Es dürfte also nur wenige Investoren geben, die bereit sind, ein zwar schlichtes, aber traditionelles Gebäude zu bauen und freiwillig auf viel Rendite zu verzichten.
Das ist sicherlich richtig, aber man kann das auch alles durch entsprechende Regelungen steuern, wenn der politische Wille vorhanden ist.
Man könnte beispielsweise finanzielle Anreize durch eine großzügige Förderung von Rekonstruktionen in Analogie zum Denkmalschutz setzen. Oder man könnte Rekonstruktionen und/oder traditionelles Bauen durch eine Gestaltungssatzung vorgeben. Ebenso könnte man Mischnutzungen vorgeben (wie in Frankfurt geschehen), die die übliche Investorenarchitektur de facto ausschließen. Es ist, wie gesagt, eine Frage des politischen Willens.
Ich hatte dieses Thema auch mal in einem Workshop des Vorstands von Stadtbild Deutschland angesprochen und angeregt, einen Arbeitskreis einzurichten, der sich mit den politischen, juristischen und ökonomischen Aspekten der jeweiligen Handlungsoptionen befassen sollte: Wie kann man das Problem überhaupt angehen, wie würde man da politisch am besten vorgehen, was ist juristisch möglich, was ist ökonomisch darstellbar, wo liegen eventuell Fallstricke etc.? Leider hat der Vorstand da mehrheitlich nicht mitgezogen, weil ihnen das damals zu abstrakt und grundsätzlich erschien und sie sich lieber auf die "konkreten Projekte" konzentrieren wollten.