Fischerstraße 21 und Stadtmauer
Hallo,
eben gerade in der FreienPresse gelesen...
ZitatFreiberg droht Knatsch
Stadt reißt mit Fördergeld für Denkmalschutz Häuser ab - Bund spricht von Zweckentfremdung
Freiberg. Beim ohnehin umstrittenen Bau des Parkhauses in der Freiberger Fischerstraße scheint es jetzt Knatsch um die Fördermittel zu geben. Die Stadtverwaltung lässt dort historisch wertvolle Bausub-stanz abreißen. Das Problem: Während das sächsische Innenministerium dafür Fördergelder genehmigt hat, schrillen im zuständigen Bundesministerium die Alarmglocken. Rückforderungen könnten die Folge sein.
Grund für die kritischen Töne aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung in Bonn ist der angezapfte Fördertopf. Die 210.000 Euro für den Abriss der historischen Immobilien in der Fischerstraße sollen laut Planungen der Stadt größtenteils mit Steuergeldern aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" finanziert werden.....
Zitat....Allerdings war es für den Appell des Stadtforums Freiberg zum Erhalt des Hauses Fischerstraße 21 am Dienstagabend schon zu spät. Denn davon stehen nur noch Fassadenteile. Das Gebäude bot im Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) Friedrich dem Großen, König von Preußen, seinem Bruder Prinz Heinrich von Preußen, Prinz Stollberg von der gegnerischen Reichsarmee und vielen Generalen Quartier. Gastgeber war der damalige Bürgermeister Tschöckel. Sowohl im Hinter- als auch im Vorderhaus gab es barocke Stuckdecken und Kamine, die Friedrich der Große mit Sicherheit sah.
"Auf den Aufruf vieler Bürger zum Erhalt des Hauses und der Ausstattungstücke wurde nicht eingegangen. Es gab keine Kompromissbereitschaft", empört sich Forumssprecher Rüdiger Wirth. "Für die spätere Zufahrt wurde die in weiten Teilen etwa 700-jährige Stadtmauer in einer Breite von acht Metern trotz massiver Proteste durchbrochen. Sowohl für den Parkhausstandort als auch für die Zufahrt hätte es verschiedene Alternativen gegeben. Die Protestbewegung wurde von der Stadtverwaltung diskreditiert", so Wirth. Ihn wundere zudem, wie trotz des sächsischen Denkmalschutzgesetzes die "völlig unpassende Fassade" des Parkhauses an der Fischerstraßenfront genehmigt werden konnte. Die Auslastung, so Wirth, sei perspektivisch ungewiss. Die Stadt rechnet mit einem jährlichen Verlust von rund 18.000 Euro.
Wahnsinn sowas... XFlipX