Posts by Henry

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    Ein Park mit kleiner Straße: Ist das die Zukunft der St. Petersburger Straße in Dresden?

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    Eine riesige Verkehrstangente, die die Lingnerstadt von der Altstadt trennt mit viel Grün, das keiner nutzen kann. Mit guten Ideen soll sich die St. Petersburger Straße in Dresden schrittweise verändern.

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    Die Ausgangslage ist gut, sagte der ehemalige Dresdner Verkehrsplaner Ditmar Hunger. Denn der Verkehr habe seit 2003 auf allen Abschnitten der St. Petersburger Straße deutlich abgenommen, es seien weniger als 30.000 Fahrzeuge unterwegs. Der LKW-Anteil liege bei drei bis fünf Prozent. "Wir brauchen nur noch eine zweispurige St. Petersburger Straße", ist Hunger überzeugt.


    Vorher muss jedoch die Bundesstraße 170, die über die St. Petersburger Straße verläuft, aus der Innenstadt raus, sagt der Baubürgermeister. Dafür muss die Stadt noch den westlichen Stadtring auf dem Emrich-Ambros-Ufer schließen. Dann wäre die Voraussetzung geschaffen, den Status Bundesstraße abzugeben und die St. Petersburger Straße zu verkleinern.


    Die Straßenbahn sei jedoch unverzichtbar, es müssten sogar weitere ÖPNV-Angebote an der Stelle geschaffen werden, sagt Hunger. Ob die Bahnen künftig vielleicht in der Mittellage rollen, müssten Planungen ergeben.

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    Der heute ungenutzte Grünstreifen mit den Linden sei angesichts steigender Temperaturen ein absoluter Gewinn für Dresden, wenn man ihn denn umgestalten würde, sagt Landschaftsarchitektin Irene Lohhaus von der TU Dresden. Dresden sollte nicht den Fehler machen, diesen Raum zu bebauen.

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    Ganz ohne eine weitere Bebauung könne er sich aber nicht vorstellen, dass zum Beispiel die Leere am Pirnaischen Platz nur mit Grün gut gefasst werden könnte, warf CDU-Stadtrat Hans-Joachim Brauns ein. "Ein bisschen, sehr maßvoll und in hoher Qualität könnte man sich dort schon leisten."


    Baubürgermeister Kühn sagt, dass freie Flächen neben dem Landhaus, dem Polizeipräsidium und Kurländer Palais im Fokus für eine Bebauung stünden, um den Platz einzufassen.

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    Dass die Petersburger nicht in drei Jahren umgestaltet sein wir, ist klar. "Das ist eine große Stadtoperation, die auch den Haushalt sehr herausfordern wird", schätzt Jörn Walter ein. Dafür müsste schrittweise vorgegangen und nicht in einem Rutsch gebaut werden.


    Die Diskussion darüber, was man dort genau will, sei sehr sinnvoll. "Das ist ein ganz dickes Brett, was sie da vorhaben", sagt Hannovers Stadtplaner Andreas Zunft, der ein Umgestaltungsprojekt aus seiner Stadt als Anregung vorgestellt hatte. Nur in wesentlich kleinerem Rahmen als in Dresden.

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    Für Stephan Kühn ist es ein Dekadenprojekt, das viele Reize hat und an dem viele mitgestalten sollen. Einer Mittelbebauung, wie es zum Beispiel der Verein Stadtbild vorschlägt, erteilte Stadtplaner Walter eine Absage. "Wir müssen auch zukunftsorientierte Stadtqualität bauen." Die Maßstäblichkeit der heutigen Bebauung entspräche nicht mehr der vor 1945, das würde alles nicht mehr passen.

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    Noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 lud Professor Bürger die Studierenden seines Seminars der Würzburger Uni vor die Fassaden des Bischofswegs der Dresdner Neustadt.


    Dieser Ausflug führte zu Seminararbeiten, die in zoom-Räumen diskutiert worden sind und die dann von Bürger zu jenem eingangs genanntem Buch verfertigt wurden: „Ornament und Vergebung“. Neben der Tatsache, dass das Buch neu Sehen lernt und zum Häuser-Anhören verführt, ist es maßgeblich eine Kritik an Adolfs Loos‘ Text.

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    Das Verbrechen besteht heutzutage nicht mehr darin, dass Ornamente sinnloserweise an Fassaden herumhängen und weg können. Das Verbrechen besteht darin, sie weggeschafft zu haben.


    Denn man geht anders durch Frankfurt am Main und anders durch Straßburg. Ein Spaziergang durch das sogenannte Tannengorbitz oberhalb des Alaunparks fühlt sich wesentlich anders an, als ein Spaziergang unterhalb des Alaunparks den Bischofsweg entlang.


    Man macht auf diesen Spaziergängen andere Erfahrungen und diese Erfahrungen ergeben sich auch unmittelbar aus den Fassaden, an denen man entlanggeht.

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    Die Vergebung ist von zweifacher Bedeutung. Das verschwundene Ornament und dessen vergebene Möglichkeiten unseren Lebensraum zu verbessern auf der eine Seite.


    Aber auch die theoretische Vergebung alleseinnehmender Glättungsphantasien, die sich unwiderruflich derart verheerend auf manches Gebäude ausgewirkt haben, dass es beinahe stumm wurde.

    Ornament und Vergebung

    Herausgeber: Stefan Bürger


    https://www.neustadt-ticker.de…ll/ornament-und-vergebung

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    Zitat von buarque



    (...) urbane Strukturen sind für urbanes Leben unverzichtbar.


    Dem schließe ich mich an. Und genau darauf zielte meine Meinung aus dem Dresden Galerie Strang.


    Petersburgs Zitat bringt es genial formuliert auf den Punkt:



    Allerdings kann ich jetzt auch Franka verstehen (" Nürnberg von der Moderne wie zermalmt aussieht") beim Anblick dieser Gebäude:


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    Der Baukörper ist viel zu gedrungen und die horizontalen Fenster wirken geradezu brutal.



    Und auch hier geb ich Franka Recht :


    "Ja, die Modernes gibt es dort auch, aber sie setzt der guten Architektur längst nicht so zu. Im Gegenteil. Sie wirkt siegreich und voller Kraft. Lag es am blauen Himmel? An der lockeren Bebauung?"


    Es liegt an den hochstehenden Fenstern und den gestreckten Fassaden.


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    Alles was man bis jetzt innerhalb der Stadtmauer auf den Fotos sehen kann, kommt doch recht passabel daher. Es wirkt wie ein geschlossenes Stadtbild. Nürnbergtypische Farb- und Materialwahl der Fassaden sowie ziegeldeckte Dächer machen viel aus.


    Als Vergleich könnte man die 1950iger Jahre Bauten der Grunaer Straße und die Weiße Gasse in Dresden heranziehen. Wäre das Zentrum in dieser Form auf dem alten Stadtgrundriss weiterbebaut worden, wäre es heute ein urbanes Zentrum. Den Altmarkt in Dresden hätte man auf Grund der fehlenden wirtschaftlichen Möglichkeiten der DDR nicht durchgehalten. Aber die Bauten in der Weißen Gasse und angrenzend sind teilweise auch mit vorgefertigten Standartelementen, eine Art Vorläufer des Plattenbaus, und mit ziegelgedecktem Dach gebaut.


    Mich würde interessieren wie groß das gezeigte Gebiet ist. Kann man es ungefähr mit der Fläche des Neumarkts + Altmarkts in Dresden vergleichen oder ist es größer also inklusive des Postplatzes und des Pirnaischen Platzes? Wäre letzteres der Fall, sähe ich mich bestätigt in meiner Meinung aus dem Dresden Galerie Strang.


    Aber vielleicht sollte man erst die noch kommenden Fotos abwarten.

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    Diese Infotafeln findet man im obersten Stockwerk des Karstadts auf der Brücke im Kundenrestaurant. Eine ehemals hochurbaner Stadtraum und was davon übrig blieb.

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    Das letzte DDR-Hotel

    Das Hilton Dresden ist bis heute einer der ersten Hotel-Adressen in der Stadt. Vor 35 Jahren wurde der Grundstein für den damaligen "Dresdner Hof" gelegt, das letzte Dresdner DDR-Hotel.

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    Die Bauausführung hatte in den Händen der schwedischen Firma ABV sowie anderer ausländischer Partner und Bauleuten aus der DDR gelegen. Ob das neue Hotel noch der DDR-Postmoderne zugeordnet werden kann, ist umstritten. Denn der Entwurf stammt von dem Westberliner Architekt Walter Lewin, der Bund der Architekten der DDR war allerdings einbezogen. In der DDR hatte in den 1980er-Jahren eine Besinnung auf die deutsche Geschichte eingesetzt, die auch in der Architektur ihren Niederschlag fand. Vorkriegsbebauungen wurden nicht mehr ignoriert, die urbane Geschichte der Orte beachtet. Lewin wieder stand dem Leitbildes der „Kritischen Rekonstruktion“ nahe, das die kritische Annäherung an die historischen Stadt beinhaltete.


    Und so nahm der Neubau zahlreiche Elemente traditioneller Dresdner Architekturformen in sich auf. „Mit den für Dresden typischen Dachfenstern (Gauben) der einheitlichen Geschosshöhe, dem roten Mansarddach, den Natursteinverkleidungen sowie den hellen bis ockerfarbenen Tönen knüpft das Hotel an alte Dresdner Architekturtradition an“, schrieb der Architekturführer 1997.

    https://www.saechsische.de/dre…te-ddr-hotel-5772819.html

    Wenn ich für Dresden zwischen vollrekonstruierter Traditionsinsel Neumarkt oder wiederhergestelltem Stadtgrundriss mit 50iger Jahre Bauten wie in Nürnberg innerhalb des 26er Rings entscheiden müsste, würde ich definitiv den Stadtgrundriss wählen. Meines Erachtens nach hat Nürnberg den urbanen Stadtraum. Dresden ist nach wie vor im Zentrum in weiten Teilen ein Unort und wenn ich Lust auf urbanes Leben im Stadtzentrum habe, muss ich nach Leipzig, Halle oder eben Prag fahren.

    Als Dresdner würde das mir reichen. Ein kleines Paradies zum Verweilen und Nachdenken.

    Glaube mir - auf Dauer würde Dir das nicht reichen. Zumindest nicht, wenn man architektur- und stadtrauminteressiert ist und mit offenen Augen durch Dresdens Zentrum läuft. Ich bleibe bei meiner Meinung auch wenn ich selbst viel Herzblut, Zeit und auch ein wenig Geld in Vergangenheit in den Neumarkt gesteckt habe und sehr froh bin, dass er so wieder da steht wie er eben jetzt zu bewundern ist.

    Interessante Meinung. Offenbar gibt es für manche noch nicht genug gesichtslose Pseudoaltstädte in Deutschland. Für manche scheint es in der Tat zu reichen, dass ein Altstadthaus ein schönes rotes Dach hat. Dafür kann man schon auf authentische Bauformen verzichten.

    Nein. Besser ein "gesichtsloser" Stadtraum als gar kein Stadtraum, so wie er in Dresden im Zentrum oft oder besser gesagt nicht vorzufinden ist.

    Ich bin geneigt zu behaupten, dass ein kleinteiliger und auf dem alten Stadtgrundriss durchgeführter Wiederaufbau innerhalb des 26er Rings überwiegend im 50er Jahre Stil wie in Nürnberg, Dresden heute weitaus besser zu Gesicht stünde als die aktuelle Situation und würde dafür sogar auf den rekonstruierten Neumarkt in heutiger Form verzichten.


    https://de.wikipedia.org/wiki/26er_Ring


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    Die Häuser Grunaer Straße 7–43 bilden den ersten Bauabschnitt der zwischen 1951 und 1956 errichteten Wohnbebauung zwischen Grunaer und Pillnitzer Straße. Die Entwürfe stammen von Bernhard Klemm, Hans Poppe, Heinz Mersiowsky und Wolfgang Hänsch.[5] Es handelt sich um eine fünfgeschossige, mit flachgeneigten Walmdächern versehene Straßenrandbebauung, die lediglich von zwei Querstraßen (Zirkus- bzw. Mathildenstraße) unterbrochen wird. Dadurch entsteht der Eindruck großer Geschlossenheit. Der Block zwischen Zirkus- und Mathildenstraße wird durch eine Zurücksetzung des mittleren Bereichs (Hausnummern 23–29) – dieser enthält gleichzeitig die Ladenzone – optisch in drei Abschnitte geteilt. In den eingezogenen, vollflächig mit teilweise reliefverzierten Sandsteinplatten verkleideten Gelenken (neben Hausnummer 23, bzw. 29) befinden sich Fußgängerdurchgänge. Gestaltungselemente sind ein gedrücktes Attikageschoss mit quadratischen Fensterchen, hochrechteckige, paarweise gekoppelte Fenster sowie tief eingeschnittene Loggien, bzw. französische Fenster über den Eingängen. Das Sockelgeschoss der ansonsten mit einem Rauputz (dem sogenannten Erlweinputz) versehenen Gebäude ist mit Sandsteinplatten verkleidet, auch die auskragenden Fenstergewände bestehen aus Sandstein. Mit diesen Elementen wurde versucht, einen Bezug zur Dresdner Bautradition herzustellen.


    Trotzdem wurden die Gebäude bald nach ihrer Fertigstellung heftiger Kritik unterzogen. In einer vom Forschungsinstitut für Wohnungsbau der Deutschen Bauakademie verfassten Analyse vom Mai 1953 heißt es zusammenfassend, dass „die Wohnblocks in der Grunaer Straße nicht als Beitrag zur neuen deutschen Architektur gewertet werden (können). In ihrem Ausdrucks- und Ideengehalt sind sie noch im Formalismus verwurzelt.“[8] Im Einzelnen kritisiert wurden die Betonung der Horizontalen, eine zu geringe Gliederung der Fassaden, „das Fehlen jeglicher Schmuckelemente“ sowie eine zu niedrige Ladenzone, die „nicht Ausdruck solcher Organisation wie der HO und des Konsum sein“ könne.[8] Im zweiten und dritten Bauabschnitt wurde auf diese Kritik mit einer stärkeren Verwendung bauplastischer Elemente eingegangen. Beispielhaft dafür ist die Bebauung Blochmannstraße 1–19, deren Kopfbau (Hausnummer 1) die Zeile entlang der Grunaer Straße abschließt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Grunaer_Stra%C3%9Fe

    Letztens in Prag gewesen also einer intakten Großstadt. Fand ich als baulückengewohnter Dresdner wesentlich interessanter und städtischer als Dresden. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass wenn die Sonne scheint und sie auch überall hinkommt, auf Grund fehlender Bebauung, das Ganze einen heiteren Eindruck vermittelt im Gegensatz zu engen schattigen Straßenschluchten wie in Prag.


    Allerdings mit urbaner Innenstadt hat Dresdens Zentrum nicht allzuviel zu tun außerhalb von Neumarkt usw.

    @ Treverer - hättest Deinem Freund aus Amiland ein paar Bilder von Dresden 1945 zeigen können - was seine Vorfahren hier so angerichtet haben. So ein umgegrabener Zwingerhof ist doch ein Klax dagegen. Jetzt ist alles wieder schön aufgeräumt in Dresden. Dann wäre er zufrieden gewesen. ~:-[]


    PS.: Statt Klimaanlage machts auch ein feuchtes Handtuch im Nacken. Fürs nächste Mal. Viele Grüße in die USA. Die größte Nation auf Erden.

    Meines Erachtens steht es am jetzigen Standort auf völlig verlorenem Posten so mitten in dieser Verkehrswüste. Ein Umsetzung z.B. vor den Sächsischen Landtag wäre schön.