Normalerweise setzte die britische Royal Airforce auf Nachtangriffe und flächendeckende Bombardierung, die United States Army Airforces hatten hingegen genauere Zielgeräte (und mit den B-17 auch zuverlässigere Flugzeuge) und griffen normalerweise auch punktgenau militärische Einrichtungen oder Infrastruktur an (siehe Punkt 1, also ein Fehlabwurf).
Ich glaube, du verwechselst da die strategische und die taktische Ebene. In der Tat haben die Briten während der strategischen Bombenkriegskampagne auf Flächenbombardements ziviler Ziele gesetzt, während die Amerikaner (relativ) präzise militärische Einrichtungen, kriegswichtige Industrie und Infrastruktur angegriffen habe.
ABER: Das galt eben nur für den strategischen Bombenkrieg, nicht für die taktische Ebene. Da sieht die Sache nämlich ganz anders aus: Während des Vormarsches in Deutschland war es eine "Standardtaktik" der Amerikaner, jedes Dorf und jede Kleinstadt einfach ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung platt zu bomben, wenn sie in der Stadt bzw. dem Dorf (oder auch nur in deren Umfeld) auf militärischen Widerstand gestoßen sind. Manchmal haben die Amerikaner auch Kleinstädte und Dörfer sogar einfach nur ausradiert, wenn sie befürchtet haben, sie könnten dort auf militärischen Widerstand stoßen. Grund war die Angst vor Straßenkämpfen.
Des Weiteren haben die Amerikaner aus demselben Grund öfter Dörfer und Kleinstädte in geplanten Vormarschgebieten einfach nur präventiv vernichtet, um den Vormarsch auf dem Boden "vorzubereiten" (siehe die Bombardements von Zweibrücken, Pirmasens, Neunkirchen und Saarlouis in Vorbereitung der Überschreitung der Reichsgrenze Anfang 1945).