Beiträge von Rastrelli

    Handelt es sich um eine Eisenbahnersiedlung? Die Bezeichnung Schelesnodoroschny deutet jedenfalls darauf hin.

    Nicht ganz. Schelesnodoroschny (posjolok) / Железнодорожный (посёлок) bedeutet "Eisenbahn-(siedlung)". Das Substantiv in der Klammer kann man im Russischen weglassen, im Deutschen vermissen wir es. Zuweilen wird der Name als "Eisenbahnersiedlung" gedeutet, aber das würde man im Russischen mit Genitiv formulieren: posjolok schelesnodoroschnikow.

    Die 1946 im Kaliningrader Gebiet vergebenen russischen Ortsnamen haben keinerlei Bezug zur deutschen Vergangenheit der Orte. Gerdauen liegt an der Hauptbahn Allenstein (Olsztyn) - Insterburg (Tschernjachowsk). 1945 wurde die einstige Kreisstadt russischer Grenzbahnhof. Hier wurden fortan die Züge zwischen Normalspur und russischer Breitspur umgespurt. Aufgrund dessen erhielt der Ort den gesichtslosen Namen Schelesnodoroschny.

    Das von dr_acula gezeigte Haus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und gehörte dem Lehrer Jakob Brehm, der auch Kantor an der evangelischen Kirche war. Seit den 1970er Jahren befanden sich in dem Haus die Schlafräume einer Internatsschule. Ab 2006 stand es leer. 2022 begann die Sanierung. Der Investor will das Haus von Jakob Brehm als Hotel mit 22 Zimmern eröffnen, und zwar im Zusammenhang mit Kureinrichtungen, die im gegenüberliegenden Kreishaus untergebracht werden sollen. Da dessen Sanierung noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird, verzögert sich die Eröffnung des Hotelgebäudes. Dort laufen gegenwärtig noch Innenarbeiten. Die Meldung auf dem regionalen Nachrichtenportal kgd.ru vom 8. März 2024 bezieht sich auf den Abbau der Gerüste an dem oben gezeigten Haus.

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    Schelesnodoroschny (Gerdauen), uliza Kommunistitscheskaja 39, Kreishaus (Foto: Wiktor Prz, 22. August 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Heute besteht in Moskau die Möglichkeit, Abschied von Alexej Nawalny zu nehmen. Es erschien fast unmöglich, einen Saal in der Riesenstadt zu finden. Nawalnys Team erhielt zahlreiche Absagen. Doch dann öffnete sich die Tür einer Kirche.

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    Moskau, Rayon Marjino, Kirche der Ikone der Gottesmutter "Lindere meine Leiden", Westseite, Haupteingang mit den Säulen eines noch unvollendeten Rundbogenportals (Foto: Евгений Ермаков, 25. August 2021, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Wie so oft in Russland ist der Name der Kirche umständlich lang: Kirche der Ikone der Gottesmutter "Lindere meine Leiden" / zerkow ikony Boschijej Materi "Utoli moja petschali". Eine Kopie der verehrten Ikone hängt über dem Westeingang. Die Kirche dient als Pfarrkirche von Marjino (Марьино), einer modernen Großwohnsiedlung im Südosten Moskaus. Die von Andrej Obolenski entworfene Kirche wurde in den Jahren 1999 bis 2001 erbaut und gilt als die erste Kirche des 21. Jahrhunderts in Moskau. Sie liegt unweit der 1996 eröffneten Metrostation Marjino.

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    Moskau, Marjino, Mosaikdarstellung der Ikone der Gottesmutter "Lindere meine Leiden" über dem Haupteingang der nach dieser Ikone benannten Pfarrkirche von Marjino (Foto: Евгений Ермаков, 25. August 2021, sobory.ru, CC-BY-NC)

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    Moskau, Marjino, Pfarrkirche, Ansicht von Westen (Foto: Александр Качалин, 3. Juli 2013, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Wie man sieht, wird bei neuen Kirchen in Russland auf barrierefreie Zugänge geachtet.

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    Marjino, Blick durch das Tor des Kirchengrundstücks (Foto: Flash rockin' man, 30. Juli 2012, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Russische Kirchen stehen üblicherweise frei auf einem eigenen, umzäunten Grundstück. Häufig gibt es ein schön gestaltetes Tor mit drei Durchgängen. So auch hier. Das Pfarrhaus befindet sich hinter der Kirche.

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    Marjino, Gesamtansicht der Kirche der Ikone der Gottesmutter "Lindere meine Leiden" vom Marjinski Boulevard aus

    (Foto: Евгений Ермаков, 25. August 2021, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Das Michaelskloster hat den Beinamen "Solotowerchyj" - "mit den goldenen Kuppeln". Die Klosterkathedrale, so heißt es, sei die erste Kirche der Kiewer Rus gewesen, die eine vergoldete Kuppel erhielt. Das war dann wohl im frühen 12. Jahrhundert. Das heutige Aussehen der Mychajliwskyj-Kathedrale geht auf einen Umbau im Stil des ukrainischen Barock (17./18. Jahrhundert) zurück.

    Auf dem folgenden Foto ist auf dem zentralen Giebel der Westseite die vergoldete Figur des Erzengels Michael gut zu erkennen. Er ist der himmlische Beschützer Kiews. Die Aufnahme entstand vor genau zehn Monaten, am Rande eines Besuchs der estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas in Kiew. In den vergangenen zwei Jahren haben zahlreiche ausländische Politiker das Mychajliwskyj-Kloster aufgesucht. An der Klostermauer, am Beginn der Straße Trjochswjatytelska, befindet sich eine schlichte Gedenkstätte für die gefallenen Verteidiger der Ukraine. Möge der Erzengel Michael Kiew weiterhin beschützen!

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    Kiew, Mychajliwskyj-Kathedrale, Blick von Westen zu den Kuppeln (Foto: Jürgen Randma, Stenbocki maja, 24. April 2023, CC-BY-NC)

    Goldstein

    Gebäude haben keine Überzeugungen. Wir sind ein Architekturforum, und deshalb beschäftigen wir uns mit Architektur. Über das aktuelle politische Geschehen kann sich jeder selbst in den Medien informieren. Das gehört nicht hierher. Deshalb äußere ich mich nicht dazu. Es bewährt sich, die aktuelle Politik außen vor zu lassen.

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    Moskau, Chamowniki, Satschatjewski-Kloster, Kathedrale der Geburt der Gottesmutter. Die Fünf-Kuppel-Gruppe (Pjatiglawije) von Osten. Vorn rechts die Kuppel eines Nebenaltars (Foto: evg.izmailov, 20. September 2011, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Sowohl Holzbauten als auch Steinbauten entsprechen der russischen Tradition und sind unter den Neubauten der letzten dreißig Jahre häufig zu finden. Für Steinbauten verwendet man Ziegel und/oder Beton.

    Die neue Kathedrale des Moskauer Satschatjewski-Klosters ist ein Beispiel für die Verwendung unterschiedlicher Materialien. In dem Bau stecken Beton, rote Ziegelsteine und Stahl. Die schwarzen Dächer sind aus Kupfer. Frisch verbautes Kupfer sieht in Russland genauso aus wie in Deutschland. Doch während wir uns denken, dass frisches Kupfer nicht besonders schön ist, und darauf warten, dass es patiniert, streicht man in Russland die Kupferplatten noch während der Bauphase. Farbige Blechdächer haben dort ja Tradition.

    Das Satschatjewski-Kloster befindet sich im historischen Stadtteil Chamowniki. Seine Geschichte reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Die frühere Hauptkirche des Klosters wurde 1934 von den Bolschewiki abgerissen. Es handelte sich um einen neugotischen Bau vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Eine Rekonstruktion dieser Kirche erschien nicht erstrebenswert, zumal das Kloster stauropigial ist, also direkt dem Patriarchen untersteht. Die Ergebnisse archäologischer Grabungen an dem Standort wurden gesichert. Sie sind unter der neuen Kirche zugänglich. Insgesamt hat die Kirche einen recht komplizierten Aufbau. An den Hauptbau mit den fünf Kuppeln schließen sich mehrere Nebenaltäre, die Trapesnaja (Refektorium) an der Südseite sowie ein Glockenstuhl und zwei Vorbauten (Krylza) an der Westseite an. Die Höhe der Kirche bis zur Kreuzspitze beträgt 48 Meter. Die Behörden hatten darauf geachtet, dass die Kirche sich in das historische Umfeld einfügt und nicht zu hoch wird. Die neue Klosterkathedrale wurde zwischen 2005 und 2010 erbaut.

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    Moskau, Chamowniki, Satschatjewski-Kloster, Kathedrale der Geburt der Gottesmutter, Ansicht von Südwesten

    (Foto: GAlexandrova, 12. August 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Hallo Demian , willkommen!

    Zu der atmosphärischen Qualität des Videos leistet die Musik einen wesentlichen Beitrag:

    Antonín Dvořák, Sinfonie Nr. 9, "Aus der Neuen Welt", 2. Satz

    Sehr angenehm ist auch die ruhige, warme Sprecherstimme. Auch finde ich es gut, dass das Filmmaterial nicht nachkoloriert und/oder mittels KI aufpoliert wurde. Das verleiht Authentizität und Atmosphäre. Ich mag alte Bilder, die tatsächlich alt sind.

    Und auf europäischer Ebene?

    Hier hat Potsdam im fernen Osten allerdings einen übermächtigen Konkurrenten, den zu besuchen ich derzeit große Sehnsucht habe - denn nach Potsdam braucht man größere Anreize.

    Ich hoffe als unverbesserlicher Optimist, dass das politisch bald möglich sein wird.

    St. Petersburg. Ursus, ich hoffe mit dir. Petersburg und Potsdam passen in der Tat recht gut zusammen. Beide sind Gesamtkunstwerke des 18. und 19. Jahrhunderts.

    Dazu kommt die Potsdamer Einbettung in eine großartige wie großflächige Kulturlandschaft (die, zugegeben, nach Berlin übergreift).

    Aber nur verwaltungsmäßig. Denn das eigentliche Berlin liegt an der Spree. Die Potsdamer Kulturlandschaft ist Teil des Havellandes und aus der Einbettung in diese ländliche Gegend heraus zu verstehen. Der Reiz Potsdams besteht gerade auch darin, dass es relativ klein und beschaulich geblieben ist. Brandenburgisch im besten Sinne.

    Für mich ist Potsdam was besonderes in Deutschland - und Europa.

    Für mich auch. Und ursus carpaticus hat dieses Besondere in wunderschönen, herbstlich-melancholischen Bildern eingefangen. Vielen Dank dafür!

    Was stimmt nun?

    Das heutige Rathaus war früher "Regierungsgebäude", also Sitz der "Regierung" des Regierungsbezirks Potsdam. Das Wort "Bezirksregierung" gab es in Preußen nicht. Das ist zwar gemeint, aber man sagte und schrieb nur "die Regierung". Auf der Ebene der Provinz hieß das "Oberpräsidium", wie Mantikor richtig schreibt, und auf der Ebene des Königreichs, später Freistaats Preußen "Staatsministerium" oder einfach nur "Ministerium". Die oberste Behörde des Regierungsbezirks war "die Regierung" mit dem "Regierungspräsidenten" an der Spitze.

    Die Geschichte muss neu geschrieben werden - die Gründungsdokumente der schönsten Deutschen Demokratischen DDR aller Zeiten müssen gefälscht sein, wenn das Generalshotel ein "Gebäude aus DDR-Zeiten" sein soll.

    Es gibt auch kaum architektonische Gemeinsamkeiten zwischen diesem Bauwerk aus 1947/1948 und der DDR-Baukunst

    Formal ist das Generalshotel nicht "aus DDR-Zeiten", doch hatte ich ja oben schon geschrieben:

    Die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) wird generell zur Geschichte der DDR gerechnet. Die entscheidende Zäsur ist der 8. Mai 1945, nicht der 7. Oktober 1949. Das ergibt gerade auch mit Blick auf Kunst und Kultur Sinn. Das Generalshotel ist stilistisch ein sehr früher Vertreter des traditionellen Stils der frühen DDR. [. . . ] Ähnliche Bauten finden wir später vielerorts in der DDR. Und ja, es ist gute Architektur. Ich bin mit solchen Gebäuden aufgewachsen. Sie sind sehr angenehm.

    Die Architekturgeschichte der DDR besteht nicht nur aus Ostmoderne. In der Frühzeit gab es den Stil der nationalen Tradition.

    Politisch ergibt es keinen Sinn, die SBZ von der DDR zu trennen. Schon in der SBZ hatten die Kommunisten das Machtmonopol. Für den Terror waren hauptsächlich die Russen zuständig. In meiner Familie haben sie 1945 einen Onkel abgeholt. Keiner weiß warum. Er war kein Nazi. Der Onkel ist nie wieder aufgetaucht. Über sein Schicksal ließ sich nichts ermitteln. Solche Fälle gab es viele. Die Besatzungszeit war eine schwierige Zeit. Zu der Not der unmittelbaren Nachkriegszeit, verschärft durch die Aufnahme der vielen Flüchtlinge auis dem Osten, kam der Stalinismus hinzu.

    Das Generalshotel entstand in einer Notzeit. Dafür war es ausgesprochen repräsentativ. Später, in den 70er, 80er Jahren war es für den Empfang ausländischer Staatsgäste der DDR jedoch nicht mehr zeitgemäß. Aber für einen Umbau oder Neubau fehlten die Ressourcen.

    Legostajewo, Westsibirien

    Der 7. Januar ist in Russland - dem julianischen Kalender folgend - der 1. Weihnachtstag. An diesem Tag entstand das folgende Foto von Nikolaj Chorschew.

    Das Dorf Legostajewo hat etwa tausend Einwohner. Es liegt im Iskitimski rayon, der den ländlichen Raum südlich von Nowosibirsk umfasst. Hier in Legostajewo war im Jahre 1804 eine recht ansehnliche Kirche errichtet worden. Hundert Jahre später war sie baufällig, wurde restauriert und umgebaut. Die sowjetischen Kommunisten plünderten und verwüsteten sie später. Ein kläglicher Ruinenrest ist noch erhalten. 2018/19 wurde eine Unterschutzstellung der Kirchenruine geprüft. Es gibt auch Überlegungen, die Kirche wiederaufzubauen. Die Kapelle auf dem Foto ist - wie die alte Kirche - dem Erzengel Michael geweiht. Sie steht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Ruine, ebenfalls an der "Sowjetischen Straße" (uliza Sowjetskaja). Eine Datierung für den Kapellenbau habe ich nicht gefunden. Ich vermute, dass die Kapelle um 2020 entstanden ist. Sie zeigt traditionelle Bauformen. An einen Vorraum schließt sich der Andachtsraum an, der durch ein großes blaues Zeltdach hervorgehoben ist. Die Vergoldung der beiden Glawki mit den Kreuzen ist ein Ausdruck unserer Zeit. In der Zarenzeit war Gold noch kostbar. Recht modern wirken auch die Schejka (das Halsstück zwischen Glawka und Zeltdach) und natürlich die Fenster.

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    Legostajewo (Легостаево, Iskitimski rayon, Gebiet Nowosibirsk), Kapelle des Erzengels Michael (tschassownja Michaila Archangela)

    (Foto: Хоршев Николай, 7. Januar 2024, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Werchnje Wodjane (Верхнє Водяне) ist ein Dorf im Rayon Rachiw, also im Osten Transkarpatiens. Es gehört zur Gemeinde Welykyj Bytschkiw und liegt nahe der rumänischen Grenze. Die orthodoxe Kirche des Ortes ist noch ziemlich neu. Außen schlicht, innen bunt und insgesamt sicher etwas trashig. Das tschechische Paar Patricie Červená und Martin Červený fotografierte hier im Juli 2018 anlässlich einer Hochzeit.

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    Werchnje Wodjane, orthodoxe Kirche (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Werchnje Wodjane, Kapelle in der Nähe der Kirche (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Werchnje Wodjane, in der Kirche (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Werchnje Wodjane, in der Kirche (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Werchnje Wodjane, Kirche, Blick in die Kuppel, Christus umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten. Osten ist im Bild links

    (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Werchnje Wodjane, Kirche, die oberen Reihen des Ikonostas, in den Gewölbezwickeln die vier Evangelisten, links Johannes

    (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Werchnje Wodjane, Kirche, Wandbild "Der nicht von Menschenhand gemalte Erlöser"

    (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Werchnje Wodjane, Kirche, der Priester während der Trauungszeremonie, im Hintergrund Ikonostas mit geöffneter Königstür

    (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Werchnje Wodjane, Kirche, die geschlossene Königstür (Foto: Patricie Červená, Martin Červený, 15. Juli 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

    In diesem Thema geht es um die Stadt und das Verwaltungsgebiet (Oblast) Sumy. Die Region im Nordosten der Ukraine ist Teil der historischen Landschaft Sloboda-Ukraine.

    Im Norden der Sumska oblast liegt Woronisch (Воронiж, russ. Woronesch / Воронеж, wie die bekannte Großstadt). Woronisch hat knapp 7.000 Einwohner und gehört verwaltungstechnisch zur Stadtgemeinde Schostka. Es gibt hier eine bedeutende spätbarocke Kirche - St. Michael. Das folgende Foto zeigt sie eingebettet in eine liebliche Frühlingslandschaft. Es wurde am 7. Mai 2023 aufgenommen.

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    Woronisch (Воронiж), Fernsicht auf die Michaelskirche (Mychajliwska zerkwa) (Foto: Максим Антоненко, 7. Mai 2023, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Gegenüber vom Gnadenbild der Maria von der immerwährenden Hilfe befindet sich im Altar ein weiteres Gnadenbild - Maria Hilf. Gemalt hat es der Friedeker Maler Vašek.

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    Staré Hamry, Ortsteil Gruň, Kirche Maria - Helferin der Christen, Altarbild (Foto: Petr Polanský, 1. Januar 2018, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Gruň, Kirche Maria - Helferin der Christen, oberer Teil des Altars (Foto: Roman Polách, 10. Oktober 2021, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Gruň, Kirche Maria - Helferin der Christen, Blick zum Altar (Foto: Roman Polách, 10. Oktober 2021, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Gruň, Kirche Maria - Helferin der Christen (Foto: Roman Polách, 10. Oktober 2021, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

    "Hilfreiche Jungfrau Maria" . . . klingt aber für katholische Ohren eher nach einem Haushaltsgerät als nach dem Schrecken der Dämonen.

    Diese Formulierung hatte ich im deutschen Wiki-Artikel "Gruň" gefunden. Da sie mir recht passend erschien und der Artikel durchaus mit Sachkenntnis geschrieben ist, hatte ich sie übernommen. Aber nun habe ich es oben geändert.

    Gut, dann schauen wir uns die beiden Marien von Staré Hamry etwas näher an. Zuerst das Gnadenbild.

    der Immerwährenden Hilfe

    ". . . der immerwährenden Hilfe / ustavičné pomoci" steht nicht im Namen der Kirche, sondern "Pomocnice křesťanů / Helferin der Christen". Das ist nicht das gleiche. Nach einigem Suchen habe ich im Kirchenraum aber tatsächlich eine Kopie des besagten Gnadenbildes gefunden. Sie hängt über dem Ausgang. Die Kirche ist nicht geostet. Der Ausgang befindet sich an der Südseite.

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    Staré Hamry, Ortsteil Gruň, Kirche St. Maria - Helferin der Christen (kostel Panny Marie Pomocnice křesťanů), Blick zur Orgelempore mit dem Gnadenbild über dem Eingang (Foto: Roman Polách, 28. Mai 2021, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

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    Gruň, Kirche St. Maria - Helferin der Christen, Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe

    (Foto: Roman Polách, 10. Oktober 2021, Člověk a Víra, CC-BY-NC)

    Die Kirche wurde 1891 geweiht. Die Kopie des Gnadenbildes stammt vermutlich aus jener Zeit. Unter dem Gemälde ist eine Beschriftung in tschechischer Sprache zu sehen. Die Orthografie weicht von der damaligen Norm ab. Die Abweichungen zeigen den Einfluss des regionalen lachischen Dialekts. Ich gebe hier den Text in der originalen Schreibweise wieder:

    Sv. Maria, vždytrvajicy pomocy

    oroduj za nás!

    St. Maria der immerwährenden Hilfe

    bitte für uns!

    Die Idee und den überwiegenden Teil des Bildmaterials zu dieser Galerie verdanke ich dem tschechischen Verein "Člověk a Víra" - Mensch und Glaube. Die Mitglieder dieses Vereins haben es sich zum Ziel gesetzt, das christliche Leben ihrer Heimat in hochwertigen Fotografien zu dokumentieren. Die Aufnahmen sind für die nichtkommerzielle Verwendung lizensiert. Bei Weiternutzung bittte jeweils den Namen der Fotografin oder des Fotografen sowie den Vereinsnamen "Člověk a Víra" angeben! Der Verein wird von professionellen Fotografen geleitet und hat seine Veröffentlichungsgrundsätze mit der Tschechischen Bischofskonferenz abgestimmt. Die Fotos von Člověk a Víra ermöglichen interessante Einblicke in die christlich geprägte Kulturlandschaft. Auswahl, Anordnung und Kommentierung der Bilder sind von mir.

    Beginnen möchte ich mit einigen Aufnahmen aus der Neujahrsnacht. Im Osten des tschechischen Teils von Schlesien, in der ethnografischen Region Lašsko, liegt die Gemeinde Staré Hamry (Althammer). Das Ortszentrum liegt im Tal der Ostravice. Östlich davon erstreckt sich der Gebirgskamm Gruň, der zu den Mährisch-Schlesischen Beskiden gehört. Dort auf der Höhe befindet sich der kleine Ortsteil Gruň. Die Holzkirche Maria Hilf (kostel Panny Marie Pomocnice) wurde in den Jahren 1887 bis 1891 erbaut. Hier begrüßen die Christen das Neue Jahr. In der Kirche mit Lobpreisungen Gottes, draußen mit Wunderkerzen.

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    Staré Hamry, Ortsteil Gruň, Silvesterfeuerwerk 9 Minuten nach Mitternacht (Foto: Petr Polanský, Člověk a Víra, 1. Januar 2024, CC-BY-NC)

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    Staré Hamry, Gruň in der Neujahrsnacht, im Hintergrund die Kirche Maria - Helferin der Christen

    (Foto: Petr Polanský, Člověk a Víra, 1. Januar 2024, CC-BY-NC)

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    Staré Hamry, Gruň, 41 Minuten nach Mitternacht. Mit Wunderkerzen wird das Neue Jahr in die Luft geschrieben

    (Foto: Lukáš Polanský, Člověk a Víra, 1. Januar 2024, CC-BY-NC)

    Ich wünsche euch allen an diesem 31. Geburtstag der Tschechischen Republik ein gesundes Neues Jahr!

    Ich wünsche allen ein schönes Neues Jahr!

    Waleri Tschudinow hat uns aus seiner Heimatstadt Woronesch diese schöne Aufnahme vom 30. Dezember übermittelt. Die Kirche wurde in den Jahren 2000 bis 2018 erbaut. Sie ist der Geburt Christi geweiht. Weihnachten wird in Russland erst am 7. Januar gefeiert. Zum Neuen Jahr wünscht Waleri im Forum des russischen Kirchenkataloges sobory.ru "Geduld, Verständnis für den anderen, innere Ruhe in dieser nicht einfachen Zeit, Gesundheit, Liebe und Gelingen bei allen Vorhaben". Dem möchte ich mich anschließen.


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    Woronesch, uliza Swobody 67a, Kirche der Geburt Christi (zerkow Roschdestwa Christowa) (Foto: Валерий Чудинов, 30. Dezember 2023, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Es ist völlig klar, dass man am Standort des "Plögerschen Rondells" keine Marmorkolonnade errichten wird, denn diese würde den Blick und den Weg von der Hauptallee zum Orangerieschloss verstellen. Die Perspektive von der Hauptallee über das "Neue Stück" mit dem reitenden Friedrich und dem Bogenschützen zum Mittelteil des Orangerieschlosses zählt zu den wichtigsten Blick- und Wegebeziehungen im ganzen Park. Die Rehgartenkolonnade des 18. Jahrhunderts hatte lediglich zwei Durchlässe in der Achse der Hauptallee. Sie befand sich ja inmitten eines Waldstücks. Demgegenüber ist die gartenräumliche Situation heute eine völlig andere. Zudem befand sich die Kolonnade einige Meter westlich des heutigen Rondells. Eine Rekonstruktion am Originalstandort würde also den Rhythmus der Hauptallee stören und kommt somit auch nicht infrage.

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    Potsdam, Park Sanssouci, Blick von der Hauptallee zum Orangerieschloss (Foto: Allie Caulfield, 9. September 2022, CC-BY-2.0)