Nach dem, was heute so gebaut wird, verstehe ich es, wenn man sich für jede freibleibende Frei- und Brachfläche einsetzt. Nur wissen wir auch, wie lange gestaltete Freiflächen schön bleiben... nur so lange man sie auch pflegt und nutzt. Man kann da jetzt alles schön aufräumen und gestalten, aber Unrat und Schmierereien werden sich den Freiraum zurückerobern - in Köln noch mehr als in andern Grossstädten. Zudem läge dieser Park an einer unattraktiven Verkehrsstrasse und auch in einem noch unattraktiveren Quartier. Touristen und Romantiker werden sich hierher sicher nicht verirren.
Hinter der Stadtmauer wird das Gelände von den anliegenden Wohnblocks als Grünraum benutzt, aber vor der Stadtmauer... das wird immer ein Niemandsland bleiben. Vielleicht fährt man mal eine Touristengruppe mit dem Car vorbei, um ihnen die römische Stadtmauer zu zeigen, aber aussteigen... sicher nicht.
Zwei lesenswerte Passagen aus dem Link in Koelles Beitrag weiter oben:
[...] Eine bauliche Nutzung trug in der Regel zur Bewahrung des antiken Bestandes bei. So blieb die Stadtmauer an der Zeughausstraße/Burgmauer bis heute oberirdisch erhalten, da sie von 1441 bis 1837 konstruktiver Bestandteil des reichsstädtischen Kornhauses gewesen ist. [...]
AKTUELLER STAND
Die Stadtmauer des antiken Köln ist abschnittweise in einem beklagenswerten Zustand, der umfangreiche Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen erfordert. Witterung, Immission, Pflanzenbewuchs und Unrat setzen dem prominenten Bauwerk allerorten zu. Eine kontinuierliche Pflege ist auch nach Abschluss der Instandsetzung notwendig.
Die römische Stadtmauer konnte sich hier erhalten, gerade weil sie ja jahrhundertelang in die Bebauung integriert war. Jetzt liegt sie aber frei und verfällt. Sie wird auch nach einer Restaurierung weiter verfallen, wenn man sie nicht dauernd pflegt. Genau wie bei archäologischen Grabungen - solange Grundmauern im Erdreich lagen, waren sie geschützt. Auch Archäologen tendieren meistens dazu, ihre ergrabenen Reste wieder zuzuschütten, um sie so der Nachwelt besser erhalten zu können.
Städtebaulich ist der Ort eindeutig eine Baulücke, was man auf Flugaufnahmen sofort erkennen kann. Ein Freiraum täte der Innenstadt und ihrer Bevölkerung sicher auch gut, dann aber ein richtiger Park und nicht ein eine Verkehrsschneise begleitender Grünstreifen.
Übrigens: Der sechsgeschossige Gründerzeitbau ganz links in der historischen Aufnahme des 'Mühlenbachs' konnte sich bis heute halten: https://goo.gl/maps/W4vmGTFDCkt5LPah9