Posts by Franka

    3. Entwürfe und Skizzen zur Diskussion - hier kann man sich Feedback holen, um seine Entwürfe/Ideen zu verbessern. Da bitte ich, dass möglichst viele ihre Gedanken dazu mitteilen und mitmachen. Man will von anderen lernen, fachlich, sowohl auch auf der emotionalen Ebene.

    Dies bitte beachten, als kleine Anmerkung.

    Ideen, Gedanken und Entwürfe müssen einen nicht gefallen. Es wäre aber wünschenswert, statt einem Nicht-Einverstanden-Smiley, eine Begründung zu formulieren. (Natürlich so, wie man es auch zu einem Arbeitskollegen formulieren würde).

    Sprich: Entwürfe sollen zur Diskussion anregen!

    Mega!

    Das hast Du heute gezeichnet? Respekt.

    Zum 1. Bild. Vor dem Krieg war da wohl mal ein Theater, das auch sehr städtisch und groß war. Von daher könnte man durchaus mehr Stadt wagen. Mir gefällt die Idee eines giebelseitigen Hauses neben dem Zeughaus tatsächlich sehr gut.

    Einen Garten daraus zu machen wäre ebenfalls ein Traum. Nürnberg hatte so viele kleine Gärten gehabt.

    Sehr schön, Danke Dir. Tolle Inspirationen.

    Ich finde es gut, dass Du so viel mit Bleistift und Papier ausprobierst. Mein Designprofessor gab uns damals den Rat, Entwürfe zuerst mit Papier und Bleistift zu gestalten, bevor man zum Tablet, Grafikprogramm oder was auch immer greift. Da ist tatsächlich was dran. Wenn ich beruflich vor dem Bildschirm nicht weiter weiß, dann zück ich meinen Block. Auf dem Papier geht immer irgendetwas.

    Wer Lust hat, hier eine kleine Malvorlage (die von oben) mit Lücken. Die nächsten Tage setze ich mich bei Gelegenheit auch mal dran.

    Zeichnung_1.2

    Was Neues:

    Es geht um das Kaufhof-Areal an der Königsstraße.

    IST-Zustand:

    Citypoint und Kaufhof

    Auf dem Bild sieht man den orginalgetreuen Wiederaufbau des Zeughauses, der Mauthalle und die Spitze der Lorenzkirche. Dies erinnert an das mittelalterliche Nürnberg. Der Rest ist der typische 50er und 60er Jahre Wiederaufbau, mit dem Konsumtempel des Kaufhofes (unteres großes Gebäude) und dem City-Point (oberes Gebäude). Die Einweihung des City-Points war damals Ende der Neunziger.

    Beide Gebäude stehen mittlerweile verweist herum. Wobei der Stadtrat plötzlich sein Herz für den Kaufhof entdeckte und sie Großes vorhaben, nachdem es jüngst unter Denkmalschutz gestellt wurde.

    Es ist natürlich reizvoll, sich den City-Point wegzudenken. Da man tatsächlich eine nette Sichtachse vom Zeughaus zum Nassauer Haus (hier außerhalb des Bildes) bekäme.

    Nürnberg Kaufhof

    Noch schöner wäre es, sich beide Gebäude wegzudenken. Man bekäme weitere Sichtachsen von der Mauthalle Richtung Lorzenzkirche.

    Kaufhof Areal

    Man sieht die Dreickecksachse (Mauthalle,Zeughaus, Lorenzkirche). Das Kaufhofareal hätte zwei Schauseiten. Auch könnte man daraus eine Blickachse zur breiten Gasse ausrichten und sie beleben. (In dieser Gasse herrscht leider auch ganz viel Leerstand).

    Ich hätte Lust mit Euch Gedanken und Ideen für dieses Areal zu sammeln, um tatsächlich Entwürfe mit Ensemble-Wirkung zu gestalten. Es gäbe auch einen geschützten Bereich für einen internen Austausch.

    Man muss aber wissen, dass nicht die geringste Wahrscheinlichkeit besteht, dass irgendetwas umgesetzt oder aufgegriffen wird. Also eine physikalische Umsetzung gibt es natürlich nicht. Selbst wenn Michelangelo vom Himmel steigen würde. Keine Chance!

    Ich finde es aber trotzdem interessant, sich solche Areale städtebaulich vorzunehmen. Man könnte es auch veröffentlichen, falls gelungen. Man selbst könnte viel daraus lernen. Es geht um sichtbare Gedanken. Nichts weiter.

    Was hier passierte, ist ein Evolutionssprung

    Da bin ich auch ganz Deiner Meinung. Aber ich würde in dieser Epoche die Kunst vom Bau noch nicht trennen wollen. Auch in der historisierende konfektionierte Industrieware, spielte das Handwerk als Grundlage (oder zum Nachahmen) noch eine Rolle, auch wenn die Prozesse bahnbrechend komplett anders verliefen.

    Während in den 20er Jahren die Technik am Bau als Basis diente. Natürlich gibt es auch da den Begriff der „Kunst“, der eine andere Bedeutung bekam.

    Vielleicht ist auch das ein Grund, warum man den Historismus nicht rekonstruieren möchte, da der Historismus Massenware war.

    Da stellt sich die Frage, kann Massenware Kunst sein? Meiner Meinung nach ja. Ob Handwerk oder Kunst in der Industrie, beides kann kreativ und anregend sein.

    Natürlich kann auch die Komposition der einzelnen Elemente als ein schöpferischer Akt angesehen werden, aber dennoch haben wir hier einen epochemachenden Bruch in der Baukunst, der das individuelle Kunsthandwerk in den Hintergrund drängt.

    Ich sehe da nicht den Bruch. Der Unterschied zu früher bestand doch eigentlich nur einer differenzierteren Arbeitsteilung, dem Einsatz von starken Antriebsmaschinen mit Dampfkraft und einer großen Zahl nicht ausbgebildeter Arbeiter. Hinter den Komponenten standen natürlich handwerkliche Fähigkeiten, bzw. „Gestalter“. Ich halte es für eine großartige Leistung solch einen Baukasten zu entwerfen. Und eigentlich will ich dort wieder hin. Heutzutage würde man von einem „Design-System“ sprechen, welches man beliebig, skalieren und erweitern kann.

    Natürlich war nicht alles Gold, was glänzte. Teilweise verharrte der Historismus in seinen Formen.. Es gab dann auch als Redaktion eine „Art-und crafts“ Bewegung.

    Den schlimmen Bruch sehe ich in den 20er Jahren, mit der Ideologie der Techniker, welche das serielle Produzieren fokussierten, die alles auf Reduktionen auslegen, bis heute.

    Wenn die Architekturunversitäten nur wüssten, was die Industrie alles weiß. Wir könnten Exportweltmeister für schönes Bauen sein. Das würde sich gut zu einer gelungenen Infrastruktur ergänzen.

    Zum Thema "wohlfühlen":

    Es gibt hier im Forum in den Galeriesträngen vorgeschlagene Wege, die einem Ortsfremden einen guten Eindruck des alten Nürnberg vermitteln und die Hauptsehenswürdigkeiten abdecken. Ohne ein wenig Vorbereitung hinfahren und zufällig herumlaufen würde ich nicht empfehlen. Wenn man auf dieser Route bleibt, kann man durchaus eine schöne und sehenswerte (teils mittelalterliche) Stadt erleben. Die historischen Baudenkmäler sind auf jeden Fall eine Reise wert, die Burg, die Kirchen und die Stadtmauer allein, sind einfach großartig, es gibt aber noch viele weitere erhaltene, sehr sehenswerte Ensembles.

    Es ist natürlich eine schwer getroffene Stadt, es wird nicht ausbleiben, dass es Orte geben wird, an denen du dich weniger wohlfühlen wirst. Wenn du dich aber eher am Schönen erfreuen als am Banalen ärgern kannst, wirst du eine Stadt mit durchaus historischem Flair erleben.

    Trotz aller Narben und Wunden finde ich schon, dass man Nürnberg gesehen haben sollte.

    Natürlich ist Nürnberg eine Reise wert. Die Museen sind sehenswert, auch die Projekte der Altstadtfreunde, auch kleine Kunstaktionen (ich komme gleich darauf zurück).

    Aber wenn man gerade von Regensburg kommt, (ein Foto von gestern)...

    20250405_155806

    ..Foto von heute in Nürnberg..

    20250406_145156

    ...Dann fehlt das zufällige Herumgelaufe einfach!

    Wobei die Kunstaktionen echt nett sind.

    Paar Bilder vom Kaufhof. Dort soll die Kunst einziehen (etwa ein zukünftiges Rechenzentrum???). Mir gefiel die Ausstellung, die Aktion an sich finde ich klasse, aber das Gebäude ist absolut ungeeignet dafür.

    Kaufhof

    Kaufhof

    Kaufhof

    Kaufhof

    Ah geh Zeno, da brauchst Du doch nicht gleich so allergisch reagieren... ich kenne den Spruch von einem Freund, der vor vielen Jahren in Isny an der Naturwissenschaftlich-Technischen Akademie eine Ausbildung zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten gemacht hat und von dort den Spruch hat. Wenn Du Isny kennst, wirst Du Dir vielleicht auch vorstellen können, das dort abends für junge Erwachsene nicht gerade viel geboten ist, weswegen der Spruch auch nicht ganz falsch ist (oder war). Es ist bloß ein nettes Wortspiel.

    Ab Vierzig+ ist aber dann schon wieder viel geboten. Das ist jetzt keine Gegend, in der der Hund begraben liegt. Man hat hier eine sehr sehr hohe Museums- und Veranstaltungsdichte. Außerdem haben sich überall große High-Tech-Unternehmen angesiedelt. Es ist schon ziemlich cool, von der Firmen-Kantine aus, die Alpen zu sehen. Beneide sie dafür ;)

    Industrie und intakte Natur müssen sich nicht ausschließen

    Isny

    Vorher war ich noch wandern. Es ist schön

    Isny

    Isny

    Ich werde wiederkommen

    Isny

    Im ersten Obergeschoss ist das Stadtmuseum beheimatet. Unter anderem gibt es eine Ausstellung von Otl Aicher. Bekannt wurde der Designer für seine Olympia-Plakate. Aber auch für das Isny-Stadtmarketing machte er sich einen Namen. "Die Selbstdarstellung von Städten, besonders die Vorstellung einer Stadt in Schwarz und Weiß, beschäftigte Otl Aicher schon lange. Bereits 1954 hatte er zum 1.100-jährigen Jubiläum der Stadt Ulm eine Identität in Schwarz und Weiß angedacht, die jedoch nie realisiert wurde. Aicher sah im kleinstädtischen Raum die Stärke in der gewachsenen Kultur und Geschichte, auch wenn die ansässigen Kommunen mit weniger Geld ausgestattet sind."

    Desweiteren kann man die Postkartenkunst von Eugen Felle bestaunen, aber auch viel über die Geschichte der bewegten Vergangenheit erfahren: Pestepidemien, schlimme Brände und Kriege

    Isny

    Die Altstadt ist durch den 2. Weltkrieg ziemlich gut weggekommen. Aber dazu später

    Isny

    Isny

    Isny

    Zwischen den Bildern hängen Zitate.

    Schloss Isny

    Um Urheberrechtsprobleme zu vermeiden, möchte ich keine Bilder direkt einstellen. Man spürt in seinen Bildern wie sehr ihm die Natur wichtig war.

    Ich persönlich finde seine Bilder schön. Ich mag die Kombination von grün und blau. Natürlich gibt es Bessere und Schlechtere. Aber bei manchen Bildern blieb ich eine Weile stehen und wäre gerne noch länger stehen geblieben. Am besten gefielen mir seine Architekturmalereien und Wasserbilder. Manche sind klein, andere sind wieder sehr großformatig.

    Schloss Isny

    Vom kleinen Barocksaal sind die Bilder leider verwackelt und deswegen nicht zeigbar. (ich hatte nicht viel Zeit), auch gibt es keine Ansichten aus dem weißen Gewölbe.

    Hier zwei Schnappschüsse aus der Empore. Wohl aus dem Bibel-Zyklus.

    Schloss Isny

    Schloss Isny

    Die letzten Jahre entdeckte ich das Allgäu für mich. Dieser Region schenkte ich früher kaum Beachtung, da mein Ziel immer in den Bergen Südtirols lag. Da mein geliebtes Idyll durch Profitgier und Massenkonsumenten für immer zerstört wurde, rentiert sich solche lange Anreise für mich nicht mehr. Es tut zu sehr weh.

    Isny entdeckte ich heute nur durch Zufall, da ein Kunstdruck einer Schmetterlingswiese von Hachelmann in meinem Wanderquartier im Allgäu hing, mit einem Hinweis zu einem Schlossmuseum. Hier paar Eindrücke eines Zwischenstopps auf meinen Rückweg.

    Wenn man dieses Interview liest, müsste man ihm im Nachhinein fast schon einen Preis überreichen, würde er noch leben.

    Quote

    Ich meine, alte zerfallende Architektur entwickelt sich im Alter pittoresk. Sie entwickelt eine eigene Schönheit, wie sie auch Caspar David Friedrich gerne gemalt hat. Die Plattenbauten und andere Glasfassaden, ob mit Aluminium oder Beton verkleidet, sind nur zu ertragen, wenn diese in perfektem Glanz funkeln. Erosionen und die geringsten Spuren der Verwahrlosung lassen das Bauwerk seelenlos und als Fremdkörper erscheinen. In den modern eingebauten Teilen des städtischen Museums wäre darauf zu achten, dass sich immerwährend alle Teile in makellosem Glanz präsentieren. In der rein barock gelassenen Kunsthalle und der privaten Galerie treten Gebrauchsspuren weniger auffällig zutage, da ist vieles nicht perfekt. Die Makel werden vom Charme der alten, menschlichen Bauweise unserer Urväter unbewusst geschluckt. Ich bin ein Fan der alten Formen des Bauens. Würde ein bisschen davon in unseren neuen Städtebau einfließen, es kehrte viel Menschlichkeit zurück.


    Isny

    Isny

    Isny

    Obwohl ich riesengroßer Alt-Nürnberg-Liebhaber bin, kann ich Goethe verstehen. Die Orte seiner "Italienische Reise", die ich zum Teil mit meinen Vater auch besuchte, beschreibt das damalige Lebensgefühl sehr gut. Der Wiki-Artikel fasst es zusammen:

    "Sein künstlerisches und architektonisches Hauptinteresse gilt der Antike, in der er die Identität von Natur- und Kunstgesetz am vollkommensten verwirklicht findet. Überall betrachtet er in Museen und Privatsammlungen antike Kunstwerke, zweimal reist er zum Königspalast Portici, wo die Ausgrabungen aus Pompeji und Herculaneum ausgestellt waren, mehrfach sucht er die griechischen Tempel in Paestum auf, intensiv widmet er sich den damals noch weitgehend unbekannten griechischen Ruinen in Agrigent. Immer wieder erwirbt er Gipsabgüsse und nimmt lebhaften Anteil an der Vermittlung antiker Statuen an deutsche Sammler. Der mittelalterlichen und der barocken Kunst bringt er hingegen kaum Interesse entgegen. So besucht er beispielsweise in Assisi nicht etwa die berühmte Grabeskirche des heiligen Franz von Assisi mit den Fresken von Giotto, sondern vielmehr den in eine Kirche umgewandelten Tempel Santa Maria sopra Minerva auf dem Hauptplatz der Stadt. Mit der Renaissance-Kunst beschäftigt er sich allerdings eingehend, erwirbt und studiert etwa in Venedig und Padua die Schriften Andrea Palladios und bewundert besonders Werke von Michelangelo und Raffael. Eingehend widmet er sich den Vatikanischen Museen, mehrfach besichtigt er die Sammlungen im Palazzo Colonna, im Palazzo Farnese und sucht öfters die Villa Farnesina auf. In Tivoli verbrachte er mit den Künstlerfreunden anregende Tage. Seine Konzentration auf die Antike und ihre Wiedergeburt in der Kunst lässt den entschiedenen Klassizisten auf die vom katholischen Barock geprägte Kultur der Epoche fast attitüdenhaft herabblicken."

    Wie würde Goethe das heutige Deutschland betrachten? Ob es ihm egal gewesen wäre, dass von Frankfurt kaum etwas übrig geblieben ist? Ob er überhaupt dieser "Goethe" heute wäre?

    Die Wertschätzung für Altstädte ist m.W. überhaupt noch nicht lange vorhanden. Sie galten noch bis ins 20. Jahrhundert hinein als "Problemviertel" wegen der dortigen Lebensverhältnisse. Möge mich ein Experte korrigieren, wenn ich da falsch liege.

    Ich bin jetzt kein Experte, aber wann wurde eine Stadt zur "Altstadt"? Ich finde diese Fragestellung sehr interessant. Extrem spannend und aufschlussreich war für mich dieses Buch: Reisen und Reisende in Bayerisch Schwaben 1. Architektur hatte jahrhundertelang eine riesengroße Bedeutung. Gute Architektur/neue Architektur war sowohl selbstverständlich, fungierte aber auch als Aushängeschild einer fortgeschrittenen Zivilisation, als Form einer Moral. Wenn ich Zeit habe, such ich mal Zitate heraus.

    Problemviertel entstanden doch erst im 19.Jahrhundert durch die rapide Bevölkerungszunahme.


    Wie wir wissen, stand Twain der deutschen Sprache sehr ablehnend gegenüber, und auch manchem deutschen Gebaren konnte er nichts abgewinnen (insbesondere dem studentischen Schlagen...).

    Es ist schon ewig her, als ich Twain gelesen habe, aber seine Ablehnung fand ich amüsant. Insbesondere fand er es seltsam, dass das Verb oft am Satzende steht. :)