Posts by Kaiser Karl

    In Aachen hat man nie viel Wert auf Historie gelegt. Als das Tietz gebaut wurde, riss man teilweise aus der Barockzeit stammende Häuser dafür ab. Als das Tietz 1965 abgerissen wurde, wurden auch gleich alle Barocken Bürgerhäuser rechts vom Tietzgebäude (oben auf dem Foto zu sehen) abgerissen. Unbegreiflich.

    Auch als die Mayersche Buchhandlung vor 20 Jahren neu gebaut wurde, hatte man ein gut erhaltenes römisches Badebecken mit Wasseröffnungen, durch die das Aachener Thermalwasser sprudelte, einfach mit Presslufthämmern zerstört und dann weggebaggert. Es gab damals viele Proteste dagegen, aber der Stadt war es egal. Es wurde in Windeseile weggeräumt, nach dem Motto: Sind die römischen Thermen erst mal weg, kräht danach kein Hahn mehr danach.

    Römisches Bad im Schaufenster
    www.sueddeutsche.de

    Nun gehen wir über die Burtscheider Brücke. Hier ist eine der ältesten Straßen von Aachen Burtscheid.

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    Wegen der Nähe zum Bahnhof wurde sie leider total zerstört.

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    Gehen wir diese mittelalterliche Straße vor der Zerstörung hinunter:

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    Links geht die Küpperstraße ab:

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    schauen wir nach rechts sehen wir das einzige Patrizierhaus der Straße:

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    Links neben dem Patrizierhaus stand die mittelalterliche Krone:

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    Hier am Kurpark endet diese alte Straße (Hauptstraße)

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    Das Abteitor mit der heute nicht mehr existierenden Abtei:

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    Das nicht mehr existierende Kurhaus:

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    Da Aachen vor dem Krieg auch architektonisch wesentlich mehr zu bieten hatte, hier mal eine kleine Zusammenstellung, wie Aachen heute aussähe, wenn es nicht zerstört worden wäre:

    Fangen wir am Rathaus an. Es hätte heute noch die aufwändigen hohen Kaiserzeittürme:

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    Wenn wir uns umdrehen, würden wir noch das alte Tietzkaufhaus sehen, was den Krieg überlebte und erst 1965 abgerissen wurde. Heute steht an der Stelle ein gesichtsloser Nutzbau.

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    Wenn wir schon vor dem Kaufhaus stehen, werfen wir noch einen kurzen Blick hinein:

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    Gehen wir nun um das Rathaus herum in den Katschhof und schauen auf die Rückseite des Rathauses. Links das Verwaltungsgebäude aus der Kaiserzeit, was in den 60er Jahren, obwohl es gut erhalten war, abgerissen wurde:

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    Nun gehen wir zum Stadttheater. Das imposante Eckhaus hatte den Krieg beschädigt überstanden und bekam in den 50er Jahren erst ein neues Dach. Dann entschied man sich das Haus durch einen gesichtslosen Neubau zu ersetzen:

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    Schauen wir nach rechts, sehen wir die Kaiserliche Oberpostdirektion.

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    Nun gehen wir an der Post vorbei bis zum Marschiertor. Hier stand die Villa Delius.

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    Und weil die Villa so schön ist, noch eine Abendansicht:


    ...Nein, man sah einfach keinen Sinn darin, diese wertlosen Relikte der Vergangenheit zu bewahren, geschweige denn sie wieder instandzusetzen, und hat sie deshalb abgeräumt.

    Genau so sehe ich das auch, mit Ausnahme der innerdeutschen Grenze. Die Gegend um das Brandenburger Tor rum, war Grenzgebiet. Daher wurden die beschädigten, aber wiederaufbaufähigen Palais und Wohnhäuser aus diesem Grund leider abgerissen um einen breiten Grenzstreifen zu schaffen.

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    Das Adlon hatte als einziges herausragendes Luxushotel den Krieg überlebt, fiel dann leider, und das ist sehr bedauerlich, einer Brandstiftung zum Opfer.

    Kurz nach Kriegsende:

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    Nach dem Brand:

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    Der untere Bereich der Linden war beschädigt, aber vieles wäre zu retten gewesen. Die Grenznähe war hier kein Grund des Abrisses:

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    Die Leipziger Straße fiel ja leider einem Terrorabriss zum Opfer, um sie zu verschönern.

    Berlin-Leipziger-Strase-1947.jpg

    Berlin-Friedrichstrase-1945.jpg


    Wegen der innerdeutschen Grenzlage wurde das wiederaufbaufähige Wertheim am Leipziger Platz mit samt allen Gebäuden des Platzes ebenfalls abgerissen:

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    Das große Tietzkaufhaus am Alexanderplatz hatte zwar an der Ecke ein paar Volltreffer abbekommen, aber gut 80 Prozent der Fassaden hatten den Krieg beschädigt überlebt. Es wäre zu retten gewesen:

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    Sehr bedauerlich und aus meiner Sicht wirklich eine Todsünde war der sehr späte Abriss der Friedrichstadtpassagen ab 1981.

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    Die Trainingsdaten der KI sind aber noch fehlerhaft - siehe " KARSADT" statt "KARSTADT" im ersten Bild.

    Stimmt. Ist mir noch gar nicht aufgefallen :blink:

    Das Sortiment ist auch nicht gerade auf dem aktuellen Stand. :smile: Für mich war bislang eigentlich das Wertheim das bedeutendste Kaufhaus Berlins, aber jetzt bin ich doch noch mehr vom Kaufhaus Tietz beeindruckt. Erinnert mich an Harrods in London.

    Ich denke, dass das Sortiment wohl nach 1944 nicht mehr aktualisiert wurde, weil sich das Gebäude um das Sortiment herum langsam auflöste. :crying:

    Was die Kreativität und Pracht betrifft, wüsste ich nicht, welches das großartigste war.

    Die Verkaufsräume vom Wertheim waren, wie die des Tietz sehr hochwertig:


    Das Wertheim:

    Leipziger-Str.-Berlin-Wertheim-16.jpg

    Leipziger-Str.-Berlin-Wertheim-19-f.jpg

    Leipziger-Str.-Berlin-Wertheim-13-f.jpg


    Das Tietz:

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    Was jedoch die Fassaden betrifft, muss ich Tietz dem Wertheim deutlich vorziehen.

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    Hier noch ein paar schöne Ansichten:


    Die Leipziger Straße:


    Kreuzung Leipziger Straße Friedrichstraße:

    Der Friedrichshof in der Friedrichstraße:


    Die Kaiserpassage:


    Das Centralhotel am Bahnhof Friedrichstraße:


    Bahnhof Friedrichstraße, rechts daneben das Centralhotel:


    Die Friedrichstadtpassage:

    Wirklich schade, dass es diese beiden prächtigen Lesesäle nicht mehr gibt. Hätte man leicht rekonstruieren können. In jedem anderen Land hätte man dies auch getan. Das ist ein speziell Deutsches Problem, dass überall in harmonische, historische Architektur was völlig abgedrehtes,krankes und unpassendes der "Moderne" rein geknallt werden muss.

    Es ist wirklich frappierend, aber es gibt nicht wenig Menschen, die den heutigen Zustand dem originalen Zustand sogar vorziehen, oder denen es völlig gleichgültig ist, wie es um sie herum aussieht oder wie die Stadt aussieht in der sie leben. Das sehe ich auch hier in Aachen. Ob sich eine Gastronomie auf einem historischen wunderschönen Platz befindet, oder an einer riesigen Straßenkreuzung, wo nur vergammelte Betonwohnbunker der 70er Jahre stehen und in der Nähe große Müllcontainer stehen, viel Müll auf den Straßen vom Wind herumgewirbelt wird.... Egal - Bei schönem Wetter sind da auch alle Sitzplätze belegt. Meine Frau und ich sagen dann immer, wenn wir hastig durch diese Unorte gehen: "Oh wie gemütlich. Hier schmeckt das Bier sicher gut. " Auch in den kleinen Wohnstraßen sind die Bürgersteige vermüllt. Ich glaube meine Frau und ich sind die einzigen, die noch fast täglich vor dem eigenen Haus den zugewehten Müll vom Bürgersteig fegen. Den Menschen ist inzwischen alles egal. Sie essen, trinken und gucken an freien Tagen den ganzen Tag fern. Was draußen los ist, interessiert keinen.

    Was ich faszinierend finde:

    Die KI arbeitet vorausschauend. Die beiden Eckkuppeln der Kaiser-Wilhelm Straße waren bereits 1930 schwarz und verwittert. Die KI hat richtig überlegt, dass die Kuppeln sicher in den 80er Jahren mit einer Kupferverkleidung versehen worden wären:

    Kaiser_Wilhelm_Str.pdf

    Auch kann man der KI sagen, dass die Personen alle barock angezogen sein sollen. Auch gab es früher keine Autos. Also sähe es um 1750 wahrscheinlich so aus, wenn man damals hätte fotografieren können:

    Am Gendarmenmarkt

    Gendarmenmarkt Barock.pdf

    Das ist wirklich unfassbar, wie gut und realitätsnah diese Fotos aussehen. Als würden diese Räume existieren und seien gerade fotografiert worden. Welches Programm ist das? Gemini ist doch nur eine Sprach-KI, dachte ich.

    Jetzt, wo es möglich ist die ganzen Innenräume in gute Farbbilder zu generieren, sollte man es auch machen. Die Braunschweigische Galerie, die Bildergalerie wie die ganzen Paraderäume des Barock und Klassizismus, die Räume der Südseite und der Nordseite...

    Was für ein wunderschönes Schloss. Der Turm erinnert stark an Schloß Charlottenburg. Erst dachte ich, das Schloß sei wiederaufgebaut oder saniert worden, doch nach dem ich bei Wikipedia nachgeschaut hatte, war ich etwas verwirrt. Entweder ist die Seite nicht aktualisiert, oder es fehlen wirklich noch Teile, wie der Turm. Diese Fotos hier oben sind aber verblüffend echt. Ich kann fast nicht glauben, dass das Schloß nicht wiederaufgebaut wurde. Jedenfalls sollte es unbedingt komplettiert werden! Es wird so viel Geld in völlig sinnlose Projekte (auch ins Ausland) verpulvert. Ein winziger Bruchteil davon würde ausreichen um das Schloß wieder so herzustellen, wie es hier oben abgebildet ist.

    Fantastisch diese Fotos. Magdeburg hat wirklich Glück gehabt. Was für eine wunderschöne Stadt. Sind einige der Gebäude, die auf den Fotos zu sehen sind heute vereinfacht? Sehr gut finde ich immer diese Gegenüberstllungen von früher und heute, damit man sehen kann, welche Gebäude nicht originalgetreu wiederaufgebaut wurden. Für Dresden und Berlin würde es sich auf jeden Fall lohnen, denn diese Städte waren schwer zerstört.