bundesstiftung Bauakademie eine Mitteilung, laut der Spars die Bundesstiftung Ende August verlassen wird. Er werde seinen Vertrag nicht verlängern und kehre an die Bergische Universität Wuppertal zurück, wo er auch vor seiner Berufung in die Bundesstiftung tätig war."

    Quelle Tagesspiegel

    Als Alumnus der Bergischen Universität Wuppertal muss ich an dieser Stelle betonen, dass diese Uni auch viele fähige und respektierte Wissenschaftler hervorgebracht hat.

    Also ich kenne in Berlin jede Menge NOCH trostlosere Ecken ; )

    Ich denke, man sollte diesen Bereich nicht mit noch trostloseren Ecken vergleichen, sondern die Höhe der getätigten Investitionen berücksichtigen:

    Wenn man schon Millionen in die Hand nimmt, dann muss man sich auch messen lassen an dem, was mit diesem Geld architektonisch möglich gewesen wäre.

    Und dies, ohne dass man den Wohnwert der entstandenen Edel-Wohnungen auch nur im geringsten hätte einschränken müssen.

    Ein Weihnachtsmarkt vor historischer Kulisse! Was an den meister Orten ein wirklicher Genuss ist, wird hier wieder schlechtgeredet. So mancher scheint sich nicht wohl zu fühlen, wenn er nicht wieder eine Verschwörung gegen Schlüter wittern kann. Wie kann man die barocken Fasaden der Schlosses mt einem profanen Weihnachtsmarkt entwerten?

    Schau dir mal die Reaktionen auf den Post von Treverer an. Mehr Zustimmung geht kaum.

    Das ist doch alles genau wie von der damaligen Mehrheit in Berlin geplant: Wenn man als Stadt schon die Reko nicht hat verhindern können, da es sich nicht um ein kommunales Bauvorhaben handelte, so hat man doch erkannt, dass man über die Rechte an der Umfeldgestaltung den gewünschten Schaden auch indirekt anrichten kann.

    Und die Stadt kann sich noch nicht einmal mit Geldmangel herausreden: Eine derart große Fläche mit Granitsteinen zu pflastern ist wirklich nicht die günstigste Variante.

    Es bleibt meines Erachtens nur, angesichts sich immer wieder ändernder Mehrheiten im Senat stets aufs Neue den Verantwortlichen Bilder wie die von Grimminger (vielen Dank dafür!) zu zeigen, und dabei zu erläutern, wie mit relativ überschaubaren Investitionen die Aufenthaltsqualität eines der zentralen Plätze Berlins signifikant gesteigert werden könnte.

    Ich könnte mir schon einen Weg zwischen vollständiger Bebauung einerseits und grüne Wildnis andererseits vorstellen.

    Eine Altstadt mit rekonstruierten Gebäuden, bei der sich enge Gässchen und öffnende Plätze abwechseln, dazwischen immer wieder Grüninseln mit Bänken (genug Platz zum Verweilen, aber zu klein für eine Drogenszene), auf denen etliche der heutigen Bäume eine neue Bedeutung bekämen, dazu Kopfsteinpflaster und Brunnen, Straßencafés, Platz für ein paar "ausgefallene" Geschäfte, die vom Tourismus profitieren könnten, Anwohner-Autos nur in Tiefgaragen (wie bei der Reko in Frankfurt), irgendwo dazwischen ein Marx-Engels-Mahnmal, um an die Schrecken sozialistischer Herrschaft zu erinnern.

    Zu schön, um Politiker und Investoren zu begeistern?

    Ich bin hier auch ein Freund einer gewissen Gelassenheit im Umgang mit derartigen Gruppierungen.

    Es hat mir vielmehr Vergnügen bereitet, mir einen mit "OFFSCREEN - Modern Media" beschrifteten Hund vorzustellen, der eine Ecke des Berliner Schlosses anpinkelt und daraufhin hoffnungsvoll darauf wartet, dass das Gebäude zusammenbricht...

    Kann man nicht vielleicht nochmal die Bilder herauskramen, auf denen die Nazis ihre roten Banner am Schloss aufgehängt hatten? Damit könnte man argumentieren, Banner seien "rechts". Thema durch.

    (...) plant die Leitung der Museen für das zukünftige Pergamon-Museum schon fleißig "geschlechterneutrale Toiletten"

    Reicht es dafür denn nicht, an jede Toilette ein Schild zu hängen "Diese Toilette steht allen Menschen offen"? Das kostet garantiert keine 2,2 Millionen.

    Bei uns Zuhause funktioniert diese Regelung übrigens schon seit Jahrzehnten ohne Zwischenfall.

    Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

    Hier sind 19 Bilder.

    Sehr schöne Zusammenstellung, Rastrelli!

    Kann sich jemand eine entsprechende Sammlung von 19 Bildern des Springer-Gebäudes vorstellen, ohne dass der Betrachter spätestens beim fünften Bild denkt "Das hatten wir doch schon!"?

    Dieser Aspekt macht für mich auch den Unterschied aus.

    Na ja, dieser mag zwar im Kern Richtiges ansprechen, aber polemisch ist er schon geschrieben. Für meinen Geschmack zu polemisch.

    Immerhin verdanken wir diesem WELT-Artikel die genauso unbezahlbare wie treffende Bezeichnung von Philipp Oswalt als "Galionsfigur linker Empörungskultur".

    Wo lebst du, und vor allem wie???

    Liest du keine Zeitung?

    Abgesehen davon: Wie sollte diese Einsicht genau ausschauen?

    Ich lese Zeitungen, UND ich mache mich über andere Kanäle schlau. Ergebnis: Eine Mehrheit der Menschen in diesem Land hat bereits die notwendige Einsicht. Nur wenige müssen es entweder noch lernen zu verstehen oder alternativ durch demokratische Abwahl in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Letzteres ist nicht gesichert, aber natürlich das realistischere der beiden Szenarien.

    So sehr ich als überzeugter Christ mich über jede rekonstruierte Kirche freue, so sehr bin ich auch Realist, der nicht davon ausgeht, dass mehr Kirchen auch zu mehr Christen führen. Man kann ja auch kein Sommerwetter erzeugen, indem möglichst viele in Badehose herumlaufen.

    Christ wird man vielmehr, nachdem man erkennt, dass man sich nicht selbst am Schopfe aus dem Sumpf ziehen kann. Zu dieser Erkenntnis tragen Kirchenbauten leider nur bedingt bei.

    Sicherlich brauchen wir nicht unbedingt diese Stahlwippe, aber dass sie auf Grund einer Insolvenz der Hersteller Firma nicht gebaut werden kann, wünscht man niemandem! Denn die Firma Rohlfing baut ja nicht nur Denkmalwippen, sondern auch Brücken etc...

    Genau das habe ich auch sofort gedacht.

    Und genau wie damals, als geschützte Fledermäuse die Gewölbe-Arbeiten zu behindern drohten, wäre auch jetzt mein Wunsch, dass dieses Projekt nicht durch sachfremde Begleitumstände gestoppt wird, sondern durch... Einsicht.