Dresden, Altstadt - Quartier VII/1

  • Das ist mir in Dresden auch aufgefallen. Da nicht versucht wurde einen Idealtyp einer Stadt wieder auf zu bauen (nur Rekos, nur moderne Gebäude), könnte man die Dresdner Innenstadt schnell für eine nur leicht zerstörte Stadt halten, wo nach der Wende die entstandenen Lücken ausgefüllt wurden. Dadurch, dass auch nicht alles auf einmal aufgebaut wurde, wirken die ersten Gebäude schon wieder veraltet (die "modernen"), während andere Gebäude die erst neu entstanden sind, gerade "top modern" wirken.

  • Ein solches Störverhalten ist vordergründig betrachtet, ein modernistisches Potenzgehabe: Wir zeigen, dass wir noch da sind und die Macht dazu haben, ein Zeichen zu setzen.

    Dahinter steht letztlich aber ein ebenso destruktiver wie infantiler Charakter. Etwas passt einem nicht, deshalb versucht man, es kaputt zu machen, damit auch die anderen ja keine Freude daran haben.

    Wie wahr und man darf das als "Pyrrhussieg" für die modernistischen Zeitgenossen betrachten, da genau solche bausündenhaften Füllbauten das Unvermögen dieser Ideologiekaste immer wieder gegenüber jedermann demonstriert und die Ablehnung dieser "Architektur" nur verstärkt. Die tun sich damit nämlich keinen Gefallen. Gerade solche architektonischen Minderleistungen (Anbau Cosel et cetera) haben überhaupt erst dazu geführt, dass sich in Dresden die Gesellschaft Historischer Neumarkt eV gegründet hat und nun das ca 10-fache an ursprünglich angedachten Rekonstruktionen oder adäquaten Füllbauten erst ermöglichte. Nicht zuletzt das Narrenhäusel erst möglich wurde und es sogar ernsthafte Überlegungen für zusätzliche Rekonstruktionen neben dem Blockhaus gibt!

    Außerdem bleibt so der GHND auch noch ein zukünftiges Betätigungsfeld im Bereich des Neumarktes und das ist auch gut so ;-)!

    Zitat von Graf Cylinar
    Dadurch, dass auch nicht alles auf einmal aufgebaut wurde, wirken die ersten Gebäude schon wieder veraltet (die "modernen"), während andere Gebäude die erst neu entstanden sind, gerade "top modern" wirken.

    Ja, das stimmt. Das Problem der "modernen" Architektur ist, dass die Baumaterialen, die diese verwenden nach einer gewissen Zeit vergammelt aussehen und diese Gebäude nicht in Würde altern können, wie das bei traditionellen, natürlichen Baustoffen (Holz, Kalkputz etc) der Fall ist. Das ist vermutlich der Hauptgrund, weshalb die "modernen" Füllbauten schon nach 10 Jahren älter und heruntergekommener aussehen als jeder Altbau oder sogar eine 20 Jahre alte Rekonstruktion.

  • Ich muss sagen, dass mich die modernen Füllbauten, gerade auch in Dresden, ziemlich stören. Ja, ich weiß, mehr war nicht machbar und man muss froh über das Erreichte sein. Das soll auch gar nicht das Erreichte abwerten, man will ja nicht ewig nur herumnörgeln.

    Ich halte die "anonyme Architektur" aber für zu wichtig, um sie einfach mit modernen Füllbauten zu ersetzen in rekonstruierten Vierteln. Die anonyme Architektur ist nämlich das, was die Grundsubstanz der Städte ausmacht. Man stelle sich vor, Nürnberg bestünde aus einem Pellerhaus neben dem nächsten, im alten Frankfurt hätte es nur lauter goldene Waagen gegeben oder in Dresden lauter Regimentshäuser - es wäre zuviel des Guten und die herausragenden Bauten kämen gar nicht mehr recht zur Geltung.

    Die Ausstrahlung und das Stadtbild einer Stadt entsteht aber mitnichten nur durch die Sehenswürdigkeiten und ein paar herausragende Bürgerhäuser, wie würden heute sagen Leitfassaden, sondern eben aus einer Mischung aus diesen herausragenden Bauten und ihren anonymen Nachbarn. Deren Gestaltung ist dabei nicht einfach beliebig, sondern schlicht, den lokalen Architekturstil nichtsdestotrotz folgend. Ganz wichtig ist dabei, dass sie den Stadtraum bilden, indem die Leitbauten dann glänzen können - ohne sich dabei in irgendeiner Art und Weise selbst aufzudrängen. In erhaltenen Altstädten sind es häufig ganze Straßenzüge, wo sich kein einziger wirklich herausragender Bau finden lässt - dafür ist der Effekt bei der nächsten schönen Ecke umso größer. Wären diese kleinen Nebenstraßen aber mit 50iger-Jahr-Tristesse bebaut, das Gesamtbild der Stadt würde sich direkt stark trüben. Material und Formensprache müssen stimmig sein, sonst kann kein harmonisches Stadtbild entstehen.

    Ich ziehe da gerne den Vergleich zur Malerei: Man stelle sich vor, die Mona Lisa stünde vor einer abstrakten Landschaft mit knallbunten Farben - das wichtigste auf dem Bild, die Mona Lisa, wäre ja unverändert, aber man kann sie gar nicht richtig wahrnehmen, weil der Gesamteindruck nicht harmonisch ist. Das Gleiche würde gelten, wenn neben ihr ein Strichmännchen hingekrakelt wäre - man wäre zu abgelenkt von dem Strichmännchen, um der Mona Lisa noch so tief wie vorher in die Augen schauen zu können.

    Es sind die Strichmännchen der Modernisten, die unsere schön rekonstruierten Ensembles zu ruinieren versuchen. Man bedient sich in dem Fall nicht der Mona Lisa, um seine minderwertigen Krakeleien jedem aufs Auge zu drücken, sondern der Kulisse der Frauenkirche und des Neumarktes. Wie in der Kunst würden die hässlichen Strichmännchen, in einem separaten Raum untergebracht, in erster Linie die "Experten" und Feuilletonisten interessieren - die Masse geht sich lieber die Mona Lisa angucken. Das neben die Mona Lisa, beziehungsweise die Dresdener Frauenkirche geschmierte (architektonische) Strichmännchen muss sich aber zwangsweise jeder angucken, der sich eben jene anschauen möchte - mit dem beabsichtigten störenden Gesamteindruck und einem scheinheiligen "aber die Mona Lisa selber ist doch unverändert".

    Es reicht ein Gebäude in einer Häuserzeile, um den Gesamteindruck zu stören - und das wird von den Strichmännchenmalern der heutigen Zeit mit voller Absicht praktiziert. Es wird eine wichtige Aufgabe in der Zukunft, die Architekten-Strichmännchenmaler aus historischen (rekonstruierten) Arealen zu verbannen und wieder zurückzukehren zu harmonischer, anonymer Architektur. Denn alle Rekonstruktionsprojekte unserer Zeit, egal ob Berliner Schloss, Frankfurter Altstadt oder Dresdener Neumarkt zeigen sehr deutlich, dass gerade die Stellen am Schönsten sind, wo man nur Rekonstruktionen sieht.

  • Centralbahnhof

    Du willst nicht ewig herumnörgeln und tust es doch.

    Ich finde, die modernen "Füllbauten" sind gerade die "anonyme Architektur", die du für so wichtig erachtest. Die Stadt war früher auch nicht aus einem Guss.

    Dein Malerei-Vergleich passt nicht ganz. Ein einzelnes Gemälde ist ein einzelnes Kunstwerk. Die Analogie zur "anonymen Architektur" bilden mittelmäßige Gemälde, aus denen dann das Hauptwerk herausragt. Ein Stadtviertel ist nicht ein einzelnes Kunstwerk.

    Bei deiner Meckerei frage ich mich, wie du das Leben in Köln eigentlich aushältst. Ich finde die Neumarkt-Quartiere insgesamt gelungen. Häuser, die gerade erst im Bau sind, kann ich natürlich nicht beurteilen. Zu denen sage ich hier nichts. Aber das, was fertig ist, ist doch schön. Und es stimmt nicht, dass die moderne Architektur hier nur dazu gedacht sei, zu stören. Du konstruierst dir da ein Feindbild. Stellwerk Architekten, zum Beispiel, denken nicht so verquer, wie du meinst. Es geht ihnen nicht darum, das Umfeld zu konterkarieren.

  • Man kann sogar noch weiter gehen und solche* Un-Architektur mit Graffiti-Schmierereien vergleichen: In einigen wenigen steckt vielleicht sogar Talent oder eine Aussage drin. Während manche total drauf abfahren, empfinden es die meisten aber einfach nur unnötig, störend und als Ausdruck von Aufbegehren, Geltungssucht und/oder Ignoranz. Wie jeder Sprayer hinterlassen auch solche Architekten überall ihre immer gleichen unpassenden Tags. Graffiti gelten immerhin überwiegend als Sachbeschädigung ...

    * natürlich nicht im Sinne von "alle Neumarkt-Füllbauten" - einige Gebäude stören mich aber jedes Mal auf's Neue. Z.B. der Eingang der QF-Passage an der Frauenkirche 3.

  • Centralbahnhof

    Du willst nicht ewig herumnörgeln und tust es doch.

    Ich finde, die modernen "Füllbauten" sind gerade die "anonyme Architektur", die du für so wichtig erachtest. Die Stadt war früher auch nicht aus einem Guss.

    Dein Malerei-Vergleich passt nicht ganz. Ein einzelnes Gemälde ist ein einzelnes Kunstwerk. Die Analogie zur "anonymen Architektur" bilden mittelmäßige Gemälde, aus denen dann das Hauptwerk herausragt. Ein Stadtviertel ist nicht ein einzelnes Kunstwerk.

    Bei deiner Meckerei frage ich mich, wie du das Leben in Köln eigentlich aushältst. Ich finde die Neumarkt-Quartiere insgesamt gelungen. Häuser, die gerade erst im Bau sind, kann ich natürlich nicht beurteilen. Zu denen sage ich hier nichts. Aber das, was fertig ist, ist doch schön. Und es stimmt nicht, dass die moderne Architektur hier nur dazu gedacht sei, zu stören. Du konstruierst dir da ein Feindbild. Stellwerk Architekten, zum Beispiel, denken nicht so verquer, wie du meinst. Es geht ihnen nicht darum, das Umfeld zu konterkarieren.

    Also es tut mir Leid, aber solange solche Bauten..., :

    dsc_0847duq30.jpg

    [Bild von @Millennio]

    ...oder solche Glaskästen, auf dem Bild noch vorteilhaft dargestellt..., :

    727px-20080607405DR_DD-Neumarkt_An_der_Frauenkirche_20-21.jpg

    [Quelle: Jörg Blobelt, Wikimedia]

    ... Gebäude mit derart disharmonischer, absonderlicher Dach-Gestaltung..., :

    img_95794sk4m.jpg

    [Bild von @Chris1988]

    ... oder solche furchtbaren Konstrukte ...:

    1280px-Eckhaus_An_der_Frauenkirche_3.jpg

    [Quelle: Geo-Loge, Wikimedia]

    ... zwischen Rekonstruktionen gepfercht werden, bin ich einfach nicht zufrieden.

    Wenn Du Dich damit zufrieden gibst, bitteschön, wahrscheinlich lebt es sich so gesünder. Du lobst ja sogar die Ostfassade vom Humboldt-Forum in den höchsten Tönen. Ich bin dafür zu sehr Perfektionist und würde bei solchen Projekten nach perfekter Harmonie streben und kann mich mit derartigen Kloppern zwischen den schönen barocken Rekonstruktionen einfach nicht anfreunden.

    Aber, wie gesagt, ich wollte nur auf die Wichtigkeit der anonymen Architektur hinweisen und nicht das Neumarkt-Areal schlecht machen. Ich persönlich kann noch überhaupt nichts vorweisen, an irgendwo einem solch tollen Projekt beteiligt gewesen zu sein. Ich sage aber nur, dass ich mich an keinem Ort, selbst wenn ich selbst mal an so etwas beteiligt sein sollte, mit modernistischen Füllbauten wie oben zufrieden geben würde. Es sind in meinen Augen keine Füllbauten, es sind destruktive Elemente.

    Auf die Frage, wie ich es in Köln aushalte? Erstens, und das vergisst man hier auch gerne mal, gibt es in einer Stadt mehr als Architektur, zum Beispiel so etwas wie Heimat. Zweitens steht der Dom noch. Und drittens stelle ich mir vor, wie es sein könnte - ohne moderne Füllbauten natürlich :smile:

    PS: Soweit ich das mitbekommen habe, ist es sowohl in Dresden, als auch in Frankfurt, als auch zukünftig in Potsdam so, dass mitnichten nur anonyme Architektur durch moderne Füllbauten ersetzt wurden, sondern aktiv bedeutende Rekonstruktionen verhindert wurden, über die Bedeutung des Ostteils des Berliner Schlosses brauchen wir wohl kaum zu streiten. Umso schlimmer!

  • Durch das zwanghafte Konstruieren von Feindbildern, werden die ewigen Unterstellungen auch nicht wahrer. Kann mich da dem Vorredner Rastrelli anschließen. Es gibt sicherlich eine Summe von Gründen, die zu minderwertiger Architektur führen. Es gibt gewiss auch Zeitgenossen, Bauherren und Architekten, die diese beschriebenen Brüche bewusst oder unbewusst suchen. Die Häuser links und rechts werden in diesem Sinne dann Staffage, um den Neubau rücksichtslos in Szene zu setzten. Gerade die Bürgerhäuser sind im besten Sinne der Hintergrund einer Stadt und sollten im Wesentlichen bescheiden, mit Geist und Augenmaß entworfen sein. Andernfalls wäre das Ergebnis die Kakophonie. Gerade am Neumarkt gibt es aber eine ganze Reihe von Häusern aus der Feder von Architekturbüros, bei denen der beinahe manisch anmutend Glaube einiger Zeitgenossen hier, das Unversium sei in "Die" und "Wir" geteilt, überhaupt keinen näheren Betrachtung standhält. Wieso sollte das auch so sein? Was hätten "die" davon? Eine Verschwörung gar? Sind alle bei den Freimauer-Modernisten? Das Interessante an Baukultur und der Kultivierung selbiger ist ja, dass man sie als Gesellschaft, Region, Kontinent oder Mensch einbüßen kann. Nichts anderes liegt vor, da brauch es keine Lager und Theorien sondern Aufklärungsarbeit und positives Gestalten. Gerade deshalb gibt es ja die GhND, Stadtbild Deutschland und viele andere engagierte Menschen, die auf positive Art Baukultur zu fördern suchen. Es gibt in diesem Sinne ein anzustrebendes Ideal, sollte dieses nicht zu 100% erreicht sein, ist das trotzdem ein großer Erfolg. Wenn Einige hier nur "Ganz oder gar nicht ertragen", sollten sie Gesellschaft vielleicht komplett meiden, vielleicht auch die des Forums, da es auch hier nicht nur Schwarz und Weiß gibt. So ganz erschließt sich mir ohnehin nicht, mit welcher Begeisterung sich hier einige Tag aus Tag ein für unser kleines Elb-Städtchen interessieren und dann doch kein einziges gutes Haar lassen können. Schon sehr seltsam.

    Spalter und Menschen, die hinter jeder Ecke einen Feind finden, sind lediglich geeignet die Debatte zu vergiften und wären in diesem Sinne auch Wasser auf die Mühlen, all jener die sie Tag aus Tag ein zu beschwören versuchen. Um es noch einmal klarer zu machen, als Geistesmensch kann ich über das Maß an Aggression und sprachlicher Entgleisung hier bestenfalls den Kopf schütteln. Dass sich hier immer wieder Menschen der Mitte zurückziehen, wundert mich nicht. Derartige Verfallserscheinung mit feindlicher Übernahme lassen sich übrigens auch bei einer bekannten rechts-außen Partei beobachten, deren vulgäre Posterboys jegliche ernsthafte Bestrebung einiger Weniger bis zur vollständigen Peinlichkeit unterminieren. Erstaunlich auch und damit möchte ich zurück zum Stadtbild Forum kommen, dass die Lautesten -auf ihren Inseln des inneren Exils sitzend- von der eigentlichen Materie über die es hier gehen soll, überhaupt keinen Schimmer zu haben scheinen. Dabei ist gerade das die Grundlage, die uns gegen Kulturlosigkeit in jeder Form schützt.

    Die obige Auswahl von Centralbahnhof ist in diesem Sinne natürlich der Gedankenstrich. Scherenschnittartig werden also die tatsächlich schlechtesten Bauten hervorgeholt. Das ist gelinde gesagt keine große Kunst. Wieso zeigt er uns nicht das Frieseneck? Wieso nicht das mittlere Haus im Kanzleigässchen gegenüber der St. Benno Buchhandlung? Wieso nicht die beiden Füllbauten in der Salzgasse? Wieso zeigt er uns nicht die völlig akzeptablen Neubauten in der Landhausstraße? Und wieso verweist er nicht auf die schönen Bauten der noch folgen im Quartier VII-1 und III-2. Die sehr schöne Front zur Rosmaringasse oder die Bauten von Nöfer und Stellwerk. Warum er das nicht tut, kann er uns sicherlich beantworten. Ich wäre über die Begründung sehr gespannt.

  • Centralbahnhof. Gut gesagt. Modernistische Architektur is durchaus klotzig und wenig sensibel und sprengt dadurch bewusst angestrebte schöne traditionelle Ensembles oder Fassades.

  • Auf dem Gebiet der ursprünglichen West-BRD würden Leute hier aus dem Forum sagen "hässlicher Nachkriegsschrott, weg damit", auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ist es plötzlich ein "schützenswerter Vertreter der Ost-Moderne". Ich verstehe das nicht.

    Ich verstehe Dich aber auch nicht. Ist das wirklich so?


    Was ich mich nur frage ist, wieso man sich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR trotzdem so mit den von diesem kulturverbrecherischem, sozialistisch diktatorischem, aus dem Ausland gesteuerten Regime errichteten Bauten identifiziert. Anstatt sich auf die Bauten zurück zu besinnen, die jahrhundertelang das Bild der eigenen Stadt geprägt haben (Stadtschloss Berlin, Stadtschloss, Alter Markt und Garnisonkirche Potsdam, oder eben hier der Altmarkt Dresden im Herzen der Innenstadt), klammert man sich an die vom sozialistischen Regime errichteten Bauten, wie dem unsäglichen Palast der Republik, der Fachhochschule und dem Rechenzentrum in Potsdam oder dem Kulturpalast in Dresden.

    Anstatt die Bauten der Kulturverbrecher, die zudem allesamt eben auch nicht wirklich schön aussehen, zusammen mit der sozialistischen Diktatur einzureißen, verklärt man diese Bauten mehr zum unverzichtbar gewordenem Bestandteil der Identität seiner Stadt, als man die ursprünglichen, eigentlich unverzichtbaren Bestandteile der Stadt als solche überhaupt wahrnimmt. Stattdessen hat man den Eindruck, dass die Wiedererrichtung dieser Gebäude wie in Berlin oder Potsdam als Projekte der eingewanderten Westdeutschen zur Erniedrigung der Einheimischen wahrgenommen werden. Dass in Wirklichkeit die Identität der eigenen Stadt zurückkehrt, will man gar nicht wahrhaben.

    Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass viele Ostdeutsche nach der Wende enttäuscht waren, wie die Dinge gelaufen sind. Ich denke auch, dass sich das zum einen Teil nicht verhindern lässt, weil der grundlegende Wechsel des Wirtschaftssystems nach Jahrzehntes des Niedergangs nicht ohne Brüche und Enttäuschungen funktionieren kann, auf der anderen Seite hätte es aber sicher auch die Chance gegeben, den Prozess klüger und weniger Konfliktbehaftet zu gestalten.

    Da es auch andere Städte im Osten gibt, in denen der Stadtumbau nach 1990 völlig anders gelaufen ist, kann Deine Vermutung einfach nicht stimmen.


    Da man in der DDR kein Privateigentum zuließ, war ein kleinteiliger Aufbau wie in der "ursprünglichen West-BRD" (man vergleiche dazu beispielsweise die zahlreichen 50-er Jahre "Altstadthäuser" in Köln, die übrigens auch zu einem Großteile denkmalgeschützt sind) unmöglich.

    Es gab bis zu ihrem Ende in der DDR Privateigentum, auch von Besitzern, Erbengemeinschaften, Gesellschaften etc. die außerhalb der DDR wohnten oder ihren Sitz hatten. Nicht zuletzt waren die Kirchen und Religionsgemeinschaften Eigentümerinnen von Grund und Boden.

  • Durch das zwanghafte Konstruieren von Feindbildern, werden die ewigen Unterstellungen auch nicht wahrer.

    Sag man mal so, man liest im Forum sehr oft das Gleiche, die gleichen Beschwerden, die gleichen Einzeiler. Man ist versucht sie zu entfernen, da sie aber geliked werden, lässt man sie stehen. Ich finde das komisch zu lesen, wenn man sich über Feindbilder beklagt, aber selbst auch Feindbilder ins Feld wirft. In einer Diskussion ist es normal, dass Menschen einseitig empfinden oder diskutieren. Manchen juckt es dann so in den Fingern und melden sich an, um eine andere Sicht der Dinge darzustellen.

    Um es noch einmal klarer zu machen, als Geistesmensch kann ich über das Maß an Aggression und sprachlicher Entgleisung hier bestenfalls den Kopf schütteln. Dass sich hier immer wieder Menschen der Mitte zurückziehen, wundert mich nicht

    Ach, wie man es auch macht, ist es verkehrt. Die einen ziehen sich zurück, weil unser Forum zu bieder wäre und keine Meinungsfreiheit dulden würde. Die anderen beklagen genau diesen Umstand, dass wir der Meinungsfreiheit zu viel Raum gewähren lassen - wir wären zu lasch als Moderatoren etc. Ich für meinen Teil sehe hier schon die Mitte vertreten. Es gibt natürlich ein Niveaugefälle, das muss man aushalten lernen. Man muss trotzdem im Gespräch bleiben und nehmen was kommt.

    Wieso zeigt er uns nicht die völlig akzeptablen Neubauten in der Landhausstraße? Und wieso verweist er nicht auf die schönen Bauten der noch folgen im Quartier VII-1 und III-2. Die sehr schöne Front zur Rosmaringasse oder die Bauten von Nöfer und Stellwerk. Warum er das nicht tut, kann er uns sicherlich beantworten. Ich wäre über die Begründung sehr gespannt.

    Dann zeig es doch. Wo ist das Problem?

    Beauty matters!

  • Ich will hier die Zitat nicht mehrfach verschachteln - Ich beziehe mich auf den Beitrag von Reik (vor Frankas) und seine Anmerkungen auf ein Zitat von erygium. Letzterer schrieb:

    Zitat

    Da man in der DDR kein Privateigentum zuließ, war ein kleinteiliger Aufbau wie in der "ursprünglichen West-BRD" (man vergleiche dazu beispielsweise die zahlreichen 50-er Jahre "Altstadthäuser" in Köln, die übrigens auch zu einem Großteile denkmalgeschützt sind) unmöglich.

    Darauf Reik:

    Zitat

    Es gab bis zu ihrem Ende in der DDR Privateigentum, auch von Besitzern, Erbengemeinschaften, Gesellschaften etc. die außerhalb der DDR wohnten oder ihren Sitz hatten. Nicht zuletzt waren die Kirchen und Religionsgemeinschaften Eigentümerinnen von Grund und Boden.

    Ich gehe sicher davon aus, dass dieser Fakt eryngium sehr wohl bekannt ist und es sich deshalb nur um eine unpräzise Formulierung handelt. In der Sache hat er aber völlig recht: Der kleinteilige Aufbau in den Nachkriegsjahren in der DDR war politisch nicht gewollt – man wollte die neue sozialistische Stadt.

    Nachfolgend ein kurzer Auszug aus dem Referat des Dresdner Bürgermeisters W. Weidauer (strammer Stalinist) auf der Sondersitzung des Rates der Stadt Dresden am 5. Januar 1946 (Thema: Das erste Jahr des großen Aufbauplanes.)

  • Franka Du hast recht, man kann es nicht allen recht machen. Die Moderatoren müssen sich schon entscheiden, was sie aus dem Forum machen wollen: Salon oder Stammtisch. Im Salon sprechen Experten und Dilettanten (im besten Sinne des Wortes, nämlich Liebhaber) miteinander und tauschen sich aus, man argumentiert auf Grundlage von Fakten und strebt eine Einigung an. Am Stammtisch gewinnt, wer am lautesten schreit und die extremsten* Standpunkte vertritt, jeder hält sich für einen Experten, und wirkliche Expertise wird verachtet. Man klopft sich gegenseitig auf die Schultern, was für eine tolle, spitze Formulierung man wieder gefunden hat. Semper idem - immer das gleiche. Wo sich dieses Forum in diesem Spektrum wiederfindet, darauf mache sich jeder selbst einen Reim.

    *Ich weiß natürlich, dass "extrem" eigentlich nicht gesteigert werden kann...

  • Also es tut mir Leid, aber solange solche Bauten..., :

    Offensichtlich hat des Geld nicht mehr gelangt - ansonsten erschließt es mir nicht, weshalb man an einen solchen Ort derart belanglos häßliche Billigkisten daher setzt? huh:)

  • Ich rate allen zu mehr Gelassenheit. Es ist nicht leicht, in einer Kontroverse einen Diskussionsbeitrag zu verfassen, der nicht aneckt. Wenn sich hier und da die eine oder andere problematische Formulierung findet, sollten sich andere nicht zu sehr aufregen.


    Die obige Auswahl von Centralbahnhof ist in diesem Sinne natürlich der Gedankenstrich. Scherenschnittartig werden also die tatsächlich schlechtesten Bauten hervorgeholt. Das ist gelinde gesagt keine große Kunst.

    Ich schließe mich dem nicht an. Ich finde nicht, dass die vier Bildbeispiele die schlechtesten Bauten sind. Die Bauten auf Bild 2 und 3 gefallen mir ausgesprochen gut. Warum fällt es so schwer, zu akzeptieren, dass es in Bereichen der Kultur unterschiedliche Auffassungen gibt? Wir betreiben hier keine Naturwissenschaft, keine Mathematik, wo es ein "wahr" oder "falsch" gibt. Kultur braucht Freiheit. Auch Freiheit in der Bewertung.

    Was mir auffällt: Wir haben im Forum auch ein Off-Topic-Thema zur Musik. Die Foristen, die sich beteiligen, mögen ganz unterschiedliche Musikrichtungen, ohne dass es zu Streit kommt. Wenn wir uns aber erlauben, mal diese, mal jene Musik zu hören - warum nicht dieselbe Gelassenheit und Toleranz bei der Architektur?

  • Zitat von Rastrelli

    Die Foristen, die sich beteiligen, mögen ganz unterschiedliche Musikrichtungen, ohne dass es zu Streit kommt. Wenn wir uns aber erlauben, mal diese, mal jene Musik zu hören - warum nicht dieselbe Gelassenheit und Toleranz bei der Architektur?

    Die Frage kannst Du Dir eigentlich selbst beantworten. In der Regel kann jeder selbst entscheiden, welche Musik er hört, niemand zwingt Dich auf ein bestimmtes Konzert zu gehen oder eine bestimmte CD anzuhören.

    Bei Architektur habe ich diese Selbstwahl-Möglichkeit nicht.

  • ...und, um das anzufügen, ist Architektur nun einmal das Thema, das den Leuten, die sich hier anmelden, unter den Nägeln brennt. Nicht Musik oder Autos. Deshalb sind nun einmal hier bei Architektur die Leidenschaften und Emotionen größer, als bei der Musik. Das mag in einem Musikforum mit einem off-topic-Thread "Welche Architektur magst Du?" exakt anders herum sein.

  • Durch das zwanghafte Konstruieren von Feindbildern, werden die ewigen Unterstellungen auch nicht wahrer. Kann mich da dem Vorredner Rastrelli anschließen. Es gibt sicherlich eine Summe von Gründen, die zu minderwertiger Architektur führen. Es gibt gewiss auch Zeitgenossen, Bauherren und Architekten, die diese beschriebenen Brüche bewusst oder unbewusst suchen. Die Häuser links und rechts werden in diesem Sinne dann Staffage, um den Neubau rücksichtslos in Szene zu setzten. Gerade die Bürgerhäuser sind im besten Sinne der Hintergrund einer Stadt und sollten im Wesentlichen bescheiden, mit Geist und Augenmaß entworfen sein. Andernfalls wäre das Ergebnis die Kakophonie. Gerade am Neumarkt gibt es aber eine ganze Reihe von Häusern aus der Feder von Architekturbüros, bei denen der beinahe manisch anmutend Glaube einiger Zeitgenossen hier, das Unversium sei in "Die" und "Wir" geteilt, überhaupt keinen näheren Betrachtung standhält. Wieso sollte das auch so sein? Was hätten "die" davon? Eine Verschwörung gar? Sind alle bei den Freimauer-Modernisten? [...]

    Ich schlage Dir vor, Dich einmal mit Architekten zu unterhalten, die sich im Dunstkreis des Vereins befinden. Der Verdacht, der sich einem bei längerer Beschäftigung mit dem Thema schon erhärtet hat, wird dort aus erster Hand bestätigt: Traditionelle Entwürfe sind schon im Studium verpönt. Alles was vor der Bauhaus-Zeit gegolten hat, gilt als nicht zeitgemäß und wird somit abgelehnt. Architekten, die sich traditionellen Entwürfen verschrieben haben, werden von den Kollegen geächtet und gering geschätzt. Von Architekturpreisen oder Auftritten in Fachmagazinen, abgesehen von Schmutzkampagnen gewisser Architekturtheoretiker ganz zu schweigen.

    Abgesehen davon sollte doch den meisten Forenmitlesern bekannt sein, was man von Architektenseite zum Beispiel zur Frankfurter Altstadt kam: Es sollten so wenig Rekos wie möglich werden und es soll jetzt bitte bei den vorhandenen bleiben. Genau diese Leute, die auf diese Weise ausgebildet wurden, sitzen heute in allen Stadtplanungsämtern, sind Baubürgermeister und Denkmalpfleger, kurz gesagt sie sind das eigentliche Problem, warum wir mit unseren Ideen an nur so wenigen Stellen mühsam erkämpfte Erfolge vorweisen können. Ich weiß nicht, wie viel Du in diesem Forum mitliest oder Dich anderweitig mit den Entwicklungen der Architekturszene beschäftigst, aber, um es vorsichtig zu formulieren, etwas weitergehende Lektüre von Deiner Seite würde das Entstehen dieses "Feindbildes" sicherlich besser verständlich machen.

    Um auf die rhetorisch gemeinte Frage zu antworten: Es hat sicherlich nichts mit Freimaurern oder einer Verschwörung zu tun, es existiert aber leider seit dem Bauhaus eine Ideologie des Modernismus, die sich mit den Idealen unseres Vereins nicht verträgt.

    [...] Es gibt in diesem Sinne ein anzustrebendes Ideal, sollte dieses nicht zu 100% erreicht sein, ist das trotzdem ein großer Erfolg. Wenn Einige hier nur "Ganz oder gar nicht ertragen", sollten sie Gesellschaft vielleicht komplett meiden, vielleicht auch die des Forums, da es auch hier nicht nur Schwarz und Weiß gibt. So ganz erschließt sich mir ohnehin nicht, mit welcher Begeisterung sich hier einige Tag aus Tag ein für unser kleines Elb-Städtchen interessieren und dann doch kein einziges gutes Haar lassen können. Schon sehr seltsam. [...]

    Ich weiß nicht, ob Du es in Deiner Empörung überlesen hast, aber ich habe in meinen Beiträgen mehrfach erwähnt, was für ein großer Erfolg das Neumarkt-Areal ist, den ich keineswegs in Frage stellen will. Ich habe nur erläutert, warum ich es nicht als "perfekt" empfinde. Was das mit "Ganz oder gar nicht"-Mentalität zu tun haben soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe aus dem fernen Köln sogar für die Garnisonkirche Potsdam gespendet, obwohl mir nicht alle Entwicklungen um das Projekt passen und das Schiff möglicherweise nicht so errichtet werden wird, wie ich mir das vorstelle. Ich sehe es vielmehr so, dass man alles mitnehmen muss, was heute geht und die missglückten Elemente eben später korrigiert. So wird in einigen Jahren, wenn die ersten Sanierungsarbeiten anstehen, sicherlich die Frage aufkommen, ob man die unpassenden Bauten am Dresdener Neumarkt wirklich erhalten will - und dann besteht die Chance, die gemachten Fehler zu korrigieren. Bei mir ist das Glas bei solchen Dingen also stets halb voll und was fehlt kann man später auch noch nachfüllen.

    Warum so ein großes Interesse an Dresden besteht? Die Frage sollte sich hier wohl erübrigen, denn schließlich ist Dresden die Stadt in Deutschland, wo auf dem größten Areal rekonstruiert wird. Und dass ich kein gutes Haar an Dresden lasse, ist einfach komplett falsch, da musst Du Dich bezüglich meiner Beiträge komplett verlesen haben.

    [...] Spalter und Menschen, die hinter jeder Ecke einen Feind finden, sind lediglich geeignet die Debatte zu vergiften und wären in diesem Sinne auch Wasser auf die Mühlen, all jener die sie Tag aus Tag ein zu beschwören versuchen. Um es noch einmal klarer zu machen, als Geistesmensch kann ich über das Maß an Aggression und sprachlicher Entgleisung hier bestenfalls den Kopf schütteln. Dass sich hier immer wieder Menschen der Mitte zurückziehen, wundert mich nicht. Derartige Verfallserscheinung mit feindlicher Übernahme lassen sich übrigens auch bei einer bekannten rechts-außen Partei beobachten, deren vulgäre Posterboys jegliche ernsthafte Bestrebung einiger Weniger bis zur vollständigen Peinlichkeit unterminieren. Erstaunlich auch und damit möchte ich zurück zum Stadtbild Forum kommen, dass die Lautesten -auf ihren Inseln des inneren Exils sitzend- von der eigentlichen Materie über die es hier gehen soll, überhaupt keinen Schimmer zu haben scheinen. Dabei ist gerade das die Grundlage, die uns gegen Kulturlosigkeit in jeder Form schützt. [...]

    Zu der Feind-Thematik habe ich schon alles gesagt. Inwiefern ich die Debatte vergifte, mich aggressiv äußere oder sprachlich entgleise, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Vielleicht beziehst Du Dich ja auf Beiträge von anderen Nutzern, mir kam es nur wie eine Antwort auf meine Beiträge vor, was mich doch sehr verwundert hat. Es wird ja wohl noch erlaubt sein, etwas als "Kasten", "absonderlich" oder "furchtbares Konstrukt" zu bezeichnen. Ich schreibe damit genau das, was ich darüber denke und ich glaube nicht, dass es hilfreich wäre hier ein Blatt vor den Mund zu nehmen und von "nicht ganz gelungen" oder "verbesserungswürdig" zu schreiben. Was der Verweis auf Rechtsaußen hier zu suchen hat, wird auch nicht ganz klar. Es ist heutzutage ja leider eine um sich greifende Unart, Diskussionsgegner auf diese Weise verunglimpfen zu wollen.

    Ich kann mich hier nur Franka anschließen, ich sehe nicht, dass die in diesem Forum geäußerten Meinungen extremistisch seien.

    Auch hier bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich der Vorwurf des "inneren Exils" und das "von der Materie keinen Schimmer haben" auf mich beziehen soll. Wenn ja, kannst du beide Aussagen ja näher begründen, man erfährt ja immer gerne, wo andere noch Nachholbedarf sehen.

    Die obige Auswahl von Centralbahnhof ist in diesem Sinne natürlich der Gedankenstrich. Scherenschnittartig werden also die tatsächlich schlechtesten Bauten hervorgeholt. Das ist gelinde gesagt keine große Kunst. Wieso zeigt er uns nicht das Frieseneck? Wieso nicht das mittlere Haus im Kanzleigässchen gegenüber der St. Benno Buchhandlung? Wieso nicht die beiden Füllbauten in der Salzgasse? Wieso zeigt er uns nicht die völlig akzeptablen Neubauten in der Landhausstraße? Und wieso verweist er nicht auf die schönen Bauten der noch folgen im Quartier VII-1 und III-2. Die sehr schöne Front zur Rosmaringasse oder die Bauten von Nöfer und Stellwerk. Warum er das nicht tut, kann er uns sicherlich beantworten. Ich wäre über die Begründung sehr gespannt.

    Ich habe mitnichten gesagt, dass sämtliche Bauten, die keine Rekonstruktionen sind, architektonische Missgriffe zur Zerstörung des Neumarkt-Ensembles darstellen. Da gibt es tatsächlich einige, die nur geringfügig negativ auffallen. Die harmonische anonyme Architektur, von der ich schrieb, stellen aber die wenigsten dar.

    Dass ich Beispiele wähle, die meine Argumente stützen, sollte wohl niemanden verwundern. Immerhin gibst du ja selber zu, dass es sich bei diesen um die schlechtesten Bauten des Areals handelt. Was an der Zusammenstellung scherenschnittartig sein soll, erschließt sich mir nicht. Stehen sie nun inmitten barocker Rekonstruktionen, oder nicht? Werden Sie dem Betrachter aufgezwungen, oder nicht?

    Man hätte ja stattdessen hier Beispiele der der eigenen Meinung nach gelungenen modernen Füllbauten bringen und deren gelungene Gestaltung erläutern können. Das hätte die Diskussion mehr vorangebracht als unsachliche Vorwürfe und die Kritik, misslungene Häuser vom Dresdener Neumarkt gezeigt zu haben.

  • Habe gerade den Wikipedia-Artikel zu Walter Weidauer, dem oben zitierten OB von Dresden gelesen. Gelinde gesagt, sehr lückenhaft, was bei der politischen Tendenz von Wikipedia allerdings nicht verwundert.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Weidauer

    Laut Wikipedia ist dieser Satz von ihm überliefert: „Das sozialistische Dresden braucht weder Kirchen noch Barockfassaden.“

    Dass dieser Person überhaupt noch nicht die Ehrenbürgerschaft aberkannt wurde. Schade, dass dieser Typ nicht und vor allem die Wiederauferstehung der Frauenkirche und des historischen Neumarkts miterleben durfte! Vielleicht wäre ihm sein ideologischer Irrweg doch noch zu Lebzeiten bewußt geworden...