Posts by Civitas fortis

    Sowas gab's in den 2000er Jahren ja öfter im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost"; in Dresden-Gorbitz gab's für etagen- und eingangsweisen Teilrückbau in der "Kräutersiedlung" sogar diverse Preise. Das Bild der Quartiere verbessert sich dadurch zwar, aber es bleibt eben meist, wie bereits erwähnt, in der Grundstruktur (Zeilenbauweise, einheitliche Fassaden, Flachdächer, Ignorieren bestehender Blockstrukturen, Parzellen und Baulinien, etc.) gleichbleibend unambitionierter Städtebau.


    Bei dem Beispiel in Bitterfeld hätte sich doch sicher auch wirtschaftlich ein Abriss und Neubau im Blockrand mit angepasster Bauweise gelohnt oder hätte unterstützt werden können, um das winzige Bisschen Altstadt in Bitterfeld aufzuwerten.

    Sichtbar ist im Gemälde trotzdem ein deutlicher Unterschied zwischen gelblichen und weißen Farbtönen. Im Bezug auf das Gemälde verhält es sich mit der Farbgebung so (Hervorhebung durch mich):

    Zur Zeit der Schaffung des Gemäldes 1748 war der Turm der Hofkirche nur bis zum unteren Geschoss fertiggestellt, so dass Bellotto sich mit den Bauplänen für dessen Komplettierung im Gemälde behalf. Ein durch horizontale und vertikale Linien angedeutetes Baugerüst um den Turm der Hofkirche soll dem Betrachter einen deutlichen Hinweis auf den Bauzustand geben. In der endgültig ausgeführten und auch heute noch so vorhandenen Bauausführung des Turmes 1752–1754 wurden jedoch die Geschosse und die Bekrönung erheblich erhöht und auch schlanker ausgeführt. Ähnliches gilt für die im Bild aufgezeigte äußere farbliche Gestaltung des Kirchenschiffes in gelblichen und weißblauen Farbtönen, die zur Entstehungszeit der Vedute ebenfalls nicht vorhanden war und auch später nie ausgeführt wurde. Sie wurde vermutlich auf Veranlassung von Chiaveri selbst in das Gemälde aufgenommen.

    Als Quelle für diesen Abschnitt gibt der Artikel an: Eberhard Hempel, Fritz Löffler: Die katholische Hofkirche zu Dresden. In: Fritz Löffler (Hrsg.): Die Katholische Hofkirche zu Dresden., Reihe Das christliche Denkmal, Heft 32. 6., überarbeitete Auflage, Union Verlag (VOB), Berlin, 1979, S. 13.


    Die Farbunterschiede existieren auch noch in einer späteren Fassung des Gemäldes, in der aber der Kirchturm ohne Gerüst dargestellt wird.

    Zum Thema Visualisierung vs. Realität bzgl. Dachbegrünung:


    Haus Postplatz, Dresden - Visualisierung:

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    Bildnachweis: FAY Projects GmbH, Mannheim/ Deutschland in: Sächsische Zeitung


    und Realtiät:

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    Bildnachweis: RobBerg in: RE: Der Dresdner Ring


    Die sich in der Folge ab RE: Der Dresdner Ring ergebende Diskussion ist im Zusammenhang mit diesem Thema evtl. interessant.


    Ein weiteres Beispiel, das auf seine Verwirklichung wartet (deren Ergebnis man sich aber sicherlich denken kann): Fernbusterminal Wiener Platz, Dresden - Visualisierung erster Entwurf:

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    Bildnachweis: © Visualisierung: Knerer und Lang/Landeshauptstadt Dresden in: Sächsische Zeitung


    Visualisierung zweiter Entwurf:

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    Bildnachweis: © Knerer und Lang Architekten in: Sächsische Zeitung


    Man beachte die grüne Farbe der "Fassade", um den Täuschungseffekt noch zu verstärken. Die "Fassadenbegrünung" besteht schon in dieser Darstellung letztlich nur aus ein paar Efeuranken aus dem Blumenkasten, aber der Entwurf wird als "ökologisch" und "grün" beworben und wahrgenommen.

    Die Petitionsunterstützer haben letztens folgende Veranstaltungsankündigung der GHND erhalten (die auch öffentlich einsehbar ist):

    Interessiert doch ein Dresdner Stadtplanungsamt [...] nicht.

    Übrigens auch nicht, dass hier, wie im Robotron-Areal auch, ein Bebauungsplan in Aufstellung ist, für den es noch nicht einmal einen Entwurf gibt. Man fragt sich also, auf welcher Grundlage der Wettbewerb überhaupt stattgefunden hat, bzw. welche Voraussetzungen es für Wettbewerbsbeiträge gab.

    Schulneubau "Cockerwiese"

    Der Siegerentwurf des Wettbewerbs für den Ersatzneubau der 101. Oberschule, der auf der sogenannten "Cockerwiese" errichtet werden soll, steht fest, berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung.

    Aussenansicht-101.OS-BE-Berlin-GmbH.jpg

    Bildnachweis: © BE Berlin GmbH in: Landeshauptstadt Dresden


    Innenansicht-101.OS-BE-Berlin-GmbH.jpg

    Bildnachweis: © BE Berlin GmbH in: Landeshauptstadt Dresden


    Über die städtebauliche Figur bzw. die Platzierung der Baukörper auf dem Grundstück wird leider nicht eingegangen. Aus den Visualisierungen geht für mich allerdings hervor, dass es wohl keine Berücksichtigung der ehemals dort verlaufenden Pirnaischen Straße, bzw. "Chaussee nach Pirna" als Teil der Dresden-Teplitzer Poststraße, eine der ältesten und wichtigsten Wegeverbindungen in der Region, sowie des sogenannten Pirnaischen Schlags an der Dresdner Weichbildgrenze, geben wird. Wir hatten in der Vergangenheit beim Werkstattverfahren "Herkulesallee West" angemahnt, auf diesen wichtigen historischen Umstand einzugehen, siehe diesen Beitrag:


    Da es über das Jahr verteilt ja immer wieder mehr oder weniger aussichtsreiche Kandidaten gibt, an die man sich bei der finalen Zusammenstellung der Kandidatenliste am Ende eines Jahres evtl. nicht mehr erinnert, können hier bereits Vorschläge gesammelt werden. Dieses Thema soll also zunächst als Sammelbecken dienen, und nicht unbedingt eine Diskussion über Favoriten o. ä. auslösen.


    Ich beginne mit einem möglichen dritten Platz:

    Wohnen an der Kürschnergasse, Erfurt

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    Bildnachweis: DerDat in: Erfurt

    Das Foto weist eine starke Verzerrung auf; wenn man genau hinschaut, sieht man die Firststeine am Grat zum Krüppelwalm, die ca. mittig am Giebel aufhören und in einen normalen Ortgang übergehen. Das Haus hat also tatsächlich ein Krüppelwalmdach. Das sieht man z.B. auch auf einem Luftbild, z.B. bei Bing Maps.

    Den Verein erreichte per E-Mail eine Anmerkung zu diesem Thema von jemandem, der im Haus Kleine Klausstraße 16 bis Mitte der 1950er Jahre lebte:

    Quote

    [...] dass das sogenannte Tripperhaus niemals in der Kl. Klausstraße 16 war, sondern in dem Rückbau, der zur Nikolaistraße führt.

    Es wurde nach Kontakten zu Hallensern gefragt, die weitere Informationen zu diesem Gebäude haben. Bitte gerne bei mir per Privatnachricht melden, ich stelle dann den Kontakt her.

    Äußerer Stadtring West

    (zuletzt in diesem Beitrag)


    Wie die Sächsische Zeitung schreibt, liegt nun eine aktualisierte Planung vor, die die 2017 durch den damaligen Baubürgermeister geforderten Radverkehrsanlagen beinhaltet und sonst keine grundlegenden Änderungen vorsieht, sodass kein neues Genehmigungsverfahren notwendig ist. Auch die Finanzierung sei gesichert, der Bau könne "schnell" beginnen, konkret nach der Sanierung der Hamburger Straße zwischen Weißeritzbrücke und ehemaligem Theater Junge Generation, also ca. 2027, mit einer geplanten Dauer von drei Jahren. Seit dem ersten Beschluss durch den Stadtrat 1997 wäre damit 30 Jahre später Baubeginn.


    Der Knoten Altcotta soll dabei umgebaut werden, d.h. die Tonbergstraße wird auch den bisher über die Raimundstraße geführten Gegenverkehr aufnehmen.


    Damit könnte ab 2030 die Bundesstraße 170 aus dem Stadtgebiet auf den äußeren Stadtring verlegt werden, wodurch in der Innenstadt u.a. die Sankt Petersburger Straße sowie die Köpcke-/Große Meißner Straße am Neustädter Markt keine Bundesstraße mehr führen werden.

    Außer der Schließung des Blockrandes und evtl. der Ecksituation als Platzdominante kann ich dem Projekt v.a. nach der Veränderung der Entwürfe nicht mehr viel abgewinnen. Ähnlich wie bei den Annenhöfen und den Neubauten an der Schweriner Straße wird das Ergebnis ernüchternd sein - eine riesige Baumasse, die v.a. an den seitlichen Achsen wenig gegliedert und zu eintönig sein wird. Außerdem wird nicht mehr, wie in den ursprünglichen Entwürfen, einigermaßen harmonisch an den Bestand angeknüpft: es gibt keine schrägen Dachflächen mehr, stattdessen kurze Staffelgeschosse und ansonsten ein ganzes Vollgeschoss mehr. Die Visualisierung unten zeigt den Anschluss gar nicht, eine nicht abgeschnittene Ansicht mit angedeutetem Bestand findet man bei MeiDresden.de. Auch im rückwärtigen Bereich wird von Nöfers ursprünglichen eleganten Fassaden nicht viel übrig bleiben. Ich hoffe darauf, dass das Torgebäude trotz der (anders als in der Visualisierung dargestellten) engen Platzverhältnisse eine angenehme Wirkung entfaltet - da kommt viel auf die Materialien an (was bei den Annenhöfen z.B. ja teils schiefgegangen ist).


    schuetzengarten_dresden_02.jpg

    Bildnachweis: S&P Gruppe


    schuetzengarten_dresden_05.jpg

    Bildnachweis: S&P Gruppe


    schuetzengarten_dresden_03.jpg

    Bildnachweis: S&P Gruppe


    schuetzengarten_dresden_01.jpg

    Bildnachweis: S&P Gruppe


    schuetzengarten_dresden_04a.jpg

    Bildnachweis: S&P Gruppe


    Vergleich zum ersten Bild der Vorkriegszustand der Ecke zur Jahnstraße/Moritz-Kloß-Straße (durch das neue Torgebäude überbaut):

    jahn0081.jpg

    Bildnachweis: altesdresden.de

    Das ist doch ganz einfach: eine durchgehende Mansarde mit einem zentralen flachen Zwerchgiebel über den Pilastern und Doppelgauben über den durch die Balkone zusammengefassten Fensterachsen; oberhalb der Mansarde Einzelgauben oder kleine Dachflächenfenster im Satteldach. Für diese unruhige Dachform besteht absolut keine Notwendigkeit.