Posts by Ein_Hannoveraner

    Tja, bei mir in der Marktkirche Hannover sind wir dann den Titel "größte Kirchenglocke Norddeutschlands" (e°, 10.360 kg, Dm. 2,46 m, 1960 von F. W. Schilling/ Heidelberg) los... OK...

    Es geht wahrscheinlich auch darum, in der katholischen Hochburg Hildesheim dem Dom (Cantabona f°) noch eins draufzusetzen...

    Dann aber bitte auch bald die seit 1917 fehlende es° für St. Petri in Hamburg...

    Der Abbruch der Villa Willmer erfolgte 1970 und wurde durch ein Immobilienentwicklungsunternehmen veranlasst, die Familie Willmer konnte das für sie völlig überdimensionierte Anwesen wirtschaftlich nicht mehr halten und musste verkaufen... Für 1 Mio. DM hätte es die Stadt Hannover übernehmen und nach erforderlichen Sanierungsarbeiten z. B. ein Kulturzentrum einrichten können, Musikschule o. ä. . .... wurde aber abgelehnt, u. a. da der tatsächliche Aufwand der erforderlichen Sanierung von verschiedenen Seiten sehr unterschiedlich bewertet wurde. Ein weiterer Grund mag die ablehnende Haltung gegenüber jeder Historismus-Architektur seitens des damaligen Stadtbaurats Hillebrecht (einem Protagonisten der "autogerechten Stadt"...) gewesen sein.

    Es gab kurz vor dem Abbruch Demonstrationen und eine öffentliche Protestliste, die sogar von fast allen damals in Hannover namhaften Architekten unterschrieben wurde. Auch eine Besetzung durch Studenten war bereits geplant. Die Abbruchgenehmigung wurde seitens der Stadt an einem Freitagmittag erteilt, am folgenden Montagmorgen standen seltsamerweise schon die Abbruchgeräte arbeitsbereit da...

    Das Niedersächsische Denkmalgesetz wurde leider erst 1975 verschärft und infolgedessen nach intensiven Neuinventarisierungen die Liste der unter Denkmaschutz zu stellenden Objekte - insbesondere Bauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert - erheblich verlängert. Die allgemeine, aber besonders die behördliche Erkenntnis des Wertes der Villa Willmer als ein besonders herausragendes Beispiel der "Hannoverschen Schule" kam daher zu spät.

    Angeregt durch "thommystyles" tolle KI Bilder hab ich auch ein paar alte Ansichten in die Gegenwart versetzt.

    Berlin-9.png

    Berliner Kiez (war leider nicht beschriftet wo)

    Das ist der Schöneberger Winterfeldplatz mit der katholischen St. Matthiaskirche. Die Turmspitze ist weg (war übrigens mit Schiefer gedeckt...) und die Dächer sind jetzt etwas einfacher. Die Platzrandbebauung selbstverständlich nur noch vereinzelt alt...

    Lt. Webseite der Gemeinde kommen morgen (Dienstag, 15.04.) ab 10 Uhr die Glocken aus dem provisorischen Träger in den Turm und sollen Ostern das erste Mal vom Turm läuten:

    Kirchsanierung
    Die Schlosskirche Berlin-Buch bekommt ihren Turm „Auch ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem ersten Schritt.“ (Verfasser unbekannt) Berlin Buch braucht…
    www.schlosskirche-berlin-buch.de

    (2. Meldung von oben)

    Die Bauberichte auf der Webseite der Kirchengemeinde Buch wurden heute mal wieder aktualisiert und es gibt ein erstes Foto vom nahezu vollendeten, jetzt größtenteils sichtbaren Turmaufsatz:

    Kirchsanierung
    Die Schlosskirche Berlin-Buch bekommt ihren Turm „Auch ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem ersten Schritt.“ (Verfasser unbekannt) Berlin Buch braucht…
    www.schlosskirche-berlin-buch.de

    Das war offenbar eine Glocke, die 1890 von der Gießerei J. J. Radler & Söhne in Hildesheim gegossen wurde:

    Burlage | kirchengemeindelexikon.de

    (´runterscrollen bis "Geläut")

    Da ist der Diebstahl besonders dramatisch, da von dieser Gießerei aus der Zeit vor dem I. Weltkrieg nur noch sehr wenige Glocken erhalten geblieben sind, angesichts von etwa 4.500 Exemplaren, die zwischen 1854 und 1914 dort entstanden sind...

    ...den Link im Übrigen auch mal zum weiteren Vergnügen, im digitalen Kirchengemeindelexikon der Ev. Landeskirche Hannovers ist seeehr viel über Orgeln und Glocken zu finden...!

    (...)

    Na, ist doch wahr. Berlin ist in weiten Teilen einfach total verkommen und versifft. Kleinreden oder gar verschweigen bringt da nichts mehr. Das muss offen benannt werden, dieses Forum ist prädestiniert dafür, und irgendwann wird es hoffentlich mal angegangen. Vielleicht erleben wir das ja alle noch...

    Beim meinem letzten Besuch in Berlin hatte ich jemanden aus New York kennengelernt (aus dem Village, nicht aus der Bronx...) - er sagte mir, er sei erstaunt, wie sauber und ordentlich Berlin doch sei... Ich sagte ihm, da sollte er erstmal nach München fahren... Alles ist also relativ.

    Wie definiert sich eigentlich Leerstand? Ich war Anfang Juni an einem lauen Sommerabend in Berlin am Spreeufer beim Treptower Park. Eigentlich perfektes Wetter, um den Abend auf der Terrasse, dem Balkon oder bei offenen Fenstern zu verbringen. In einer Reihe von Neubauten am gegenüberliegenden Ufer war nicht ein einziger Balkon belegt und die meisten Jalousien waren heruntergelassen. Später in der Dämmerung war auch in den übrigen Fenstern nirgendwo Licht zu sehen. Es handelt sich dort in der 1A-Lage sicher um hochwertige Eigentumswohnungen, die alle einen individuellen Besitzer haben werden - aufgrund der gut entwickelten Grünanlagen um diese Häuser scheint die Fertigstellung schon ein paar Jahre zurückzuliegen... Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um nicht ständig oder gar nicht genutzte Zweitwohnungen.

    Jetzt mal ganz dumm gefragt: Der Bahnhof ist 1959 in der DDR abgebrochen worden. Welche Konsequenzen sollte das für Jetzt und Heute haben, wenn festgestellt werden würde, dass dies nicht rechtens geschehen ist? Je nach Antwort würde sich dann die nächste Frage anschließen, ob das Geld gut angelegt ist.

    ...mmh... Kreuzberg lag auch 1959 nicht in der DDR... :wink: Der Torso des Portals war Anlaufpunkt fast jeder West-Berliner Stadtrundfahrt... Übrigens nimmt das Tempodrom einen Teil des ehemaligen Gebäudestandorts ein, von daher würde ein vollständiger Wiederaufbau allein aus Technischen Gründen derzeit nicht möglich sein...

    Das Hotel "Stadt Rom" fehlt ja immer noch... und der dazugehörige, korrekte Straßenverlauf...

    Ich bin aber nicht unzufrieden, dass man sich Zeit gelassen hat - und lässt - und nicht schnell "drauf los" gebaut hat. Ich beschäftige mich seit fast 30 Jahren mit dem Neumarkt - die positiven Entwicklungen überwiegen m. E. deutlich die Enttäuschungen... Nach den Architekturwettbewerben von 2000/01 z. B. hatte ich das Gebiet schon fast abgeschrieben...