Beiträge von Martintre

    Na ja, dieser mag zwar im Kern Richtiges ansprechen, aber polemisch ist er schon geschrieben. Für meinen Geschmack zu polemisch.

    Immerhin verdanken wir diesem WELT-Artikel die genauso unbezahlbare wie treffende Bezeichnung von Philipp Oswalt als "Galionsfigur linker Empörungskultur".

    Wo lebst du, und vor allem wie???

    Liest du keine Zeitung?

    Abgesehen davon: Wie sollte diese Einsicht genau ausschauen?

    Ich lese Zeitungen, UND ich mache mich über andere Kanäle schlau. Ergebnis: Eine Mehrheit der Menschen in diesem Land hat bereits die notwendige Einsicht. Nur wenige müssen es entweder noch lernen zu verstehen oder alternativ durch demokratische Abwahl in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Letzteres ist nicht gesichert, aber natürlich das realistischere der beiden Szenarien.

    So sehr ich als überzeugter Christ mich über jede rekonstruierte Kirche freue, so sehr bin ich auch Realist, der nicht davon ausgeht, dass mehr Kirchen auch zu mehr Christen führen. Man kann ja auch kein Sommerwetter erzeugen, indem möglichst viele in Badehose herumlaufen.

    Christ wird man vielmehr, nachdem man erkennt, dass man sich nicht selbst am Schopfe aus dem Sumpf ziehen kann. Zu dieser Erkenntnis tragen Kirchenbauten leider nur bedingt bei.

    Sicherlich brauchen wir nicht unbedingt diese Stahlwippe, aber dass sie auf Grund einer Insolvenz der Hersteller Firma nicht gebaut werden kann, wünscht man niemandem! Denn die Firma Rohlfing baut ja nicht nur Denkmalwippen, sondern auch Brücken etc...

    Genau das habe ich auch sofort gedacht.

    Und genau wie damals, als geschützte Fledermäuse die Gewölbe-Arbeiten zu behindern drohten, wäre auch jetzt mein Wunsch, dass dieses Projekt nicht durch sachfremde Begleitumstände gestoppt wird, sondern durch... Einsicht.

    Sollte der Bund nicht trotzdem jetzt, nachdem der Brunnenbedarf am kahlen Schloßplatz offensichtlich geworden ist, wenigstens mit einem symbolischen Beitrag die Neubesinnung unterstützen

    Es ist ja nicht so, als ob dieser Bedarf erst jetzt offenkundig würde. Der Schloßplatz ist seit dem Antritt der jetzigen Bundesregierung so kahl wie heute. Und an Mahnern aus allen Richtungen hat es nie gemangelt. Eine Unterstützung seitens des Bundes fehlt also bisher wider besseren Wissens.

    Und genau deshalb werden wir wohl mindestens bis nach der nächsten Bundestagswahl warten müssen. Dann aber wird ein neuer Anlauf sich sicherlich lohnen.

    Eiserner Pirat

    Man kann mit Oswalt sicher unterschiedlicher Meinung sein, ein selbsternannter Architekturkritiker ist er nicht, denn er hat eine Professur für Architekturtheorie an der Universität Kassel inne. Dazu ernennt man sich nicht selbst.

    Aber es gibt doch einen Unterschied zwischen "ausgebildeter Architekt" und "Architekturkritiker", denke ich.

    Ich als diplomierter Mathematiker bin ja auch nicht durch mein Studium per se zu einem "selbsternannten Mathematikkritiker" geworden. Dazu würde ich erst, wenn ich beispielsweise überall ungefragt behaupten würde, die Bayesianische Statistik sei irreführend, und eigentlich sei nur die frequentistische Statistik die einzig richtige Sichtweise. (Diese Diskussion gibt es tatsächlich, aber ich mache von meinem Recht Gebrauch, mich da rauszuhalten.)

    Damit sage ich nicht, Herr Oswalt habe Unrecht. Aber zu einem Architekturkritiker hat er sich sehr wohl selbst berufen.

    Man könnte das mit der Finanzierung ja so handhaben wie beim Schlossbau selbst: Durch Spenden wäre dann alleine der finanzielle Zusatzbedarf gegenüber einem modernistischen Brot- und Butter-Konstrukt abzudecken.

    Letzterer wäre ja auch nicht günstig zu haben, da die heutigen Architekten sich auch für ihre Nicht-Architektur üblicherweise fürstlich entlohnen lassen...

    Wenn man im Tagesspiegel die Kommentare zu diesem Artikel liest, ahnt man den Meinungsstand vieler Mitbürger (sofern es ihnen nicht sowieso völlig egal ist). Die Denklogik lautet dann in etwa wie folgt:

    Die Stadt gibt Geld aus, um weiter vermieten zu können. Wenn sie vermietet, bekommt sie Geld, wenn sie nicht vermietet, dann nicht. Also ist es doch logisch, dass sie alles tut, um vermieten zu können. Wo ist da das Problem...?

    Das klingt vertraut: Um Menschen zu manipulieren, braucht man nicht unbedingt zu lügen. Man muss nur gewisse entscheidungsrelevante Informationen zurückhalten. Dazu gehören in diesem Fall sicherlich der ökologische Fußabdruck des Gebäudes, aber auch die ursprünglichen Vereinbarungen im Zusammenhang mit der Rekonstruktion der Garnisonkirche sowie die nicht besonders ausgeprägte Abhängigkeit von der Fertigstellung des Kreativzentrums.

    Hoffentlich wird dies im Zusammenhang mit der nächsten Kommunalwahl nochmal thematisiert. Sowohl die Fakten als auch das das moralisch fragwürdige Vorgehen gewisser Kreise verdienen es, mehr Stimmberechtigte im Vorfeld zu erreichen.

    Es gibt sehr viele rhetorische Tricks, die vom geltenden Recht nicht sanktioniert werden, wie beispielsweise gezieltes Weglassen ausgewählter Tatsachen oder das geschickte Unterlegen von Tatsachen mit irreführenden, aber ebenfalls unverfälschten Bildern. Auf diese Weise können durch ausschließliche Verwendung von Fakten gezielt falsche Eindrücke erzeugt werden, ohne sich strafbar zu machen.

    Hier ist iIn der Tat der Weg über die Gerichte von vornherein zum Scheitern verurteilt. Man sollte sich anstelle dessen um Aufklärung bemühen, um damit die Empfänger derartig manipulierender Nachrichten zu sensibilisieren.

    Dass dies aufgrund des de-facto Informationsoligopols verbreiteter Medien (ÖRR...) in der Praxis extrem schwierig ist, ist wieder ein anderes Thema.

    Das Skandal besteht meiner Ansicht nach darin, dass solchen Linksapologeten im linken deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine Bühne geboten wird. Letzteres ist der eigentliche Skandal, ersteres nur die logische Folge.

    In der Tat ist die Verbreitung offenkundig unhaltbarer Beschuldigungen durch eigentlich der Neutralität verpflichtete Medien der eigentliche Skandal. Herrn Oswalt gestehe ich hingegen die volle Meinungsfreiheit zu, die grundgesetzlich garantiert wird.

    Dass woke Bestrebungen gerade diese Meinungsfreiheit zunehmend einzuschränken versuchen, ändert für mich daran nichts.

    :opa:Die Bauzeit ist einfach eine Sache der Perspektive .

    Auf einer erklärenden Tafel im Museum werden unsere Enkel lesen können, dass das Ischtar-Tor volle 1300 Jahre im Boden Babyloniens verschollen war, und auf der Museumsinsel gerade einmal 30 Jahre.

    Wie wäre es mit einer Petition, bitte dafür zu sorgen, dass der Verein seinem Auftrg entsprechend agiert, und dass als erstes eine entsprechende Klarstellung dieses Auftrages an die Stiftungsleitung ergehen soll?

    Dann wäre es keine direkte Personalforderung. Zudem würde klar, dass aktuell ein bestehender Bundestagsbeschluss ignoriert wird.

    Und immer wenn man etwas Selbstverständliches fordert, dürfte sachlicher Widerstand schwer fallen.

    Das hatte ich beim Vergleich der beiden Neptun-Brunnen sofort gedacht: Der "modernistische" Künstler hat von der komplexen Realität weggelassen (abstrahiert), was er für unwesentlich hielt.

    Die Frage ist: Unwesentlich wofür?

    • Für ein Erkennen der Hauptfigur als Neptun? Dann ist es (soeben noch) gelungen
    • Für ein technisches Funktionieren? Dann hätte er noch mehr weglassen können
    • Um sichtbar einer bestimmten Kunstrichtung zu folgen? Ja, das ist auch gelungen.
    • Für das Erzeugen einer realistischen Darstellung? Da wäre er gescheitert, würde das aber auch gerne eingestehen.
    • Für das Einfügen in den städtebaulichen Kontext? Hängt vom selbigen ab, denke ich. Zwischen zwei Hochhäusern in Magdeburg: Würde passen. So ein Ding vor dem Schloss käme hingegen einer Entweihung nahe.

    Aus meiner Sicht am wichtigsten: Für ein warmes Wohlfühlen und Gefallen, da fehlt der abstrahierenden Kunst des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts einfach insgesamt fast alles. Aber das steht bei moderner Kunst ja auch nicht im Pflichtenheft...