Kannste koofen.
Hat mal jemand 20 Mio. € für mich?
Kannste koofen.
Hat mal jemand 20 Mio. € für mich?
Was bleibt einem also übrig? Man muss das gesellschaftliche Klima beeinflussen, damit im Idealfall die eigene Position irgendwann Konsens ist [...] Wenn eine Gesellschaft das will, dann wird sie das auch hinbekommen.
Das ist ganz genau der Punkt, aber darüber gibt es leider im Verein meinem Eindruck nach einen gewissen Dissens. Ich bin auch der Meinung, dass unsere ganze Arbeit Stückwerk bleiben muss, wenn wir es nicht schaffen, das gesellschaftliche Klima so zu beeinflussen, dass Rekonstruktionen einmal so selbstverständlich werden wie heute Denkmalschutz oder Klimaschutz. So, dass irgendwann jeder, der in einer Innenstadt ein Gebäude abreißt, um neu zu bauen, automatisch als Erstes an eine Rekonstruktion denkt.
Dazu muss man aber langfristig angelegte Grundsatzdebatten führen. Es gibt allerdings einen nicht unbeträchtlichen Teil innerhalb des Vereins, der solche Grundsatzdebatten für unproduktiv oder sogar kontraproduktiv hält, weil man damit irgendjemanden verschrecken könnte oder möglicherweise als politisch unkorrekt erscheint. Das würde, so die Argumentation, konkrete Rekonstruktions- oder Erhaltungsprojekte wiederum behindern oder unmöglich machen. Der besagte Teil des Vereins will sich deshalb lieber auf konkrete Einzelprojekte (hier eine kleine Fassadenrekonstruktion; da die Erhaltung eines Gründerzeitlers etc.) beschränken und reagiert teilweise sogar regelrecht verschnupft auf Grundsatzdebatten im Forum.
Wie fast zu erwarten war, hat der Hinweis von Fachwerkliebhaber statt zu einer Diskussion über die Inhalte des Buchs zu einer Kontroverse über den Verlag geführt, in dem es erschienen ist. Uns ist seitens der Moderation bewusst, dass der Verlag umstritten ist, aber bei einem Buch geht es um dessen Inhalte und nicht um den Erscheinungsort. So lange diese Inhalte nicht extremistisch o.ä. sind, darf hier jedes Buch diskutiert werden.
Wir bitten daher seitens der Moderation, bei den Inhalten des Buchs zu bleiben. Diese dürfen gerne auch kontrovers diskutiert werden. Politische Diskussionen über den Verlag oder die Person des Autors werden demgegenüber gelöscht.
Die Stadt Nürnberg kam mit der Idee auf die Altstadtfreude zu, das schwarze Pellerhaus wiederaufzubauen. Allerdings hat dies im Stadtrat die Grünen und die SPD zu einem späteren Zeitpunkt abgelehnt. Die CSU war gespalten und die FW waren für die Wiederrichtung des schwarzen Pellerhaus und ggf. später auch das weiße Pellerhaus.
Ja, also wird die Rekonstruktion derzeit von der Stadt Nürnberg blockiert. Nichts anderes habe ich gesagt.
Bei der Fassade des Pellerhauses blockt das bayrische Landesamt für Denkmalschutz, beim Schwarzen Pellerhaus die Stadt Nürnberg.
Beim Schwarzen Pellerhaus verhält sich die Geschichte ein wenig anders [...]
Die Altstadtfreunde waren begeistert aber im Enddeffekt wurde es im Stadtrat durch SPD und Grüne abgelehnt
Ja, was ist da jetzt der Unterschied zu meiner Aussage von oben?
Gibts zum Pellerhaus eigentlich mal was neues?
Bei der Fassade des Pellerhauses blockt das bayrische Landesamt für Denkmalschutz, beim Schwarzen Pellerhaus die Stadt Nürnberg.
Ich habe die Beiträge mit den gelöschten Fotos jetzt ebenso deaktiviert wie die Beiträge, die darauf Bezug nahmen. Den Strang lasse ich erst einmal bestehen, falls der Ersteller es sich noch anders überlegen sollte und die Fotos wieder einstellt.
Normalerweise setzte die britische Royal Airforce auf Nachtangriffe und flächendeckende Bombardierung, die United States Army Airforces hatten hingegen genauere Zielgeräte (und mit den B-17 auch zuverlässigere Flugzeuge) und griffen normalerweise auch punktgenau militärische Einrichtungen oder Infrastruktur an (siehe Punkt 1, also ein Fehlabwurf).
Ich glaube, du verwechselst da die strategische und die taktische Ebene. In der Tat haben die Briten während der strategischen Bombenkriegskampagne auf Flächenbombardements ziviler Ziele gesetzt, während die Amerikaner (relativ) präzise militärische Einrichtungen, kriegswichtige Industrie und Infrastruktur angegriffen habe.
ABER: Das galt eben nur für den strategischen Bombenkrieg, nicht für die taktische Ebene. Da sieht die Sache nämlich ganz anders aus: Während des Vormarsches in Deutschland war es eine "Standardtaktik" der Amerikaner, jedes Dorf und jede Kleinstadt einfach ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung platt zu bomben, wenn sie in der Stadt bzw. dem Dorf (oder auch nur in deren Umfeld) auf militärischen Widerstand gestoßen sind. Manchmal haben die Amerikaner auch Kleinstädte und Dörfer sogar einfach nur ausradiert, wenn sie befürchtet haben, sie könnten dort auf militärischen Widerstand stoßen. Grund war die Angst vor Straßenkämpfen.
Des Weiteren haben die Amerikaner aus demselben Grund öfter Dörfer und Kleinstädte in geplanten Vormarschgebieten einfach nur präventiv vernichtet, um den Vormarsch auf dem Boden "vorzubereiten" (siehe die Bombardements von Zweibrücken, Pirmasens, Neunkirchen und Saarlouis in Vorbereitung der Überschreitung der Reichsgrenze Anfang 1945).
Dem muss ich leider widersprechen. 50% der Speicherstadt sind im Krieg zerstört worden. Die Verluste waren nur deshalb nicht verheerend, weil die Brandschutzmaßnahmen in der Speicherstadt einen sehr hohen Standard hatten, auf vielen Ebenen. Ein Altstadtviertel aus Fachwerkbauten hätte da keine Chance gehabt. Insofern können wir uns letztlich doch darüber freuen, dass die Speicherstadt gebaut wurde.
Oh, das war mir nicht bewusst. Ich war bislang nur einmal dort und hatte damals den Eindruck, dass sie nichts abbekommen hätte. Dann ist das natürlich was anderes.
Angesichts der Tatsache, dass auf dem Areal vorher ein komplettes Altstadtviertel existierte, finde ich den Bau der Speicherstadt eigentlich nur bedauerlich.
Die Speicherstadt wurde im Krieg nicht von Bomben getroffen, so dass auch dieses Altstadtviertel heute noch existieren würde, wäre es damals nicht für den Bau der Speicherstadt abgerissen worden. Dann hätte Hamburg noch eine richtige Altstadt.
Damit knüpft Koblenz an der Rekonstruktion seiner preußischen Bauten an, die ganz ohne Lärm wie in Potsdam vonstatten gehen.
Die Festungskirche in Koblenz wurde ja auch nicht rekonstruiert, sondern lediglich saniert. Das ist etwas komplett anderes. Wenn die Garnisonkirche noch stehen würde, würde eine eventuell anstehende Sanierung auch nicht groß diskutiert oder gar bekämpft, sondern einfach gemacht. Umgekehrt würde eine Rekonstruktion der Festungskirche (wenn sie im Krieg zerstört worden wäre), in Koblenz genauso kontrovers diskutiert bzw. bekämpft wie die der Garnisonkirche in Potsdam.
Ich weiß nicht, warum hier so viele Leute immer wieder ein Problem haben, zwischen Rekonstruktionen auf der einen Seite und Renovierungen bzw. Sanierungen auf der anderen Seite zu unterscheiden.
Anläßlich einer Bemerkung, die ich gerade im Königsberg-Strang zu Ähnlichkeiten zwischen dem alten Königsberg und Schwerin gemacht habe, ist mir aufgefallen, wie spärlich die Schwerin-Galerie aktuell bestückt ist. Viel habe ich nicht beizutragen, aber ich denke, die Fotos unten (aus dem Februar 2023) geben vielleicht einen kleinen zusätzlichen Eindruck von der Altstadt:
Das seh ich ja auch so. Allerdings war das etwas Atmosphärisches, dazu das viele Wasser mit den pittoresken Uferfluchten, die komplexe Verschachtelung der einzelnen Stadtteile, dazu Fixpunkte wie Dom und Schloss, Speicherviertel Aber die Substanz an qualitativ hochwertigen Altstadthäusern war wohl äußerst gering.
In allen diesen Hinsichten erinnert das alte Königsberg verblüffend an Schwerin. Ich war vor einigen Wochen nochmal dort und die Stadtansichten ähneln sich, was die Struktur der Stadt angeht, wirklich bis in Details.
Und warum sperrst du Beiträge, wo nur Straßenseite zu sehen ist. Das ist öffentlicher Raum.
Mal bitte nachdenken, bevor man handelt.
DANKE
Weil ich nicht jedes einzelne Foto daraufhin überprüfen kann, ob da nur Straßenseite oder vielleicht doch ein privater Bereich zu sehen ist.
Wenn ich da einen Fehler mache, ist der Verein ruiniert. Es sei denn, du würdest dich bereit erklären, die 2000 bis 3000€ zu übernehmen, die dann ggf. anfallen
Bitte, gern geschehen.
Einige der Fotos in diesem Strang zeigen offenbar ein Privatgrundstück bzw. wurden auf einem Privatgrundstück gemacht. Dazu ist uns eine Beschwerde eingegangen.
Da ich nicht eruieren konnte, welche genau das sind, habe ich leider alle Fotos in dem Strang löschen müssen.
Er könnte z.B. auch mit einer Milliarde willigen Eigentümern einen 100%-Zuschuss für Dachrekonstruktionen und Wiederbestuckungen in Aussicht stellen.
Ja sicher, kosmetische Verbesserungen an noch bestehenden Gebäuden wären natürlich mit dem entsprechenden Geld auch so machbar. Ich meinte aber echte Rekonstruktionen.
Zum Thema Rüstung sage ich nichts, um keine off-topic-Diskussion auszulösen. Nur soviel, dass ich das Programm in seinem aktuellen Umfang sinnvoll finde.
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1. Woraus werden denn hierzulande Bauvorhaben finanziert? Zum Beispiel eine BND-Zentrale im Dystopie-Stil für 1,4 Milliarden Euro (allerdings incl. Umzug). (Siehe hier) Kaum ein Mensch fragt hierzulande danach, wie der Staat das finanziert. Ganz einfach: Aus dem Staatshaushalt.
2. Der staatliche Haushalt beruht allein auf Entscheidungen der jeweiligen Regierung. Hierzulande werden z.B. 100 Milliarden Euro in Aufrüstung gesteckt, über eine Milliarde fließt in den "Kampf gegen den inneren Feind". In anderen Ländern werden eben teils deutlich kleinere Summen in die Rekonstruktion historischer Dächer gesteckt. Wie gewählt, so bestellt.
3. Und woraus finanzieren sich Staaten heutzutage zu großem Teil? Egal, ob bei steigenden oder sinkenden Einnahmen?... Durch Schulden. Die Schulden Ungarns im Verhältnis zum BIP sind dabei nur geringfügig größer als die Deutschlands (siehe hier)
Wobei man mit 1 Milliarde Euro realistischerweise in Deutschland nicht viel reißen könnte. Nicht, weil Rekonstruktionen so teuer wären, sondern weil die Innenstädte, von wenigen Ausnahmen, inzwischen schon wieder komplett zugebaut sind. Das heißt, für größere Rekonstruktionsprogramm müsste erstmal viel aufgekauft werden, um es abreißen zu können.
Bei den aktuellen Immobilienpreisen in deutschen Innenstadtlagen wäre 1 Milliarde da ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ich erinnere nur daran, dass die Altstadtfreunde Nürnberg mal die Rekonstruktion des Toplerhauses angedacht haben und schnell wieder verworfen haben: Nicht, weil die Rekonstruktion so teuer gewesen wäre, sondern weil der Aufkauf des dort heute stehenden Hauses bei den aktuellen Immobilienpreisen in der Nürnberg Innenstadt einen völlig irrwitzigen Betrag verschlungen hätte.
Der Umstand, dass es kaum noch Brachen wie am Dresdner Neumarkt gibt, wird in Zukunft Rekonstruktionsvorhaben allerorten praktisch unmöglich machen. Das hat erstmal gar nicht so viel mit mangelndem politischem Willen zu tun. Selbst wenn der gegeben wäre, hätte kein Staat der Welt genügend Geld, um die bestehenden Bauten aufzukaufen und abzureißen, um Platz für Rekonstruktionen zu schaffen.
Mit 1 Milliarde könntest du vielleicht 10 oder 20 Bauten in ganz Deutschland aufkaufen, um sie durch Rekonstruktionen zu ersetzen. Und da hättest du sie noch nicht abgerissen und die Rekonstruktionen gebaut.
Aber es ist ganz klar und unbestreitbar: https://maps.arcanum.com/de/ma…14093%2C6685027.575375291
Und die Karte zeigt schon die Situation von 1877, als Hagen schon deutlich gewachsen war. Ich habe mal eine Karte aus dem späten 18. Jahrhundert gesehen; da habe ich kaum mehr als 30 Häuser gezählt.
Übrigens eine ganz tolle Karte!
Aber offenbar ist dort jeder Bezug zur Geschichte einfach ausradiert worden.
Na ja, Hagen ist ja auch in gewisser Weise eine "Stadt ohne Geschichte". Bis zur Industrialisierung war Hagen ein Marktflecken, ein etwas größeres Dorf, ohne große Bedeutung, der zudem noch im Jahr 1724 mal komplett abgebrannt ist. Die Geschichte Hagens beginnt insofern in gewisser Weise erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Da hat die Stadt dann einen enormen Aufschwung genommen und das Hagen der Gründerzeit muss schon recht prachtvoll gewesen sein. Aber sehr weit reicht die Geschichte der Stadt eben nicht zurück. Von daher ist es nicht ganz unverständlich, dass in Hagen Innenstadt auch kein großes historisches Bewußtsein zu finden ist.
Ich habe übrigens bewusst "Hagen Innenstadt" geschrieben, weil es in einzelnen Stadtteilen, die vor der Industrialisierung eigene Kleinstädte oder Dörfer waren, durchaus ältere Bausubstanz und ein gewisses historisches Bewusstsein gibt, so z.B. in Eilpe mit der "Langen Riege" (https://de.wikipedia.org/wiki/Lange_Riege), in Hohenlimburg mit seinem pittoresken Schloss (https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hohenlimburg) oder in Vorhalle mit dem Wasserschloss Werdringen (https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserschloss_Werdringen).
Die aus Ruinen neu aufgebauten Häuser in der Böttcherstraße. Ideal ist etwas anderes, aber m. E. recht anständig geworden.
Tut mir leid, aber: nein, das ist nicht anständig geworden. Das ist absolut grauenhaft. Die neuen Fassadenteile sind plump und zerstören komplett die Proportionen der erhaltenen Fassadenteile. Sie sehen aus, als würden sie die erhaltenen Fenster bewusst nach oben hin abschneiden. Wer immer das entworfen hat, hat das ästhetische Gespür eines sehbehinderten Nilpferds. Wenn die ergänzten Teile nur 30 cm weiter oben angesetzt hätten, wäre es völlig o.k. - aber so?!