Beiträge von Villa1895

    Dieses einst wunderschöne barocke Palais wäre, davon bin ich überzeugt, durchaus zu retten gewesen, wenn man denn nur gewollt hätte. Allein, die kommunistische Ideologie war offenbar, stur wie ein Panzer, dagegen. Traurig.

    Öfters als an das Römische Reich der Antike, denke ich an das Heilige Römische Reich (Deutscher Nation), der Zusatz Deutscher Nation kam ab Ende des 15 Jh. hinzu. Dieses Reich ging unter den Ottonen im 10. Jh. aus dem Ostfrankenreich hervor und hatte Bestand bis zur Gründung des Rheinbunds und zur Auflösung des HRRDN durch Kaiser Franz II. 1806.

    coar,

    als Garagentore kenne ich nur solche, die entweder aus Kunststoff oder Metall sind. Garagentore, die mit Fensterglas versehen sind, kenne ich bis dato nicht. Auf deinen Fotos meine ich entweder drei Fensterflügel oder eine bodentiefe Türe mit Glaseinsatz mit einem zusätzlichen schmalen Fensterflügel zu erkennen. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass jemand eine Garage baut, in die man von außen hineinschauen und sehen kann, was für ein Auto darin steht. Viel wahrscheinlicher scheint mir, dass ein zusätzlicher Wohnraum mit Tageslicht und vielleicht noch mit Terrasse geschaffen wurde, oder evtl. ein Hauswirtschaftsraum mit Tageslicht.

    Auf dem Foto von Eiserner Pirat ganz rechts erkennt angeschnitten man eine sehr hohe Backsteinmauer. Das dürfte dann m. E. der sog. "Eiserne Hut" sein. Die große welsche Haube, die rechts zu sehen ist, stellt wohl den Helm jenes Turmes dar, der über das Schlossgärtchen nur zu einem geringen Teil zu sehen ist, da er vom Haus der Herzogin nahezu ganz eingemauert ist. Ich habe ein Foto um 1870, auf dem hinter dem grünen Hut sehr hohe Schornsteine zu erkennen sind. Dabei ist die große welsche Haube viel niedriger als der Grüne Hut. Das ist auch auf dem Foto von Eiserner Pirat der Fall.

    Die hohen Kamine dürften die Schlote sein, auf denen auf dem Foto von Eisernem Pirat die Kaminfeger stehen. Das Foto wurde demnach von Richtung West nach Ost aufgenommen. Die den Kaminen vorgelagerten Renaisssancegiebel (bzw. deren oberster Bereich) dürften zum Haus der Herzogin gehören. Auf meinem alten Foto (über Burggärtchen und Spree aufgenommen) sehen die vielen kleinen Giebel vom Haus der Herzogin verblüffend ähnlich aus. Das spricht auch dafür, dass das Foto im Vordergrund tatsächlich das Berliner Schloss zeigt.

    Friedrich III. hat in den langen Jahren als "ewiger Kronprinz" unendlich viel für dieses Museum bzw. für dessen Bestand getan. Sowohl er, als auch seine Frau, waren von der Kunst begeistert und trugen kostbare Gegenstände für ein Museum zusammen. Oft lehnte der als sehr sparsam bekannte Kaiser Wilhelm I. bei der Finanzierung für den Erwerb der Kunstwerke zunächst ab, um denn schließlich doch die Mittel hierfür bereitzustellen. Leider hat Friedrich III. (+1888) das Museumsgebäude des "Kaiser-Friedrich-Museums" nicht mehr erlebt, da dieses erst 1904 vollständig fertiggestellt war. Jedenfalls hatte man dieses Museum zurecht nach ihm benannt. Es existiert heute noch ein Kaiser Friedrich Museumsverein.

    Am 10.09.2023 nahmen wir an einer Busfahrt teil. Dabei kamen wir bei "Kaiserwetter", bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel, am einstigen Jagdschloss in Fürstenwalde vorbei. Die Blasmusik spielte, man sah an der Hauptstiege prachtvoll, in Sammet und Seide, im barocken Stil, gewandete Damen und Herren, auch wohl Soldaten der "langen Kerls" in voller Montur. Leider fuhren wir doch recht schnell an dem prachtvollen Schauspiel vorbei. Diese feierliche Handlung spricht m. E. dafür, dass die wesentlichsten Arbeiten an dem Schloss und dessen Umgebung zum Abschlusss gelangt sein dürften. Man dürfte wohl Richtfest gefeiert haben.

    Der sog. Schweizerhausstil hat als hervortretendes Merkmal sehr viel Holzverarbeitung im alpenländischen Stil, oft in Form von Fachwerk, dazu meist relativ flache Dachneigung, oftmals umlaufende hölzerne Balkone oder Veranden. Viel Aussäge- evtl. auch Schnitzwerk, z. B. die Brüstungsbretter der Balkone oder Veranden.

    Die Norddeutschen Backstein- oder Klinkerhäuser gemahnen mit den Stichbögen der Fenster an niederdeutsche Häuser der Spätgotik oder der Frührenaissance. Dazu kamen mitunter noch glasierte Backsteine oder Formsteine, sowohl in spätgotischen Formen, als auch in Formen der Renaissance, wie in Terracotta gearbeitete wunderschöne Beispiele als Reliefs von Stratius van Düren als Anregung, gerade eben in den Hansestädten zur Verfügung standen.

    Was nun die sog. "Schwebegiebel" oder Schweifgiebel anbelangt, so sind diese in der Gotik in Nord- und Nordostfrankreich, z. B. in der Bretagnie oder der Normandie ebenso beheimatet gewesen, wie auch im Moseltal, und sogar bis zum Mittelrhein. Im Historismus nahm man diese Schweif- oder Schwebegiebel, vor allem an Backstein- oder Klinkerbauten, als malerisch reizvolles Element oftmals zur Giebelgestaltung wieder auf. Und dieses nicht nur im Bereich von Norddeutschland bzw. Niederdeutschland, sondern im Gebiet des gesamten deutschen Kaiserreichs.

    Wenn ich mir in diesem Zusammenhang in aller Bescheidenheit erlauben darf, darauf hinzuweisen, so haben wir selbst bei unserem Eigenheim (alte Villa), die bereits in den 1960er Jahren abgesägten Schwebegiebel im Jahre 2015 anhand alter Fotos wieder rekonstruieren lassen. Wer dazu Bilder sehen möchte: Unter der Suchfunktion oben rechts als Suchbegriff eingeben Döbern, dann sind auch viele Bilder zu der Rekonstruktion dieser Giebel sehen.

    @ BIO Bayer,

    Napoleon ließ Pappeln in großem Umfang an Straßenrändern anpflanzen. Vor allem seine Heerstraßen soll er mit Pyramidenpappeln gesäumt haben, damit seine Soldaten im Schatten marschieren könnten. Ob dies bei den Pappeln um Radolfzell ebenso war, weiß ich nicht. Vom Umfang her können sie jedenfalls nicht so alt sein, aber vielleicht Nachpflanzungen am alten Standplatz.

    Anfang der 1970er Jahre gab es noch außerhalb des Karlstores von Heidelberg, bis gegen Schlierbach hin, alte Napolenspappeln mit einem enormen Stammumfang. Ebenso erinnere ich mich an alte hohe Pappeln in Lauda sowie in Hochhausen an der Tauber, wo sie am Fluss standen. Heute gibt es dort wohl keine Napoleonspappel mehr. Die alten Bäume hatten ihre Lebensdauer erreicht und mussten weichen. Man erzählte damals, man habe sich von Staats wegen geweigert, Pappeln nachzupflanzen, mit der Begründung, sie seien vor der Zeit Napoleons nicht vorgekommen und somit dort "artfremd". Dies habe ich immer bedauert, denn ich empfand diese hohen Pappeln stets als landschaftliche Bereicherung, gerade als Alleen an Straßen, oder an Flussläufen.

    Die Vollendung des Kölner Domes nach den Napoleonischen Kriegen nach den wieder aufgefundenen originalen Plänen, war eine Sehnsucht vieler Deutscher, die sich die staatliche Einheit Deutschlands wünschten. Somit war der Kölner Dom für viele Deutsche in erster Linie keine Domkirche, sondern ein nationales Symbol und blieb es auch weiterhin nach dessen Vollendung, die nach Jahrzehnten nationaler Kraftanstrengung, schließlich am 15.10.1880 feierlich begangen werden konnte. Die Schönheit dieses gotischen Meisterwerks bewegt und berührt auch heute, nach wie vor, viele Menschen.

    Vermutlich führen die anderen deutschen Erzbistümer und Bistümer keine Domkirchen im Wappen. Im Zentrum des Wappens des Erzbistums Köln ist das Kreuz, auf das es m. E. letztlich ankommt. Deshalb geht für mich dieses Wappen des Erzbistums auch ohne zusätzlich dargestellten Kölner Dom in Ordnung.

    In der Änderung des Stadtlogos sehe ich aber anders, wie bereits oben von thomystyle ausgeführt, nämlich als eine feige Anbiederung an den derzeit herrschenden Zeitgeist. Der hohe Dom zu Köln bestimmt mit seinen beiden hohen Türmen aber noch heute die Silhouette der Stadt Köln. Also war der Kölner Dom auch ein Sinnbild für die Stadt Köln, die ohne den Dom gar nicht vorstellbar ist. Wer auf Köln zufährt, den grüßen zuerst die Türme und der Dom schon von weitem.

    Es freut mich, dass das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zu Beelitz wieder errichtet wurde.

    Allerdings gibt der im Vergleich zu dem alten Denkmal viel zu niedrige Sockel Anlass zur Sorge, dass Schmierfinken und Halbstarke das neue Denkmal aufgrund der leichten Zugänglichkeit verschandeln könnten.

    Deshalb sollte m. E. der Sockel deutlich erhöht, womöglich auch beim Denkmal eine Kamera aufgestellt werden, damit man evtl. Übeltäter damit einerseits abhalten oder aber anhand der Fotos man diese Kerle zumindest feststellen und zur Rechenschaft ziehen könnte.

    Mein Icon zu dem Video von Sir Moc über Backsteingotik in Hannover bedeutet "super" und das bezieht sich ausschließlich auf die auf den Fotos vorgestellten wirklich großartigen und prachtvollen neugotischen Bauwerke. Der Backsteinexpressionismus (1920er Jahre) allerdings gefällt mit dem gegenüber überhaupt nicht.

    Eine der Querstraßen der Cottbuser Bahnhofstraße ist die Schwanstraße. In der dortigen Haus-Nr. 10 befindet sich heute das Nephrologicum Lausitz, Dialysezentrum Cottbus. Es handelt sich um eine Villa, die 1900 errichtet wurde. Vor einigen Jahren, so wie ich meine mich zu erinnern, war sie im Angebot eines Immobilien-Vermittlers zum Kauf angeboten. es gab damals beim Angebot auch u. A. ein Foto des Treppenhauses und eines des Speisesaales. Dieser hatte einen Speiseaufzug, der von der einst darunter liegenden Gesindeküche zum Speisesaal führte.

    Das ehedem hochherrschaftliche Haus wirkt sehr gepflegt und behutsam renoviert. Leider konnten wir nicht ins Innere des Gebäude schauen, dafür aber den sehr schön angelegten, sonnigen Garten mit teilweise altem Baumbestand bewundern. Es gibt im Garten einen bezaubernden Springbrunnen aus weißem Marmor und eine ebenfalls aus Marmor geschaffene schlafende Frauengestalt. Schließlich sei noch die Terrasse vor dem einstigen Speisesaal zu nennen. Anbei nun die Bilder:





    Unter dem Datum 12.03.2021 und folgende habe ich oben zum "Auguste Stift" in Cottbus alte Fotos und Pläne eingestellt. Kürzlich waren wir in Cottbus und haben dort das Bauwerk "Auguste-Stift" in der Feigestraße 1 aufnehmen können. Es beherbergt heute die Fa. REHA VITA – eine ambulante Rehaklinik in Cottbus und Praxis für Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein wirklich sehr repäsentatives Gebäude. Bei dem Haus, das ab 1897 bis 1900 noch überwiegend im Historismus erstellt wurde, macht sich hie und da, wie ich finde, auch schon der Jugendstil bemerkbar. Tragisch finde ich, dass das komplett erhaltene hochwertige Innere 1988, ein Jahr vor der Wende zerstört wurde. Die Bronzetafel zur Ehren der edlen Stifterin, von Frau Auguste Feige, war wohl schon viele Jahre vorher entfernt und vermutlich eingeschmolzen worden. Hier die Bilder vom Auguste-Stift zu Cottbus:


    Auf dem folgenden Foto ist oben auf dem Giebel ein aus Sandstein gearbeiteter Pelikan zu sehen. der seine Jungen mit seinem Blut nährt. Dies ist ein altes Symbol für Christus, der für die Menschen sein Blut vergossen hat:

    In der Cottbuser Bahnhofstraße und der diese umgebenden Straßen findet man weitgehend geschlossen erhaltene Gründerzeitgebäude.

    Das prächtigste aller Bauwerk ist zweifelsohne das einstige Kreisständehaus, das den II. Weltkrieg mit nur ganz geringfügigen Beschädigungen überstanden hat. Die am Hause angebrachte Tafel gibt Auskunft über die Geschichte des Hauses, dessen Fassade sowohl aus Buntsandstein/Mainsandstein als auch aus Backstein/Klinker errichtet wurde. Der Sandstein wurde in Miltenberg a. M. gebrochen und ist sonst in Brandenburg kaum anzutreffen, da auf Grund der großen Entfernung alleine schon die Transportkosten exorbitant teuer sind. Hier nun die Erläuterungstafel:

    Die linke Haustüre wurde leider durch eine moderne Tür aus Stahl und Glas ersetzt. Hier war ehedem die Kutscheneinfahrt. Hinter dem Balkon und den drei großen, rundbogigen Fenstern befand sich dereinst der Sitzungssaal des "Königlichen Kreistages". Der zweite Eingang rechts im Bild hat noch die ursprüngliche Haustüre mit eisernem Ziergitter:


    Rechts im dem Seitenrisalit ist eine Loggia ausgeführt, so dass man daher darauf schließen kann, dass der dahinter liegende Raum wohl zur Wohnung des "Königlich preußischen Landrats" gehört haben dürfte. Ja, der "Königliche Landrat" wohnte damals im Kreishaus, in einer sehr hochwertig ausgestatteten Wohnung, vermutlich in der Belle Etage.

    Eine Nahaufnahme der rechten Haustüre mit den ursprünglichen Türflügeln aus Holz mit den Ziergittern. Das Sandsteinportal, mit gesprengtem Giebel, ist in den reichen Formen der deutschen Neorenaissance ausgeführt worden

    Da das Gebäude zugänglich war, könnten wir einige Aufnahmen von der Einfahrtshalle und dem Treppenhaus machen. Wie man sieht, ist noch viel von der alten Schönheit vorhanden, allerdings sollten die Malereien renoviert werden:


    Das Haupttreppenhaus hat einen halbkreisförmigen Grundriss. Das lässt auch der Deckenspiegel mit den heiteren Amoretten erkennen. Die Treppenstufen führen im Halbkreis nach oben, es existiert ein hochelegantes geschmiedetes Treppengeländer. Leider konnten wir es nicht fotografieren, weil man moderne oder zeitgenössische Kunst in Form von mehreren Stahlröhren im Treppenauge aufgestellt hat, die das schöne Bild wirklich zerstören, deshalb haben wir davon abgesehen haben, das feine Geländer aufzunehmen.

    Im Hof befindet sich der halbrunde Gebäudeteil, der innen den Treppenaufgang birgt:

    Ferner gibt es im Hof ein malerisch, teilweise in Fachwerk erstelltes Gebäude, das einst die Kutschenremise für den "Königlichen Landrat" sowie den Stall für die Pferde nebst der Kutscherwohnung enthielt. Heute sind diese Räume gewerblich genutzt.

    Im Hof links das besagte Haus, in welchem einst Kutschenremise, Pferdestall und Kutscherwohnung waren. Rechts davon das breit gelagerte Hauptgebäude, das sich von der Bahnhofstraße bis weit in den Hofraum hinein ausdehnt. Zur Wendezeit nutzte die Sparkasse das repräsentative Bauwerk. Heute dient das Haus zu Bürozwecken und zu gewerblicher Nutzung.