Posts by Pagentorn

    Pfingstgrüße von Axel Spellenberg


    Zum anstehenden 'Geburtstag der Kirche' darf ich den verehrten Mitforisten einen ausdrucksstarken Gruß aus Worpswede weiterleiten, der fast von Marc Chagall stammen könnte:



    Der Heilige Geist gieße Seine Strahlen über die Stadt und erleuchte uns wieder zu einem neuen Wirken. Er leite uns gnädig und führe unsere Gedanken zu einem fruchtbaren Gelingen

    Sehr geehrte Erbse,


    nachdem wir - wie wir Sie bereits bemerkt haben werden - Ihren vor Jahren ausgesprochenen Rat , Alt-Ansgarii stärker auf Wikipedia präsent zu machen, umgesetzt haben, greifen wir auch diese Anregung von Ihnen gerne auf, was die soziale Netzwerke angeht. Die Netzpräsenz des Vereins wird mit Letzteren selbstverständlich gekoppelt sein.

    In Yoube ist das Thema allerdings schon seit Jahren vertreten und erst jüngst wieder erweitert worden:


    1. Das eher 'klassische' Video mit 'Vorher-/Nachher Bildern' (schon sieben Jahre alt).


    External Content www.youtube.com
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.


    2. Der Beginn der humoristisch aufgezogenen , aber ernst gemeinten Reihe 'Anschar & Heini' von der es auch fremdsprachige Ausgaben geben wird - insbesondere für den angelsächsischen Raum.


    External Content www.youtube.com
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.


    Wir würden uns freuen, wenn Sie durch Weiterverlinkung und Empfehlung dazu beitragen würden, die 'Klickzahlen ' zu erhöhen !


    Und ja, wir werden hier kontinuierlich an der Verbesserung der Qualität arbeiten.



    Ceterum censeo ecclesiam esse reconstruendam


    Sehr geehrter Majorhantines,


    vielen Dank für die beiden Artikel !


    Der Artikel aus der Kreiszeitung ist von der Art derjenigen, die alle paar Jahre mal zu St. Ansgarii erscheinen (leider - wie auch im vorliegenden Fall -oft mit fehlerhaften Angaben zur Höhe des Turms behaftet [hier : 118m statt der tatsächlichen 98m]).


    Und der Autor des zweiten Artikels mußte seinerzeit erst von mir über die 'AnschariiPassage' aufgeklärt werden, die er vordem nicht gekannt hatte. Er hat diese Information dann aber gleich in dem Artikel vom 07. September 2017 verarbeitet :wink: .

    Sehen Sie zum Thema Erinnerungsorte (und damit wohl auch Phantomschmerz) bitte meinen folgenden Beitrag hier im Forum , welcher aus dem Jahre 2015 :) stammt:



    Ceterum censeo ecclesiam esse reconstruendam


    Emotional konnotierte Stadtkrone


    So wie sie auf der folgenden Ansicht als einzige der Altstadtkirchen die Banderole mit dem Namen unserer Stadt berührt, so berührte sie stets in ganz besonderem Maße auch die Herzen der Bremer, wie das anschließende Zitat des großen Friedrich Prüser beweist...





    Soviel zu 'Krankheit und Phantomschmerzen'...



    Ceterum censeo ecclesiam esse reconstruendam


    Sehr geehrter Majorhantines,


    vielen Dank für die eindrucksvolle Fernsicht auf die - nur noch wenigen - Türme der Altstadt, die ich gerne mit einer Vorkriegsansicht aus etwas anderer Perspektive erwidern möchte:



    Nebenbei bemerkt:

    Indem Sie das vom 'Bettenturm' der Chirurgie aufgenommene Foto des mittleren Teils der lieben alten St.- Jürgen-Straße eingestellt haben, ist es Ihnen - wahrscheinlich ohne daß Sie es wissen konnten - gelungen , hier im Forum erstmals die Einmündung derjenigen Straße ins Bild zu bringen, die meinen Namen trägt: 'Pagentorner Straße' :wink: (keine Sorge , ich wohne nicht in selbiger). Auch dafür besten Dank !

    Phantomschmerzen, die Zweite


    Ohne die große Dom-Restaurierung Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Wiederaufbau des im 17. Jahrhundert eingestürzten Südturms, hätte die Stadt aus der obigen Perspektive betrachtet, so gewirkt:



    Na, wird deutlich was Turm und Kirche für die Stadt einst bedeutet haben ?


    Der Turm war für mehrere Jahrhunderte hindurch hinsichtlich seiner Rolle für das Stadtbild vergleichbar mit St. Andreas in Hildesheim...

    Wenn der anliegende Vergleich nicht den Phantomschmerz fühlbar werden läßt...


    Selbst ohne großflächige Zerstörungen wäre Bremen ohne St. Angarii um Grade langweiliger und weniger imposant...




    Lieber, verehrter Pagentorn,


    Bremen ist nicht Berlin, Potsdam oder Dresden mit den bedeutenden Rekonstruktionen. Wer in der Hansestadt Rekonstruktionen nur andenkt, hat - wie auch in diesem Forum für Rekonstruktion – einen schweren Stand und braucht ein dickes Fell. Sie haben mit Verve und Hingabe dieses Vorhaben aufrecht- und am Leben erhalten, sind der Genius Loci von Ansgarii.


    Es zischt nur so von Kritik und Zweifeln an Ihrer bestaunenswerten Haltung und auch Persönlichkeit. Damit stehen Sie aber nicht alleine da, sondern die für den Wiederaufbau maßgeblichen Altstadtfreunde Wolfgang Hübner und Claus Wolfschlag in Frankfurt mussten ebensolche Kritik, ja üble Schmähungen, über sich ergehen lassen.


    ´Goldene Engelszungen ´ setzen Ihnen hart zu: „Dann handeln Sie doch dementsprechend und verschwenden hier nicht Ihre eigene Zeit, indem Sie sich jedes mal aufs Neue erklären.“


    Abgesehen davon, dass Ihnen die Meinungsfreiheit in unserer Demokratie zubilligt, sich zu erklären, wo, so oft und wie lange nur möglich, ist diese Kritik unter aller Kanone. Zum einen ist es Niemanden Recht, Sie zu einem Handeln zu überreden, zum anderen haben Sie hier immens viel Zeit, nicht „verschwendet“, sondern investiert, die für mich von maßgeblichem Wert war und ist. Als Architekt bin ich, Rekonstruktionsvorhaben betreffend, auf fundierte bauhistorische Kenntnisse und Fakten angewiesen, ich kann sie mir nicht aus den Fingern saugen.


    Wie auch nicht bei anderen Rekonstruktions-Vorhaben, an denen ich arbeitete, wie das von Findorffer erwähnte Bremer Kornhaus. Oder derzeit plane, wie den aktuellen Wettbewerb Matthäikirchhof Leipzig. Sowohl Ihre fundierten Text- und Bildbeiträge als auch die von Dr. Mises im APH-Strang Die Matthäikirche – Bachstadt Leipzig sind mir eine unersetzliche, wichtige Stütze bei der Bearbeitung der Rekonstruktionsprojekte.


    Dass es im Strang Bremen - St. Ansgarii wie auch Matthäikirche Leipzig Zweifel von Reko-Befürwortern an Rekonstruktionen von Kirchengebäuden gibt, ist ein trauriges Faktum. Sind der Zweifel, Kritik und Widerstände von Außen nicht schon genug, um sie auch noch im Innern zu säen? Damit schaden einzelne APH-Foristen der Sache, nicht nur der Rekonstruktion sondern von Stadtbild Deutschland e. V.


    Es ist so sicher wie das Amen in der ´Kirche´, dass Rekonstruktionen in anderen Städten kein Fatz leichter und einfacher zu realisieren sind als in Bremen. Auf dem Leipziger Matthäikirchhof, dessen Grund und Boden der Stadt gehört, steht der ehemalige Betonklotz der Staatsicherheit der DDR. Uns Wettbewerbsteilnehmern ist der Erhalt oder Abriss freigestellt, zumal der Bau nicht unter Denkmalschutz steht und marode ist. Schwere Entscheidung, weiß man als Architekt doch, dass eine heutige Jury grundlegend gegen Rekonstruktion und Wiederaufbau eingestellt ist und der Erfolg eher in modernistischen Ansätzen und Vorschlägen zu finden ist. Und die Architektenschaft insgesamt, die sich, wen wundert´s, schon für die Fortschreibung der ehemaligen Stasi-Stätte als Gedenkort und Zeugnis der DDR-Architektur ausgesprochen hat. Es wird ein Hauen und Stechen um den Leipziger Matthäikirchhof geben, denn die Wettbewerbsauslober stellen sich eine Art „Agora“ und „Campus“ vor, für mich Reko-Befürworter und Vordenker des Wiederaufbaus von Frankfurt eine Horrorvision.


    Lassen Sie sich nicht beirren, und machen so weiter mit Ihren ausgezeichneten, wertvollen und für die Sache der Rekonstruktion verloren gegangener Bauwerke und Anlagen unerlässlichen Beiträgen.


    Wer immer nur Zweifel zu säen und Steine in den Weg zu legen bedacht ist, wird einmal eingehen, aber nicht in die Geschichte.



    Axel Spellenberg

    Dann handeln Sie doch dementsprechend und verschwenden hier nicht jedesmal Ihre eigene Zeit, indem Sie sich jedesmal aufs Neue erklären.

    @Goldener Engel


    Der hochverehrte Löbenichter hat vor mittlerweile vierzehn Jahren diesen Themenstrang begründet, der sich expressis verbis die Rekonstruktion von St. Ansgarii zum Ziel gesetzt hat. Seit neun Jahren habe ich - mit gewissen Unterbrechungen - die Freude hier mitzutun und Sachbeiträge zum Thema beisteuern zu dürfen, eine Tätigkeit , die von Centralbahnhof - wie ich finde - sehr treffend als

    metapolitische Arbeit charakterisiert wurde.


    Seit geraumen Zeit aber besteht ein Zustand, den ich weiter oben mit dem Vergleich vom 'Metzgerladen' umschrieben habe.

    Selbstverständlich stellt die Beschäftigung mit den Vorbringungen des 'Vegetariers' einen eigentlich unnötigen Verlust von zeitlichen Ressourcen da, die anderweitig produktiver verwendet werden könnten. Aber ein 'Metzger', der die in seinen 'Geschäftsräumen' artikulierten Ausführungen eines missionierenden Vegetariers unwidersprochen läßt, macht sich selber am Ende überflüssig und findet seinen Laden dann eines Tages in eine Käserei transformiert.


    Wer ist somit derjenige der die Ursache für die von Ihnen bemängelte 'Zeitverschwendung' gesetzt hat: Ist es der Metzger , der eigentlich nur still und zufrieden in seinem Laden seiner Arbeit nachgehen möchte oder doch eher der Vegetarier, der immer wieder in den Laden kommt , um die Kunden vom Kauf des Fleisches abzuhalten.


    Es gibt hier im Forum genug 'andere Läden' , in denen 'Käse ' angeboten wird und dort ist der Vegetarier ja auch aktiv. Der Metzger käme seinerseits nie auf die Idee, dort über Probleme von Laktoseintoleranz zu philosophieren und die Leute vor dem Kauf und Verzehr von Camembert zu warnen.


    Der langen Rede kurzer Sinn: Ich wünsche dem Vegetarier bei der Einrichtung seines eigenen Käsegeschäftes alles Gute. Möge es meinetwegen so schön werden wie Pfunds Molkereiladen in Dresden. Aber bitte lasse er den Metzger hier in Frieden seiner Arbeit nachgehen.

    Sehr geehrter Centralbahnhof,


    vielen Dank für diese konzise Darstellung !


    Ihre Zustandsbeschreibung der Lage in Bremen und v.a. ihre Schlußfolgerungen daraus decken sich so gut wie vollständig mit meinen Ansichten !

    Sehr geehrter Strelizius,


    [witzig, Ihr Beitrag zum Thema „Wer bin ich - und wenn ja wie viele ? "ablachen:) ]


    Sie haben vollkommen recht damit, daß es noch jede Menge andere Rekonstruktionskadidaten in der Altstadt gibt: Angefangen bei einer vollwertigen Reko von Essig- und Kornhaus, über den Turmhelm der Baumwollbörse, die Müller’sche neue Börse, das Gustav Adolf Denkmal auf der Domsheide, bis hin zu den kostbaren Giebelhäusern der Langenstraße und dem Armenhaus an der Großenstraße (um nur die Wichtigsten zu nennen).


    Aber diese haben allesamt nicht die stadtbildprägende Wirkung von St. Angarii.


    Was würden Sie denn einem plastischen Chirurgen entgegnen, den Sie wegen einer von Ihnen gewünschten Rekonstruktion Ihrer – einem Unfall total zum Opfer gefallenen - Nase aufsuchen und der Ihnen dann sagt: „Die Nase lassen wir mal sein, deren Wiederherstellung ist unrealistisch und viel zu teuer. Ich richte hingegen Ihre Ohren ein wenig besser aus und im Übrigen bekommen Sie einen schicken neuen Haarschnitt…“


    Collage auf der Grundlage eines Fotos von Jürgen Howaldt


    Lieber Majorhantines,


    [meine Wenigkeit gehört zu den 'Fossilien' hier im Forum, die seit jeher das 'Sie' pflegen, auch wenn dies hier eigentlich nicht usus ist. Die anderen Foristen tolerieren dies und ich bin dankbar dafür. Bitte verstehen Sie das 'Sie' daher nicht als persönlichen Affront gegen Sie; es ist halt einfach meine Art. Bis auf eine einzige Person 'sietze' ich alle Mitforisten.]


    das Konzept des sukzessiven Vorgehens unter Zugrundelegung der aktuellen Gegebenheiten ist sehr pragmatisch. Eine derartige Herangehensweise schätze ich sehr.


    Leider werden wir aber bei der Positionierung des Turms nicht zueinander kommen können. Denn dessen exakte historische Positionierung ist ein Essential , an dem man nicht vorbei kommt. Allein schon wegen der Sichtachse der Obernstraße.


    Würden wir hier Konzessionen an den Istzustand eingehen, so würden wir uns auf einen Weg begeben, der in letzter Konsequenz auch einen komplett translozierten Wiederaufbau als Option erscheinen ließe. Vor Jahren hat mich einmal ein Interessent gefragt, ob es nicht ausreichen würde, einfach den markanten frühbarocken Turmhelm - in verkleinertem Maßstab - dem Campanile der neuen Kirche aufzusetzen. Gott sei Dank konnte ich ihn davon überzeugen, daß dies kein gangbarer Weg wäre.


    Trotzdem, Ihr Ansatz mit dem schrittweisen Vorgehen gefällt mir !


    Und danke , daß Sie sich als 'Auswärtiger' so ins Zeug legen !

    Das Murmeltier soll schaffen anstatt nur täglich zu grüßen !



    Links: Modell 'Nur-Turm' mit Carreé -Umbau (2020) ; Rechts: Modell 'Vollreko mit allen Anbauten (2023)



    Lieber Majorhantines,


    wie schön, daß Sie unsere drei Jahre alte Idee von der Verbindung von Turm-Rekonstruktion und Umbau des Bremer Carreé’s aufgreifen,



    die Axel Spellenberg seinerzeit entwickelt hatte, um findorffer doch noch irgenwie ‚im Boot’ zu halten (siehe oben das Modell auf der linken Seite).


    Leider ist zu befürchten, daß auch Ihre Konzeption von Seiten des Adressaten letztlich ebenso wenig öffentlichen Zuspruch erhalten wird, wie die unsere seinerzeit.


    Da wir zudem mit der Nur-Turm-Planung einige glühende Anhänger der Voll-Rekonstruktion – wie es den Anschein hat – leider dauerhaft verloren haben, können wir Ihnen nur raten, insofern aus unserer bitteren Erfahrung der Jahre 2020 bis 2023 zu lernen.


    Franka hat im Übrigen vollkommen recht, wenn Sie - sinngemäß - davon spricht, daß die Veränderung von Stadträumen sehr lange‚Zeiträume’ erfordert.


    Wir sind mit diesem langen Atem angetreten. Wir wissen, daß wir ganz dicke Bretter zu bohren haben. Wir haben niemandem einen ‚Rosengarten’ versprochen, sonder einen Weg, der steinig und schwer sein wird. Wir wissen auch, daß wir die Realisierung eventuell selbst nicht mehr erleben werden. Aber wir halten die Idee am Leben, schärfen das Bewußstein für die enorme Fehlstelle im Stadtbild und reichen die Fackel gegebenenfalls eines Tages an die nach uns Kommenden weiter.


    An Generationen, die dann nicht mehr bloß im Materialismus verhaftet und dem Mammondienst ergeben sein, sondern ein Sensorium dafür entwickelt haben werden, daß dieser Platz in der Mitte der Stadt heiliger christlicher Boden ist. Ein Boden der getränkt ist von Jahrhunderten des Gottesdienstes, von Freude und Leiden, welches die Gläubigen im Gebet vor ihren HERRN gebracht haben. Dieser Boden schreit geradezu danach, von dem auf ihm lastenden baulichen Usurpatoren befreit und seinem unabänderlichem Eigentümer, dem dreieinigen Gott der Christenheit restituiert zu werden.


    Die nach uns Kommenden werden über das Sakrileg des Verkaufs des Grundstücks an die „Wechsler“ – wie Friedrich Prüser den Vorgang einst benannte – nur noch verständnislos den Kopf schütteln und die Frage aufwerfen, ob dieser Grund und Boden von der Gemeinde seinerzeit überhaupt verkauft werden durfte. Sie werden wissen wollen, ob die damaligen Pastoren und Bauherren – von einer höheren Warte aus betrachtet - überhaupt berechtigt waren, das Erbe ihrer Vorväter so einfach abzugeben anstatt es für die Nachwelt zu erhalten. Ja, sie werden in letzter Konsequenz danach fragen, ob der Verkauf - streng nach Maßgabe des BGB - rückabzuwickeln sein wird.


    Auch solche Themen werden am Infotisch auf dem Ansgarikirchhof anzusprechen sein. Und dafür brauche wir handfeste Persönlichkeiten. Mitstreiter, die Flagge und Gesicht zeigen. Feinsinnige, graue Eminenzen im Hintergrund, die regelmäßig dann abtauchen, wenn es zum Schwur kommt, sind dafür hingegen nicht zu gebrauchen.

    Und ebenso wenig missionarisch auftretende Vegetarier, die in der Metzgerei vor den Ohren der Kundschaft den Fleischkonsum hinterfragen und den Käseverzehr anpreisen…


    Schließlich benötigen wir nach der klaren Entscheidung für die Voll-Rekonstruktion ein beherztes Vorangehen und nicht das immer gleiche fruchtlose Aufwerfen der schon zigmal thematisierten Probleme in Endlosschleife.


    Und darum:


    „Anschari in ihrem Lauf, halten weder Ochs noch Esel… und auch das Murmeltier …. nicht auf !“

    Von Turm zu Turm


    Blick vom Turm der St. Ansgarii Kirche zum Turm des Hauptverwaltungsgebäudes der Reederei "Norddeutscher Lloyd".

    Von all den auf dieser historischen Ansichtskarte zu sehenden Gebäude stehen heute lediglich nur noch die Herdentorsmühle am Wall, der Hauptbahnhof im Hintergrund, sowie das Finanzamt (auch als 'Haus des Reichs' bekannt; bis 1931 Firmensitz von Lahusens 'Nordwolle-Konzern') ganz rechts im Bild oberhalb der Bäume der Wallanlagen. Alles andere wurde durch den Krieg zerstört , bzw. in den Nachkriegsjahrzehnten abgeräumt !


    Verehrter Pagentorn,


    auch ich muss „lächeln“. Schrieb doch Findorffer vor fast genau 5 Jahren (am 23.05.2018) folgendes im Bremer Weser Kurier:


    „Wir sollten nach Frankfurter Vorbild auch ein Stück Stadtreparatur betreiben und die Ansgariikirche samt der sie früher umgebenden kleinteiligen Bebauung wiederherstellen. Wie in Frankfurt kann auch in Bremen eine starke Bürgerbewegung gegen die üblichen Bedenkenträger aus der Architektenschaft und dem Bauressort bestehen, für unsere Stadt wäre es ein „Tigersprung in die Zukunft.“


    Ist das nicht genau unsere Rede, Sinn, und auch folgende Worte?


    „So wie Frankfurt sein Technisches Rathaus entsorgt hat, sollte Bremen das Bremer Carée, einen schwarzen Glassarg entlang der Obernstraße auf dem Gelände der ehemaligen Ansgariikirche, entfernen. Eine Bausünde allemal, dazu noch das wohl mit Abstand hässlichste Gebäude der Bremer Innenstadt.“


    Warum dann diese 180°-Kehrtwende Findorffers und Hinwendung zum „normativ Faktischen“? Auch der Galeria-Kaufhof-Klotz ist hässlich, eine Bausünde, zudem längst nicht mehr Kaufhaus. Einen von ihm erwünschten „Wiederaufbau des Lloydgebäudes“ hatte ich für unseren Verein im Jahr 2019 unter die Lupe genommen und die Rekonstruktion planerisch untersucht. Die Kosten werden auch nicht annähernd die 700 Millionen Euro des Berliner Stadtschlosses erreichen. Ich schätze die baulichen Rekonstruktionskosten auf ca. 225 Millionen Euro, zuzüglich der Kosten für die Ausschmückung mit historischen Stuckarbeiten, Fliesen, Ornamenten, Bildwerken und der zentralen Freitreppe von ca. 75 Millionen Euro.


    Der Lage- und Grundrissplan zeigt den Grundriss des rekonstruierten Lloydgebäudes sowie daran anschließende, angedachte Neubauten im altbremischen Baustil mit straßenseitigen Steilgiebeln. Kleine- und Große Hundestraße und Pelzerstraße sind wiederhergestellt, dazu ist ein neuer Straßendurchbruch zur Obernstraße geschaffen. Das Parkhaus-Mitte ist abgebrochen, stattdessen sind Wohn- und Geschäftsgebäude mit Innenhöfen geplant. Das neue Quartier soll komplett autofrei werden.


    „Die viel diskutierte Erneuerung der Bremer Innenstadt könnte diese Anregung aus Frankfurt gut gebrauchen. Auch wir haben einen Bereich, in dem eine Wiederherstellung der seit Jahrhunderten gewachsenen Strukturen wünschenswert wäre, und zwar in dem schon oftmals als zweite Herzkammer der Innenstadt bezeichneten Ansgariiviertel.“


    Sehr richtig, lieber Findorffer. Und als der 2018 in Frankfurt geehrte Visionär des dortigen Wiederaufbaus weiß ich - heute nahe Bremen lebend und im Verein Anscharii e. V. mitwirkend - nur allzu gut, dass Visionen Realität werden können. Wenn man nur daran glaubt, und nicht resigniert aufgibt.


    Der Wiederaufbau der zweiten Herzkammer der Bremer Innenstadt wird so sicher kommen, wie der der Frankfurter Altstadt. Er wird eine enorme Schubkraft auf die Zukunft der Innenstadt und deren Veränderung auslösen, von der noch Generationen leben und reden werden.


    „Wir müssen die Welt verändern“, schrieb der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer im hohen Alter in einem gleichnamigen Büchlein. Das ist ihm und der weltweiten Architektenschaft der Moderne wahrhaft gelungen. Es waren Menschen wie wir, wenn auch deren Ziele nicht die unsrigen sind. Doch warum sollten es auch wir nicht schaffen, die Welt, und sei es nur in unserem Lebensumfeld, zu verändern?


    Axel Spellenberg

    Freischaffender Architekt

    Diplom-Ingenieur

    Worpswede




    Der große Brummer ist tot - es lebe der große Brummer !


    In einem der jüngsten Beiträge hier im Themenstrang wurde das Bremer Carreé - nachdem es meistens als 'grober Klotz' bezeichnet wird - als 'großer Brummer' betitelt . Dies erinnerte mich an die berühmte Redewendung, die man in Monarchien nach dem Ableben des alten Souveräns zu hören pflegt (z.B. so geschehen im letzten September): "Der König ist tot - es lebe der König !"


    Wenn das Bremer Carreé dereinst gefallen sein und Alt-St. Ansgarii erstmals wieder ihre Stimme - in schöner Harmonie mit dem vollzähligen Plenum des Doms und dem der anderen Altstadtkirchen - über Bremen erschallen lassen wird, dann können wir den Ausruf, den die obige Titelzeile beinhaltet deklamieren, denn die Hauptglocke von Anschari hieß im Volksmund : 'Großer Brummer'.


    Zur Erinnerung:


    External Content www.youtube.com
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.

    Unverzagt !


    Im Jahr 1980 war es für keinen vernünftig und realistisch denkenden Menschen denkbar, dass 1989 die Mauer fallen würde. Damals war die DDR-Macht noch gefestigt, jeder Widerstand wurde im Keim erstickt. Und dennoch gab es einen Kreis von Widerständlern, die sich regelmäßig zu Gebeten in der Leipziger Nikolaikirche trafen.


    Der Kreis der Aufrechten bröckelte jedoch und war dabei, sich aufzulösen, zu groß waren die Zweifel an den Hoffnungen zu einer Änderung der politischen Verhältnisse in der DDR. Doch eine kleine Schar Unverzagter hielt durch und setzte die Gebete trotz der Aussichtslosigkeit der gemeinsamen Ziele fort, woraus schließlich die Montagsdemonstrationen und der Mauerfall resultierten. Diese winzige Schar hoffnungsloser Beter und Träumer war die Keimzelle des Widerstands von 1989, dem Fall der Mauer, des Endes der DDR und der Beginn der Wiedervereinigung.


    Wir können nur von diesen wenigen Menschen lernen - nicht die große Masse, das große Geld, die Macht verändern die Welt, sondern die kleine Schar, das Wenige und Geringe, die Gebete und der Glaube an Gott. David fällte Goliath, nicht umgekehrt. Um den Goliath Eigentümer Bremer Carée zu fällen, bedarf es - im Vergleich zur DDR - nur geringster, geradezu lächerlich anmutender Mittel.


    Dies sei eine ‚Ermutigung’ im Sinne von Rolf Biermann. Seien wir deshalb unverzagt, lichten Sinnes und wohlgemut!