Posts by Riegel

    Mich nahm es Wunder, was für ein Binder in dem weiter oben angegebenen Video-Link gezeigt wird. Ich habe hierzu das Bild via Link direkt hier eingebunden:


    1200x680_sc_bois-3.jpg

    Quelle: https://www.francebleu.fr/info…ruite-en-lorraine-1776174.


    Im Wikipedia-Beitrag zum Vierungsturm gibt es drei Konstruktionsskizzen von Viollet-le-Duc. Der mittlere Plan zeigt einen der beiden Binder, die diagonal über der Vierung standen. Freilich weiss ich nicht, ob die Pläne Projektpläne zeigen oder die tatsächlich ausgeführte Konstruktion:


    514px-Charpente.fleche.Notre.Dame.Paris.2.png

    Bildquelle: gemeinfrei, aus https://commons.wikimedia.org/…he.Notre.Dame.Paris.2.png.


    Das Bild entspricht wahrscheinlich der rechten Hälfte des Plans. Der Fotograf steht beim Buchstaben 'A'. Der Hauptunterschied besteht darin, dass bei Viollet-le-Duc jeweils die Streben als Zangen ausgebildet sind (d. h., dass die Streben von beiden Seiten her die horizontal liegenden Kehlbalken umklammern). In der Rekonstruktion ist es gerade umgekehrt. Anstelle der beiden kurzen Streben beim Buchstaben 'K' ist eine Gegenstrebe getreten.


    Ein weiterer Unterschied: Die Balken sind sehr sorgfältig ausgesucht worden, sodass an den Kanten kein Bast mehr vorhanden ist. Der Bast zeigt jedoch die letzte Wachstumsschicht an, die für die Bestimmung des jahrgenauen Fälldatums erforderlich ist. Es sind scharfkantige Balken, und nicht waldkantige Balken.


    (Wenn mal durch eine starke Sonneneruption alle digitalen Datenträger ausgelöscht werden, ist man für eine künftige Datierung des jetzt sich im Bau befindlichen Dachstuhls auf die Dendrodatierung angewiesen. :wink: )


    uhugreg Ich hatte es mit deinen Begriffen versucht, und anstelle von 'Flèche' 'toiture, toit,

    treillis oder Dachstuhl' eingegeben.

    Und wo hast Du das mitbekommen? Ich habe vor einiger Zeit auch mal mit den unterschiedlichsten Begriffen gesucht, und fand nur tausende Bilder von vor und während des Brands, und auch solche mit dem Schutzdach.


    Dein Beitrag hat mich aber animiert, wieder danach zu suchen. Hier ein Link zum Aufbau des Vierungsturms am Boden mit Film:

    https://www.francebleu.fr/infos/societe/le-fut-de-la-future-fleche-de-la-cathedrale-notre-dame-de-paris-assemble-a-blanc-a-val-de-briey-6018420#:~:text=Après%20le%20montage%20à%20blanc,à%20Val%2Dde%2DBriey.

    Und in diesem Link wird man auf einen weiteren Beitrag verwiesen:

    VIDEO - "C'est le chantier de ma vie" : la charpente de Notre-Dame de Paris reconstruite en Lorraine - France Bleu
    Quatre ans après le gigantesque incendie de la cathédrale, le tabouret en bois qui tiendra la flèche est remonté à blanc dans les ateliers de Le Bras Frères à…
    www.francebleu.fr

    (das erste Bild zeigt die Vormontage eines Binders des Dachstuhls am Boden, und das dritte Bild dei Bearbeitung der Mittelsäule des Vierungsturms).

    Zur Einordnung ist es vielleicht auch nützlich, nochmal zu sehen, dass auch vor dem Brand einige Ausstattungsgegenstände nicht sehr alt waren.

    Ich war 1980 und 1998 in Paris, und genau diesen Eindruck hatte ich vom Innern von Notre Dame, wie es beide Google maps-Panoramen zeigen. Beeindruckend fand ich die Grösse und die dunkle mystische Stimmung, trotz der vielen Touristen, das Leuchten der Glasfenster und der Kerzen. Aber von den liturgischen Ausstattung ist mir nichts in bleibender Erinnerung geblieben ausser einem wilden Nebeneinander von historischer Ausstattung, abgelebter historistischer Ausstattung und gesucht moderner Ausstattung. Da finde ich die Brandkatastrophe auch einen nachvollziehbaren Anlass, hier Ordnung und eine Harmonie zurückerlangen zu können.


    Die Formensprache der vorgesehenen neuen liturgischen Ausstattung ist mir auch zu asketisch, an der ich aber in einer romanischen Kirche durchaus Gefallen finden könnte. Aber in diesem Innenraum von Weltrang? Sie könnte in jeder Dorfkirche stehen...

    Ja, der Fotograf stand unmittelbar vor dem Haus mit dem verschieferten Quergiebel: Google maps. Anstelle der Häuser links (auch jenes mit den spätgotischen konkaven Knaggen!) steht heute der rotgestrichene 0815-Wohnblock. Die Biegung des Fritschengässchens wurde durch das rote Haus fast egalisiert.

    Booni Wir meinen schon das Gleiche. Offenbar sind die Begriffe 'Heimatstil' und 'Heimatschutzstil' nicht klar definiert.


    In Deutschland:

    Der Heimatstil entwickelte sich bereits im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, also zur Zeit des Historismus. Die Heimatschutzarchitektur entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ist mit dem Begriff 'Reformstil' gleichzusetzen.


    In der Schweiz:

    Für den Historismus des 19. Jahrhunderts gibt es keine Unterbezeichnung mit dem Begriff 'Heimat'. International ist aber der 'Schweizerhausstil' ein Begriff, den ich auf die gleiche Ebene setzen würde wie in Deutschalnd der Heimatstil. Für den Reformstil wird bei uns auch der Begriff 'Heimatstil' verwendet.


    Ich denke, dass die Erklärungen in Wikipedia glaubwürdig sind und begründen unsere unterschiedliche Bezeichnung. Deshalb schrieb ich automatisch 'Heimatstil'. Für ein deutsches Architekturforum sollte ich das nächste Mal aber besser 'Heimatschutzarchitektur' schreiben. :wink:

    Das aufgetragene Gefälle verhindert aber einen stilechten Solnhofener Steinboden. Dieser hat einen höhere Auftragsdicke

    Für Böden im Aussenbereich sollten Solnhoferplatten etwa 2,5 cm Stärke aufweisen, und die jetzt eingebauten Fliessen haben etwa 8 mm Stärke. Dazu kommt etwa 1 cm mehr Mörtelauftrag bei Solnhoferplatten. Das ergäbe einen etwa 3 cm dickeren Bodenaufbau, was tatsächlich bei den Übergängen zu den Galerien einen Absatz gegeben hätte. Allerdings nähme mich der bisherige Bodenaufbau auf der Terrasse wunder, um ein abschliessendes Urteil fällen zu können.


    Der bisherige Untergrund:

    Wahrscheinlich ist dies eine Betonbodenplatte, die anlässlich des Wiederaufbaus des Pellerhofs in den 1950er Jahren eingebracht wurde. Eine Entfernung derselben wäre wohl sehr aufwändig gewesen, und mit den Erschütterungen wären auch Schäden am Bestandsbau zu erwarten gewesen. Es wäre noch ein Abschleifen des Betons auf die erforderliche Höhe in Frage gekommen, um ein Gefälle zu erhalten. Wenn sie aber armiert ist, wäre Abschleifen auch nicht in Frage gekommen.


    Darüber wurde nun ein neuer Unterlagsboden aufgebracht:

    Man sieht, dass dieser an den Rändern etwa 4 bis 5 cm dick ist, mittels welchem man das Gefälle erreichte.


    Dann hätte man allerdings den Fliesenspiegel über die gesamte Fläche diagonal "zerschneiden" müssen, um dem trichterartigen Gefälle gerecht zu werden.

    Weshalb hat man sich denn nicht für Fliesen in zwei Farben nach dem Muster des originalen, diagonal verlegten Tonplattenbodens entschieden? Dann hätte man wenigstens das Problem der Bodenaufbaudicke gelöst und eine Angleichung an den originalen Tonplattenboden erreicht. Das, was jetzt eingebaut wurde, geht gar nicht! Für mich unverständlich! Das erste mal, dass ich bei der Pellerhofrekonstruktion etwas auszusetzen habe. Zudem hätte man mit der diagonalen Verlegung im gleichen Atemzug auch die Abflussrichtung zum Bodenablauf hin erreicht, ohne Fliesen zerschneiden zu müssen.


    Ich habe gehört, dass vor der Kriegszerstörung die Altane mit Bitumen/Teer abgedeckt war

    Bitumenabdeckungen kamen im 19. Jh. auf und hatten sich bewährt. Beim Pellerhof nehme ich an, dass der Plattenboden auf der Terrasse vor dem 19. Jh. regelmässig ausgewechselt werden musste, was einfach zum periodischen Unterhalt gehörte.

    Was ich mit meinem Beitrag sagen möchte... er ist eine Schilderung meines persönlichen Geschmacks und hat nichts mit einer kunsthistorischen Betrachtung zu tun. Klar finde ich das heutige Köln viel schlimmer - aber auch sogar im Vergleich mit heutigen, ähnlich stark zerstörten deutschen Grossstädten. Deshalb fragte ich mich, was für ein Geist dort verwurzelt ist.


    Die Überformung der Kölner Altstadt ist doch im 19. Jahrhundert in überdurchschnittlichem Mass ausgefallen, auch wenn die kleinteiligen Strukturen und das mittelalterliche Strassennetz erhalten blieben. Aber sie dominierten für mich die Stadt zu stark. Vielleicht liegt meine Meinung auch daran, dass ich eine gewisse Erwartungshaltung an eine Altstadt habe, und die liegt nun mal mehr auf der pittoresken, harmonischen Altstadt.



    Blick in die Straße "An Lyskirchen". Das Eingangsportal zur romanischen Kirche St. Maria in Lyskirchen befindet sich schräg rechts hinter dem Fotografen.


    4-rba_062784.jpeg

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_062784, https://www.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/05215056

    Die Häuserreihe erscheint kleinteilig und intakt, aber trotzdem reisst sie mich nicht vom Hocker. Man kann Fassadendetails bis in die Renaissance zurück sehen, und ich vermute wie andernorts, dass da noch viel ältere Gebäude hinter den Fassaden steckten.



    Blick in die Spielmannsgasse, damals ein typischer Repräsentant für die Kölner Altstadt:


    6-rba_073270.jpeg

    Bildquelle: Rheinisches Bildarchiv, rba_073270, https://www.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/40022268

    Auch wenn ich diese Gasse sehe (die übrigens gerade die von Dir erwähnte, für Köln typische niedrige Bauweise zeigt), würde ich trotzdem vorher noch viele andere Städte besuchen gehen.



    Mir fehlt bei beiden Beispielen eine Einheitlichkeit, damit ich eine Harmonie verspüren kann. Trauf- und Giebelständigkeit durchmischt, mal durchgehende Simsen, mal nicht, eigenartige Giebelkonturen (infolge Umbauten) - all das war auch in Frankfurt und Nürnberg vorhanden, aber dort verspüre ich eine Harmonie, wenn ich zeitgleiche Fotos betrachte. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, dass zusätzlich noch der Historismus mit einer Fülle an Formen diese Altstadt überzog, dann ist für mich eine Grenze überschritten, ob ich eine Stadt noch mag oder nicht.


    Ich muss fairerweise aber auch sagen, dass mich der Rathausplatz (s. Beitrag) sehr fasziniert, trotz einiger Fassaden aus dem 19. Jahrhundert. Hingegen bin ich froh, dass meiner Heimatstadt das Verbrechen des Hinsetzens des Bahnhofs neben die barocke Klosteranlage erspart blieb.

    Nein, die Zeitungsartikel in den Beiträgen Ravensberges kann ich auch regelmässig nicht lesen. Auch dort finde ich keine Information und blättere einfach weiter. Ich hatte ihn deswegen auch schon zweimal darauf aufmerksam gemacht. Gerade seine letzten vier Beiträge waren auch in diesem Stil.


    Ok, manchmal genügt auch einfach das Titelbild ohne Text, gerade bei Neubauprojekten. Aber wenn es um historische Bauten geht, dann interessiert einen doch auch ein bisschen Hintergrund. Im Zeitungsartikel kann ich gerade noch lesen "Am Heisingschen Haus ist Holzfäule festgestellt worden. Jetzt muss der Dachstuhl des Nebentraktes erneuert werden", und da denke ich als Erstes "Na und, ist doch nichts Besonderes..." und lasse es dabei bewenden.

    Ostwestfale Du bringst dauernd Zeitungsartikel aus dem Westfalen-Blatt. Diese sind jedoch hinter einer Bezahlschranke, und vermutlich werden 98% der Forumsmitglieder kein Abonnement besitzen, so wie ich auch. Weshalb zitierst Du denn keinen Abschnitt daraus? So ist doch dein Beitrag völlig informativ und man blättert einfach weiter.

    Der Vorkriegs-Kölner Altstadt kann ich beim Betrachten der vielen Fotos einfach nichts abgewinnen. Im Vergleich mit Altstädten von andern deutschen Grossstädten ist Köln sehr stark vom Klassizismus und Historismus überformt worden. Gerade auf dem letzten Bild sieht man es den Häusern rechts sofort an, dass da spätmittelalterliche Häuser modernisiert wurden, und trotzdem war nichts Harmonisches entstanden. Die vier Häuser links vom Denkmal hatten reichere Fassaden erhalten und passten gut zusammen, aber sie repräsentierten den internationalen Historismus und nicht einen regionalen, kölntypischen Historismus. Gleich ergeht es mir mit Königsberg i. Pr., das auf den ersten Blick ein faszinierendes kleinteiliges Stadtbild zeigte. Dort hätte ich aber Mühe, zu bestimmen, was rekonstruiert werden sollte und was nicht (ausser den Speichervierteln aus Fachwerk, die der Stadt eine unverwechselbare Prägung gaben).


    Gleich ergeht es mir mit Köln: Wenn man jetzt Rekonstruktionspläne für den Heumarkt schmieden würde, hätte ich Mühe, Leitfassaden zu bestimmen, die unbedingt rekonstruiert werden müssten. Auch die Platzgestaltung selber mit diesem monströsen Denkmal und der Verlegenheits-Parkanlage... sie haben auf einem mittelalterlichen Platz einfach nichts verloren.


    Wir sind im Forum schon mehrmals darauf gekommen, dass in Köln eine andere Stimmung herrscht als in deutschen Grossstädten, sonst würde diese Stadt heute nicht so ramponiert aussehen. War das nicht schon lange vor dem Krieg auch so, dass dort ein ganz anderer Geist wehte?

    Im 2.OG wurden Farbmuster angebracht, dazu soll es auch noch aufgemalte Fugen geben.

    Da bin ich sehr gespannt darauf. In Nürnberg hat man ja Erfahrung damit und auch viele bauhistorische Nachweise von solchen Quadermalereien. Dennoch stehe ich diesem Vorhaben im Pellerhof noch kritisch gegenüber. Irgendwie habe ich Angst, dass das Ganze dann zu künstlich und der Hof 'zu quaderig' wirken könnte. Ich hoffe, dass man eine Bemusterung hinter einem ganzen Bogenfeld machen wird und nicht nur eine kleine Musterfläche.


    An der Pfeifergasse 7 trat ein solcher Befund zu Tage, den man bewusst konservierte und sichtbar beliess. Dort handelt es sich wohl um den ersten deckenden Verputz von etwa 1800, als das Fachwerk verputzt wurde. Man sieht aber, dass die Quader zweifarbig mit vielen Nuancen dazwischen - wie beim echten Burgsandstein - gemalt sind (die hellen Punkte sind aber nicht gemalt, sondern Pickelhiebe, die zur besseren Haftung des nächsten Deckputzes auf dem alten angebracht wurden).


    pfeifergasse7_3132x44_15.09.09.jpg


    (Bild aus diesem Beitrag.)

    Bei einer Disneyland-Architektur werden gegenüber dem Vorbild die Proportionen verändert. Die Architektur muss ja niedlich, putzig aussehen, sodass man erwartet, dass jederzeit Cinderella ans Fenster tritt. Der Unterschied zwischen Architektur und Disneyland-Architektur ist ähnlich wie der Unterschied zwischen einem Portrait und einer Karrikatur. Ein Portrait ist ein genaues Abbild eines Gesichts. Bei einer Karrikatur werden spezielle Merkmale eines Gesichts übertrieben hervorgehoben, sodass man die Person schon fast leichter erkennen kann als auf einem 'wahren' Abbild.


    Ich hatte mal im BKF im Zusammenhang mit zwei Kulissen-Nachbauten von Teilen der Frankfurter Altstadt kurz nach 1900 über diese Thematik geschrieben (ein Nachbau auf dem Festgeleände des 'Deutschen Bundesschiessens 1912' und ein Nachbau im Festsaal des 'Kristallpalasts'). Ich denke, anhand dieser beiden Beispiele kann man sehr gut definieren, was 'disneyhaft' ist und was nicht, auch wenn es sich nur um temporäre Kulissenbauten handelte:

    Vor allem die Häuserzeile rechts könnte einem alten Walt Disney-Trickfilm entstammen. Man beachte das übergrosse Dach des 'Engels'... wie eine Zwergenkappe. Auch die beiden rechts nachfolgenden Bauten sehen viel niedlicher aus als die Bauten auf dem Festgelände. 'Niedlich' - genau das möchte man ja bei einer authentischen Rekonstruktion nicht!

    Die Geschosshöhen sind doch sehr unterschiedich ausgefallen, auch wenn es sich in der Wirklichkeit teils um Mezzaningeschosse oder Treppenhäuser gehandelt hatte. Wie bereits im ersten Beitrag geschrieben, waren im Saal natürlich die Höhen begrenzt. Aber auch unter dieser Prämisse hätte der Engel (mit dem oktogonalen Dachaufsatz) nicht so eine zwergenhafte Dachmütze mit übergrossem Dachvorsprung erhalten müssen; ebenso auch das Tor rechts nicht. Einige Details sind übertrieben hervorgehoben worden, wie in einer Gesichtskarrikatur, wo spezifische Merkmale wie Nase, spitzes Kinn, Augenbrauen etc. besonders aufgebläht dargestellt werden, um eben das Wesen eines Gesichts unverkennbar darzustellen. All dies findet man im Beispiel vom Festgelände nicht.

    Die Heilig-Kreuz-Kirche in Feldkirch = Die Heilig-Kreuz-Brücke in Feldkirch.


    die bis auf das 13. Jahrhundert zurück datiert werden kann = Schon im 13. Jh.wurde hier eine Brücke erwähnt. Die jetzt abgerissene Brücke stammte aus dem Jahr 1894.


    Irgendwann später = nach Beendigung der Bauarbeiten zum Hochwasserschutz.


    Und hier eine Quellenangabe sowie ein Google maps-Bild der zu entschärfenden Situation..

    Fußboden Pellerhof


    Auf dem Bild sieht man originale Reste des historischen Fußbodenbelags. Rechts im Eck stand bauzeitlich ein "Einbauschrank", sodass sich darunter der älteste Belag erhalten hat. Das Muster mit Solnhofener Platten kam später dazu. Für die Rekonstruktion ist angedacht im ersten Stock die Solnhofener Platten zu verlegen und im zweiten Stock das Schachbrettmuster aus rot-schwarz gebrannten Ziegel-Fliesen.


    Von den vielen Ansichten des Innenhofes habe ich eine seltene Aufnahme gefunden, die vom 2. Obergeschoss aus vor 1904 gemacht wurde. Man sieht daher auf die Plattenböden der beiden Seitengalerien des 1. Obergeschosses. Links der Belag mit quadratischen und sechseckigen Solnhofer Platten und rechts der zweifarbige, ursprüngliche Tonplattenboden - genau so, wie sie jetzt rekonstruiert werden! Man sieht auf der Karte auch die Rampe aus Kopfsteinpflaster im Hinterhaus anstelle der früheren Rampe aus Holz und einer Treppe darunter. Auch die Wasserabfüsse im Hof hatte man damals leicht korrigiert, ohne die ganze Pflästerung auszuwechseln (vgl. mit der Foto "1891" im vorangehenden Beitrag).


    noricum Dein Bild vom Verlegen des Tonplattenbodens ist in der rechten Seitengalerie des 1. Obergeschosses entstanden, dort wo Du vermutetest, dass Solnhofer Platten verlegt werden (s. Zitat). Also wird man den Zustand mit zwei unterschiedlichen Plattenböden im 1. Obergeschoss wie auf der Ansichtskarte wiederherstellen.


    AK-Pellerhof-1904.jpg

    Innenhof des Pellerhauses. 1904 gelaufene Ansichtskarte, ohne Verlagsangabe. Sammlung Riegel.


    AK-Pellerhof-1904-Detail-links.jpg

    Ausschnitt aus der Ansichtskarte oben mit dem Bodenbelag aus Solnhofer Platten in der linken Galerie des 1. Obergeschosses.


    AK-Pellerhof-1904-Detail-rechts.jpg

    Ausschnitt aus der Ansichtskarte oben mit dem Bodenbelag aus zweifarbigen Tonplatten in der rechten Galerie des 1. Obergeschosses.

    Das ist kein Grünspan, sondern Moos. Ich hatte mal ein Bild vom September 2009 eingestellt, kurz nachdem das Gerüst aufgestellt worden war. Dort sieht man eine Vermoosung, die durch das windarme Klima im Hof gefördert wird. Das unregelmässige Kopfsteinpflaster ist schon auf Fotos um 1900 vorhanden.


    Unter den Arkaden ist eine kleinteilige Bogenpflästerung vorhanden. Ich vermute, dass diese von den Wiederherstellungsarbeiten in den 1950er Jahren stammt. Gemäss älteren Fotos war dort vermutlich ein Sandsteinplattenbelag(?) vorhanden. Unter der Arkade des Hinterhauses war zudem ein Weg in unregelmässigem Kopfsteinpflaster angelegt (oft durch eine Holzrampe zur Überwindung von Stufen verdeckt). Und gemäss einer Fotografie von 1891 lief das Kopfsteinpflaster sogar bis unter die Seitenarkaden, ohne Zäsur im Bereich der Arkadenwände.

    Edit.: Dieser Weg aus unregelmässigem Kopfsteinpflaster war offenbar ein Ersatz der provisorischen Holzrampe um 1900.


    Bodenbelag von 1900 bis 1950

    Bodenbelag 1891


    pellerhaus_3254_40_16.09.09.jpg

    Blick von Süden in den Hof Richtung Hintergebäude 2009.

    Geht einem der nicht irgendwann mal auf die Nerven?

    Diese Frage ist nicht von der Hand zu weisen. Ich habe mal ein 360°-Panorama mit einer typischen Strassenkreuzung herausgesucht, die von solchen Wiederaufbauten mit diesen prägnanten Gurtsimsen, kräftigen Fenstereinfassungen und Natursteinquaderwänden geprägt ist: Google maps


    Trotzdem empfindet man keine Eintönigkeit. Ganz im Gegensatz zur Nürnberger Steppe: Beide Städte haben einen Grundtyp eines Hauses entwickelt, den unregelmässigen Strassenraster beibehalten und eine Dachlandschaft geschaffen. In Saint-Malo sind es wohl die hochwertigen Materialien und die Zentrumslage mit vielen individuellen Geschäften, die eine urbane Stimmung erzeugen, im Gegensatz zur Steppe, die abseits des Zentrums liegt und nicht durch hochwertige Materialien besticht.


    Auf dieser Vogelschauansicht blickt man auf die Dachlandschaft von Saint-Malo und kann die Wiederaufbauten mit immer demselben Fassadenmuster leicht ausmachen. Und trotzdem muss ich sagen "Französischer geht es fast nicht mehr".