Mich irritieren die seitlichen Erdgeschossbereiche. Dort lasten Wandbereiche der darüberliegenden Etagen auf einem Fenster, das passt statisch nicht ganz. Man könnte auch das EG und 1. OG optisch noch stärker zusammenfassen, um die Wirkung gestapelter Geschosse zu verringern und dem Gebäude einen stabileren Sockel zu geben; das ist bei den Eingängen ja schon angedeutet. Dabei würde ich das 1. OG als "Zwischengeschoss" auch nicht mit bodentiefen Fenstern ausstatten oder wenigstens eine sichtbare Brüstung hinzufügen; alternativ die Fensterflächen der beiden Geschosse optisch zu einem verbinden.
Das oberste Geschoss sollte ebenfalls keine bodentiefen Fenster bekommen, um als eine Art Attika wirken zu können, wenn das Gebäude schon ein Flachdach hat. Dann stören auch die dort wieder unterschiedlichen Fensteraufteilungen nicht so sehr, wobei übereinanderliegende Wandbereiche trotzdem gleich breit oder wenigstens symmetrisch sein sollten.
Wenn das Gurtgesims zwischen 2. und 3. OG dann schmaler wäre, um die beiden Geschosse weniger stark voneinander zu trennen, als von Sockel- und Attikageschoss, wäre das Gebäude nicht 6-teilig, sondern 3-teilig und würde auf den ersten Blick übersichtlicher und ruhiger wirken und der Betrachter könnte sich Stück für Stück der fraktalen Gestaltungselemente widmen, die es ja mit Bogenfenstern, Sprossen, unterschiedlich breiten Fensterachsen, Gesimsen, Faschen, usw. ja ausreichend gibt. Die fallen einem aber jetzt gar nicht richtig auf, weil man beschäftigt ist, das gesamte Gebäude irgendwie im Kopf zu gliedern und dabei immer wieder von vorne zu zählen und zuzuordnen anfängt, weil man eben nicht mehr als 3-4 gleichartige Dinge gleichzeitig erfassen kann.
Das funktioniert auch vertikal, indem man die vielen Fensterachsen evtl. noch mit Lisenen oder farbigen Unterschieden gruppieren könnte, damit das Gebäude auch vertikal in nicht mehr als drei sofort zu erfassende Abschnitte geteilt wird.