Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Es bleibt abzuwarten, was denn bitteschön "moderne Ladenfronten" sind. Beim Haus "An der Frauenkirche 20" hat man die Fensterproblematik doch auch auf eine ordentliche Weise gelöst, ohne in eine wie auch immer geartete Richtung zu verfallen.
    Ansonsten würde ich auf den Artikel der Klemm nicht viel geben. Die Frau besitzt trotz der jahrelangen zwangsweisen Beschäftigung mit der Materie ein Unwissen, das ich mir nicht wirklich erklären kann. Allein die Passage mit dem Gewandhaus deutet auf einen vollkommen verqueren Inhalt hin, dessen Wahrheitsgehalt man durchaus in Zweifel ziehen muss. Insofern würde ich die wahrscheinlich bald kommende GHND-/DNN-Meldung abwarten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • ...vermutlich käme bei USD nur die sandsteinerne Rahmung, aber nicht mehr die grusseiserne Verfeinerung. Aber vielleicht werden wir doch noch positiv überrascht, wenn auch alles so gut es eben geht wiederkäme. Immerhin, die USD würde alles bauen, was die Stadt vorschreibt, wie wir nun alle wissen ;-).

    Wie auch immer - es wird alles viel besser werden als wir es uns noch vor ein paar Jahren mit der Planung des neumarktzerstörerischen Gewandhausneubaus erhofft hätten. Ich vage eine Behauptung: Die katastrophal unfähige Gestaltungskommission wurde mehr oder weniger durch die vernünftigen und weitsichtigen Entscheidungen des Stadtrates defacto kastriert. Aufgrund des Vertrauensverlustes der Gestaltungskommission gegenüber den Dresdnern und den Stadträten wird diese Mannschaft vermutlich auch in Zukunft nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Tja, wer anderen eine Grube gräbt...

  • Also wenn die USD der GHND de facto unterstellt zu lügen, muß sie jetzt ja praktisch rekonstruieren.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Entschuldigt gegebenenfalls meine Unwissenheit. Ich schaue ja ehrlich gesagt nicht so oft hier vorbei. Aber äußerte sich die USD schon zur Fassadenrekonstruktion des ehemaligen Kaufhauses "Au Petit Bazar"? Welche Meinung vertritt die GHND diesbezüglich? Wie seht ihr das? Eine architektonische, zeithistorische, "kulturelle" Bereicherung oder eher ein Fremdkörper im überwiegend barocken Gesamtensemble?

  • Zitat

    In einem am 12.03.2013 an die Gesellschaft Historischer [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] gerichteten Schreiben präzisiert die Firma USD (Unser Schönes Dresden) ihre in der öffentlichen Bauausschuss-Sitzung vom 07.11.2012 und in den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 08.03.2013 geäußerte Aussage, sich bei den Entwürfen weitestgehend an die historischen Vorbilder anzulehnen und lediglich im Erdgeschoss breitere Fenster vorzusehen dahingehend, im Bereich des Eckbaus Jüdenhof/Neumarkt die Sempersche Ladengalerie wiederherstellen zu wollen.


    Die Gesellschaft Historischer [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] nimmt diese Ankündigung mit Erleichterung zur Kenntnis und wird, wenn gewünscht, das Vorhaben mit ihrer Fachkompetenz unterstützen. Andererseits besteht die Hoffnung, eine Einigung mit den anderen Grundstückseigentümern im Quartier VI zu erreichen und damit nunmehr in absehbarer Zeit die Westfront am Dresdner Neumarkt städtebaulich und architektonisch zu fassen.


    Die Gesellschaft Historischer Neumarkt fordert den Bauausschuss und die Verwaltung der Landeshauptstadt auf, in Gestaltungsfragen von geheimen Sitzungen abzusehen und die Öffentlichkeit einzubinden. Damit kann frühzeitig Irritationen vorgebeugt werden.


    Quelle: https://www.facebook.com/neumarkt.dresd…lter=3&ustart=1

  • Laut einem - kurzen - Artikel in der heutigen SZ hat der Stadtrat dem Verkauf des Quartier VI an die USD zugestimmt. Pläne sollen schon vorgelegen haben (incl. Semperscher Ladenfront). Jetzt müssen sich nur noch die 3 Grundstückseigner einigen. Es bleibt spannend. :)

  • Wieso baut man nicht einfach beides? Die dem Neumarkt harmonisierende Variante am Neumarkt und das Bazar an einer anderen zu schließenden Ecke unweit vom Stadtzentrum, wo es hinpassen dürfte. Ich hätte da kein Problem damit, solange man eine passende Stelle findet.

  • Ich würde den Beitrag gern noch mal nach oben holen, um zu fragen, was mit diesem Quartier geschieht. Hat jemand den Artikel in der DNN gelesen?

    APH - am Puls der Zeit

  • Hat man die Fläche des Q VI eigentlich schon mal archäologisch unter die Lupe genommen? Es bestünde ja durchaus die Möglichkeit, dass sich zum Jüdenhof hin noch Reste der alten Synagoge im Boden befinden sofer diese nicht vom Gewandhaus und der Barockbebauung entfernt wurden.

  • Das Grundstück wurde schon vor einigen Jahren durch Kondor-Wessels ergraben und danach wieder zugeschüttet. Die Kostenfrage steht in diesem Zusammenhang wohl immer noch im Raum.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • In der Online-Ausgabe der SZ vom 30.08.2013 steht heute ein Artikel über die weitere Bebauung des Neumarktes und es ist folgendes über das Q VI geschrieben:

    Zitat

    ...Dann arbeiten sie bereits auf der Nachbarfläche vor dem Jüdenhof. Dort graben sie im Auftrag der Firma USD-Immobilien, die diese wohl wichtigste Neumarktfläche bebaut. Das Grundstück an der Ecke hat Nobelpreisträger Günter Blobel erworben. „Bisher ist es uns leider noch nicht gelungen, unsere Planungen mit denen der USD abzustimmen“, bedauert Blobels Architekt Michael Kaiser...

    Die archäologischen Grabungen beginnen also in der KW 37. Mal schauen was so alles zum Vorschein kommen wird.

  • Soweit ich mich erinnere, wurde nur der Bereich des ehemaligen Gewandhauses untersucht. Interessant ist zudem, wie sich die 3 Parteien, die USD, Herr Blobel und Kondor Wessels abstimmen. Hoffentlich schaltet Kondor Wessels nicht auf stur und boykottiert unter Umständen sogar den Bau durch Klagen etc. Aber mit dem Graben kann man ja schon mal anfangen :smile:

    APH - am Puls der Zeit