Posts by Philon

    Damit knüpft Koblenz an der Rekonstruktion seiner preußischen Bauten an, die ganz ohne Lärm wie in Potsdam vonstatten gehen.

    Die Festungskirche in Koblenz wurde ja auch nicht rekonstruiert, sondern lediglich saniert. Das ist etwas komplett anderes. Wenn die Garnisonkirche noch stehen würde, würde eine eventuell anstehende Sanierung auch nicht groß diskutiert oder gar bekämpft, sondern einfach gemacht. Umgekehrt würde eine Rekonstruktion der Festungskirche (wenn sie im Krieg zerstört worden wäre), in Koblenz genauso kontrovers diskutiert bzw. bekämpft wie die der Garnisonkirche in Potsdam.
    Ich weiß nicht, warum hier so viele Leute immer wieder ein Problem haben, zwischen Rekonstruktionen auf der einen Seite und Renovierungen bzw. Sanierungen auf der anderen Seite zu unterscheiden.

    Anläßlich einer Bemerkung, die ich gerade im Königsberg-Strang zu Ähnlichkeiten zwischen dem alten Königsberg und Schwerin gemacht habe, ist mir aufgefallen, wie spärlich die Schwerin-Galerie aktuell bestückt ist. Viel habe ich nicht beizutragen, aber ich denke, die Fotos unten (aus dem Februar 2023) geben vielleicht einen kleinen zusätzlichen Eindruck von der Altstadt:












    Das seh ich ja auch so. Allerdings war das etwas Atmosphärisches, dazu das viele Wasser mit den pittoresken Uferfluchten, die komplexe Verschachtelung der einzelnen Stadtteile, dazu Fixpunkte wie Dom und Schloss, Speicherviertel Aber die Substanz an qualitativ hochwertigen Altstadthäusern war wohl äußerst gering.

    In allen diesen Hinsichten erinnert das alte Königsberg verblüffend an Schwerin. Ich war vor einigen Wochen nochmal dort und die Stadtansichten ähneln sich, was die Struktur der Stadt angeht, wirklich bis in Details.

    Und warum sperrst du Beiträge, wo nur Straßenseite zu sehen ist. Das ist öffentlicher Raum.

    Mal bitte nachdenken, bevor man handelt.

    DANKE

    Weil ich nicht jedes einzelne Foto daraufhin überprüfen kann, ob da nur Straßenseite oder vielleicht doch ein privater Bereich zu sehen ist.

    Wenn ich da einen Fehler mache, ist der Verein ruiniert. Es sei denn, du würdest dich bereit erklären, die 2000 bis 3000€ zu übernehmen, die dann ggf. anfallen


    Bitte, gern geschehen.

    Er könnte z.B. auch mit einer Milliarde willigen Eigentümern einen 100%-Zuschuss für Dachrekonstruktionen und Wiederbestuckungen in Aussicht stellen.

    Ja sicher, kosmetische Verbesserungen an noch bestehenden Gebäuden wären natürlich mit dem entsprechenden Geld auch so machbar. Ich meinte aber echte Rekonstruktionen.

    Zum Thema Rüstung sage ich nichts, um keine off-topic-Diskussion auszulösen. Nur soviel, dass ich das Programm in seinem aktuellen Umfang sinnvoll finde.

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    1. Woraus werden denn hierzulande Bauvorhaben finanziert? Zum Beispiel eine BND-Zentrale im Dystopie-Stil für 1,4 Milliarden Euro (allerdings incl. Umzug). (Siehe hier) Kaum ein Mensch fragt hierzulande danach, wie der Staat das finanziert. Ganz einfach: Aus dem Staatshaushalt.

    2. Der staatliche Haushalt beruht allein auf Entscheidungen der jeweiligen Regierung. Hierzulande werden z.B. 100 Milliarden Euro in Aufrüstung gesteckt, über eine Milliarde fließt in den "Kampf gegen den inneren Feind". In anderen Ländern werden eben teils deutlich kleinere Summen in die Rekonstruktion historischer Dächer gesteckt. Wie gewählt, so bestellt.

    3. Und woraus finanzieren sich Staaten heutzutage zu großem Teil? Egal, ob bei steigenden oder sinkenden Einnahmen?... Durch Schulden. Die Schulden Ungarns im Verhältnis zum BIP sind dabei nur geringfügig größer als die Deutschlands (siehe hier)

    Wobei man mit 1 Milliarde Euro realistischerweise in Deutschland nicht viel reißen könnte. Nicht, weil Rekonstruktionen so teuer wären, sondern weil die Innenstädte, von wenigen Ausnahmen, inzwischen schon wieder komplett zugebaut sind. Das heißt, für größere Rekonstruktionsprogramm müsste erstmal viel aufgekauft werden, um es abreißen zu können.
    Bei den aktuellen Immobilienpreisen in deutschen Innenstadtlagen wäre 1 Milliarde da ein Tropfen auf den heißen Stein.


    Ich erinnere nur daran, dass die Altstadtfreunde Nürnberg mal die Rekonstruktion des Toplerhauses angedacht haben und schnell wieder verworfen haben: Nicht, weil die Rekonstruktion so teuer gewesen wäre, sondern weil der Aufkauf des dort heute stehenden Hauses bei den aktuellen Immobilienpreisen in der Nürnberg Innenstadt einen völlig irrwitzigen Betrag verschlungen hätte.


    Der Umstand, dass es kaum noch Brachen wie am Dresdner Neumarkt gibt, wird in Zukunft Rekonstruktionsvorhaben allerorten praktisch unmöglich machen. Das hat erstmal gar nicht so viel mit mangelndem politischem Willen zu tun. Selbst wenn der gegeben wäre, hätte kein Staat der Welt genügend Geld, um die bestehenden Bauten aufzukaufen und abzureißen, um Platz für Rekonstruktionen zu schaffen.

    Mit 1 Milliarde könntest du vielleicht 10 oder 20 Bauten in ganz Deutschland aufkaufen, um sie durch Rekonstruktionen zu ersetzen. Und da hättest du sie noch nicht abgerissen und die Rekonstruktionen gebaut.

    Aber offenbar ist dort jeder Bezug zur Geschichte einfach ausradiert worden.

    Na ja, Hagen ist ja auch in gewisser Weise eine "Stadt ohne Geschichte". Bis zur Industrialisierung war Hagen ein Marktflecken, ein etwas größeres Dorf, ohne große Bedeutung, der zudem noch im Jahr 1724 mal komplett abgebrannt ist. Die Geschichte Hagens beginnt insofern in gewisser Weise erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Da hat die Stadt dann einen enormen Aufschwung genommen und das Hagen der Gründerzeit muss schon recht prachtvoll gewesen sein. Aber sehr weit reicht die Geschichte der Stadt eben nicht zurück. Von daher ist es nicht ganz unverständlich, dass in Hagen Innenstadt auch kein großes historisches Bewußtsein zu finden ist.


    Ich habe übrigens bewusst "Hagen Innenstadt" geschrieben, weil es in einzelnen Stadtteilen, die vor der Industrialisierung eigene Kleinstädte oder Dörfer waren, durchaus ältere Bausubstanz und ein gewisses historisches Bewusstsein gibt, so z.B. in Eilpe mit der "Langen Riege" (https://de.wikipedia.org/wiki/Lange_Riege), in Hohenlimburg mit seinem pittoresken Schloss (https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hohenlimburg) oder in Vorhalle mit dem Wasserschloss Werdringen (https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserschloss_Werdringen).

    Die aus Ruinen neu aufgebauten Häuser in der Böttcherstraße. Ideal ist etwas anderes, aber m. E. recht anständig geworden.

    Tut mir leid, aber: nein, das ist nicht anständig geworden. Das ist absolut grauenhaft. Die neuen Fassadenteile sind plump und zerstören komplett die Proportionen der erhaltenen Fassadenteile. Sie sehen aus, als würden sie die erhaltenen Fenster bewusst nach oben hin abschneiden. Wer immer das entworfen hat, hat das ästhetische Gespür eines sehbehinderten Nilpferds. Wenn die ergänzten Teile nur 30 cm weiter oben angesetzt hätten, wäre es völlig o.k. - aber so?!

    Das einzige, was mir als einigermaßen nachvollziehbare Begründung für die Forderung auf Verzicht auf ein Auto einfällt, ist, dass meines Wissens jeder Neubau per bayerischem Gesetz (https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayGaV-ANL_1) eine bestimmte Anzahl an Parkplätzen für die Bewohner aufweisen muss, was in einer dichtbebauten Stadt nur mit Tiefgarage realisierbar ist. Vielleicht möchte die Kirche durch eine solche kategorische Verzichtserklärung dieses Gesetz umschiffen und den Bau einer Tiefgarage somit vermeiden. Aber das ist nur Spekulation meinerseits.

    Interessant. Wenn das so ist, dann würde ich als Vermieter vermutlich auch so eine Autoverzichts-Klausel in den Mietvertrag aufnehmen. :D

    Wobei man - ohne die polnische Wideraufbauleistung schmälern zu wollen - hinsichtlich des Wiederaufbaus natürlich dazu sagen muss, dass Breslau weitaus bessere Ausgangsbedingungen hatte als die meisten weiter westlich gelegenen Städte und auch als Danzig.
    Breslau ist im wesentlichen durch Artilleriebeschuss zerstört worden, nicht durch Bombenangriffe. Dadurch war die Zerstörung weniger großflächig und hat vor allem die Außenbezirke stark betroffen. Die Altstadt war insofern zum einen "nur" zu ca. 40-50% zerstört.

    Zum anderen reden wir eher von Konstellationen, bei denen die Außenmauern meistens noch einigermaßen stabil gestanden haben dürften. Artillerie zerstört anders als ein Feuersturm: Wenn ein Feuersturm durch eine Stadt fegt, wie in Dresden, Frankfurt, Nürnberg, Hamburg oder Würzburg, sind durch das Feuer die verbliebenen Außenmauern (wenn denn welche verbleiben) strukturell oft so stark geschädigt, dass sie nicht mehr gerettet werden können.

    xy% Zerstörung durch Artilleriebeschuss stellen insofern eine deutlich "bessere" Ausgangslage für einen Wiederaufbau dar als derselbe Zerstörungsgrad durch Bombardierungen.

    Philon

    Wieso ist mein Beitrag deaktiviert? Da geht es um die Kirche. Das ist Kultur. Und es geht um ein Kloster in Kiew, also um Architektur. Der Störenfried war Henry, der einen Beitrag gepostet hat, der völlig OT war. Ich hatte ja schonmal angeregt, Henry zu sperren, weil er solche Störbeiträge zur Ukraine immer wieder postet. Dann hättet ihr Moderatoren weniger Arbeit.


    Schalte meinen Beitrag bitte wieder frei! Ich mache mir hier Arbeit, substanziell über Kiew zu informieren. Dazu gehört, dass es verschiedene Religionsgemeinschaften gibt, die jeweils ihre Kirchen haben. Über das Pantaleon-Kloster wollte ich später noch näher informieren.

    Dein Beitrag hat ausführlich über die kriegsbedingte Spaltung zwischen der russischen und der ukrainischen orthodoxen Kirche berichtet. Natürlich ist das ein politisches Thema. Dass das Konzil, auf dem der Beschluss zur Trennung gefasst wurde, in einem alten Kloster stattgefunden hat, macht das nun wirklich nicht zu einem Architekturthema. Ebensowenig wie der Umstand, dass du in einem späteren Beitrag noch über dieses Kloster als Gebäude berichten wolltest.


    Dass der Beitrag von Henry noch einmal um Zehnerpotenzen "politischer" war, macht deinen Beitrag auch nicht "on topic". Tut mir leid, aber wir werden im Sinn des Forums politische off-topic-Debatten in Zukunft im Keim ersticken, einschließlich der Beiträge, die sie auslösen.

    Ist das rechtlich überhaupt zulässig?

    Nein, ist es nicht. Ein entsprechende Klausel wäre rechtswidrig. Es gab schon einmal einen analogen Fall, in dem das zuständige Gericht die entsprechende Klausel schlicht für unwirksam erklärt hat. Das müssten aber sowohl die Juristen der Kirche, als auch die des Bezirks wissen.
    Also: einfach einziehen und ein Auto anschaffen. Das kann einem niemand per Mietvertrag verbieten und die Wohnung kündigen können sie einem deswegen auch nicht.

    So, und wieder einmal musste ich eine rein politische Diskussion entfernen, die mit Architektur nullkommanichts zu tun hatte und die uns in den nächsten Stunden mal wieder mit Sicherheit um die Ohren geflogen wäre. Lasst es einfach! Wir werden das in Zukunft nicht mehr durchgehen lassen.

    Und nun kommen wir zum "Schwarzen Pellerhaus". Hier hat die Stadtverwaltung einen 180 Gradwende hingelegt. Denn die Stadt hatte den Altstadtfreunden im Jahr 2021 vorgeschlagen das Schwarze Pellerhaus zu bauen.

    Ja eben, das unter anderem meinte ich. Ich habe auch immer wieder Aussagen vom jetzigen OB gehört, in denen er eine Rekonstruktion des Schwarzen Pellerhauses klar befürwortet hat. Was ist da denn passiert? Hatte er dafür keine Mehrheit (mehr) oder hat er selbst seine Position geändert?


    Ich habe das auch nie mit dem Pellerhaus verwechselt. Ich habe immer vom Schwarzen Pellerhaus geredet.

    Das spezifische Nürnberger Gebräu aus Selbsthass ("Wir haben die Zerstörung verdient und dürfen unserer gerechten Strafe nicht durch Rekonstruktionen entfliehen"), Selbstzufriedenheit ("Der Wiederaufbau Nürnbergs war perfekt!") und Minderwertigkeitskomplex ("Wir wollen eine moderne Weltstadt sein, nicht fränkische Provinz; dazu müssen wir unsere Geschichte unsichtbar machen") richtet, so ungenießbar es ist, am Ende jede Initiative zugrunde

    Ohne jetzt übrigens allzu grundsätzlich werden zu wollen, zeigt das m.E. auch, was die Erfolgsbedingungen für Rekonstruktionsprojekte sind. In Dresden oder Frankfurt z.B. ist die Mentalität in allen oder zumindest zwei von drei Punkten vom Gegenteil geprägt:
    Statt Selbsthass: Selbstliebe

    Statt Selbstzufriedenheit: Bewusstsein davon, was falsch gelaufen ist

    Statt Minderwertigkeitsgefühl: Selbstbewusstsein.

    Zum Schwarzen Pellerhaus kann ja mitgeteilt werden, dass der Stadtrat die Pläne der Altstadtfreunde abgelehnt hat.

    Ach, schau mal an. Hatte sich nicht der neugewählte OB vor der Wahl für die Rekonstruktion des Schwarzen Pellerhauses ausgesprochen? War das jetzt auf einmal doch nicht mehr politisch opportun.


    Na ja, es bestätigt mich einmal mehr darin, dass in Nürnberg Hopfen und Malz verloren sind. Das spezifische Nürnberger Gebräu aus Selbsthass ("Wir haben die Zerstörung verdient und dürfen unserer gerechten Strafe nicht durch Rekonstruktionen entfliehen"), Selbstzufriedenheit ("Der Wiederaufbau Nürnbergs war perfekt!") und Minderwertigkeitskomplex ("Wir wollen eine moderne Weltstadt sein, nicht fränkische Provinz; dazu müssen wir unsere Geschichte unsichtbar machen") richtet, so ungenießbar es ist, am Ende jede Initiative zugrunde.

    Am besten denkt man gar nicht mehr über Nürnberg nach und schaut in einhundert oder zweihundert Jahren noch mal nach, ob was besser geworden ist. Vorher wird sich da nichts ändern.


    P.S.: Wohlgemerkt, das "Nürnberger Gebräu" ist vor allem eines, das in Nürnberger Politiker- und Journalistenkreisen bereitet und genossen wird. Ich will damit nichts über die Masse der Nürnberger gesagt haben.

    Allgemein sollten wir uns fragen, ob es das entscheidende Kriterium für Zensur ist, ob "einige Anstoß nehmen". Da es in diesem Fall (hoffentlich) nicht um den inhaltlichen Hintergrund ging und auch (hoffentlich) nicht gegen von mir erwähnte, zurecht hoch angesehene Persönlichkeiten der deutschen Geschichte gerichtet war, gehe ich von sachlich unbegründeten Befindlichkeiten aus.

    Darum geht es nicht. Denk einfach mal aus der Perspektive der Moderation: Wenn ich das stehen gelassen hätte, wäre die Diskussion wieder komplett eskaliert, es hätte wieder eine endlose politisierende off-topic-Debatte gegeben. An deren Ende hätten wir schließlich sowieso alles inclusive des Beitrags, der das alles ausgelöst hat (in dem Fall deines Beitrags), löschen müssen. Das haben wir in den letzten zwei bis drei Jahren schon hundertmal durchexerziert. Warum soll ich das noch abwarten?


    Das muss doch wirklich alles nicht sein, es erschwert der Moderation die Arbeit (es braucht sich keiner zu wundern, dass wir es seit über zwei Jahren nicht schaffen, das Team zu erweitern; jeder, den wir anfragen, sagt uns ab) und es schadet im schlimmsten Fall dem Forum und dem Verein. Ich verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen ist und warum einige Leute geradezu darauf bestehen, den Moderatoren das Leben schwer zu machen.


    Es geht, wohlgemerkt, nicht um die Inhalte, sondern um den Stil. Es liegt mir fern, Inhalte zu bannen. Deinen Punkt hätte man aber, ohne inhaltliche Abstriche machen zu müssen, auch ohne die nun gelöschte Referenz genau so machen können.