• Daraus kann man aber nur schließen: Mit der Sanierung hätte viel früher begonnen werden müssen, wie etwa das Neue Museum, das von 1999 bis 2009 rekonstruiert worden war. Stattdessen legte man den Fokus auf den Neubau eines Eingangsgebäudes (James-Simon-Galerie), dessen Errichtung übrigens jener Kolk bereits über Jahre erschwerte, zu jahrelangem Bauverzug und Kostensteigerungen führte.

    :kopfschuetteln:

    Was mir bei aktuellen Aufnahmen auch aufgefallen ist, die vollständige Verkleidung des neuen Tempietto im Hof des Pergamons ist seit gut einem Jahr, womöglich sogar länger, komplett unterbrochen. Schon so lange präsentiert sich der Tempietto unverändert mit unverkleideten Eckkannten. Wo hapert es da?

  • Durch Zufall bin ich auf die Webseite von Eyzenschneyder gekommen und habe unter Referenzen die Planung der Restaurierung WANDBILDZYKLUS PORTIKUS entdeckt.

    https://eyzenschneyder.de/project/wandbildzyklus-portikus/

    Im folgenden Zitat eindrucksvolle Bilder!

    Die Firma hat einige Konstruktionsarbeiten/ -planungen für Kunstwerke auf der Museumsinsel erarbeitet, besonders für das Ägyptische Museum und dessen Großarchitektur.

    Bei diesen letzten Überresten an Wandgemälden handelt es sich wohl um die im Krieg zum großen Teil zerstörten Wandgemälde in der Vorhalle des Museums, die heute durch die roten Quadrate ersetzt wurden, wobei auch im heutigen durch Glas abgetrennten Innenbereich Wandgemälde vorhanden waren.

    https://www.zvab.com/Museum-Berlin-altes-königliches-erbaut-Schinkel/15896361922/bd

    Wo die konservierten Wandgemälde jetzt aufbewahrt werden weiß ich nicht, ich vermute dass sie sich im Depot befinden, wobei ich noch nicht einmal etwas über eine sehr wahrscheinliche Sonderausstellung anlässlich der damaligen Restaurierung herausfinden konnte.

    Nur so viel, im Innenbereich des Treppenhauses im ersten Stock befinden sich heute wieder zwei der kleinen erhaltenen Wandmalereien-Reste:


    (Leider schlechte Qualität der mir von Google arts & culture zur Verfügung stehenden Ansichten.)

    Weiß jemand hier im Forum genaueres?

  • Das ZDF-Heutejournal über das Pergamonmuseum und die Schätze des Südflügels, die in den nächsten vierzehn Jahren im Verborgenen bleiben werden:

    Geschlossene Türen am Pergamonmuseum
    Das Pergamonmuseum ist für Berlin ein Besuchermagnet. Nicht mehr lange: Ab Oktober wird es komplett geschlossen – für mindestens dreieinhalb Jahre. Der Grund -…
    www.zdf.de
  • Zwischenstand bei der Wiederherstellung der nördlichen Kolonnaden; die Fertigstellung ist noch für dieses Jahr vorgesehen.

    img_4447xzili.jpg

    img_44487vfxp.jpg

    img_44493xdrb.jpg

    img_44508zcyt.jpg

    img_445150eqw.jpg

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Nicht in Berlin, wo man diese Kontraste, inklusive der ein oder anderen Einschusslöcher und Putzabbröckelungen, zelebriert und liebevoll konserviert. ;)

    Endlich kommt aber auch mal was zu Ende hier. Ich nehme an, nun kann man auch endlich den kleinen Platz hinter dem Pergamonmuseum neu herrichten und öffentlich machen.

  • Nicht in Berlin, wo man diese Kontraste, inklusive der ein oder anderen Einschusslöcher und Putzabbröckelungen, zelebriert und liebevoll konserviert. ;)

    Stimmt, hier wird nur der schwarze Dreck an den Säulen "zelebriert"....

  • Das Video des Berliner Ortsverbands zum Thema Vandalismus und Verwahrlosung rund um die Museumsinsel.

    Beschreibungstext:

    "Die Gebäude der Museumsinsel in Berlin, UNESCO-Weltkulturerbe seit 1999, werden seit vielen Jahren aufwändig saniert. Das Umfeld der Museumsinsel hingegen ist von jahrzehntelanger Vernachlässigung und Vandalismus geprägt, wie in diesem Video gezeigt. Zertrampelte Baumscheiben und Parkanlagen; graffitiverschmierte Wände; verrostete und schadhafte, mit Aufklebern und Tags übersäte historische Ufergeländer. Der Anblick ist wenig einladend und eines hauptstädtischen Museumsensembles nicht würdig, das gerne als auf gleicher Höhe mit Paris oder London stehend angepriesen wird. Wir vom Berliner Ortsverband von Stadtbild Deutschland e.V. haben uns schon 2022, gemeinsam mit anderen Berliner Bürgervereinen, an diverse zuständige Ämter, Politiker und Lokalmedien gewendet und auf diese Zustände aufmerksam gemacht. Außer ein paar freundlichen Worten haben wir keine Reaktionen erhalten, passiert ist auch so gut wie nichts. Beschämend, aber leider auch auch typisch für Berlin."

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    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Oh Gott sieht der Knilch mit dem Wasserkopf und der Lepraoptik scheußlich aus.

    Der würde besser in Aachen auf den im Krieg fast völlig zerstörten Kaiserplatz passen und Friedrich III, der einsam auf dem häßlichen Platz steht würde besser auf die Museumsinsel in Berlin passen. Verkehrte Welt...

    Warum wird er nicht nachgegossen?

  • Da standen auf relativ kleinem Raum einmal ziemlich viele Reiterstandbilder: neben Friedrich III schon Friedrich II unweit UdL, Friedrich Wilhelm III im Lustgarten dann Wilhelm I an der Schloßfreiheit, der große Kurfürst auf der Langen Brücke.

    Da ging die Kreativität auch etwas am Stock.

    Übrig geblieben ist nur Friedrich II bzw. Honecker ließ ihn wohl wieder aufstellen...über alle ideologische Gräben hinweg.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das o.g. Reiterstandbild wieder kommt, dafür war auch die Bedeutung des "99 Tage Kaiser" viel zu gering.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass das o.g. Reiterstandbild wieder kommt, dafür war auch die Bedeutung des "99 Tage Kaiser" viel zu gering.

    Das Reiterstandbild für F III war in der Tat nicht herausragend. Aber es passte sehr gut an diesen Ort, vor allem als Pendant zum Abguss des Kurfürstenstandbildes im Inneren des Bode-Museums. Das Vestibül des Museums ist ja so etwas wie eine nach innen gewendete Piazza.

    Und es war Tradition, dass jeder Kaiser, dem ein Museum gewidmet war, in Gestalt eines Reiterdenkmals davor stand. FW III vor dem Alten Museum, FW IV geschickt platziert in der zweifachen Sichtachse von Neuem Museum und Nationalgalerie.


    Und weil F III so kurz regiert hat - beziehungsweise eigentlich gar nicht wirklich regieren konnte - und auch sonst eher liberal war, sollte es in seinem Fall eigentlich keine politischen oder ideologischen Bedenken geben, sein Denkmal zu rekonstruieren und den hässlichen Gnom, der jetzt seinen Platz einnimmt, an einen anderen Ort versetzen. Ein angemessener Ort wäre vielleicht eine Regierungsbehörde.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Friedrich III. hat in den langen Jahren als "ewiger Kronprinz" unendlich viel für dieses Museum bzw. für dessen Bestand getan. Sowohl er, als auch seine Frau, waren von der Kunst begeistert und trugen kostbare Gegenstände für ein Museum zusammen. Oft lehnte der als sehr sparsam bekannte Kaiser Wilhelm I. bei der Finanzierung für den Erwerb der Kunstwerke zunächst ab, um denn schließlich doch die Mittel hierfür bereitzustellen. Leider hat Friedrich III. (+1888) das Museumsgebäude des "Kaiser-Friedrich-Museums" nicht mehr erlebt, da dieses erst 1904 vollständig fertiggestellt war. Jedenfalls hatte man dieses Museum zurecht nach ihm benannt. Es existiert heute noch ein Kaiser Friedrich Museumsverein.

  • Oh Gott sieht der Knilch mit dem Wasserkopf und der Lepraoptik scheußlich aus.

    Der würde besser in Aachen auf den im Krieg fast völlig zerstörten Kaiserplatz passen und Friedrich III, der einsam auf dem häßlichen Platz steht würde besser auf die Museumsinsel in Berlin passen. Verkehrte Welt...

    Warum wird er nicht nachgegossen?

    Weil es nicht gewollt ist und weil der Knilch mit dem Wasserkopf viel besser die heutige Zeit repräsentiert.

  • Interessante Welt-Doku über die Sanierungsarbeiten am Pergamonmuseum mit vielen Blicken hinter die Kulissen:

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  • Das soll erst wieder 2037 vollständig öffnen? Das ist aber ziemlich lang.

    Hoffentlich werden zwischendurch Baustellenführungen angeboten.

    "Moderne Architektur heißt seit über 50 Jahren: Rechtwinklig, weiß, kahl, leer, gebaut von immer schwarzgekleideten Architekten."

    -Gerhard Kocher