Nicht jeder meint, daß Kreuzzüge zum Erfolg führen. Die AF haben ihre Kleintel in Nürnberg und dort werden solche Interviews eher belächelt - a muß man sich nicht mit jedem, der eine abweichende Meinung vertritt, bei den Mülltonnen kloppen.
Wir haben noch immer Minunsfreiheit, da muß man sich auch solchen Unsinn wie von Enss "gefallen lassen" und es wäre kontraproduktiv, jeder dieser Äußerungen hinterherzuhecheln. Letztendlich demnstrieren Enderle & Co. vor Ort, was sie wollen und wie sie denken. Diese Arguemente sind immer die überzeugensten.
Ich würde auch nicht unbedingt von "Hetze" reden. Aber abgesehen davon hat Manuel schon recht, dass von den Altstadtfreunden zu wenig Gegenrede gegen solche Positionen kommt. Das ist ein Punkt, den ich auch nicht verstehe und den ich tatsächlich auch problematisch finde.
Der Kampf um Rekonstruktionen ist ein Kampf um die Seelen der Menschen (wozu auch die Entscheidungsträger gehören) und wenn man Äußerungen wie die von Frau Enss unwidersprochen stehen lässt, dann gibt man auf diesem entscheidenden Kampfplatz unnötig Gelände preis. Wenn sich Narrative wie das von Frau Enss in den Köpfen der Bürger und der Entscheidungsträger festsetzen, dann sieht es ganz schlecht aus für Rekonstruktionen. Deshalb dürfen sie sich nicht festsetzen. Und das erreicht man nur, indem man argumentativ gegenhält. Warum die AF das nicht tun, erschließt sich mir tatsächlich nicht.
Man entkräftet Aussagen wie die von Frau Enss nicht dadurch, dass man nur darauf hinweist, wie schön jetzt diese oder jene Rekonstruktion gelungen sein oder indem man gute Kontakte zu den Entscheidungsträgern pflegt. Das scheint mir so ein bißchen die Strategie der AF zu sein, aber ich fürchte, da unterschätzen sie die Macht des Wortes.
Vor dem ganzen Hintergrund kann ich auch Formulierung wie "an der Mülltonne kloppen" oder dass man sich wegen der Meinungsfreiheit "auch solchen Unsinn wie von Frau Enss gefallen lassen" müsse, nicht nachvollziehen. Gegenargumente zu formulieren hat nichts mit "sich an der Mülltonne kloppen" zu tun und Gegenargumente sind keine Einschränkung der Meinungsfreiheit.