Posts by Reik

    Wenn die Pläne wirklich so umgesetzt werden sollen, wie es nun angedacht wurde, dann wird das sicherlich kein großer Wurf werden.

    Die beste Lösung fände ich sowieso die vollständige Reko der alten Universitätskirche. Die würde nämlich wieder für sehr lange Zeit dort stehen bleiben. Die neuen Gebäude werden in einigen Jahrzehnten wieder zur Disposition stehen, da sie ganz sicher, wenn es einmal los geht, relativ schnell und billig gebaut werde.... Wenn der Entwurf für die Aula genauso umgesetzt wird wie es auf den Abbildungen zu erahnen ist, dann sehe ich schon jetzt die potentiellen Bauschäden im Bereich der Daches - die Ichsen und die Traufe! Das Gebäude wird dann quasi durch sich selbst mit der Zeit abgetragen... :gg: Eine wahnsinnige Geldverschwendung! Das muß man an dieser Stelle bitte aufzeigen! ...


    Leider hat Exilwiener nur zum Teil recht behalten:

    Die Arbeiten am Giebel sind abgeschlossen, aktuell wird das Gerüst abgebaut: In Kürze wird das Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli wieder in voller Schönheit vom Augustusplatz aus zu sehen sein. Zwei Jahre lang stand das Stahlgerüst, zunächst für Wartungsarbeiten und Kontrollen, dann um Reparaturen (Dachabdichtungen) zu ermöglichen.

    Die Zeit, in der das Paulinum nach Außen hin mehr Baustelle als Blickfang war, sie ist bald vorbei. Einen dritten Weihnachtsmarkt erlebt das Gerüst nicht.

    Ein kurzer Rückblick: Im August 2023 waren für Wartungen und Kontrollen Bauzäune und ein Gerüst aufgestellt sowie ein Fußgängertunnel eingerichtet worden. Bei den geplanten Reparaturarbeiten wurden dann unter anderem weitere Undichtigkeiten unterhalb der Sandsteinabdeckung am Abschluss des Giebels festgestellt. Die Konsequenz: Im Oktober 2023 wurde das Baugerüst erweitert.

    Für die Reparatur der wasserführenden Ebene wurden dann Sandsteinplatten, später auch Milchglasscheiben am Giebel abgenommen, eingelagert und nach Abschluss der Arbeiten wieder angebracht. Bis Frühjahr 2024 sollte alles fertig sein, so der Plan des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement. Dann kamen ungünstige Witterungsverhältnisse sowie die Vorbereitung und Durchführung des Fanfestes zur Fußball-EM, mussten die Arbeiten aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden.

    Nun ist die Reparatur der Dachabdichtungen also abgeschlossen, das Gerüst wird täglich kleiner....

    Na komm, Dresden ist einer der kulturellen und wirtschaftlichen Hotspots Deutschlands und spielt nicht in einer Liga mit Bad Lauterbach

    Ich denke, es ist bereits auf den ersten Blick erkennbar, dass der Vergleich von Dresden mit ländlichen Regionen wie dem Harz nicht wirklich zu Erkenntnissen führen kann. Da helfen auch nicht die Initiativen einzelner, sondern es müssen Strukturen und Konzepte erschaffen werden, die den spezifischen Bedingungen einer ländlichen Region gerecht werden. Erst recht, wenn es sich um eine klassische Touristen-Region handelt wie den Harz.

    Dresden liegt eingebettet in eine Tourismusregion. Von daher der Vergleich. Was in der Harzregion auffällt, ist, dass dort offensichtlich ein paar grundsätzliche Probleme bestehen:


    Wenn man den aktuellen NDR-Beitrag mit den alten Radiobeiträgen vergleicht, scheint sich in den Köpfen nicht viel getan zu haben:

    Während der Ostharz heute mit vielen liebevoll restaurierten historischen Ortskernen und zeitgemäß ausgestatteten Unterkünften punkten kann, leiden die Urlaubsorte im Westen vielfach unter dem hochsubventionierten Bauboom der siebziger und achtziger Jahre: Mit Steuerabschreibungsmodellen wurden damals private Geldanleger in den Harz gelockt. Sie investierten dort in immer mehr Ferienapartmenthäuser und Hochhaus-Hotels, die heute längst nicht mehr ausgelastet sind mit ihrer lieblosen Betonarchitektur die historischen Ortsbilder verschandeln. Zudem wurden mit Steuergeldern in dem damaligen Zonenrandgebiet Anlagen aufgebaut, die sich heute in vielen Kommunen als teuerer Klotz am Bein erweisen,

    Das mit dem Klimawandel hat die Natur ganz offensichtlich völlig anders entschieden:

    Die Urlaubsregion Harz habe durchaus gute Chancen für die Zukunft, betont Professor Dreyer. Nicht zuletzt wegen des Klimawandels: Je heißer die Sommer werden, desto mehr werden die Urlauber die kühlen Schatten der Harzwälder zu schätzen wissen. Besonders die stark anwachsende Zielgruppe der Senioren.

    Wenn ich mir die toten Flächen im Harz anschaue.

    Ich kann dieser demographischen Hysterie nicht folgen. Ob Geld in die Kasse kommt oder nicht, hängt von der Produktivität des Einzelnen ab.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Wie sich die Initiativen Einzelner positiv auf die Attraktivität einer ganzen Region auswirken, kann man in um die Landeshauptstadt Dresden bewundern. Regionen wo derartige Macher fehlen, werden halt zu Shrinking cities und sehen dann eben ruinös aus.

    „Leipzig […], dieser gewiß welthaltigen Stadt,[…]“ - Thomas Mann


    Ein Zitat halt.

    In Doktor Faustus schreibt Thomas Mann:

    "Nicht als ob mir dies Ninive sonderlich gefiele, ist gewiss nicht die schönste Stadt meines Vaterlandis...Ist schon prächtig gebaut, mein Leipzig, recht wie aus einem teuren Steinbaukasten, und dazu reden die Leute überaus teuflisch gemein, dass man vor jedem Laden scheut, ehe man was erhandelt."

    Dabei hat Thomas Mann dies wieder aus dem Text genommen:

    "Leipzig scheint mir wie aus dem Steinbaukasten gebaut, und sieht eigentlich alles aus wie das Völkerschlacht-Denkmal draußen, ein patriotischer Greul."


    Der Hamburger Architekt Fritz Schumacher in seine Autobiographie:

    "Was war das für eine bleierne Stadt...Die Freudlosigkeit der modernen Großstadt, über die München geschickt hinwegzutäuschen versteht, ist hier bis in den Kern des alten Häusergefüges gezogen... Ich fühlte mich wie in der Verbannung."


    Und der Maler Werner Tübke:

    "Ich lebe in einer hässlichen Stadt. Leipzig hat keine Tradition."

    Meine Familie ist auf ihrem Bauernhof geblieben. Die Männer -wenigstens mein Großvater- wurde erschlagen. Meine Großtanten wurden nach Sibirien verschleppt. Meine Großmutter, meine Mutter und meine Onkels wurden 1946 von den Polen vertrieben. "Die Polen waren schlimmer als die Russen" habe ich oft gehört. Über Frauen wurde wenig gesprochen - nur über Tote...

    Ja mich hat Wiesbaden sehr überwältigt, ich kenne solche ausgedehnten Gründerzeitviertel nirgendwoher, und die Homogenität dieser Viertel, aber gleichzeitig die Stilindividualität an den Häusern fand ich schon bemerkenswert. Einziger Kritikpunkt ist in der Tat die etwas mikrige "Altstadt".

    Dann musst Du mal Dresden besuchen. Hier findest Du nicht nur eine barocke Altstadt, mit der weltberühmten barocken Stadtsilhouette am Elbstrom sondern auch Europas größtes zusammenhängendes Gründerzeitviertel - die Äußere Neustadt.:biggrin:

    Bis 1955 war Westdeutschland noch besetzt

    Genau genommen endete die "Besatzungszeit" erst am 02.10.1990.


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    Quelle: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=218484

    Neben den USA, Großbritannien, Frankreich und den USA hatten sich weitere 15 Siegermächte in der Alliierten Kommandantur eingerichtet.

    Alle Missionen genossen diplomatische Immunität[6] und waren den Besatzungsbehörden gleichgestellt. Ihre Fahrzeuge trugen Sonderkennzeichen „MM“ mit alliierter Zulassungsnummer und das jeweilige Nationalitätszeichen.

    Die meisten der Siegermächte haben die Alliierte Kommandantur erst 1991 verlassen.

    Russische Streitkräfte - in nicht unerheblicher Stärke- befanden sich auch danach noch auf deutschem Staatsgebiet.

    ...Die russische Armee verabschiedete sich am 25. Juni 1994 mit einer in der Wuhlheide abgehaltenen Militärparade der 6. Garde-Mot.-Schützenbrigade von Berlin.[7] Die Abschiedsfeiern am 11. Juni 1994 in Wünsdorf und am 31. August 1994 im Berliner Treptower Park markierten das Ende der sowjetischen Militärpräsenz auf deutschem Boden. Der russische Präsident Boris Jelzin und Bundeskanzler Helmut Kohl verabschiedeten die Westgruppe der Truppen in einem offiziellen Festakt im Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt.[8] Am 1. September 1994 flog der Oberkommandierende der Streitkräfte, Generaloberst Matwej Burlakow, vom Militärflughafen Sperenberg nach Moskau zurück.[9] Am 9. September verließen mit dem Nachkommando und dem Stabschef Generaloberst Anton W. Terentjew[10] die letzten Soldaten von Schönefeld aus deutschen Boden.[11]...

    . Das Foto der Rotarmisten, die auf dem Dach des Reichstags die Rote Fahne hissen, ging viral. Danach schweigen die Waffen. (Nur nebenbei: Einer der Rotarmisten trägt an seinem Arm eigentlich mehrere geklaute Armbanduhren. Die wurden aber wegretuschiert.)

    ...Das später verbreitete Foto Chaldeis wurde wegen der anhaltenden Kämpfe erst am Morgen des 2. Mai 1945 nachgestellt.

    Chaldei hatte seit Juni 1941 verschiedene Teilstreitkräfte der sowjetischen Armee an Kriegsschauplätzen als Fotograf begleitet. Nach der Eroberung Berlins durch die sowjetische Armee suchte er nach einem passenden Motiv mit hohem Symbolwert. Ob er Joe Rosenthals wenige Monate zuvor entstandenes Foto Raising the Flag on Iwo Jima kannte, ist umstritten.[6][7] Vom Hausmeister der Nachrichtenagentur TASS erhielt er rote Tischdecken und ließ daraus bei einem befreundeten Schneider drei Siegesflaggen schneidern. Mit drei Soldaten, die er im Eingangsbereich des brennenden Reichstags traf, stieg er auf das Dach des Gebäudes und fotografierte sie beim Hissen der Fahne. Danach reiste er zurück nach Moskau...

    Demnach wurde nach Abschluss der Kämpfe eine Serie von Fotos geschossen. Offensichtlich wurden nicht alle retuschiert. Unten sieht man bereits flanierende Personen.



    Raising a flag over the Reichstag 2
    Mil.ru, Public domain, via Wikimedia Commons

    Gut gegoogelt!

    Auf dem Foto von 1966 sehen wir am linken Bildrand im Hintergrund die Alte Nikolaischule. Sie wurde Anfang der 90er Jahre saniert

    Saniert? Alte, historischen Bausubstanz wurde abgerissen...



    Hinterhof (Nikolaistraße) der Nikolaischule in Leipzig, Sachsen, Deutschland (1980)
    Dietmar Rabich / Wikimedia Commons / „Leipzig -- 1980 -- 17“ / CC BY-SA 4.0Für Druckerzeugnisse: Dietmar Rabich / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leip…_1980_--_17.jpg / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/


    ...und durch einen Bau im Stil des Brutalismus ersetzt.

    Storch Ehlers Partner Architekten GbR - Alte Nicolaischule Leipzig - Skulptur


    Wenn man sich einen Überblick verschafft, kann man sich den Plattenbauten und ähnlichen Bauwunder widmen.

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    maps.app.goo.gl


    Kann man hier wertvolle historische Bauten sehen?

    Google Maps
    Ort mithilfe eines 360°-Fotos kennenlernen.
    maps.app.goo.gl

    Eher nicht.

    Dahinter wurde gar nichts abgerissen sondern die Gebäude auf dem 1966er Bild stehen alle noch (außer eben Deutrichs Hof und der Glockenturm der Paulinerkirche).

    Für "gar nichts" ist das aber eine ganzen Menge. Übersehen - oder verdrängt- hast Du den Abriss des Gebäudes am östlichen Platzrand des Nikolaikirchhofs.

    Deutrichs Hof 1966

    und heute

    Dort steht heute einer der vielen Plattenbauten von Leipzig.


    https://maps.app.goo.gl/AYargQX78LKawt6o9