Ja, vielen Dank, Herr Herrmann, für diese Quelle!
Ich fand den 18-Minuten-Monolog von Philipp Oswalt sehr aufschlussreich. Mein Eindruck: Er hat sich eine Welt erschaffen, innerhalb derer er schlüssig argumentiert. Das Problem ist, dass seine Grundannahmen unbewiesen sind. Wie der Lateiner sagt: "Ex falso quodlibet". Oder wie ich es im (Mathematik-)Studium gelernt habe: Aus einer falschen Aussage kann man alles folgern. Die Beweiskraft ist aber gleich Null.
Um nicht abstrakt zu bleiben: WENN man als gegeben hinnimmt, ...
dass die Symbolik eines Ortes essenziell ist,
UND dass drei Tage im Laufe der Jahrhunderte reichen, um einen Ort bzw. einen Bau negativ zu belasten
UND dass Preussen böse war
UND dass eine Rekonstruktion zwingend ein "Lernort" werden muss
UND dass eine originale Rekonstruktion nicht als Lernort geeignet ist
UND dass jede Initiative durch Mitglieder mit rechter Gesinnung automatisch diskreditiert wird
UND dass etwas automatisch schlecht wird, wenn ein Nazi es lobt
(und noch ein paar andere fragwürdige Annahmen),
DANN ist die Argumentation von Herrn Oswalt natürlich schlüssig.
Den Beweis der Richtigkeit seiner vielen Annahmen bleibt er aber vollumfänglich schuldig. Bei einem solchen Versuch würde er wohl auch heftig ins Schwitzen geraten...