Ich habe mir ja vorgenommen die von dir dankenswerterweise erwähnten Sanierungen zu begleiten, beziehungsweise zumindest den Ist-Zustand fotografisch festzuhalten, um später einen Vergleich zu haben. Aber die Liste wird immer länger, unübersichtlicher und über das ganze Stadtgebiet verteilt. Aber in den kommenden Monaten habe ich dafür hoffentlich mehr Zeit. Heute habe ich aber erst einmal einen Termin in unserer Stadthalle, deren Sanierung ja ebenfalls bald ansteht.
Beiträge von Fusajiro
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[...] in diesem Moment [...] liefert die Firma Mathis wieder etwas Neues: Spanische Trompeten. Am 19.Mai sollen sie in Anwesenheit des Landesbischofs eingeweiht werden.
Dazu gibt es nun bewegtes Bildmaterial mit Blick hinter das Gehäuse:
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Eine kleine Reportage zur Rekonstruktion des Dachreiters (nur auf französisch, aber die Bilder geben interessante Einblicke).
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[...] Eine Frage muß ja zwangsläufig aufkommen: wie blickt man heute auf den Verlust der Sauer-Orgel in der Peterskirche zurück? [...]
Wenn ich dran denke frage ich mal nach. Aber ehrlich gesagt habe ich noch nie jemand groß über die Sauer-Orgel reden gehört. Sie steht vermutlich komplett im Schatten der Werke von Casparini und Mathis. Ungeliebt und abgeschrieben wird sie aber wahrscheinlich nicht gewesen sein, denn man kümmert sich ja seit 30 Jahren sehr stark um die große Sauer-Orgel in der Stadthalle, welche ja nun seit rund 20 Jahren geschlossen ist. Hoffentlich kann sie dann in 3 Jahren wieder fürs Publikum erklingen.
Quelle: Wikipedia
Zu ihr liefert Paul Fey auch eine klangliche Momentaufnahme:
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Die Englische Treppe haben sie damit ja wunderbar verschandelt. Jetzt hat das Dresdner Schloss endlich einen erstklassigen Tumor von Weltrang.
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Das wird bestimmt eine historistische Farbfassung sein und man hat die barocke ebenfalls wiederhergestellt. Die Empore ist auf dem Bild ja auch viel heller als heute. Das müsste sogar noch kurz vor der Wende passiert sein, nachdem die Sauer-Orgel ausgebaut wurde.
Ich habe natürlich ein paar Bilder vom Ist-Zustand:
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[...] Umfang und Anzahl barocker Originalsubstanz von Casparini wären sicher interessant zu erfahren; man sagt halt eben hoffentlich nichts falsches bei der Annahme, daß es sich um ein neues Werk hinter dem alten Gehäuse und Prospekt handelt. [...]
Die Aussage wird, substanziell betrachtet, weitgehend richtig sein. Wie penibel sich Mathis an Casparini gehalten hat, kann ich nicht beurteilen, sie wurde aber mehrfach und ausführlich dokumentiert. Und diese Dokumentation wird bestimmt Grundlage für den ersten Bauabschnitt von 1997 gewesen sein.
Aber ich glaube, dank Schortschi's vorherigen Beitrag, zu verstehen was du meinst. Nun habe ich wie gesagt keine Ahnung vom Orgelbau und Organist bin ich auch keiner, aber es wäre logisch wenn die Benennung der Register letztlich ein Zeugnis ihrer Baugeschichte, beziehungsweise ihrer Erbauer/Stifter, ist.
Dieses Werk, dass von einem Orgelbauer errichtet wurde, welcher sein Handwerk in der Lausitz erlernte, es aber die größte Zeit seines Lebens in Italien ausübte. Ein Werk, welches dann fast komplett demontiert wurde, um Jahrzehnte später wiederhergestellt zu werden, von zwei Organisten, welche sich dutzende Großorgeln in ganz Deutschland angeschaut haben und von diesen beiden einer die unterschiedlichsten Orgeln auf fünf Kontinenten spielte. Das spielt da doch bestimmt mit rein (abgesehen davon, dass das neue 64'er direkt nach dem einen Organisten benannt ist).
Die alte Orgel hatte 57 Register, die heutige 91 (in wenigen Monaten dann 96). Das heißt gut ein Drittel der Register sind nicht nur substanziell, sondern komplett neu, während sich der Rest am barocken Zustand orientiert.
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[...] Bis zum Neubau hat es keine ununterbrochene Traditionsfolge einer originalen barocken Onda maris gegeben, sondern bestenfalls bis in die Jahre etwa um 1926. [...]
Wie meinst du das? Gerade die Onda maris ist eines der letzten noch von Casparini selbst gebauten Teile der Orgel.
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Die Sonnenorgel ist eine weitestgehende Rekonstruktion mit Anbau, daher wird sie auch gerne "Neue Sonnenorgel" genannt. Der erste Bauabschnitt hatte die Wiederherstellung des Zustands, wie Johann Eugen Caspar ihn schaffte, zum Ziel. Wobei es gewisse Abweichungen gibt (wenn Bach und Silbermann was auszusetzen hatten, muss es wohl einen Grund geben). Im dritten Bauabschnitt wurde die Orgel dann um ein Schwellwerk erweitert, etwas, was die barocke Orgel gar nicht haben konnte. In den letzten Jahren wurden dann auch immer mal weitere Register hinzugefügt. Und genau in diesem Moment, wie ich das hier schreibe, liefert die Firma Mathis wieder etwas Neues: Spanische Trompeten. Am 19.Mai sollen sie in Anwesenheit des Landesbischofs eingeweiht werden.
[...] aber bei einer neuerbauten Orgel auf zurechtfantasierte "alte" Registernamen zurückzugreifen, nur damit es möglichst schön schräg und alt klingt und aussieht, möchte man doch hinterfragen. Beispiele könnten hier sehr zahlreich genannt werden, exemplarisch anstattdessen Fiffaro, Onda maris, Zynk, Doppel-Flöt, Schweitzer-Pfeiff, Gedackte Fleut doux, Gemms-Horn, Jubal-Flöt und Fagotti. [...]
Ich habe jetzt keine Ahnung vom Orgelbau, aber ich glaube mal nicht, dass die Namen alter Register modern umbenannt werden, oder? Warum sollte denn z.B. die "Onda maris" nicht mehr Onda maris heißen, wenn sie doch rund 300 Jahre so hieß? Und bisher habe ich noch nicht davon gehört, dass dies für die vielen Organisten aus Nah und Fern ein Problem gewesen wäre. Im Gegenteil, das Instrument erhält ja nicht nur Lob von den Zuhörern.
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Habt ihr euch damit abgesprochen? Ich war gerade erst wieder beim OrgelPunkt12 in der Peterskirche, das erste Mal in diesem Jahr. Die barocken Spielzüge scheinen zumindest noch so selten vorzukommen, dass man die Leute bei der Präsentation damit begeistern kann. Das sagen mir zumindest das Lächeln und Staunen, von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen, wenn der Zimbelstern sich dreht, die Vögel singen oder Nachtigall und Kuckuck zusammen ein Konzert geben. Für den Orgelkenner wird wohl aber die 12-fache Pedalmixtur, die Sonnenmixtur, interessanter sein. Die gibt es auch nach der Digitalisierung der Sonnenorgel nur am Original zu hören.
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Einiges davon ist bereits geklärt, anderes in Arbeit. Aber nichts was man gegenwärtig in die Öffentlichkeit tragen sollte.
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Das "aus einem Guß" war etwas doppeldeutig gemeint und auf das neue Gesamtgeläute des Magdeburger Doms bezogen. Das neue Magdeburger Domgeläut ist ja nicht "in einem Guß" gegossen worden, sondern die neuen Magdeburger Glocken wurden bisher in zwei Etappen gegossen (Guß der fünf Glocken der MIttellage als erster Schritt, Nachguß der kleinsten, neuen h1 als zweiter Schritt). [...]
Das war mir schon klar. Aber eigentlich sind es vier, beziehungsweise fünf Schritte:
1. Reparatur der Dominika (h0)
2. Guss der Glocke 3 Amemus (g0)
3. Guss der Glocken 6-11 (der Guss der Glocke 11 "Speremus" (h1) schlug beim ersten Mal fehl)
4. Guss der Glocke 1 Credamus (d0)
Vor dem vierten Schritt muss aber erstmal der Südturm wieder ausgebaut werden, denn der ist ja noch einer hohler Schacht und kann daher noch keine Glocken aufnehmen. Außer der Amemus sollen aber alle neuen Glocken dort rein.
[...] Ich glaube nicht, daß man die Ausgangslage in Görlitz wirklich so ganz mit Magdeburg vergleichen kann. Magdeburgs Dom ist einfach bekannter als die Görlitzer Peterskirche, wenn auch der torsohafte Glockenbestand beider Kirchen gewisse Übereinstimmungen zeigt. [...]
Natürlich meine ich die Ausgangslage und Zielsetzung der Projekte. Instandsetzung einer defekten Glocke, Ergänzung (eventuell) etwa ums dreifache des Bestandes und Guss einer Großglocke, um ein paar zu nennen. Ein Vergleich von Görlitz und Magdeburg ist schwierig, der Dom ist definitiv bekannter als die Peterskirche (in punkto jährlichen Besucherzahlen sind beide aber je nach Angaben gleich auf), aber Magdeburg an sich dürfte nur vom Namen her, beziehungsweise als Landeshauptstadt bekannt sein. Görlitz hingegen hat eine solide nationale und internationale Bekanntheit und ist für die meisten interessanter. Dafür aber hat die Stadt weniger Einwohner und damit einen kleineren Pool an potentiellen, lokalen Spendern, wobei dies durch Spender von außerhalb ausglichen werden könnte.
[...] es ist ja theoretisch vorstellbar, daß ein Gesamtgeläute mit einer Disposition X geplant wird, aber man es wegen der Finanzierung nur in Etappen angehen kann. Das hat es schon häufiger gegeben. [...]
Bei der Größe des Vorhabens ist das unumgänglich. Es teilt sich ja eigentlich schon von selbst in zwei Teile: die Große Glocke und die restlichen Glocken. Die Große Glocke muss in den Mittelbau, da steht aber derzeit der Stahlglockenstuhl, welcher entsprechend demontiert und der Glockenbestand raus geholt werden muss. Die restlichen Glocken würden höchstwahrscheinlich in den Südturm kommen, da befindet sich aber derzeit eine Antennenanlage der Telekom.
[...] Wünschenswert wäre auch (wir nähern uns wieder Magdeburg), die Schonung des Altbestands. [...]
Keine Ahnung ob das wirklich möglich und nötig ist. Beide Glocken sind kaum mehr als 300 Jahre alt, davon war die Betglocke 30 Jahre lang ungenutzt und generell werden beide in der Regel nur zweimal pro Woche a 10min geläutet (am Sonntag zum Ein- und Ausläuten des Gottesdienstes).
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[...] Ein Verein wäre zur Unterstützung der Kirchengemeinde sehr hilfreich. [...]
Das ist der erste Schritt. Gleichzeitig muss man aber auch wissen für was konkret man diesen Verein haben will.
[...] Vielleicht wäre es möglich, einige Ansätze des Magdeburger Glockenprojekts und der dortigen Entwicklung zu übernehmen. [...]
Ja, es gibt viele Überschneidungen, nur alles im Maßstab etwas kleiner. Vor allem zeigt es aber, dass es möglich ist die Bürger auch für sowas im größeren Stil zu mobilisieren. Und das ist in Görlitz, historisch gesehen, besonders wichtig.
Gibt aber auch Sachen die man direkt übernehmen könnte.
[...] Auch dort ist nicht alles "in einem Guß" ( ! ) zu bewerkstelligen gewesen. [...]
Gibt es überhaupt eine Gießerei die das könnte/ die Ofenkapazität dafür hat? Allein die Masse zwischen Großer Glocke mit rund 11t und allen anderen Glocken bis ~4t erfordert unterschiedliche logistische Maßnahmen.
PS: ich hab jetzt erst die Übersetzung der unteren Inschrift der Betglocke gesehen. Anscheinend sind die Texte von Großer Glocke und Betglocke im groben Inhalt gleich. Dabei soll die Betglocke eine konkrete Angabe auf die Wiederverwendung des Metalls der (zweiten) Susanna haben, welches eins zu eins für sie verwendet wurde. Einen solchen Hinweis gibt es bei der Großen Glocke hingegen nicht, zumindest habe ich bisher keinen gefunden. Dabei würde es doch Sinn machen, dass die 8 Tonnen Bronze der Maria ebenfalls für den Guss wiederverwendet wurden. Die Maria wurde aber laut Gürlach erst am 2.August 1695 von den Türmen geholt, dem gleichen Tag an dem Brors den ersten Guss der Großen Glocke versuchte.
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[...] Vorstellbar wäre - besonders auch wegen der Gemeindesituation mit mehreren Kirchen und der allgemeinen Lage - zunächst Ausschau zu halten, was denn in der Mittellage so an gebrauchten Glocken im Angebot ist. Mit diesem ersten Schritt würde man der Peterskirche zunächst einmal so etwas wie eine richtige Stimme zurückgeben. Ein vierstimmiges Hauptgeläute, worin auch die Tuchmacherglocke enthalten sein könnte, wäre für eine Hauptkirche dieser Stadt kurzfristig wünschenswert. Drei oder vier neu angeschaffte Gebrauchtglocken könnten das Hauptgeläute der Peterskirche bilden. [...]
Die Verwendung von gebrauchten Glocken ist eine nette Sache, aber angesichts der Größenordnung und diesem konkreten Fall meiner Meinung nach keine Alternative. Die Zeit und das Geld wird man dann doch eher in eine langfristige Lösung stecken, welche am Ende im Idealfall komplett und stimmig (in doppelter Deutung) ist, statt ein altes Provisorium durch ein Neues zu ersetzen.
Für den Ersatz oder die Ergänzung einzelner Glocken in kleineren Kirchen macht sowas durchaus Sinn. Für die Lutherkirche zum Beispiel, vielleicht noch die Frauenkirche... aber die Peterskirche? Ich könnte mir keine Reformationsglocke als Ersatz im Mainzer Dom vorstellen (unabhängig ob das klanglich Sinn macht), oder eine fast komplett zusammengeflickten Anlage von Glocken aus der halben Republik.
[...] Die beiden Eisenhartgußglocken können sicher eine museale Funktion, evtl. innerhalb des Kirchenraums einnehmen, aber da ja die größere Glocke bereits schweigt, wird sich irgendwann sowieso die Frage nach ihrer längerfristigen Zukunft stellen. [...]
Die Frage hat sich bereits vor 2 Jahren gestellt und hat man zuvor (siehe meine zuvor verlinkten Berichte) noch von einer "kleinen Lösung" (gesamter Bestand + ein Neuguss) gesprochen, ist davon jetzt nichts mehr zu hören. Derzeit spricht nichts für deren Verbleib in den Glockenstuben, daher wird wohl auch das Joch der Petrusglocke nicht repariert.
[...] ( cis1 - dis2 - fis2, evtl. als Ergänzung der zweigestrichen Lage mit einem zwei- oder dreistimmigen Zimbelgeläute (("Silbergeläute", wir sind hier in Sachsen)) [...]
Interessant, genau daran hatte ich auch schon gedacht und zwar als "Europageläut" im Dachreiter. Die evangelisch-polnische Gemeinde aus Zgorcelec nutzt nämlich die Georgenkapelle (Krypta/ Unterkirche) unterhalb des Dachreiters für ihre Gottesdienste und überhaupt steht die Peterskirche ja unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze.
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Hast du vielleicht ein Bild oder Scan von diesem Datenblatt?
Die Daten zur Frauenkirche stimmen soweit überein. Das nun mehr als 100 Jahre alte Stahlgeläut soll ja in einem recht guten Zustand sein:
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Hier nochmal die von mir bereits im Görlitz-Strang verlinkte Aufnahme der Wiederinbetriebnahme der Betglocke und dem derzeitigen Bestand des Geläuts der Peterskirche.
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Wenn man dieser Wikipedia-Liste glauben schenken darf, dann eher Platz 86~84 (es ist etwas mehr als 5700kg, leider habe ich mir die genaue Zahl nicht gemerkt, aber sie ging eher in Richtung 5750kg). Wenn ich mich recht erinnere wurde vorher ein weit höheres Gewicht angegeben, Mangels genauen Informationen. Erst seit der Sanierung, wo man die Chance nutzte und sie wog, weiß man mit Sicherheit wie viel sie genau wiegt
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[...] Erschwerend kommt hinzu, daß der Aufhängungsort nach dem Umbau der Türme und wegen dem Vorhandensein dieser steilen Giebelwand der denkbar ungünstigste Aufhängungsort für eine solche Großglocke ist. [...]
Das ist definitiv ein Problem, aber da kann man nur versuchen das Beste daraus zu machen. Der Umbau der Türme 1889 dürfte keinen Effekt auf die Akustik haben, da die Turmgeschosse mit den Glockenstuben in ihrem Bauvolumen dem gotischen Zustand entsprechen - abgesehen vom zweiten Geschoss des Nordturms, das kam wohl erst mit dem Umbau im Barock. Das heißt schon die Maria wird wahrscheinlich im Mittelbau gehangen haben, aber so oder so ist das gesamte Geläut davon betroffen. Das ist das Erbe des Umbaus im 15.Jahrhundert zur gotischen Hallenkirche unter Beibehaltung des romanischen Westbaus.
[...] Wie man hört, ist bereits die Betglocke an verschiedenen Standorten nur schlecht zu hören.
Leider (derzeit) ja, zum Tag der Wiederinbetriebnahme bin ich in der näheren Umgebung herumgelaufen (sie hat ja fast 30min lang geläutet) und schon auf dem Untermarkt war kaum etwas davon zu vernehmen, dass da eine der einhundert größten Glocken Deutschlands läutet. Das liegt aber neben den baulichen Besonderheiten auch daran, dass die Schallklappen der Peterskirche fast alle, nahezu immer, geschlossen sind.
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Ich dachte zuerst an sanctus, also "dem besten, größten, heiligen Gott".
Brors stammte aus Reinfeld in Schleswig-Holstein, war um 1680 in Lübeck [...]
Hast du noch mehr Infos zu Brors? Ich habe nur mal gelesen dass er 1695 in Schweidnitz lebte und kurz nach dem Guss der beiden Glocken für die Peterskirche nach Zittau zog, wo er 1702 gestorben ist. Das liest sich so, als ob er nicht gerade alt wurde...
Die Inschriften für die Betglocke habe ich jetzt auch, kann sie aber vorerst nicht auf ihre vollständige Richtigkeit prüfen...
Inschrift oben an der Schulter
IGNIS EGO SALVA RABIE VITIATA RESVRGO KISLINGI CVRIS ET. WIDEMANNE. TVIS.
"Ich durch wilde Flut des Feuers verdorben, erstehe wieder durch eure Sorg', Kisling und Wiedemann, neu" - Die Görlitzer Glockenlandschaft in Vergangenheit und Gegenwart' von M. Gürlach
Inschriften unten am Schlag
FVSA HÆC CAMPANA ANNO MDXCVIII SED. AN. MDCXCI D. XIX. MART. EODEM. QVO COETERÆ FVNESTO INCENDIO LABEFACTÆ. ÆDIS HVIVS PETRO - PAVLINÆ CVRATORUM. IOHANNIS KISLINGII. CONS. ET L. CHRISTIANI WIDEMANNI. SCABINI. AVSPICIIS. ANNO MDCXCVII. MENSE JAN. RESTAVRATA EST OPERI IOACH. HANNIBALIS BRORSII.