• Ich schätze mich als tolerant ein. Doch wenn ich diese Bilder der ehemaligen Fürstengalerie sehe - es graust mich! Nichts, absolut nichts gegen moderne, zeitgenössische Kunst - aber bitte dort, wo sie angemessen präsentiert werden kann. Warum muss diese Kunst hier ausgestellt werden und warum nicht in einen ihr angepassten Ambiente? Soll dieser Raum das darstellen? Für mich Baumarktflair. Oder ist das der oft beschworene ,, Bruch'', der endlich mal gezeigt werden muss? Für mich persönlich ist hier der absolut falsche Ort.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • 🤮🤮🤮

  • Für das Federbett in Moritzburg wurde bei Kauf angeblich 1723 durch den Verkäufer garantiert, dass so etwas nie wieder hergestellt wird.

    Das Prunkbett in Schloss Moritzburg | Monumente Online (monumente-online.de)

    Scheinbar soll das Dresdener Goldene Paradebett auch ein Unikat bleiben...

    Halle: Kunsthochschule Burg Giebichenstein schließt Textilrestaurierung | MDR.DE

    Mal sehen, wann Marion eine Petition ins Leben ruft...

    Ach ne, ich vergaß: wir haben ja adäquaten Ersatz für Deutschland mit der Sammlung Hoffmann bekommen.

    Da können so alte Institutionen wie in Halle auch mal weg...

    :wuetenspringen:

  • Scheußlich, wie das Ding die liebevoll rekonstruierte Englische Treppe total dominiert und entstellt. <X
    Bei diesem Schicksal hätte man sich die Rekonstruktion vor einigen Jahren fast sparen können.
    Ich traue mich erst gar nicht zu fragen, wie lange das Teil dort die Treppe verschandeln soll. So brachial wie man in die Wand bohren musste, um es aufzuhängen, fürchte ich: Eine ganze Weile, wenn nicht sogar permanent.

  • Finde ich auch. Schrieb ich schon vor Wochen. Ganz klar böse Absicht um die Harmonie der Schlossinnenräume zu zerstören....! Hauptsache man ist hipp und in und woke und modern.....

    Rief bei mir nur Brechreiz hervor.

    Gibt es dort irgendwo eine Stelle oder ein Gästebuch, wo man sich beschweren kann?

  • Die Englische Treppe haben sie damit ja wunderbar verschandelt. Jetzt hat das Dresdner Schloss endlich einen erstklassigen Tumor von Weltrang.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Heutzutage kann sich jeder Künstler nennen, ohne Talent, ohne handwerkliche Fähigkeiten. Wofür früher Meister ihres Faches Jahrzehnte lang sich ihre Fähigkeiten erarbeiten mussten, reicht heutzutage eine Idee und eine mehr oder weniger gut erzählte Geschichte darum herum, um die erschaffene Banalität als Kunstwerk von Rang erscheinen zu lassen.

  • Pragmatisch gesehen ist das wohl die Kröte, die man zu schlucken hat, ob es einem schmeckt oder nicht. Hält man sich die Ausgangssituation vor Augen, die während der Wiedereröffnung der Semperoper mit einer Anzahl am Schloss aufgestellter Baugerüste geschaffen wurde, die Wiederaufrichtung der Spitze des Hausmannsturms einige Jahre später und der im Grunde unfaßbaren schrittweisen Wiederkehr durch lange Jahre hindurch dessen, was das Schloß einst ausgemacht hat, dann wird das Dresdner Schloss zu einem Lebensthema werden. Das Schloss stellt ja gemeinsam mit Zwinger, Hofkirche und Taschenbergpalais die illustre Gesellschaft der ganz großen Höhepunkte westlich der Frauenkirche und die Herzmitte der ganzen Stadt dar; und an der Tatsache, daß die Zeit nach 1990 ihre Rechte einfordern wird, daran wird man nicht herumkommen, wie man die Kunst dieser Zeit auch immer einordnen mag.

  • Oh, was ist denn da passiert? Warum ,,darf'' ein Gegenwartskünstler (?) ein solch abstraktes, sicher nicht nur mir schwer bzw. kaum zu verstehendes Werk in solch einer wieder erstandenen historischen Umgebung einfach so präsentieren? Geschenke darf/sollte man auch ablehnen können, wenn man dafür nicht die nötige Präsentationsfläche bieten kann. Wem's gefällt - ok, aber bitte nicht in der Englischen Treppe. Heute muss ja überall ein Bruch sichtbar sein - die Fürstengalerie ist so einer, dieses seltsame Gebilde in der Englischen Treppe, einige moderne Bauten am Neumarkt und anderswo in Dresden. Soll das die moderne, die heutige Zeit repräsentieren?

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Schenkung Sammlung Hoffmann, Frank Stella und die Englische Treppe des Residenzschlosses

    Quellen: Link1 und Link2

    Ich glaube nicht, dass irgendein modernes Kunstwerk dauerhaft in einem rekonstruierten Raum bleiben wird. Aufgrund dessen wird es nicht schöner, aber ich kann damit leben.

  • aber ich kann damit leben.

    Ich hab auch definitiv keinen Selbstmord vor.

    Zum Kunstwerk selber: Ich weiß nicht, ob es mir gefällt, gefühlsmäßig: nicht schlecht, aber nicht mein Geschmack.

    Jedenfalls, dahingehend besteht Einigung: äußerst unpassend, nämlich dermaßen, dass es schon grotesk wird. Da dieses Kunstwerk schon per se leicht grotesk wirkt, kann man sagen, dass es an dieser Stelle denkbar schlecht und zu seinem eigenen Nachteil placiert ist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Falsch!

    Unsere Kulturelite sieht bekanntermaßen solche Brüche als das Tüpfelchen auf dem i an. Mit Stella hat das weniger zu tun, ich denke er hat da keinen Anteil dran.

    Ich verwette meinen Kopf, dass 95% aller heutigen (meist westdeutschen) Mitarbeiter*innen bei den SKD riesige Probleme mit dem Schloss haben und sich nullkommanull mit dem historischen Ambiente anfreunden können. Deshalb die ruinöse erste Etage, deshalb die Versuche, die beiden Nordflügel-Säle modern zu gestalten (was nicht gelang) oder die Kapelle als Betonrohbau zu belassen.

    Im Grunde genau dasselbe Szenario wie in Berlin beim Humboldt Forum!