Berliner Schlossplatz - Schlossbrunnen - Breite Straße

  • Richtig scheint mir der Gedanke eines guten, überzeugenden Entwurfes für eine alternative Brunnenanlage vor dem Roten Rathaus - nur würde dafür jemanden spenden? Ich glaube nicht.

    Man müsste dabei natürlich deutlich machen, dass damit dann auch die Rückversetzung des Neptunbrunnens auf den Schlossplatz verbunden wäre.

  • Ich bin für eine völlige Bebauung des MEF, wobei dann der Neptunbrunnen zurückversetzt werden müsste. Der derzeitige Zustand ist untragbar, man fühlt sich dort wie auf einem Häuserfriedhof.

  • Etwa 500 Architekturbüros wollen an dem Wettbewerb für die große Fläche an der Breiten Straße gegenüber der Zentral- und Landesbibliothek, in der Nähe vom Stadtschloss, mitmachen.

    In den nächsten Wochen sollen fünf davon ausgewählt werden, die beim Wettbewerb mitmachen dürfen.

    Es wird also vielleicht schonmal eine Vorauswahl sein, in welche Richtung es gehen soll.

    Anfang Juli 2024 soll dann entschieden werden, welcher der fünf Entwürfe der Gewinner ist.

    Hier weitere Infos:

    Wohnungsbau am Humboldt Forum: Das Quartier an der Breiten Straße | entwicklungsstadt berlin
    Die Breite Straße in Berlin-Mitte soll verändert werden. Ein neues Wohn- und Geschäftsquartier soll direkt am Humboldt Forum entstehen.
    entwicklungsstadt.de

    Die WBM plant das Projekt.

    Die WBM hatte auch das ziemlich hässliche Gebäude am Spittelmarkt gebaut.

    Es bleibt zu hoffen, dass unter der neuen Regierung ein besser zum Ort passender Entwurf im jetzigen Wettbewerb gewinnt.

  • Tut mir Leid, dass noch ein Beitrag von mir dazu kommt.

    Ich habe einen sehr guten Beitrag im DAF dazu gefunden:

    Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße - Deutsches Architekturforum
    Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße Angesichts der neuen Planungen für den Umbau des Bereichs Petriplatz / Breite Straße auf der Berliner Spreeinsel…
    www.deutsches-architekturforum.de

    Darin ist ein aussagekräftiger Screenshot aus den Wettbewerbsunterlagen.

    Es scheint in fünf verschiedene Lose aufgeteilt zu sein, und dadurch verhältnismäßig kleinteilig zu werden, was denke ich schon mal ein erster positiver Schritt ist.

  • Gemeinsame Erklärung der Allianz Berliner Bürgervereine, an der auch der Berliner Ortsverband von Stadtbild Deutschland beteiligt ist:

    Neubauvorhaben an der Breiten Straße: keine Billigfassaden in der historischen Mitte Berlins.

    Nachhaltig ist, was Bestand hat: Bauen im historischen Zentrum Berlins sollte hohen Anforderungen an Gestaltung und Qualität genügen und an die historische Bautradition des Ortes anknüpfen.

    In der historischen Mitte Berlins, an der Breiten Straße in unmittelbarer Nähe des Schloßplatzes, möchte die städtische Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) eine ganze Häuserzeile neu bebauen. Für die vorgesehenen fünf Wohn- und Geschäftshäuser zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse wird es einen Architekturwettbewerb geben. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen wünscht sich „funktional, gestalterisch und wirtschaftlich überzeugende Entwürfe unter Integration von archäologischen Grabungsfunden“.

    Die Allianz baukulturell engagierter Berliner Bürgervereine äußert sich hierzu wir folgt:

    Bei der Auswahl der Preisträger für die Breite Straße sollten Architekturentwürfe vorrangig berücksichtigt werden, die hinsichtlich der Gestaltungsqualität und Materialwahl an die historische Bautradition des Ortes anknüpfen.

    Hierfür wären, in Anlehnung an die Vorgaben der bestehenden Baugestaltungsverordnung Historisches Zentrum, die folgenden Anforderungen zu berücksichtigen:

    Es sollte mit den traditionell regional verwendeten Fassadenmaterialien wie Putz, Ziegel und Natursteinen wie Sand- oder Kalkstein gebaut und damit eine differenzierte Fassadengestaltung ermöglicht werden. Anstriche sollten in ortstypischen Farbtönen erfolgen. Ungeeignet sind hingegen Glas- oder Metallfassaden sowie straßenseitige Wärmedämmverbundsysteme.

    Es sollte eine klare Dreiteilung der Fassaden in Sockel-, Mittel- und Dachzone erfolgen, mit den für Berlin typischen Schrägdächern und ohne sichtbare Technikaufbauten.

    Dabei müssen, sofern möglich, auch gestalterische Charakteristika bedeutender Vorgängerbauten wiederaufgenommen werden, hier beispielsweise des 1966/67 abgebrochenen Ermelerhauses (früher Breite Straße 11) aus den 1720er Jahren.

    Die Fassadengestaltung macht nur einen kleinen Anteil der Gesamtkosten eines Neubaus aus, bei einer Straßenfassade im Blockverbund ca. 4%. Die Mehrkosten für eine hochwertige und zeitlos schöne Ausführung fallen dementsprechend kaum ins Gewicht, der Gewinn für das städtische Umfeld ist jedoch erheblich. Ansprechend gestaltete, solide, in der regionalen Bautradition stehende Architektur hat auf lange Sicht die beste Klimabilanz, da zu erwarten ist, dass sie auch von zukünftigen Generationen als würdiger Bestandteil des Altstadtkontextes geschätzt und erhalten werden wird. Die Breite Straße, eine ältesten Straßen im historischen Zentrum Berlins, hat besseres verdient als Billigfassaden wie beim nahebei gelegenen Neubau der WBM an der Fischerinsel.

    Es ist wichtig, dass die städtischen Wohnungsbaugesellschaften Menschen mit niedrigem oder mittleren Einkommen das Wohnen in der Berliner Mitte ermöglichen. Aber kommunal finanzierte Wohnungsbaugesellschaften haben auch eine Verantwortung für die gesamte Stadt und ihre Gesellschaft und sollten auch dieser durch qualitätvolle, allgemein als schön empfundene, beständige Architektur einen bleibenden Wert zurückgeben.

    4.3.2024

    Allianz Berliner Bürgervereine:

    Berliner Historische Mitte e.V.

    Errichtungsstiftung Bauakademie

    Forum Stadtbild Berlin e.V.

    Gesellschaft Historisches Berlin e.V.

    Planungsgruppe Stadtkern im Bürgerforum Berlin e.V.

    Stadtbild Deutschland e.V. Ortsverband Berlin

    Ein erster Bericht:

    Breite Straße: Bürgervereine fordern hochwertige Gestaltung | entwicklungsstadt berlin
    Neugestaltung der Breiten Straße in Berlin-Mitte: Eine Allianz von Berliner Bürgervereinen fordert eine hochwertige Gestaltung des Ensembles.
    entwicklungsstadt.de

    Berliner Zeitung (Bezahlschranke):

    Breite Straße in Berlin-Mitte: Doch nur 30 Prozent Sozialwohnungen
    50 Prozent Sozialwohnungen: Die landeseigene WBM will beim geplanten Neubau von den Vorgaben abweichen. Das sind die Gründe – und die Reaktionen.
    www.berliner-zeitung.de

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Berliner Zeitung

    Abweichung in Mitte

    Ulrich Paul vom 05.03.2024

    Die WBM will weniger harte Vorgaben für Sozialwohnungen bei einem Neubauprojekt

    Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin sollen bei Neubauten „grundsätzlich mindestens 50 Prozent der Wohnfläche mit öffentlicher Förderung“ errichten – um einen hohen Anteil preiswerter Wohnungen zu schaffen. Darauf haben sich die städtischen Vermieter und der Senat in einer Kooperationsvereinbarung verständigt. Bei der geplanten Bebauung der Breite Straße unweit des neuen Berliner Schlosses will die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) jedoch davon abweichen.

    Von den dort geplanten 82 Wohnungen sollen nur 25 mit Förderung des Landes Berlin als Sozialwohnungen errichtet werden, teilt WBM-Sprecher Matthias Borowski auf Anfrage der Berliner Zeitung mit, das sind lediglich 30 Prozent. Für die künftigen Bewohner bedeutet dies, dass in der Breite Straße überwiegend teure Wohnungen entstehen. Denn während sich die anfänglichen Quadratmetermieten für geförderte Wohnungen zurzeit je nach Einkommen auf 7 Euro, 9,50 Euro oder 11,50 Euro kalt belaufen, gilt für frei finanzierte Wohnungen eine Obergrenze von durchschnittlich 15 Euro je Quadratmeter Wohnfläche kalt.

    Wirtschaftliche Gründe

    Der WBM-Sprecher sagt, schon bei der Einbringung der Grundstücke, also bei deren Übertragung an die WBM, habe das Wohnungsunternehmen von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Zusage erhalten, von der 50-Prozent-Regelung abweichen zu dürfen. Und zwar aus Gründen der Wirtschaftlichkeit.

    Die Pläne stoßen auf Kritik. „Wir erwarten, dass auch bei den weiteren Planungen das Ziel Schaffung von bezahlbarem Wohnraum an erster Stelle steht und alle anderen Aspekte diesem Ziel untergeordnet werden“, sagt Matthias Grünzig von der Initiative Offene Mitte Berlin. Die Festlegungen der Kooperationsvereinbarung, nach denen „mindestens 50 Prozent der Wohnfläche mit öffentlicher Förderung mietpreis- und belegungsgebunden“ errichtet werden sollen, müssten auch an der Breite Straße angewendet werden. „Eine Abweichung von dieser Regelung ist angesichts des dramatischen Mangels an bezahlbarem Wohnraum nicht akzeptabel“, sagt Grünzig.

    Ähnlich äußert sich der Grünen-Abgeordnete Julian Schwarze. „Damit wird der Bau von ausreichend bezahlbaren Wohnungen torpediert“, sagt Schwarze. „Der Senat wird dem Ziel, preiswerten Wohnraum zu schaffen, nicht gerecht.“ Grünzig ist noch aus einem anderen Grund alarmiert. Eine Abweichung von der Kooperationsvereinbarung wäre „eine schwerwiegende Sache, weil sie ja auch ein Präzedenzfall für weitere Projekte landeseigener Wohnungsbaugesellschaften wäre“, sagt er. „Die Kooperationsvereinbarung wäre dann praktisch ausgehebelt“, so Grünzig.

    An der Breite Straße will die WBM auf einem 3651 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse fünf Wohn- und Geschäftshäuser errichten und archäologische Funde integrieren. Die beste Architektur soll im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens gefunden werden. Auf die Ankündigung des nicht offenen Realisierungswettbewerbs im Dezember vergangenen Jahres gingen „circa 500 Teilnahmeanträge“ ein, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vor kurzem mitteilte. Mindestens 30 und maximal 50 sollen als Teilnehmer für den Wettbewerb ausgewählt werden. Das Preisgericht soll am 1./2. Juli zusammentreten.

    Unterdessen meldet sich die Allianz Berliner Bürgervereine mit einer Warnung vor „Billigfassaden“ zum Wettbewerb zu Wort. Der Allianz gehören verschiedene Vereine an, die sich für eine Gestaltung der Mitte nach historischem Vorbild einsetzen. Dazu gehören unter anderem die Gesellschaft Historisches Berlin, das Forum Stadtbild Berlin und die Planungsgruppe Stadtkern.

    „Bei der Auswahl der Preisträger für die Breite Straße sollten Architekturentwürfe vorrangig berücksichtigt werden, die hinsichtlich der Gestaltungsqualität und Materialwahl an die historische Bautradition des Ortes anknüpfen“, heißt es in einer Stellungnahme der Allianz vom Montag. „Es sollte mit den traditionell regional verwendeten Fassadenmaterialien wie Putz, Ziegel und Natursteinen wie Sand- oder Kalkstein gebaut und damit eine differenzierte Fassadengestaltung ermöglicht werden“, finden die Vereine. „Anstriche sollten in ortstypischen Farbtönen erfolgen.“

    Es sollte zudem „eine klare Dreiteilung der Fassaden in Sockel-, Mittel- und Dachzone erfolgen, mit den für Berlin typischen Schrägdächern und ohne sichtbare Technikaufbauten“, so die Allianz der Bürgervereine. Dabei sollten auch gestalterische Charakteristika bedeutender Vorgängerbauten wiederaufgenommen werden, beispielsweise des 1966/67 abgebrochenen Ermelerhauses aus den 1720er-Jahren, das an der Breite Straße 11 stand.

    Die Fassadengestaltung mache „nur einen kleinen Anteil der Gesamtkosten eines Neubaus aus“, der sich bei einer Straßenfassade im Blockverbund auf circa vier Prozent belaufe, argumentieren die Vereine. „Die Mehrkosten für eine hochwertige und zeitlos schöne Ausführung fallen dementsprechend kaum ins Gewicht, der Gewinn für das städtische Umfeld ist jedoch erheblich.“ Ansprechend gestaltete, solide, in der regionalen Bautradition stehende Architektur habe auf lange Sicht die beste Klimabilanz, da zu erwarten sei, dass sie auch von zukünftigen Generationen als würdiger Bestandteil des Altstadtkontextes geschätzt und erhalten werde.

    „Die Breite Straße, eine der ältesten Straßen im historischen Zentrum Berlins, hat Besseres verdient als Billigfassaden wie beim nahebei gelegenen Neubau der WBM an der Fischerinsel“, heißt es von der Allianz der Bürgervereine.

    Auch auf die Mieten geht die Allianz ein. Es sei wichtig, dass die städtischen Wohnungsbaugesellschaften Menschen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen das Wohnen in Mitte ermöglichen. Aber kommunal finanzierte Wohnungsbaugesellschaften hätten „auch eine Verantwortung für die gesamte Stadt und ihre Gesellschaft und sollten auch dieser durch qualitätvolle, allgemein als schön empfundene, beständige Architektur einen bleibenden Wert zurückgeben“, so die Vereine.

    Die WBM erklärt, sie sei sich der Verantwortung bewusst. „In Anbetracht der herausragenden Lage legen wir besonderen Wert auf die ästhetische Gestaltung“, sagt WBM-Sprecher Borowski, „und achten dabei zugleich auf die Wirtschaftlichkeit des Gesamtvorhabens“.

    „Die Breite Straße bietet die Chance, ökologisches Bauen, bezahlbaren Wohnraum und eine innovative Architektur zu verbinden“, sagt der Grünen-Abgeordnete Schwarze. „Wenn sich die selbst ernannte Allianz mit ihren Vorschlägen durchsetzt, droht hier ein Stopp für bezahlbaren Wohnungsbau“, warnt er. Irritierend sei, „wie von einigen Lobbygruppen für historisierende Stadtarchitektur versucht wird, im Vorfeld des Wettbewerbs Einfluss zu nehmen und der Jury Vorgaben gemacht werden sollen“, sagt Schwarze. „Es ist schon sehr gewagt zu behaupten, welche Architektur von der gesamten Bevölkerung als schön empfunden würde“, so der Grünen-Abgeordnete. „Gerade in der Mitte Berlins haben wir über die Jahrhunderte immer wieder Veränderungen im Stadtbild erlebt“, sagt er. „Hier eine Epoche hervorzuheben und damit alle anderen Vorschläge für einen Städtebau an der Breiten Straße als unpassend abzuwerten, noch bevor überhaupt Ergebnisse des Wettbewerbs vorliegen, ist falsch.“

    Ordentliches Verfahren

    Die Präsidentin der Berliner Architektenkammer Theresa Keilhacker sagt: „Das hohe Interesse am Wettbewerb für Wohn- und Geschäftshäuser an der Breite Straße belegt, dass Architektinnen und Architekten in Berlin bereit sind, sich an ordentlichen Verfahren, die durch die Architektenkammer Berlin begleitet werden, rege zu beteiligen.“ Sie wünsche sich „hier eine Vielfalt an Einreichungen, die sich hinsichtlich ihrer Gestaltung auf den Genius Loci beziehen und gleichzeitig notwendige Klimaschutzbelange und Zukunftsfähigkeit in Material, Konstruktion und Ästhetik zum Ausdruck bringen.“


  • Die Argumentation von Linken und Grünen das Ziel der Schaffung von mehr Sozialwohnungen werde verhindert ist natürlich Unsinn. Tatsächlich hätte der Senat die Grundstücke an der Breiten Straße mit einem Bodenrichtwert von z. Zt. 15.000 Euro meistebietend verkaufen müssen - mit den Erlösen hätte das Land an anderer Stelle, z. B. an der Karl-Marx-Allee, auf landeseigenen Flächen die doppelte Anzahl an Sozialwohnungen bauen können.

    Aber es geht Grünen und SPD nicht um Sozialwohnungen sondern um die Verhinderung von schönen Stadtquartieren mit auch vermögener Bewohnerschaft.

  • "WETTBEWERBSAUFGABE

    Auf Grundlage des 2021 abgeschlossenen Werkstattverfahrens wird das 3.651 m² große Grundstück entlang der Breite Straße basierend auf einer historisch begründeten Kleinteiligkeit in fünf etwa gleich große Parzellen unterteilt. Ziel ist es, mit Realisierung von fünf Wohn- und Geschäftshäuser auf diesen fünf Parzellen an exponierter Stelle im historischen Stadtzentrum ein anspruchsvolles Neubauensemble zu bilden, welches der prominenten, innerstädtischen Lage, der historischen Bedeutung des Standortes und den besonderen Anforderungen der landeseigenen WBM als Anbieterin von mietpreisgebundenem Wohnraum, gerecht wird.


    Das Gesamtgrundstück ist Teil eines neu zu entwickelnden Straßenblocks an der Breite Straße zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse. Durch den Neubau von Wohnungen, Räumen für Kulturschaffende, Gewerbeeinheiten und einer publikumswirksamen Erdgeschosszone soll die von historischen Brüchen geprägte Stadtgestalt vielfältig belebt und die Achse zwischen Humboldt-Forum und Petriplatz mit dem House of One und dem Archäologischem Besucherzentrum gestärkt werden.

    -
    Ziel des Wettbewerbes ist es, funktional, gestalterisch und wirtschaftlich überzeugende Entwürfe unter Integration von archäologischen Grabungsfunden zu erhalten. Die Dokumentation des Werkstattverfahrens und eine technische Machbarkeitsstudie bilden den Rahmen, um ein gestalterisch und technisch aufeinander abgestimmtes harmonisches Gesamtkonzept zu erhalten."

    Quelle: Wohn- und Geschäftshäuser Breite Straße, Berlin Mitte - Berlin.de


    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • „Damit wird der Bau von ausreichend bezahlbaren Wohnungen torpediert“, sagt Schwarze. „Der Senat wird dem Ziel, preiswerten Wohnraum zu schaffen, nicht gerecht. [...] Die Breite Straße bietet die Chance, ökologisches Bauen, bezahlbaren Wohnraum und eine innovative Architektur zu verbinden“, sagt der Grünen-Abgeordnete Schwarze. „Wenn sich die selbst ernannte Allianz mit ihren Vorschlägen durchsetzt, droht hier ein Stopp für bezahlbaren Wohnungsbau“, warnt er. Irritierend sei, „wie von einigen Lobbygruppen für historisierende Stadtarchitektur versucht wird, im Vorfeld des Wettbewerbs Einfluss zu nehmen und der Jury Vorgaben gemacht werden sollen“, sagt Schwarze. „Es ist schon sehr gewagt zu behaupten, welche Architektur von der gesamten Bevölkerung als schön empfunden würde“, so der Grünen-Abgeordnete. „Gerade in der Mitte Berlins haben wir über die Jahrhunderte immer wieder Veränderungen im Stadtbild erlebt“, sagt er. „Hier eine Epoche hervorzuheben und damit alle anderen Vorschläge für einen Städtebau an der Breiten Straße als unpassend abzuwerten, noch bevor überhaupt Ergebnisse des Wettbewerbs vorliegen, ist falsch.“

    Der werte Abgeordnete beschreibt ganz wunderbar heutige Politik: 1. Maximalforderungen aufstellen (Ökologisch, innovativ, niedrigpreisig und für die Bevölkerung schön anzusehen, auch soll gleich noch die Wohnungskrise mit so einem Projekt begegnet werden) 2. Auf all jene drauf hauen, die konkrete Vorschläge machen für ein besseres Ergebnis und sich nicht damit begnügen auf ein paar nebulöse Schlagworte zurückzuziehen. Dabei den Leser (Wähler) linken versuchen, indem man behauptet, die Vorschläge würden einem Wettbewerb vorgreifen, wohingegen es ein offener Debattenbeitrag ist zur Festlegung geeigneter Wettbewerbskriterien also per se vor dem Wettbewerb öffentlich diskutiert gehört. 3. Maximal kurzfristige Ergebnisse anstreben, indem man zwar ökologisches Bauen fordert, aber frei heraus die wirksamste Maßnahme für eine gute Umweltbilanz, nämlich eine langfristige Sicherstellung eines Erhalts des zu Bauenden, gar nicht verfolgt, und sogar den entsprechend analogen Vorschlag mit Verweis auf Kosten abweist. Ziel ist nicht ein Stadtbild, sondern schnelle Abhilfe für die sozialen Nöte, wobei dann sogar ein Grüner sich augenscheinlich für Feigenblattökologie stark macht. Dazu natürlich keinerlei Wissen über die Tragweite seiner Entscheidungen bzw. Ignoranz darüber: Man muss nur nach Moskau schauen, um zu erahnen, was es bedeutet, wenn man versucht Wohnraumprobleme in kurzer Zeit und billig in zentralen Stadträumen zu lösen. Die Moskauer haben heute, Jahrzehnte nach der Errichtung, größte Probleme diese Fehler der Vergangenheit aus ihren Zentrumslagen wieder herauszuentwickeln. Aber das ist natürlich nicht von Interesse, wenn man einzig bis zur nächsten Wahl den Horizont legt.

  • WETTBEWERBSAUFGABE: Ziel ist es, (...) ein anspruchsvolles Neubauensemble zu bilden, welches der prominenten, innerstädtischen Lage, der historischen Bedeutung des Standortes (..) gerecht wird.

    Ich fürchte dass bei so schwammig formulierten Vorgaben am Ende nur wieder mehr oder weniger architektonischer Müll dabei raus kommt. Wenn die Architekten keine präzisen Gestaltungsvorgaben bekommen, wird wieder "experimentiert". Dann gibt es wieder Architektur mit "Brüchen", Rasterfassaden, Schießscharten oder andere mit dem Geodreieck entworfene Formen, maximalen Verzicht auf (eine harmonische) Fassadengliederung und natürlich Flachdächer.

    Vor wenigen Jahren wurde in Magdeburg am dortigen "Breiten Weg", ein Steinwurf vom Dom entfernt ein großes Grundstück neu bebaut. Das Ergebnis ist einfach nur erschreckend. Ähnliches befürchte ich in Berlin.

    Magdeburg, Breiter Weg. (C) Google Maps

  • Bild 613 ist Zeugniss heutiger Architektur.

    In den Niederlanden wird durchschnittlich genau dasselbe gebaut: funktionelle flachbau Kisten/Kasten, ausnahmsweise versehen mit Arkaden, aber alles sehr monotone industrielle Bauten; ohne ansprechende auffällende Dächer, Schmuck oder sonstiges.Gewiss keine historische oder historisch angelehnte Bauten. Einige Städten aber haben ein Viertel bekommen die doch historisch angelehnt gebaut wurde und imdessen sehr popülär sind. In Den Haag/Rotterdam, Helmond, Utrecht (Zuilen & Vleuten/De Meern), Almere, Vianen, aber es bleibt beschränkt.

    Habe kein Vertrauen das Deutsche Architekten "historisch" oder ansehlich und grosstädtisch bauen können: nirgendo ist das bisher gelungen.

    Die Menschen und historisch bewusste Eliten aber wollen das aber doch! Die greueln von Bilder wie 613.

    Aber es kommt nicht..........

    Berlin wird leider aussehen wie Magdeburg. Alles enttäuschend und einwechselbar. War füher doch bestimmt nicht so.

  • In Köpfen, in denen klare Kriterien und ein sicheres Empfinden für zeitlose Ästhetik durch „zeitschichtige“ Bildung verhindert wurden, wuchern Tummelplätze für autoritäre Ideologien und Wegwerf-Moden.

    In den von Temperatur, Snork und Maecenas gezeigten Bildern oben sehe ich nur große, blockige, fantasielose Baukörper mit monotonen Fassaden. Keine Abwechslung, keine Differenzierung, keine Lichtblicke oder Hingucker, keine Fantasie, keine Ironie, dafür viel großformatige Langeweile. Wird die zukünftige Breite Straße nur ein weiteres Beispiel zum Weggucken und Weglaufen?

  • Man braucht sich nur die Neubauten am Schinkelplatz anzuschaun.

    Da ist dann an der Breiten Straße und anderen zukünftigen Bauprojekten in der alten Berliner Mitte architektonisch auch nicht viel mehr zu erwarten.Man muss es so sagen,architektonisch traditionelle Formen bei Neubauten,insbesondere in unmittelbarer Nähe zum Schloss ,sind in Berlin von den Verantwortlichen von Stadtplanung und Politik bewusst nicht gewollt.

  • Das soll dann offenbar hier stehen bleiben bis es wieder eingeschmolzen wird.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das soll dann offenbar hier stehen bleiben bis es wieder eingeschmolzen wird.

    Man könnte sich vorstellen, dass ein unbekannter talentierter Künstler diese Dinger z. B. mit dem Muster des Granitpflasters, auf dem sie stehen, "verziert", was als "Street Art" eine begrüßenswerte soziokulturelle Aneignung darstellen könnte. Sowas soll's ja in anderen Kontexten durchaus geben …