Beiträge von coar

    Daß sich da heute nichts mehr tun wird, ist mir schon klar, meine Frage bezog sich nur auf die Nachwende-Situation, als die Dinge vielleicht noch etwas mehr in Bewegung waren.

    Leider kommt halt zwischen Altmarkt und Technischer Universität dann im Sinne dieses Forums auch kaum noch etwas attraktives, da ist die Altmarkt-Südseite fast schon das beste (Prager Straße und Verlängerung, die Fritz-Löffler-Straße mit all den Plattenbauten).

    Das soll keine spezielle Kritik an Dresden sein, in vielen Städten der Alt-Bundesrepublik ist trotz deutlich besserer wirtschaftlicher Voraussetzungen die Bilanz ja eher noch schlechter.

    Das stimmt so nicht. Dazwischen liegt die Südvorstadt, die durchaus einige sehr schöne Gründerzeit- und Jugendstilbauten hat. Man muss nur die richtigen Wege gehen (Hübnerstr., Liebigstr. Bernhard Str., etc.)

    Heutzutage kann sich jeder Künstler nennen, ohne Talent, ohne handwerkliche Fähigkeiten. Wofür früher Meister ihres Faches Jahrzehnte lang sich ihre Fähigkeiten erarbeiten mussten, reicht heutzutage eine Idee und eine mehr oder weniger gut erzählte Geschichte darum herum, um die erschaffene Banalität als Kunstwerk von Rang erscheinen zu lassen.

    Liebe Freunde: ihr habt DAS Alleinstellungsmerkmal schlechthin des Neumarkts vergessen : Er stellt ein sattes Drittel der einstigen (kunsthistorisch hochbedeutenden) Dresdner Altstadt dar und wurde komplett ex nihilo - aus dem schieren Nichts - heraus rekonstruiert.

    Das ist auch für mich die Magie von dem Platz. Wenn man nur bedenkt, wie er alternativ ausgesehen hätte, wenn die Modernisten sich damals durchgesetzt hätten und es die GHND nicht gegeben hätte. Dahingehend ist er wirklich einmalig und für mich auch jedes Mal wieder überwältigend zu sehen. Dennoch wird man ständig an die Folgen des Kriegs erinnert, sobald man ein Gebäude von innen betritt. Die komplette Innenausstattung, sei es Albertinum, Kunstakademie oder auch die Rekonstruktion ist vernichtet.

    Bei solchen Bauten frage ich mich immer, warum man dafür Architekten braucht und ob der Entwurf den Architekturbüro ernsthaft selber gefällt. Das bekommt jedes Kind besser hin. Wahrscheinlich wurden ausgehend von den Grundrissen, die mit maximaler Wohnfläche geplant wurden, eine möglichst billige Fassade geplant, die keinerlei Gestaltungsgrundsätze befolgt.

    Komisch nur, dass die Architekten meist selber nicht in solchen Bauten wohnen. Der Investor 2CM Immobilien Konzepte sitzt in einem denkmalgeschützten Altbau in der Bernhardstraße 107, der Architekt Clemens Richter ebenfalls in einem denkmalgeschützten Altbau in der Glacisstraße 26.

    So sieht es mittlerweile aus.

    Spontan fällt mir das Rathaus Plauen am F.C.-Weißkopf-Platz ein, auch wenn es nicht ganz die geschichtliche Bedeutung innehaben mag. Es ist prägend für diesen im Großen und Ganzen noch ansehnlichen Platz -- und war mir während meiner fünf Jahre Jurastudium ein vertrauter Anblick, weil ich gleich "unten" in der Zwickauer Straße wohnte.

    Also das hier:


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    Quelle:

    Es gibt zahlreiche Gebäude der Vorkriegszeit, die rekonstrutruiert wurden. Das prominenteste Beispiel ist wohl die Frauenkirche. Aber auch Bürgerhäuser und Palais wurden und werden immernoch rekonstruiert.

    Ich frage mich, ob es in Dresden eurer Meinung nach Bauten nach 1945 gibt, die im Falle einer Zerstörung wieder aufgebaut werden sollten. Und wenn ja welche? Ist es der Kulturpalast, der Fernsehturm, ganz andere Bauten oder doch gar nichts?

    Ich finde die Frage sehr spannend, gerade wenn man nicht nur ästhetische, sondern auch emotionale oder geschichtliche Aspekte berücksichtigt.

    Ich bin gespannt auf eure Meinung dazu.

    Was -vielleicht- im Bereich des Möglichen liegen könnte, wäre auf lange Sicht eine Rekonstruktion des Festsaals vom Brühlschen Palais, beispielsweise zur Besichtigung im Ständehaus oder Landhaus? Der Saal wurde vor dem Abriss gerettet und erst 1945 zerstört.

    Solche Visionen liegen in weiter Ferne. Wir schaffen es als Gesellschaft noch nichtmal das Japanische Palais, das Albertinum, das Palais im Großen Garten oder die Kunstakademie von innen zu restaurieren. Geschweige denn das Belvedere aufzubauen.

    Bevor wir von so einer Rekonstruktion sprechen können wird noch viel Wasser die Elbe hinunter fließen und die Hoffnung kann nur auf der neuen Generation liegen. Aber ob die Hoffnung begründet ist, wage ich zu bezweifeln.

    Danke dir für den tollen Beitrag!

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    Ob das jetzt ein besonderes gutes Werbevideo ist, um Touristen anzulocken, wage ich zu bezweifeln. Aber es stellt die Realität recht gut dar.

    Freunden würde ich eher das Video nahelegen:

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    Oder das (mein Lieblingsvideo):

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    Die Juwelen werden noch nicht wieder ausgestellt. Leider mit Zahlschranke:

    https://www.saechsische.de/dresden/kultur…58654-plus.html

    Weiß jemand mehr?

    Zitat: "Doch von Präsentation und Fest sind die SKD noch immer weit entfernt. Wenn am Dienstag die Einbrecher verurteilt werden, ist noch lange nicht klar, wer den Schaden bezahlt. Ein weiterer Prozess muss geführt werden. Es geht um Schadenersatzforderungen der SKD in Höhe von 89 Millionen Euro. „Es ist noch ein weiteres Gutachten über den Zustand der Stücke notwendig“, erklärt Marion Ackermann die Situation. „Vorher dürfen wir weder die Objekte präsentieren, noch können wir mit deren Restaurierung beginnen.“"