Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Ne, dort geht es ja um die deutsche Geschichte. Im Humboldt-Forum werden ja die unterschiedlichsten Kulturen erklärt und mit ihren Kulturgütern veranschaulicht. Das umgemünzt auf die deutsche Kultur und ihre Untergruppen wäre ein Deutschland-Museum. An sich war das aber nur eine kleine Spinnerei meinerseits. :wink::D

    Ich denke mal sobald das Eosanderportal hochgezogen wurde, von unten nach oben. Die Kuppel wird das letzte sein, was fertig wird (logischerweise).

    Also ich habe es schon ernst gemeint mit dem “Deutschlandmuseum“ :P
    Ok vielleicht aber auch ein Museum über Preußen und Berlin. Es muss jedenfalls zu der äußeren Schlosshülle einen Bezug auweisen ! Wenn man ein sogenanntes “Museum der Weltkulturen“ haben möchte kann man dafür auch ein Schuhkarton “entwerfen“ :D

  • Ich bin bei dem Berlinerschlossbau nicht seit Anfang an dabei,
    deshalb entschuldgigt wenn meine Frage schon irgendwo beantwortet ist aber warum wurde eigentlich nicht das viel imposantere Eosanderportal gerettet und neu verbaut anstelle des Portals IV im Staatsratsgebäude ?

  • Weil von diesem Portal Karl Liebknecht nach dem 1.WK die sozialistische Republik ausgerufen hat (nach der Erzählung der SED). Das hatte keinen ästhetischen, sondern ideologisch, historischen Hintergrund.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

    Einmal editiert, zuletzt von Fusajiro (1. Mai 2016 um 20:17)

  • Ich bin bei dem Berlinerschlossbau nicht seit Anfang an dabei,
    deshalb entschuldgigt wenn meine Frage schon irgendwo beantwortet ist aber warum wurde eigentlich nicht das viel imposantere Eosanderportal gerettet und neu verbaut anstelle des Portals IV im Staatsratsgebäude ?

    Hatten wir schonmal wo....Problem an der Sache - das ehemalige Staatsratgebäude wurde blöder weise unter Denkmalschutz gestellt.

  • Weiß man eigentlich wann es an der Kuppel endlich los geht? Gibt es einen Grund warum man da noch nicht angefangen hat?

    Den Ausschreibungsvorgaben auf der Webseite des Bundesbauministeriums ist folgendes zu entnehmen (nur temporär dort eingestellt):

    Schlosskuppel
    Zimmermann- und Dachdeckungsarbeiten
    Beginn 27. KW 2016 (Anm: Anfang Juli)
    Ende: 03. KW 2017

    Klempnerarbeiten Dächer
    Beginn: 28. KW 2016
    Ende 07. KW 2019

    Details zum Selberlesen:

    http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Baufach…icationFile&v=1

    http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Baufach…icationFile&v=1

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Ich vermute, dass die Kuppel wegen den dazu erforderlichen Gerüstarbeiten noch nicht gedeckt wird. Dazu müsste ja mindestens die Westfassade jetzt schon komplett eingerüstet werden, und das wäre für den Einbau der Sandsteinplastiken sehr hinderlich. Wie sollte man bspw. die Säulentrommeln platzieren können, wenn davor schon ein Gerüst steht? Auch für die normalen Maurerarbeiten wird das Material nicht per Handflaschenzug hochgehoben, sondern mittels Kran "serviert".

  • Nein, das war mir noch tatsächlich nicht aufgefallen, danke für den Tipp, aber was machen denn diese riesigen Werbetafeln an den Schloßfassaden?? Ohne Werbung geht hier wirklich nichts mehr. Alle Busse und Straßen sind mit Werbung zugepflastert und jetzt 30 Meter hohe Werbetafeln an den Schloßfassaden! Wenn ich sowas sehe kommt es mir wirklich hoch. Die Nordfassadenkamera hätten die sich sparen können, man sieht ja sowieso nichts. Die interessanten Teile werden vollständig bedeckt, schade...

  • Der Zwischenraum ist einfach zu groß !

    Vielen Dank für den Hinweis auf die neue Webcam.


    Diese macht allerdings mehr als deutlich, wie überdimensional jetzt der Hiatus zwischen Dom und Schloß ist.

    Der Apothekenflügel und die kaiserliche Unterfahrt am Dom sind zwei schmerzliche Fehlstellen im Stadtbild !

    :kopfschuetteln:


  • Was die kaiserliche Unterfahrt angeht, so meine ich hier im Forum gelesen zu haben, daß diese im Zuge der zukünftigen Rückgewinnung der Denkmalskirche eines Tages rekonstruiert werden soll. Das läßt also insofern hoffen.
    Wie aber sieht es mit dem Apothekenflügel aus ? Wie berurteilt man hier im Forum eine – einstweilig – im Süden freistehende Rekonstruktion dieses Schloßteils ? Das Areal ist ja, soweit ich das beurteilen kann – komplett unbebaut. Wenn dann dereinst über die Ostfassade des Schlosses neu befunden werden sollte, könnte man ja den Anschluß an den Schlüterbau vollziehen. Oder würde all das durch den Trassenverlauf der U-Bahn unmöglich sein ?

  • Eine derartige Reko würden uns die gewieften Bauleute vom Dresdner Neumarkt in weniger als einem Jahr hinstellen....

    :rolleyes:

    Das Efeu würde allerdings etwas länger brauchen ;)

  • Der Zwischenraum ist einfach zu groß !

    Diese macht allerdings mehr als deutlich, wie überdimensional jetzt der Hiatus zwischen Dom und Schloß ist.

    Der Apothekenflügel und die kaiserliche Unterfahrt am Dom sind zwei schmerzliche Fehlstellen im Stadtbild !

    Mein Reden von Anfang an. Die bauliche Verengung zwischen Dom und Schloss, idealerweise durch die Rekonstruktion des Apothekerflügels, ist städtebaulich enorm wichtig, um das Schloss an die restliche Museumsinsel anzubinden und das Schlossareal gegen den Stadtbereich, bzw. die momentane Brache dahinter abzugrenzen. Die zugige breite Verkehrsschneise kann kein endgültiger Zustand sein.

    Wie aber sieht es mit dem Apothekenflügel aus ? Wie berurteilt man hier im Forum eine – einstweilig – im Süden freistehende Rekonstruktion dieses Schloßteils ? Das Areal ist ja, soweit ich das beurteilen kann – komplett unbebaut. Wenn dann dereinst über die Ostfassade des Schlosses neu befunden werden sollte, könnte man ja den Anschluß an den Schlüterbau vollziehen.


    Die Anbindung an den Bau sollte auch jetzt schon möglich sein. Ich hatte vor einiger Zeit einmal den Apothekerflügel an originaler Stelle in den Grundriss des Neubaus eingezeichnet und den Plan weiter oben in diesem Strang eingestellt. Da das schon sehr lange her ist, zeige ich ihn hier nochmal:


    Quellen: Aktueller Grundriss: sbs-humboldtforum.de; historischer Grundriss: TU Berlin Architekturmuseum

    Ob der Untergrund eine Bebauung zulässt (Stichworte U-Bahn oder Tiefgarage), weiß ich allerdings auch nicht.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (29. April 2016 um 21:05)

  • Eine reizvolle Idee, dem Lustgarten zur Spree hin wieder einen Abschluss zu geben. Ich fürchte nur, dass der Apothekerflügel neben Stellas Ostfassade, die in ihrer Einheitlichkeit doch sehr wuchtig wirkt, wie ein kleines Knusperhäuschen wirkt. Leider haben wir nicht mehr die alte, kleinteilige Ostseite. Da hätte der Apothekerflügel wunderbar dazu gepasst.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • die in ihrer Einheitlichkeit doch sehr wuchtig wirkt, wie ein kleines Knusperhäuschen wirkt.

    ...und das genau ist doch die mutige Auseinandersetzung mit der Geschichte des Gebäudes die die perfekte Metamorphose internationaler Weltoffenheit und regionaltypischer Akzente darstellt wobei auf eine Versöhnung am Ende aller Zeiten angespielt wird. Weiterhin stellt es den spannungsreichen Kontrast zwischen der Gestalt der Historie und der modernernen und zeitgemäßen Formensprache wieder auf,wobei der Vorteil dieser Lösung ist, dass sie nicht einfach stillschweigend von allen als gut befunden wird.
    ...so oder so ähnlich könnte man doch argumentieren damit es auch den letzten Modernisten und Rekoverhinderern gefällt...

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Wenn man den Apothekenflügel als Ausgangspunkt betrachtet, von dem aus eines Tages die gesamte Ostfassade 'aufgerollt' werden könnte, hätte ich nichts dagegen, wenn er bis dahin wie ein 'Knusperhäuschen' wirken würde.

    Denn zusammen mit dem im Kern ja noch renaissancezeitlichen südöstlichen Eckrondell würde sie die Stella-Fassade in die Zange nehmen, das Humboldtforum mit der Vorschlüterzeit verbinden und damit einen dynamische Spannung aufbauen, die sich letztlich nur sinnvoll in der Wiederauferstehung von Grünem Hut, Erasmus-Kapelle, Herzoginnen-Haus und Galeriegebäude 'entladen' könnte...

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (30. April 2016 um 10:29)