Beiträge von BautzenFan

    Ende der 1980er Jahre wurde vom VEB Gesellschaftsbau eine kleine Baudokumentation für das Schloss herausgegeben. Dort waren beispielhaft auch 2 Schnittdarstellungen des Kapellenprojektes enthalten.

    https://bautzenfan.mach.sh/bilder/f66e76cb20240317190642.jpg

    Der Begriff Schützkapelle war weniger politisch als vielmehr programmatisch begründet. Man wollte einen Kammermusiksaal für frühbarocke Musik. Und das allerdings erschien den späteren Entscheidungsträgern als viel zu eng gefasst, als viel zu exklusive Nutzung angesichts der hohen Kosten (war ja schließlich steuerfinanziert).

    Vielen Dank Max M. für Deine Aktivitäten.

    Ich verweise noch einmal auf einen Beitrag hier im Strang: S. 167, 8. Oktober 2022 (auf der Seite ziemlich weit unten). Er enthält ein längeres Zitat von Frau Dr. Tasch, die schon seit vielen Jahren über diese Frage wissenschaftlich forscht. Auf die beiden Silvestre-Gemälde wird dort ausführlich eingegangen.

    Für mich freilich ist diese "Strittigkeit" nicht nachvollziehbar: Die damalige Diebin (eine dubiose Meissnerin) ist bekannt. Es muss dem Museum in Florida bewusst gewesen sein, dass sie Diebesgut kaufen.

    Ich zitiere aus einem Fachartikel, enthalten im Sonderheft 1997 der Mitteilungen des LfD Sachsen:

    Wichtig ist dabei zu wissen, dass diese Dekoration (gemeint sind die Malereien aus der Mitte des 16. Jhd., Anm. von mir) zweimal restauriert wurde, 1623 und1674 bis 1678. Bei der zweiten Restaurierung erst wurde der vierte Renaissancetreppenturm in der Südostecke errichtet (als Kopie des südwestlichen Treppenturms, Anm. von mir) und ein weiterer Renaissancegiebel anstelle des damals abgebrochenen gotischen Torhauses, darunter aber eine barocke Portalqnlage zur gleichen Zeit (Starcke-Portal, Anm. von mir).

    In diesen Jahren wurde ja mit dem Bau des Palais im Grossen Garten in Dresden das Zeitalter des Barock bereits eingeläutet. Kurfürst Johann Georg II. hielt offensichtlich aus künstlerischen und wohl auch politgeschichtlichen Erwägungen die Gestalt des Schlosses um die Mitte des 16. Jahrhunderts für so bedeutsam (da war Sachsen ein mächtiger Player in Europa, Anm. von mir), dass er sie 120 Jahre später noch bis in das ornamentale Detail hin vollenden ließ. Und er tat dies in grossen Lettern am hofseitigen Giebel des Westflügels kund (in Latein: restauriert MDCLXXV - also 1675, Anm. von mir).

    Vielleicht sind die Malereien am Turm (der war ja gerade neu aufgestocktworden) Teil dieser "Vervollständigung" des Renaissancezustands unter Johann Georg II. Hier noch das Gemälde, das offensichtlich als Grundlage herangezogen wurde:

    Deutsche Fotothek

    Frau Pohlack (damalige Landeskonservatorin) formulierte 2010 in einem Fachartikel:

    "Noch fein zu "stimmen" bleibt der Gesamt-Farbklang des Hofraumes, auch bezüglich Einsatz bzw. Menge von Vergoldungen und Steinbehandlungen bzw. Oberflächenbeschichtung. Hierzu gehören auch Beleuchtungen und Möblierung."

    Erste Vorstellungen (im Sinne von Zwischenstand /(Arbeitsergebnisse) wurden bereits visualisiert:

    Foto mit sehr guter Auflösung, unbedingt vergrössern

    Modell

    Man erhält auch eine Vorstellung, wie die Türen im Altanbereich aussehen werden.

    Bei der Realisierung der Sgraffiti gab es ja bekanntlich eine "ideologisch" bedingte Zäsur. Die West- und Nordwestfront wurden im Zeitraum von 1991 bis 1994 geschaffen. Die Weiterführung wurde dann erst 2008 beschlossen. Und dabei gab es eine kleine (eine sehr kleine) Modidifizierung. An der NO-, Ost- und Südfront sind die Wappen in den Giebelbereichen farbig gestaltet, an der wesentlich länger vorhandenen West- und Nordwestfront dagegen sw. Vielleicht wird man das bei der anstehenden Restaurierung anpassen. Im Modellbild ist die NW-seite mit erfasst und dort ist das Wappen farbig (aktuell noch sw.).

    Laut einem Bericht der Lokalpresse (Tag24) soll der Altan wohl am 1. Dezember offiziell übergeben werden. Vielleicht sind dann schon erste Türen eingebaut. Ein entsprechender Auftrag für den Nordflügel läuft seit Anfang Juli. Bin mir allerdings nicht sicher, ob das die Türen für den Altan sind.

    Ein interessantes Video mit Matthias Zahn, einem der Künstler, die die Altan-Gemälde realisieren:

    So wird der Altan am Dresdner Residenzschloss restauriert Teil 2 (Video)
    So wird der Altan am Dresdner Residenzschloss restauriert Teil 2 (Video) | Seit 2015 wird der Schlosshof des Dresdner Residenzschlosses wiederhergestellt und…
    www.sachsen-fernsehen.de

    Matthias Zahn 1994 in einem Fachartikel zu den Sgraffiti im Dresdner Residenzschloss:

    Die Rekonstrukion ist als eigenständige Leistung des 20. Jahrhunderts aufzufassen. Wie bereits an anderer Stelle geäußert (Anm.: Kolloquium zu den Sgraffiti im Grossen Schlosshof, 1993 im LfD), wird damit freilich auch die begriffliche Fassung eines neuen Historismus nötig.

    Zur Quellenlage für das Bildprogramm des Altans verweise ich auf den exquisiten Beitrag vom 24. Juni 2019 von erygium hier im Forum (Seite 106). Es handelte sich um eine Berichterstattung über das kurz zuvor abgehaltene Schloss-Kolloquium. Im reich bebilderten Beitrag wird auch auf das Foto von Hermann Krone eingegangen.

    Die Ausführungen beinhalten auch ein weiteres Gemälde aus dem späten 17.Jhd. Das ist aber leider nur durch sw-Fotos überliefert (Kriegsverlust).

    Zur Frage von kaffeesachse:

    Für das 2. OG kann ich es gesichert sagen (Angabe in einer neueren Ausschreibung). Hier wird die östliche (bei Draufblick die rechts befindliche) Öffnung dauerhaft zugemauert und mit einer Blindtür verblendet. Die linke Öffnung erhält eine "echte" Tür. Beide Türen kommen baugleich in historischer Gestaltung. Für das 1. OG ist eine analoge Fassung anzunehmen. Man vergleiche dazu den Istzustand: Rechts wurde bereits akkurat verputzt (im 1. und 2. OG), links ist jeweils noch eine Bautür vorhanden.

    Im 3. OG scheinen möglicherweise beide Öffnungen zu bleiben, natürlich mit Türen. Hier ist auch rechts noch eine Bautür vorhanden.

    Im Dezember 2008 lief die erste Ausschreibung für die Säle im 2. OG des Nordflügels. Dazu wurde ein Rückfrageprotokoll veröffentlicht, mit den zusätzlich eingebrachten Fragen verschiedener Büros und den offiziellen Antworten (alle teilnehmenden Büros sollten auch alle Informationen zur Verfügung haben. Ich zitiere daraus:

    Frage: Ist die Öffnung des Altans für den Besucherverkehr vorgesehen?

    Antwort: Nein.

    Ganz klar, ansonsten müsste man die Bildnisse ja in kurzen Abständen restaurieren. Aber prinzipiell zugänglich muss der Altan natürlich sein (Wartung, Reinigung etc.).

    BergKind

    Vielen Dank für die Gemäldelinks. Kannte ich noch nicht.

    Treverer

    Der grosse Schlosshof wird noch als Bauverkehrsfläche gebraucht. Das verbliebene Areal wird erst nach Beendigung der Baumassnahmen fertiggestellt, also nicht vor 2025 oder 2026.

    Die beste Darstellung (m.M.n.) liefert die Panometer-Ansicht von Asisi. Ich bin gerade technisch ziemlich eingeschränkt und konnte daher keinen Link erzeugen. Ich hoffe die verbale Beschreibung hilft Dir ohne Riesenaufwand weiter.

    Also, man gehe auf youtube und gebe dort ein:

    Dresden im Barock im Asisi-Panometer. Es sollte ein Film über den dortigen Rundumblick erscheinen, achteinhalb Minuten lang. Schöne Draufsicht auf den Zwinger mit der umgebenden Bebauung bei ca. 3:10. Es gibt aber noch etliche weitere Sequenzen mit dem Zwingerbereich.

    Fündig wirst Du auch in der fotothek (z.B. Zwinger und Umgebung um 1820). Versuch es mal mit den Suchworten: Dresden, Zwinger, Modell.

    Es ist wieder mal Zeit für ein kleines update zum Baugeschehen im Schloss. Seite kurzem gibt es eine neue Ausschreibung:

    Ansetzarbeiten Stuck Großer Ballsaal

    Die folgenden beiden Textzitate stammen aus dem Ausschreibungsanzeiger (Nr. 1) bzw. aus dem Leistungsverzeichnis (Nr. 2).

    Hier das genannte Foto von Hermann Krone. Es ist das einzige Foto, das den Großen Ballsaal in der Ursprungsfassung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt, also in der Fassung, die rekonstruiert wird (Ende des 19. Jahrhunderts erfolgten einige Umbauarbeiten).

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/hauptkatalog/0277000/df_hauptkatalog_0277425.jpg

    Beispielhaft hier die Plandarstellung für die Nordseite (nachfolgend Legende und vergrößerter Planausschnitt):

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    In obigem Riss sind unten die Bereiche der 4 Fensternischen dargestellt. Nun betrachtet bitte mal die dort ganz rechts befindliche (also die östlichste, nahe zum Riesensaal). Man sieht dort eine hellblaue Markierung, gemäß Legende ein Befundstück, das wieder eingebaut wird.

    Dazu eine Ausnahme von 2011, die belegt, dass das Stück geborgen (ausgefräst) worden ist:


    Nun der analoge Plan für die östliche Schmalseite des Raumes:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Hier gibt es etliche hellblaue Markierungen, heißt in diesem Bereich hatte etliches von dem Originalstuck überlebt. Das manifestiert sich auch in einem Foto von 1980 (Foto kann vergrößert werden, einfach nach dem Öffnen nochmal draufklicken):

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/mbs/0080000/df_mbs_0080013_160.jpg

    Zum Vergleich eine Aufnahme von 1980 für die westliche Schmalseite des Raumes (Dort gibt es laut zugehörigem Plan keine Befundstücke):

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/mbs/0080000/df_mbs_0080013_170.jpg

    Und ergänzend noch ein Foto von 1980 für die Nordseite. Der Erhaltungszustand der Nischen ist leider nicht zu erkennen.

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/mbs/0080000/df_mbs_0080013_163.jpg


    Für den Propositionssaal ist zu vermelden, dass der Auftrag für die Herstellung der kassettierten Holzdecke vergeben worden ist. Den Zuschlag erhielt eine Fachfirma aus Hildesheim.

    Zitat von SIB

    Deckenarchitektur aus Nadelholz, vorgesehen für Eichenholzimitationsmalerei, Kassettendecke bestehend aus Balkenbekleidungen sowie 30 großen Kassetten 2,30 x 2,30 m und 56 kleinen Kassetten 1,10 x 1,10 m, Kassetten stark profiliert,

    Oberflächen geschliffen - Gesamtfläche ca. 300 m2

    Vereinbarter Auftragswert (ohne MwSt.): 293 878.76 EUR

    Es ist mal wieder Zeit für ein kleines Schloss-update. Für die beiden Festsäle im Nordflügel (Propositionssaal und Großer Ballsaal) kann ich hierzu mehrere interessante Ausschreibungen vermelden

    Stuckarbeiten Decke Großer Ballsaal

    Ein paar Beispielbilder aus den Ausschreibungsunterlagen:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Innenputz- und Stuckarbeiten Wände Großer Ballsaal

    Ein paar Beispielbilder aus den Ausschreibungsunterlagen:

    Legende zu obigem Bild:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Auf ein Detail möchte ich noch gesondert hinweisen (eine Vermutung meinerseits, abgeleitet aus einer Anlage). Bekanntlich wurde ja der Große Ballsaal im späten 19. Jahrhundert umgebaut: u. a. Erhöhung und Umgestaltung der Decke aufgrund des gewünschten Einbaus einer Musikempore, Austausch der Kronleuchter, Ersatz der unteren Stuckflächen durch rote Marmorplatten. Letztere sind gut auszumachen in dieser kolorierten historischen Aufnahme:

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/hauptkatalog/0508000/df_hauptkatalog_0508761.jpg

    Offenbar gibt es eine Befundstelle dieses Marmors und die soll – quasi als Zeitfenster – wieder eingebaut werden. Auf der nachstehenden Zeichnung ist das die dunkelgraue Fläche:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Imitationsmalerei Decke Propositionssaal

    Zitat von SIB

    Die Ausschreibung umfasst folgende Leistungen:

    Eichenholzimitationsmalerei als Teil der Rekonstruktion einer historischen Raumfassung um 1850 für eine Deckenarchitektur aus Nadelholz als Holz-Kassettendecke aus 30 großen Kassetten (ca. 2,3 x 2,3 m) und 56 randumlaufenden kleinen Kassetten (ca. 1,10 x 1,10 m); Eichenholzimitationsmalerei auf Ölbasis, Ausführung als vollständiges Anstrichsystem in Handarbeit mit verschiedenen Pinseln in Spezialtechniken, Intarsienmalerei an Rücklagen und Füllungen sowie illusionistische Malerei an Profilstäben der Kassettierung nach Vorlage gesonderter Entwürfe - Gesamtfläche der Decke ca. 300 m2

    Laufzeit in Tagen: 200

    Es gibt zwei neue Ausschreibungen für den Propositionssaal:

    Zum ersten Rekonstruktion der hölzernen Kassettendecke und zum zweiten Rekonstruktion der hölzernen Wandarchitektur. Die nachfolgenden Wortzitate stammen aus dem LV und der Ausschreibungsanzeige – daher erscheinen manche Informationen doppelt, aber ich möchte solche Sachen nicht „umformulieren“.

    Historisches Foto, das den Zustand des Saales VOR den späteren Umbauten zeigt (Grundlage für die Rekonstruktion)

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/hauptkatalog/0277000/df_hauptkatalog_0277427.jpg

    Zitat von SIB

    Der Propositionssaal entstand als erster Raum der neuen Paraderäume im Nordflügel zwischen 1838 und 1846. In ihm sind in eichenhölzener Architekturgestaltung Fresken Bendemanns eingebunden, welche den Saal sowohl in seiner Funktion als Thronsaal als auch in der Nutzung als Propositionssaal illustrieren.

    Quelle: Ausschreibungsunterlagen

    Rekonstruktion Kassettendecke

    Zitat von SIB

    Die vorgesehenen Leistungen dienen dem Einbau der Kassettendecke in einem Ausstellungsraum im Zuge des historischen Ausbaues der Räume des 2.OG im Nordflügel. Die Kassettendecke besteht aus Nadelholz (Fichte). Die im Raum sichtbare Oberfläche wird später mit meiner Eichenholzimitationsmalerei versehen (hier nicht Leistungsbestandteil).

    Die vorgesehenen Leistungen dienen dem Einbau der Holz-Kassettendecke, die aus großen Kassetten (ca. 2,3 x 2,3 m) und randumlaufenden kleinen Kassetten (ca. 1,10 x 1,10 m) zusammengefügt ist. Diese wurde nach historischen Fotos und Abbildungen rekonstruiert.

    Rekonstruktion einer historischen Raumfassung um 1850:

    Deckenarchitektur aus Nadelholz, vorgesehen für Eichenholzimitationsmalerei, Kassettendecke bestehend aus Balkenbekleidungen sowie 30 großen Kassetten 2,30 x 2,30 m und 56 kleinen Kassetten 1,10 x 1,10 m, Kassetten stark profiliert, Oberflächen geschliffen - Gesamtfläche ca. 300 m2

    Realisierungszeitraum: 175 Tage (Beginn und Ende sind nicht angegeben)


    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Rekonstruktion Wandarchitektur

    Zitat von SIB

    Die Ausschreibung umfasst folgende Leistungen:

    Rekonstruktion einer historischen Raumfassung um 1850: Wandarchitektur aus Europäische Weißeiche, Eichenholz wird vom AG beigestellt, bestehend aus Türen mit Portalrahmung, Paneele und Boiserie, Wandschäfte mit Prospektflächen der Fensternischen einschl. Fensterleibungen, Architrav, Supraportenrahmung und Hauptsims, Oberflächen handgeputzt - Gesamtfläche ca. 480 m²

    Die vorgesehenen Leistungen dienen dem Einbau der hölzernen Wandarchitektur im Zuge des historischen Ausbaues der Räume des 2.OG im Nordflügel. Zur hölzernen Wandarchitektur gehören die Türen mit Portalrahmung, Paneele und Boiserie, die Wandschäfte mit den Prospektflächen der Fensternischen einschl. der Fensterleibungen, des Weiteren Architrav und Supraportenrahmung sowie der Hauptsims. Über dem Hauptsims schließt die Kassettendecke an, die hier nicht Leistungsbestandteil ist. Die Kassettendecke ist eine Konstruktion aus Nadelholz mit Eichenholzimitationsmalerei.

    Realisierungszeitraum: 250 Tage (Beginn und Ende sind nicht angegeben)


    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Elias J.

    Leider habe ich keine weiteren Informationen zu den großformatigen Wandteppichen.

    Foto von Seebastian

    Zitat von Treverer

    Das ist aber ein schicker Abstandshalter. Was hat es damit auf sich? Sind mehr von denen geplant, um die Seile/Schnüre zu ersetzen?

    Antwort von Seebastian:

    Zitat von Seebastian

    Das war mit einer der Ersten. Im Thronsaal ist auch schon einer. Ich würde die Frage also mit ja beantworten.

    Für diese Absperrelemente liegt nunmehr eine Ausschreibung vor, deren Umfang die gesamte Paradesuite umfasst. Man kann deshalb wohl davon ausgehen, dass es sich bei den von Seebastian gemeldeten ersten Exemplaren um Probemuster gehandelt hat, um die optische Wirkung und die Funktionalität zu testen.

    Materialbeschreibung in der Ausschreibung: brünierte Messingvierkantstangen

    Als Fertigstellungstermin ist der 31. August 2023 angegeben.

    Die im Foto von Seebastian erkennbare Ausführung (speziell die Geometrie) ist m.E. mit dem zugehörigen Plan für das Paradeschlafzimmer weitgehend identisch (im Foto ist das in der Zeichnung "oben" befindliche Element aufgenommen..

    Und hier noch der Gesamtplan:

    Vielen Dank eryngium für Deinen tollen Beitrag.

    Zitat von eryngium

    Für die Nord- und Süd-Emporen wäre so viel Abbruch nötig, dass dies in der Ausschreibung große Mengen und Positionen sein müssten. BautzenFan weiß da sicher mehr?

    Da muss ich noch um etwas Geduld bitten. Eine solche Ausschreibung (d.h. für die Endgestaltung der Seitenemporen) existiert noch nicht. Die schon gezeigten Wandansichten (Risse) stammen aus der Ausschreibung

    *Naturwerksteinarbeiten, Los 1 Wandarchitektur*.

    Beim SIB geht es ja zur Zeit Schlag auf Schlag – wir können uns schon wieder über eine neue Ausschreibung freuen, soll heißen über den damit zu erwartenden Baufortschritt. Inhalt diesmal die neuen Fenster für den Bereich Großer Ballsaal und Propositionssaal. Außerdem sollen die beiden Altan-Türen des 2. OG gefertigt werden.

    Zitat

    - Außentür Altan, einflgl., Rundbogen, 1200 x 2600 mm, nach außen öffnend, Beschläge, RC3, außen Blechbeschlag 1 St

    - Außentür Altan, einflgl., Rundbogen, 1200 x 2600 mm, Blindtür, wärmegedämmte Füllung, außen Blechbeschlag 1 St

    […]

    Beginn: 15.05.2023 Ende: 27.09.2024

    Hier ein schönes Foto von Mattielli, das den Istzustand im zugehörigen Altanbereich verdeutlicht (zwei später folgende Bilder sind Ausschnitte davon):

    Foto von Mattielli

    Die Blindtür liegt im westlichen Randbereich des Großen Ballsaals, die andere im östlichen Randbereich des Propositionssaales.

    Wie hat man das nun planerisch auf die Innengestaltung angepasst. Betrachten wir zunächst den Propositionssaal. Der Altan erstreckt sich hier bis zum Mittelschaft des östlichsten Doppelfensters – siehe Lageplan. Die Nische dieses Doppelfensters wird verschlossen, so dass ein schmaler Technikraum entsteht. Vom Propositionssaal gelangt man also zunächst in selbigen Technikraum (höchstwahrscheinlich durch eine Tapetentür) und von dort aus auf den Altan.

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Planausschnitt für die SO-Ecke des Raumes:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Es geht um das rechts angeschnittene Fenster:

    Bisheriger Zustand (Altanöffnung ist interimsweise zugemauert, Behelfstür eingebaut):


    Nun zum Großen Ballsaal. Da möchte ich mich auf die Info per Lageplan beschränken – mir ist noch nicht recht klar, wie man die betreffende Fensternische „abtrennt“. Außen (auf dem Altan) ist die Türzone bereits in offensichtlich endgültiger Ausführung mit Mauerwerk verschlossen worden, hier wird ja eine Blindtür eingebaut (nur der Fassadensymmetrie geschuldet, dort kann man nicht durchgehen).

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Planausschnitt für die SW-Ecke des Raumes:

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Aktueller Zustand auf dem Altan:


    Etwas ist mir in den Ausschreibungsunterlagen auch noch aufgefallen. Darüber hatte eryngium schon im Sommer 2019 berichtet, weil es auf dem damaligen Schlosskolloquium berichtet wurde (war also quasi als offiziell zu werten). Es gilt demnach als beschlossen, dass die Giebelfiguren an den Hoffassaden kommen (irgendwann).

    Auf diversen Rissen der aktuellen Ausschreibung sind diese Figuren nunmehr eingetragen, habe ich bislang noch nie auf solchen Dokumenten gesehen. Aber es handelt sich wohl dabei um so eine Art „Platzhalter“ – zwischen dem nordwestlichen und dem nordöstlichen Giebel gibt diesbezüglich keinen Unterschied (die Figuren wirken wie kopiert). Oder es war tatsächlich so – werden wir ja noch erfahren.

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen

    Vielen Dank Riegel, dass Du diesen Aspekt zur Sprache gebracht hast. Ich stehe hier nämlich auch vor einem großen Rätsel. Zur besseren Verständlichkeit hier noch einmal der besagte Passus aus dem LV der aktuellen Ausschreibung. Und wie schon gesagt, diese Ausschreibung beinhaltet Leistungen zur Installation von Stromleitungen/ -anlagen. Die zitierte Passage ist nur als allgemeine Beschreibung der Gesamtmaßnahme gedacht, so quasi als erklärender Vorspann (ohne ins Detail zu gehen, was ja im konkreten Anlass auch gar nicht notwendig ist).

    Zu den geplanten Einzelmaßnahmen wird also nun im LV u.a. Folgendes ausgesagt:

    Zitat von SIB

    Einbau der Seitenemporen mit Pilastern, Bögen, Hauptsims und Brüstungen aus Sandstein, Ersatz der Tonnengewölbe aus Stahlbeton, Ausführung der neuen Gewölbe unter den Emporen als Kreuzgewölbe nach den Befunden der Westwand

    Band II der Schlosstriologie (Seite 275) enthält eine recht detaillierte Beschreibung der Baubefunde im Bereich der Schlosskapelle. Der Teil zur Westseite ist aber leider am kürzesten. Nachfolgend das vollständige Zitat:

    Zitat

    In der Höhe der ersten und zweiten Empore findet sich an der Westwand eine Nischenarchitektur mit großen originalen Putzpartien, an der die Höhe der Fußböden der beiden Emporen ablesbar ist. Die schmale 2. Empore ruhte auf einer Mittelkonsole und ist durch eine große rechteckige Tür mit dem „Kirchsaal“ im Westflügel des Schlosses verbunden. Am Schaft der Nischenarchitektur erhielt sich ein Rest des 1986 abgebrochenen Gewölbes aus der Zeit nach 1737. Darunter sind Dübellöcher erkennbar, die Hinweise auf ehemalige Gestühle oder Wandverkleidungen in Holz geben.

    Dazu ein paar Erläuterungen.

    Bei dem „Kirchsaal handelt es sich um einen Raum aus der Renaissancezeit, der sich im 1. OG unterhalb des heutigen Eckparadesaales befand.

    Zum Passus * Rest des 1986 abgebrochenen Gewölbes aus der Zeit nach 1737*.

    Die evangelische Kapelle aus der Renaissancezeit war bekanntlich 1737 aufgelöst worden. Man zog zwischen EG und 1. OG eine Decke ein und das EG wurde eingewölbt (Umbau zu Wohnräumen für Mitglieder der königlichen Familie). Hier sieht man den Zustand wenige Jahre vor Beginn des Wiederaufbaus (1979). Der Fotograf stand mit dem Rücken zum Hausmannsturm und blickte in Richtung Westen. Die große abgestützte Öffnung im Hintergrund ist der Durchgang in den Eckparadesaal.

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/mbs/0079000/df_mbs_0079057_006.jpg

    1986 begannen die Bauarbeiten im Westflügel. Das nächste Foto entstand im August 1986. Die östliche Mauer des EPS ist vollständig abgebrochenhttps://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/mbs/0…0086020_008.jpg

    Das ist leider das beste Foto, das ich hier zur Westwand zeigen kann, gedacht zur Betrachtung beim Lesen des obigen Zitats zu den Baubefunden. An dieser Stelle: Riegel, schau doch bitte mal in deine PNs.

    Also so richtig „schlüssig“ ist mir die Sache nicht. Was hat denn ein aus der Zeit „nach 1737 stammender Gewölberest“ mit den Seitenemporen zu tun? Man will ja aus diesen Befunden ein Kreuzgewölbe ableiten, dies doch aber wohl ein innerarchitektonisches Element aus der Renaissancezeit.

    Zitat von Riegel

    "...nach den Befunden der Westwand"

    Sind diese Befunde denn erst später zutage getreten? Kann ich mir fast nicht vorstellen...

    Ich kann es nicht belegen, aber mir erscheint es sehr sicher, dass es sich NICHT um neue Befunde handelt. Aber es könnte ja sein, dass man solche Befunde neu bewertet, interpretiert oder jetzt eben neue Erkenntnisse ableiten kann. Die Forschungen gingen baubegleitend weite

    Und wieder gibt es eine neue Ausschreibung für die Schlosskapelle. Die konkrete Maßnahme ist zwar "eigentlich" gar nicht sooo interessant - es geht um die Elekroanlagen, aber das LV hat es in sich. Hier habe ich zum ersten Mal eine detaillierte Beschreibung des anvisierten Ausbauzustandes gefunden:

    Ein paar Fotos von 2011, als man gerade mit dem Einbau des Schlingrippengewölbes begonnen hatte:

    Also ich glaube, das war jetzt missverständlich rüber gekommen. Ich hatte einen Link gesetzt, der diese genannten 3 Varianten zeigt. Bislang erschien dieser Link als blaue Zeile - jetzt kommt stattdessen ein Vorschaubild. Selbiges Vorschaubild zeigt Variante 3 (die mit den partiellen Vergoldungen). Aber wie gesagt, ich wollte gar kein Bild zeigen, sondern den Link - und der öffnet alle 3 Varianten.

    Ich kann 2 neue Ausschreibungen für die beiden aktuellen Bauprojekte im Nordflügel vermelden.

    1. Natursteinwerkarbeiten Schlosskapelle – Los 1, Wandarchitektur

    Auszug aus dem LV

    Zitat von SIB

    Der Wiederaufbau des Dresdner Schlosses als Monument Sächsischer Geschichte sieht auch die Wiederherstellung der Schlosskapelle vor. Die im Zuge der bauarchäologisch begleiteten Enttrümmerung aufgefundenen originalen Bauteile, weitere Befunde am Bau sowie die vorhandenen Archivalien ermöglichen die Rekonstruktion.

    […]

    Es ist vorgesehen, die ehem. Schlosskapelle des Dresdner Schlosses weiter auszubauen. Damit sollen die immer noch vorherrschenden provisorischen Funktionen und die ungestaltete Erscheinung überwunden werden indem vor der künftigen öffentlichen Nutzung ein nachhaltiger Zustand erreicht wird. Alle Raumoberflächen bleiben materialsichtig [Anm.: also wohl auch das Gewölbe, oder?].

    Auszug aus der Ausschreibungsbekanntmachung:

    Bisheriger Zustand der Westempore:

    Von Derbrauni - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28324336

    Plan für die Westemporen

    Quelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    2. Lieferung von Eichenschnittholz für den Propositionssaal

    Auszug aus dem LV

    Hier sind noch einmal die Visualisierungen. Es waren ja 3 Varianten in der Diskussion. Welche tatsächlich realisiert wird, weiß ich nicht. Aber da im Text auch explizit *bildhauerische Zierelemente* genannt sind (als Erläuterung für den Holzlieferanten, für was das Holz gedacht ist), dürfte wohl Variante 1 schon mal ausscheiden.