Posts by ArthurV.Aragon

    Dies dürfte dann wohl primär der Symmetrie an der Westseite geschuldet sein, oder? Denn eine Figur hat es doch dort an der Schlossplatz-Ecke während des 19./20. Jhdts. tatsächlich nie gegeben?

    Die Figur hatte existiert, wurde aber frühzeitig wieder abgenommen:

    Ich glaube, es handelt sich um die Personifikation der Frömmigkeit. Sie ist nur fragmentarisch erhalten und wurde irgendwann abgenommen, weil sie künstlerisch nicht befriedigte.

    Auf dem zweiten Bild links ist die Figur übrigens in voller Größe zu sehen. Erinnert etwas an Michelangelo's David, von der Formsprache her fast noch schöner, mit dem Blick in Richtung der Kuppel. Die Bildhauer können sich wirklich glücklich schätzen, in heutiger Zeit eine solche Figur nach eigener Vorstellung zu schaffen.

    "Die Verfasser der Vorstudie gehen nämlich davon aus, dass die Fensterhöhen in allen Geschossen angepasst werden müssen. Andernfalls, so wird argumentiert, hätten Rollstuhlfahrer in dem Gebäude keine ausreichende Sicht."

    Es ist mir neu, dass in allen Neubauten nur noch bodentiefe Fenster verbaut werden dürfen. :/

    Mir kommt es eher so vor, als ob man wahllos nach Argumenten sucht, um die historischen Fassaden zu verhindern.

    Langsam ist das Maß voll. Die Bürger haben die Fassade gespendet/bezahlt, woher dann das Recht die Fassade zu plakatieren?

    Dieses ganze Verhalten zeugt von Verachtung. Das Gebäude wäre in anderen Händen besser aufgehoben.

    uhugreg

    Natürlich stammen die Fenster nicht aus der Zeit des 14.Jh., aber sie waren über 170 Jahre lang Teil des Gebäudes.

    Viollet-le-Duc hatte über zwei Jahrzehnte seines Lebens in den Erhalt der Notre-Dame gesteckt und so wird es ihm gedankt.

    Wären die Fenster bei dem Brand zerstört worden, könnte man es ja verstehen.

    Das dies in Auftrag eines pariser Bischofs passiert, macht es auch nicht besser.

    Statt die sechs Fenster zu reparieren und wieder einzubauen werden sie jetzt im eigens geschaffenen Museum des Nachbargebäudes beherbergt.

    Hier werden wohl wieder historische Originale von ihrem Ursprungsort verbannt.

    Zur Bleibedachung:

    Vielleicht wäre es auch möglich das Kupferblech in Bleioptik zu lackieren.

    Damit wäre das Problem behoben.

    Wir müssen hier unterscheiden: Wenn wir über die Bausubstanz reden, ist jedem klar, dass es sich um ein neues Gebäude ohne historischen Wert handelt. Abgesehen von wenigen Elementen, die in die Fassade eingefügt wurden.

    Schaut man sich den Grundriss des Gebäudes bis hin zur inneren Raumgestaltung an, fällt auf, dass mit einigen Umbauten und Ergänzungen das Schloss kaum von seinem Vorgängerbau zu unterscheiden wäre. Es würde also denselben Eindruck wie z.B. das Schweriner Schloss machen, obwohl dies ein historisches Schloss und kein Neubau ist.

    Warum sollte man also einem originalgetreuen Wiederaufbau die Bezeichnung Schloss absprechen?

    Nur weil die Rekonstruktion noch nicht vollendet wurde?

    Es ist eben ein langer Prozess wie bei der Metamorphose einer Raupe: Erst beginnt sich die Außenhaut zu entwickeln, dann kommt die Verwandlung im Inneren. Das ganze bedarf viel Zeit und Kraft, bis sich schließlich die Flügel entfalten und der Schmetterling seine Schönheit präsentieren kann. Wir haben momentan nicht mal die Vollendung der Außenhaut erreicht. Kein Wunder also, dass für einige der Schmetterling darunter noch nicht zu erkennen ist.

    Mit einer Imitationstechnik könnte man im Nachgang die Farbe anpassen und die Säulen sähen täuschend echt aus.

    Das ist immer das Problem wenn verschiedene Baustoffe zum Einsatz kommen, man sieht den Farbunterschied.

    Auktionshäuser prüfen generell die Echtheit von allen Objekten die angeboten werden und das meist sehr gründlich.

    Sollte sich etwas nach dem Kauf als falsch herausstellen, haften sie finanziell und der gute Ruf ist dahin.

    Wir dürfen davon ausgehen, dass mehrere Kunsthistoriker das Objekt begutachtet haben.

    Wenn wir wüssten, wer in der Expertenkommision sitzt, könnte sich die Richtung vielleicht erahnen lassen.

    Zwischen neugeschöpften barocken Figuren und abstrakten Figuren mit barocker Anmutung liegt ein riesen Gestaltungsspielraum.

    Meine Hoffnung liegt bei den Bildhauern, dass sie die Figuren für den Wettbewerb möglichst nahe am Original halten.