• Ich bin auch schockiert, wie leichtfertig man diese Häuser aufgegeben hat. Sie hatten tatsächlich den Krieg überlebt, in Köln ein absolutes Wunder! Ehrlicherweise hatte ich mit so etwas aber schon gerechnet, seitdem man die Häuser so mir nichts dir nichts einfach abgebaut hat. Bei normalen Sanierungen von beschädigtem Fachwerk nimmt man die Häuser auch nicht im ersten Schritt auseinander.

    Es gibt hier nur eine einzig valide Position, die beiden Häuser müssen in originaler Bauweise rekonstruiert werden! Wir werden dazu eine Pressemitteilung machen, es kommt jetzt noch auf die genaue Argumentation an.

  • „Das Haus wird wohl einem modernen Zweckbau weichen.“


    Kölner Altstadt Fischmarkt: Freie Wähler fordern Fachwerk retten und historischen Wiederaufbau
    (Köln / Altstadt) Das historische Fachwerk der Giebelhäuser an Groß St. Martin ist laut Kölns Baudezernet Markus Greitemann nicht mehr zu retten. Die…
    www.lokalkompass.de


    Die Eigentümer-GmbH scheint wirklich kein Interesse an Rekonstruktionen oder historisierenden Fassaden zu haben, es läuft wohl tatsächlich auf einen modernen Zweckbau hinaus, der beide Parzellen umfasst.

  • Ich bin gerade sehr betroffen, dass im Jahre 2024 so lieblos mit der wenigen Altstadtsubstanz umgegangen wird und das auch noch an einer so sensiblen und das Stadtbild prägenden Stelle. 1960er Jahre? Ja, da kann man das noch „verstehen“. Aber heute ist es schlichtweg nur noch kulturlose Barbarei, die keinerlei Rechtfertigung mehr zulässt.

  • Ich bin gerade sehr betroffen, dass im Jahre 2024 so lieblos mit der wenigen Altstadtsubstanz umgegangen wird und das auch noch an einer so sensiblen und das Stadtbild prägenden Stelle. 1960er Jahre? Ja, da kann man das noch „verstehen“. Aber heute ist es schlichtweg nur noch kulturlose Barbarei, die keinerlei Rechtfertigung mehr zulässt.

    Mich beschleicht das Gefühl, dass hier durch Zusammenlegung beider Parzellen Rendite herausgequetscht werden soll. Vermutlich werden dort Luxus-Neubauwohnungen mit Rheinblick o. Ä. entstehen.

  • Es ist wirklich frustrierend zu sehen, wie Kölns historische Bauten einfach dem Abriss zum Opfer fallen. Diese Gebäude sind nicht nur Teil der Geschichte der Stadt, sondern auch wichtige Symbole ihrer Identität und Kultur. Eine absolute Schande! Die schaffen es nicht einmal 5 HÄUSER! zu erhalten! Was sollen die Italiener mit all ihren Baudenkmälern sagen? Ich fass‘ es einfach nicht!

    Was können wir tun? Ist es den Kölnern so egal?

  • Daß ein Stück Köln, das sicher bei sehr vielen Leuten sehr sehr tief in der Erinnerung verankert ist und eines der letzten Ensembles bildete, nun auch billigsten, niedrigsten und schäbigsten Renditeinteressen unserer Zeit weichen soll, ist sehr enttäuschend, sehr deprimierend und frustrierend; nicht zuletzt bei dieser wahrhaft "treffsicheren" Begründung führt solch ein Anlaß auch zu einer offenbar notwendigen Abwendung von der Stadt.

  • Absolut widerlich und beschämend!!! Ich bin wirklich restlos schockiert und denke, dass ich Köln so oder so keine Besuche mehr abstatten werde. Für mich zählt diese Stadt (ausgenommen die Kirchen) zum abscheulichsten und hässlichsten, das Deutschland zu bieten hat. Und ich war eineinhalb Jahre fast jedes Wochenende in Köln, kenne es also schon einigermaßen gut.

  • Wir wissen doch gar nicht, ob die Fassaden rekonstruiert werden. Ich glaube kaum, dass man hier was "modernes" zulassen wird.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • „Das Haus wird wohl einem modernen Zweckbau weichen.“


    https://www.lokalkompass.de/c-politik/frei…aufbau_a1953780


    Die Eigentümer-GmbH scheint wirklich kein Interesse an Rekonstruktionen oder historisierenden Fassaden zu haben, es läuft wohl tatsächlich auf einen modernen Zweckbau hinaus, der beide Parzellen umfasst.

    Wir haben hier aber bei den Freien Wählern aber eindeutig einen Freund unserer Sache, vielleicht bietet sich da eineZusammenarbeit an.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Wir wissen doch gar nicht, ob die Fassaden rekonstruiert werden. Ich glaube kaum, dass man hier was "modernes" zulassen wird.

    Doch, die Eigentümer-GmbH möchte einen modernen Zweckbau errichten, wie in meinem Beitrag oben zitiert. Die Stadt erhebt keine Einwände.

    Das Haus wird wohl einem modernen Zweckbau weichen. Die Stadt rückt zudem von Forderungen ab, die Eigentümer-Firma - eine große Immobilien GmbH zu verpflichten, das Haus wieder nach den historischen mittelalterlichen Plänen zu rekonstruieren.

    Wahrscheinlich ist also ein Rendite-Objekt in Form von Luxuswohnungen mit Rheinblick.

    Kölner Altstadt Fischmarkt: Freie Wähler fordern Fachwerk retten und historischen Wiederaufbau
    (Köln / Altstadt) Das historische Fachwerk der Giebelhäuser an Groß St. Martin ist laut Kölns Baudezernet Markus Greitemann nicht mehr zu retten. Die…
    www.lokalkompass.de
  • Doch, die Eigentümer-GmbH möchte einen modernen Zweckbau errichten, wie in meinem Beitrag oben zitiert. Die Stadt erhebt keine Einwände.

    Das Haus wird wohl einem modernen Zweckbau weichen. Die Stadt rückt zudem von Forderungen ab, die Eigentümer-Firma - eine große Immobilien GmbH zu verpflichten, das Haus wieder nach den historischen mittelalterlichen Plänen zu rekonstruieren.“

    Wahrscheinlich ist also ein Rendite-Objekt in Form von Luxuswohnungen mit Rheinblick.

    https://www.lokalkompass.de/c-politik/frei…aufbau_a1953780

    Die Häuser werden nicht aus Fachwerk gebaut, aber wie die Fassaden aussehen werden, wissen wir ja nicht. Ich glaube, dass sie sehr ähnlich aussehen werden, wobei das Innere natürlich ganz neu gebaut wird:

    Zitat

    Die Keller, Erdgeschosse und ersten Etagen sind erhalten geblieben, weil sie gemauert sind. Daher bleibt auch der Denkmalstatus der Häuschen bestehen. Für den Wiederaufbau oberhalb macht der Stadtkonservator nur grobe Vorgaben. „Eine Fachwerkstruktur erwarten wir nicht mehr“, sagte Werner. „Was es wieder geben soll, ist das Steildach mit der bisherigen Trauflänge und Firstlinie, die hochstehenden Fensterformate und der Putzbau.“

    Markus Greitemann sagte: „Mir ist wichtig, dass die Stadtsilhouette und der Charakter der Häuser beibehalten werden.“ Thomas Werner betonte, dass die Giebelhäuser auf den Ostchor der Kirche Groß St. Martin reagieren. Die Proportionen müssten also erhalten werden. Doch wie der Eigentümer die Häuser wieder aufbaut, kann er selbst entscheiden. Innen hat er völlige Gestaltungsfreiheit, auch was die Einteilung der Geschosse angeht. „Da werden wir nicht eingreifen und auch nichts rekonstruieren“

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Die Häuser werden nicht aus Fachwerk gebaut, aber wie die Fassaden aussehen werden, wissen wir ja nicht. Ich glaube, dass sie sehr ähnlich aussehen werden, wobei das Innere natürlich ganz neu gebaut wird:

    Laut der Quelle ist ein (nicht zwei!) moderner Zweckbau für die Centralis-Gruppe aus Hamburg geplant, das Interesse an historischen Fassaden dürfte - der Planung entsprechend - gegen Null tendieren. Solange Firstlinie und Trauflänge beibehalten werden, steht einer modernen Fassade laut Stadtkonservator ja auch nichts im Wege.

  • Dass selbst an einem solchen Kölner Vorzeigeort ein originalgetreuer Wiederaufbau ausgeschlossen wird (obwohl dies eigentlich näher liegt als alles andere), zeigt, wie schlecht es um das Thema Rekonstruktion in Deutschland derzeit bestellt ist. Die Gründe dafür sind jedem bekannt, der sich in letzter Zeit mit der Materie und den Protagonisten, die ich hier nicht nochmals nennen will, beschäftigt hat. Und in Köln herrscht sowieso ein wenig geschichtsbewusster Geist, weshalb die Stadt auch so geschichts- und gesichtslos aussieht. Denkt man sich den Dom weg, was bleibt dann eigentlich noch groß an identitätsstiftender Substanz? Man sollte meinen, da wären solch kleine verbliebene Ensembles wie dieses besonders wertvoll, aber wie man sieht, hält man selbst das offenbar für verzichtbar. Ich hoffe, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

    In dubio pro reko

  • wie schlecht es um das Thema Rekonstruktion in Deutschland derzeit bestellt ist.

    Das hat mE mit Reko nix zu tun, das ist noch ungleich schlimmer. Dass ein erhaltenes Vorzeigealtstadthaus (das Titelbild des seinerzeitigen Bildbandes "Köln" des DKV) aus welchen nachvollziehbaren Gründen auch immer abgerissen, aber sodann nicht wiedererrichtet wird, ist völlig unfassbar. Eine Stadt, die solches tut, hat sich aufgegeben. Das ist eine Frage der Bestandsicherung und -erhaltung. Wenn man schon bei ersterem versagt hat, muss man das doch bei zweiterem möglichst wettmachen. Da gibt es doch an sich nichts zu diskutieren. Die Stadt hat da nicht von "Forderungen abzurücken", diese müssen eine glatte Selbstverständlichkeit sein. Eine "Eigentümer-GmbH" kann an einer solchen Stelle einfach nicht "frei bauen", das würde bei keinem Gericht durchsetzbar sein.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • [...]

    Es gibt hier nur eine einzig valide Position, die beiden Häuser müssen in originaler Bauweise rekonstruiert werden! Wir werden dazu eine Pressemitteilung machen, es kommt jetzt noch auf die genaue Argumentation an.

    Das historische Gebäudeensemble am Fischmarkt würde ich schon als „ikonisch“ für Köln bezeichnen. Ich habe mir heute Morgen mal in der Bahnhofsbücherei die Souvenirabteilung angeschaut: Fast alle Postkarten, die nicht ausschließlich den Dom zeigen, bilden die "bunten Häuser" ab (einige habe ich aufgrund ihrer baldigen Rarität als Geldanlage erworben, eine als Weihnachtskarte für den Stadtkonservator Herrn Dr. Werner;). Ebenso Magnete, Stadtführer etc. Überall finden sich die hübschen Häuser.

    Auch das Amt für Tourismus dürfte wenig begeistert sein, hier beispielsweise ein Link mit der Häuserzeile (Prospekte analog): https://www.koelntourismus.de/erlebnisse-lif…koeln-in-kuerze
    Auch bei touristischen Bewertungsportalen dürfte der Fischmarkt bis dato der Altstadt ein paar Punkte gerettet haben. Vielleicht ist das Ganze auch ein Thema für Frau Schock-Werner, Herrn Sterck oder den rheinischen Verein für Denkmalpflege, die sich bisher für das Stadtbild einsetzten.

  • Echt krass, und ich hätte es nicht für möglich gehalten, das man in 2024 ein historisches Postkarten- und Social Media-Motiv in einer Stadt einfach mal so den Renditeinteressen eines Investors opfert. Diese Häuserzeile ist auf so gut wie allen Postkarten der Stadt, und wenn ihr mal zu Google geht und "Köln Altstadt" eingebt, dann ist diese Häuserzeile das meist angezeigte Motiv.
    Das ist, als würdest du die berühmte Römerzeile in Frankfurt abreißen oder die Alsterarkaden in Hamburg. :lachentuerkis:

    Ich wäre sehr viel untröstlicher, wenn ich nicht Köln eh schon lange für mich persönlich abgeschrieben hätte.

  • Das "Tagesgeschäft" in seiner scheinbar selbstverständlichen Verwendung von in Westdeutschland jahrzehntelang selbstverständlicher Begriffe wie "baufällig", "Einsturzgefahr", "Nicht mehr zu retten", von dem man offensichtlich annimmt, es greife wegen seiner "langjähig bewährten Verwendung" selbstverständlich auch an einem der letzten verbliebenen Ensembles des alten Köln; präziserweise wohl das letztverbliebene. Es beeinträchtigt mit seinen Folgen auch Außenwirkung, Wahrnehmung und Reputation nicht nur eines Platzes, sondern einer ganzen Stadt; was auch immer davon noch übriggeblieben sein sollte. Es handelt sich hier um einen Fall, der das zukünftige Selbst der Stadt mitdefiniert und es kann (und wird) nicht ausbleiben, daß sich für viele Menschen die Frage nach der Bindung an die Stadt neu stellen wird. Wir sprechen hier von einem Tiefpunkt, der vollständig unvorstellbar schien.

  • Ich glaube, es ist ziemlich klar, womit zu rechnen ist:

    Die Centralis Immobilien Gruppe ist spezialisiert auf die Entwicklung und Revitalisierung von Hotels und Serviced Apartments in Bestlagen im deutschsprachigen Raum. Dabei legen wir großen Wert auf ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Zusammenspiel von baulicher Aufwertung und anschließendem Betreiberkonzept.“

    Quelle: https://centralis-immobilien.de/#portfolio

    Insgesamt sollen in den bunten, schmalen Fachwerkhäuser mit historischen Fassaden (seinerzeit noch nicht abgerissen) 20 Apartments mit eigener Küche für Selbstversorger entstehen.“

    Quelle: https://www.rundschau-online.de/koeln/koeln-in…lkonzept-600169


    Also wie vermutet wohl Luxuswohnungen aka "Services Living Appartements".