Oh, stimmt, jetzt sehe ich es. 1942.
Ich dachte nur, wegen der Ruinen hatte es schon Nachkriegsflair.
Aber trotzdem: So viel stand 1942 noch und heute ist praktisch alles was auf dem Bild zu sehen ist weg. Unglaublich!
Oh, stimmt, jetzt sehe ich es. 1942.
Ich dachte nur, wegen der Ruinen hatte es schon Nachkriegsflair.
Aber trotzdem: So viel stand 1942 noch und heute ist praktisch alles was auf dem Bild zu sehen ist weg. Unglaublich!
Nicht zu fassen wieviel nach dem Krieg von der Altstadt noch stand. Viele Häuser sind praktisch unbeschädigt.
Das alles wurde einfach abgerissen...traurig
Die oberen Beiträge zeigen, wie gut Aachen wiederaufgebaut wurde, wenn einige denken, die Stadt war nur leicht beschädigt und das Meiste stand noch..
Hier mal kurz ein paar Nachkriegsfotos vom Aachener Zentrum, wie es wirklich aussah.
Auch der berühmte Elisenbrunnen war nach 1945 komplett weg . Er ist eine 100% Rekonstruktion.
Aachen nach 1945, Vortrag von Michael Prömpeler
vor dem Krieg:
https://www.zvab.com/manuskripte-papierantiquitaeten/Ansichtskarte-Aachen-Burtscheid-Hauptstrasse-D%C3%A4mmerungslicht/
30794871916/bd
Der Wiederaufbau ist leider zum Teil auch nicht so gut gelungen:
Das alte Kurhaus von Couven vor dem Krieg:
Gleiche Ansicht heute:
Auch das älteste Wohnhaus Aachens direkt am Dom (Romanisches Haus) wurde im Krieg zwar nur beschädigt, aber in den 50er Jahren durch einen sehr häßlichen Zweckbau ersetzt.
Dass diese alte Standuhr allerdings bereits von 1700 ist, darf wohl bezweifelt werden. DIESE Melodie dürfte wohl frühestens im späten 18. Jahrhundert vom Garnisonkirchturm vernommen worden sein...
Ich habe mir die Bschreibung des Videos nochmal angeschaut. Da steht, dass das Uhrwerk neuer ist. Also ist wohl nur das schöne Holzgehäuse und das Zifferblatt mit 1700 gemeint. Das Werk wird dann wohl aus dem 19. Jahrhundert sein.
Mein Großeltern mütterlicher- und väterlicherseits hätten freude an den Fotos. Sie waren Preußen, die 1945 vertrieben wurden. Erst kamen sie in Auffanglager nach Dänemark und wurden dann Jahre später in Westdeutschland verteilt. Meine Großmutter mütterlicherseits kam mit meiner Mutter, die erst 2 Jahre alt war, nach Stollhofen bei Baden Baden. Da ihr Mann im Krieg verschollen war, heiratete sie 1959 erneut und blieb im Schwarzwald. Sie kauften sich 1972 ein kleines Fachwerkhaus mit großem Garten und ich verbrachte immer sehr gerne die Schulferien da. Aber immer wenn sie von zu Hause oder der Heimat sprach meinte sie Danzig. Genau wie bei meiner Oma väterlicherseits, dessen Mann im Krieg in einem Krankenhaus, was bombardiert wurde gestorben ist. Sie war von Thorn und ihr Mann aus Königsberg. Ihre Heimat war immer Preußen, auch im hohen Alter.
Meine Mutter wunderte sich jedes mal. Sie sagte, dass die beiden schon viel länger in einer neuen Heimat leben und immer noch ist das "zu Hause" in Preußen...
Dann wäre es jetzt aber auch an der Zeit, für den noch fehlenden Bauschmuck zu spenden.
und für das schöne Glockenspiel.
Sogar alte Standuhren hatten früher das Glockenspiel aus Potsdam:
Heute gibt es nur noch den Westminster, weil die Garnisonkirche ja nicht mehr steht. Schade
Und ergänzend noch ein Luftbild der Potsdamer Mitte um 1960. I
sehr interessant ist der Vergleich zu heute:
Tja genau so ist es.
Leute die zu wenig oder kein Geld haben, würden gerne hier und da mal ein besonders schönes Gebäude was nicht mehr steht rekonstruieren.
Dagegen Leute die nicht mehr wissen wohin mit all dem Geld, bauen immer den gleichen langweiligen modernen Schrott, der nach 30 Jahren wieder durch anderen Schrott ausgetauscht wird und finden ihn sogar noch herausragend schön.
Das ist genau die Tatsache, die mich wundert. Von den hunderten Bauherren, die z.B. in Berlin oder in anderen Stadtzentren ihre riesigen monotonen Kisten hinsetzen, kam nicht einer mal auf die Idee einen besonders prachtvollen Vorgängerbau zu rekonstruieren. Mal etwas besonders Wertiges zu errichten, was dann auch mal 300 Jahre stehen bleiben kann, gerade weil es so gefällt. Auf die Idee kommt man erst, wenn das Geld weg ist.
Wenn das mal nicht der Beweis dafür ist, dass Geld das Schönheitsempfinden abtötet. Ab einer Milliarde auf dem Konto kann man nur noch Rasterfassaden oder Strichcodeklötzchen schön finden und baut sie dann auch tausendfach.
Oh, Danke, das wusste ich nicht, dass "Klassiker" Rob heißt ,muss ich zu meiner Schande gestehen, obwohl ich ja auch schon seit Ewigkeiten dabei bin.
Für Rob zum Beherzigen:
Wer oder was ist Rob?
Habe mit googlen nichts Brauchbares gefunden
Ist das wieder so eine neue Abkürzung aus dem Englischen?
So ist es. Dieser Bildvergleich zeigt die Situation heute. Wir können froh sein, das wenigstens ein Eckhaus an der Kreuzung nicht abgerissen wurde:
Ursprünglich:
In den 50er Jahren:
Heute:
Quellen zu den Bildern:
So ist es heute leider. Wir leben in einer Zeit, wo es nur auf eins ankommt: Geld, Geld und noch mehr Geld. Dafür möglichst billig, groß und wertlos bauen.
Um 1900 lebten doch auch Bauherren, die möglichst viel aus den Hotels herausholen wollten. Trotzden stand an erster Stelle die Wertigkeit und die Qualität. Die Kunst und Schönheit.
Heute nur noch allein das Geld!
Was mich wundert ist, dass alle Bauherren oder Investoren, die richtig viel Geld für ein Bauvorhaben wie z.B. ein excellentes Hotel investieren können, in Deutschland immer irgendwie die gleiche Taktik anwenden: Möglichst modern, austauschbar und nicht herausstechend aus der Masse. Man braucht sich nur die Friedrichstraße oder den Leipziger Platz anzuschauen, oder eigentlich alles was in den letzten 50 Jahren so gebaut wird. Gebaute Langeweile von der Stange. Ein Gebäude trister und abstoßender als das Andere.
Das moderne Aquadomhotel ist fast schon eine Ausnahme.
Dass kein Bauherr mal auf die Idee kam, z.B. einen verlorengegangenen Prachtbau zu rekonstruieren und aus dem Inneren was Besonderes zu machen. Gerade in Berlin hätten die Bauherren die besten Vorlagen aus der Vorkriegszeit gehabt.
Wäre ich ein Bauherr, hätte ich z.B. auf dem Grundstück des Aquadomhotels den Vorgänger rekonstruiert und auch die Zimmer und Suiten im reinen Historismus eingerichtet. Mit Antiquitäten und hohen kunstvollen Stuckdecken. Dann hätte man sich auch höhere Preise fragen können und langfristig wäre das Hotel weltbekannt geworden.
Auch das sehr herausragende alte Hotel Esplanade mit dem Kaisersaal, der sogar noch erhalten war. Warum hat der Bauherr nicht die einmalige Vorlage dankend angenommen und das Hotel Außen wie Innen rekonstruiert. Dann wäre der Kaisersaal wieder Bestandteil des wundervollen Hotels geworden und es hätte das Adlon übertroffen. Statt dessen wurde es verstümmelt und geradezu brutal, mit riesigen Stahlträgern, die an moderne Industriehallenarchitektur erinnern, entstellt. Völlig unverständlich!
Das moderne Aquadomhotel:
Der hochwertige Vorgängerbau:
Hotel Esplanade füher:
Probleme/Projekte/Prozesse: Hotel »Esplanade«
und heute:
Hotel Excelsior früher:
heute:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/22/Hochhaus_Stresemannstr_74-76.jpg
Eine Ausnahme wäre hier das Adlon , was Außen wie Innen zwar keine Rekonstruktion ist, aber nicht im tristen modernen Stil sondern historisierend gestaltet wurde.
Was der Bauherr sich beim Regent- Hotel gedacht hat ist mir jedoch schleierhaft. Es ist ein Zwitter. Von Außen völlig belanglos, wie ein Bürokomplex, modern und langweilig und von Innen ein Palast im alten Stil. Sehr hochwertige und edel gestaltete Räume. Warum hat der Bauherr, der hier nicht auf die Kosten geschaut hat, es nicht auch außen zu einem Palasthotel gemacht? Warum denkt jeder Bauherr, von außen müssen Gebäude in Deutschland belanglos aussehen?
Regent Berlin Hotel, Berlin. Expertenbewertungen und Highlights
https://www.ihg.com/regent/hotels/de/de/berlin/berct/hoteldetail/destination
Der direkte Nachbar muss dann dieses Eckhaus gewesen sein:
Das hat auch den Krieg bis auf das Dach und die Kuppel gut überstanden und wäre leicht instand zu setzen gewesen. Schade, dass das abgerissen wurde. Es hatte eine außerordentlich harmonische und durchdachte Architektur:
All diese Gebäude eint ein Gestaltungsprinzip, um das es in diesem Strang geht. Trotzdem wird es dabei nie langweilig, der Einfallsreichtum der Baukünstler von damals macht sie alle individuell interessant. Können das die Häuser der "Moderne" auch von sich behaupten?
Ich sage ganz klar. NEIN.
Die moderne Architektur ist, seit dem der Bauhausstil die Kreativität hinweggefegt hat, nicht imstande dazu.
Alles wirkt monoton, trist und langweilig.
Wir brauchen dringend wieder eine Renaissance in der Architektur. Eine Rückbesinnung auf Werte und Formen.
Die Moderne ist jetzt schon 100 Jahre alt. Höchste Zeit für einen Wandel.
Und betrachtet man nur das Zentrum, wo die ganzen Prachtbauten standen, beträgt der Zerstörungsgrad sicher knapp 98 %. Auch wenn man die Abrißwut der 50er bis 60er Jahre mit einbezieht.
Die Kaiser -Wilhelm- Gedächtniskirche hat Eiermann Ende der 50er Jahre so verhunzt. Das war vor 70 Jahren. Damals war es schon umstritten, da große Teile der schwer beschädigten Kirche gesprengt werden musste. Eiermann wollte alles einebnen, stieß aber auf heftige Proteste. Denn auch eine komplette Wiederherstellung war im Gespräch.
Heute ist eine ganz andere Zeit. Die Geschmäcker haben sich seit dem geändert. Daher glaube ich, dass eine vollständige Rekonstruktion nicht unwahrscheinlich ist.
Sehr interessant finde ich, dass gleiche Grundstrukturen, wie z.B. Anordnung der Bakone, Fensterachsen mit abwechselnd großen und kleineren Rundbogenfenstern (im 3. Stock rechts und links neben dem Eckbereich) aber auch im 3. Stock die Anordnung der Balkone mit schmiedeeisernen Gittern und dem großen Rundbogenfenster, oft erstaunliche Ähnlichkeiten haben. Obwohl ein Haus in Berlin und das Andere im fernen Russland im Historismus gebaut wurden.
Hier erlaube ich mir jeweils ein Foto, aber mit der Urheberverlinkung:
Berlin:
Rostow am Don:
Nach der gezwungenen Löschung meiner Beiträge in denen ich viele schöne Eckhausbeispiele des Historismus eingefügt hatte, die aber leider von meinem Computer hochgeladen wurden und somit nicht verlinkt werden konnten (Urheberrechtsprobleme), beginnt dieser Thread etwas seltsam.
Die Zeilen meines Threadbeginns, die eigentlich an den Anfang gehören:
Einen Thread über die besonders reiche Eckhausgestaltung hatten wir glaube ich noch nicht.
Gerade im Kreuzungsbereich gab es im Historismus besonders kreative Ideen und Ausführungen. Die Ecken der Häuser wurden betont. Sie bekamen hohe Türme oder überaus reich verzierte Kuppeln. An der Fassade wurde ebenfalls mit besonders betonenen Architekturelementen gespielt. Granitsäulen eingefasste Rundbögen, Eckbalkone oder reich verzierte Erker waren keine Seltenheit.
Damit ich wenigstens auch ein paar wenige Beispiele (nun verlinkt) aufführen kann, habe ich mir mal die Arbeit gemacht einige wenige Fotos, die ich auf meinem Computer abgespeichert habe im Internet zu suchen.
Hier sind sie:
Wegen der Links kann man die Bilder leider nicht direkt sehen, aber dafür ist das Urheberrecht dadurch nicht verletzt.
Berlin:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/06/Kudamm_Leibnizstr_listed_residence.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/33/B_Kaiser-Wilhelm-Stra%C3%9Fe_Entwurf_1885.jpg
Über uns – Museum für Kommunikation Berlin
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8e/Kaisergalerie.jpg
Leipzig:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5c/Reichsstrasse_2_in_Leipzig_%281%29.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/96/Kaufhausebert2020.jpg
Dresden:
Frankfurt:
Stuttgart:
St. Petersburg:
Budapest:
Rostow am Don:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/da/Rostov_meria.JPG
Turin:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c0/Casa_lafleur_new.jpg
Wien:
Antwerpen:
Madrid:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/2/24/Metropolis_Building_04Aug2008.jpg
Nottingham:
Interessant ist, dass der obere Teil des Kuppelturms frappiernede Ähnlichkeit mit dem Kuppelturm von Schloß Charlottenburg hat:
Ich könnte mir vorstellen, dass hier der Eosandersche Entwurf Vorbild gewesen ist.