@ Majorhantines,
du hast, was das Äußere anbelangt, sicherlich recht.
Dafür begeistert der prachtvolle Zedernsaal aber umso mehr. Dessen Holzdecke der Renaissance des späten 16. Jh. ist für mich in ihrer reichen Gliederung, deren ebenso großartigen wie phantastischen Ausführung ebenfalls Teil der Architektur, auch wenn sich dies dem Betrachter erst im Innern des Gebäudes offenbart. Diese Decke ist fest mit dem Gebäude verbunden und stellt somit m. E. einen Teil des Bauwerks, der Immobilie dar. Bei einer Fläche von 360 m² und einer Tiefe der Decke von 1,80 m entfaltet diese reich gestaltete Holzdecke eine enorme architektonische Wirkung. Anders verhält es sich freilich bei Mobiliar, das beweglich und eben gerade nicht fest mit dem Haus verbunden ist. Die bei Wikipedia eingestellten Fotos lassen die Schönheit dieses Kunstwerks, dieser Saaldecke, immerhin erahnen. Fazit: Meiner Meinung nach, hat das Schloss Kirchheim in Schwaben alleine schon wegen dieser Holzdecke eine Aufnahme im Schlösservideo verdient.
Stellt sich die Frage, ob in beschränktem Umfang Innenaufnahmen zu den jeweiligen Schlössern mit aufgenommen werden sollten. Bei bedeutenden bzw. überragenden künstlerischen Leistungen, wie im Falle der Zedernsaaldecke des Schlosses Kirchheim in Schwaben, bin ich der Auffassung, dass zum Schloss eine Aufnahme dieser herrlichen Decke nicht nur vertretbar, sondern berechtigt erscheint. Hinzu kommt im vorliegenden Falle noch die Seltenheit der künstlerischen Arbeit. Durch die verheerenden Zerstörungen des 30-jährigen Krieges sind in Deutschland nämlich nur noch ganz wenige prunkvolle Holzdecken aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg erhalten geblieben. Insoweit stellt diese Kassettendecke auch eine Besonderheit und etwas Seltenes dar.
Decke des Zedernsaals von Schloss Kirchberg Schwaben Quelle: Wikipedia3
Detailansicht der Saaldecke des Zedernsaals von Schloss Kirchberg Schwaben Quelle: Wikipedia