Posts by Däne

    Es ist schon richtig, dass es in Lübeck auf Strassenebene viel zu tun gibt (Werbeschilder, Pflasterung, Strassenbeleuchtung). Einige Strassen schienen mir (abgesehen von Autos) schon auf den richtigen weg zu sein, z.B. die Hüxstrasse oder die Fleischhauerstrasse. Auffallend war auch, wie viele Häuser in den letzten Jahren sehr schön saniert wurden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass andere Strassen folgen werden, z.B. die Mühlenstrasse und die Wahmstrasse. Beide haben Potenzial.

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    Sichtachse 13, kennt ihr die? Ich auch nicht. In jedem Fall gibt es in Lübeck eine Sichtachsenstudie, die verhindern soll, dass irgendwelche Windräder den Blick auf die Altstadt negativ beeinflussen. Guter Ansatz, allerdings bindet man sich ja auch nicht nur den linken Schuh zu. Das Thema visual Trash ist eben breiter als nur Windräder. Hier der Malerwinkel Kirchturm vs. Baukran

    Tut mir Leid, aber was soll der Quatsch? Sollen Bauprojekte in der Altstadt verboten werden oder nur manuell durchgeführt werden? Die Altstadt ist nun mal ein lebendiger Wohnort. Mir ist es auf jeden Fall lieber, dass die Häuser bewohnt werden und die Bewohner dort parken können als eine tote Altstadt, wo keine Autos zu sehen sind. In Italien ist es oft ein grosses Problem, dass Häuser in den Altstädten leer stehen, weil man dort nicht parken kann. Viele Familien brauchen halt ein Auto.

    https://bekanntmachungen.luebeck.de/dokumente/d/1489/inline

    Abschlussbericht zur Altstadtsanierung. Sehr viele interessante Bilder und Karten.

    Ich bin gerade aus der Stadt zurückgekommen. Wie öfters erwähnt, ist der Wiederaufbau der zerstörten Gebiete grösstenteils sehr schlecht gewesen, ich kann aber mit einigen der frühen 50er Jahre Backsteinbauten leben, vor allem wenn die Fenster in Ordnung sind, ein Beispiel hier am Klingenberg: https://www.google.com/maps/@53.86444…SoASAFQAw%3D%3D

    Das neue Gründungsviertel habe ich zum ersten Mal gesehen und war damit wirklich sehr zufrieden. Es leistet einen sehr grossen Beitrag zur Heilung der Wunden der Altstadt. Gerne mehr davon! Die grossen Brachflächen südlich des Klingenbergs (Parkhaus/Schwimmhalle) sind eigentlich so attraktiv, dass hier eine ähnliche Bebauung möglich sein sollte. Die für mich schlimmsten Bausünden stehen direkt am Klingenberg (Süd- und Westseite). Dazu kommen leider recht neue Bauten wie das Haerder-Center und P&C am Markt. Das Motel One am Markt hat mir ganz gut gefallen. Richtig schäbig sind auch Beckergrube und Fünfhausen. Hier muss was passieren.

    Die erhaltene Bereiche sind aber immernoch riesig und grösstenteils sehr schön saniert. Man kann ohne Probleme Stundenlang durch herrliche Strassen, Gänge und Gassen wandern. Dazu kommen die wunderschönen Kirchen. Die Lage der Altstadt ist auch wunderbar.

    Ich verstehe die Argumente und Bewertungen von Manuuu eher wenig bis gar nicht. Die Bilder sind aber sehr schön.

    Ich bin bald in Lübeck und werde versuchen einige Bilder zu machen (Reko Hinter der Burg, Totentanz in der Marienkirche). Gibt es Wünsche?

    Ich verstehe nicht, was an weissen Sprossenfenstern so schlimm sein soll? Die sind auch bei uns sehr verbreitet.

    Troyes ist - das habe ich auf jedem Fall so gelesen - die grösste Fachwerkstadt Europas aber nicht sehr bekannt. Erstaunlicherweise stand in meinem Reiseführer (von der Stadt ausgegeben), dass Troyes nach der Zerstörung Nürnbergs die grösste Fachwerkstadt Europas sei. Ob das stimmt? Auf jeden Fall ist der Bestand an Kirchen und Fackwert immens. Troyes vermittelt ein Bild davon, wie Paris früher ausgesehen hat. Verglichen mit D. sind die Fachwerkbauten ziemlich einfach - ich weiss nicht, ob sie früher verputzt waren.

    ursus carpaticus vielen Dank. Was für ein Glück, dass Böhmen und Mähren den Krieg unversehrt überstanden haben! Wie sieht's mittlerweile auf dem Land aus? Sind die Kleinstädte und Dörfer ausgestorben, oder ist die Situation besser als in der alten DDR und z.B. Bulgarien und Rumänien?

    Gibt es keine Kritik seitens der Öffentlichkeit, dass man so viel Geld für Rekonstruktionen verwendet? Auch scheint es hier wirklich sehr grosse Probleme mit Korruptionsvorwürfe zu geben:

    HUF 53 billion was not enough for the Archduke Joseph’s Palace and underground car park – English
    Construction has exceeded the available budget by HUF 10 billion and they do not know what the total cost will be.
    english.atlatszo.hu

    So sehr ich die Rekos begrüsse: es scheint wieder ein typischer Fall zu sein, wo öffentliches Geld für regierungsnahe Firmen ausgegeben wird. Es wäre ja nicht das erste Mal. Schade, denn damit wird das alles teurer als notwendig.

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    The construction of the palace and the underground car park was contracted to the Magyar Építő Zrt., which is close to the government. The company is a favourite of the Fidesz government when it comes to public procurement. Its co-owner is Attila Paár, a billionaire who is one of the 50 richest Hungarians according to the Forbes list.

    Ich verstehe diese Abneigung deutsche Fachwerkstädte gegenüber nicht so richtig. Für mich ist das Fachwerk in Frankreich (Troyes, Rouen usw) deutlich "langweiliger". Allerdings stimmt es schon, dass man in D. oft zu heftig saniert und die Patina leider oft zerstört wird. Wir hatten ja auch ein Paar Beispiele davon in diesem Jahr (Amberg, Schlossberg in Quedlinburg). Für mich ist D. aber ohne Frage das Fachwerkland nr. 1!

    Ursus: Danzig ist als Stadt aüsserst sehenswert, allein die Kirchen sind eine Reise wert. Erwartet man ein Lüneburg oder Lübeck, wird man aber etwas enttäuscht. Ich wusste vorher, was mich erwarten würde und fand die Stadt als Zeugnis des Nachkriegswiederaufbaus in Polen sehr interessant. Die Langgasse ist auch wirklich schön, aber sehr touristisch geprägt (Irish Pub usw.). Man kann sehr günstig nach Danzig fliegen - probier's mal und fahr mal auch nach Marienburg, wenn du da bist. Die Landschaft in Ostpreussen ist auch sehr nett.

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    Ein Augsburg im "Danzig-Stil" (5 % glaubhaft historisch gestaltet, der Rest verschwunden) möchte ich mir aber nicht vorstellen, da ist mir das vorhandene Augsburg wesentlich lieber. Das bietet mir nämlich flächendeckend immer erhaltene und rekonstruierte Bauten und alte Strukturen und nicht nur konzentriert auf ein einziges Areal.

    Es gibt einige "Danziger" Häuser in der Altstadt von Augsburg, die nach 1945 erbaut wurden:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Das Problem Danzigs ist vor allem, dass das Zentrum seine Funktion leider weitgehend verloren hat. Es gibt mehrere Malls/EKZs, wo sich das Leben heute abspielt.

    Was die Qualität des Wiederaufbaus betrifft: Rein architektonisch sind die Polen natürlich spitze. Wenn man aber das Ergebnis städtebaulich betrachtet, finde ich persönlich, dass Freiburg und Münster besser gelungen sind, weil man dort eine richtige, lebendige Innenstadt geschaffen hat, die als solche auch funktioniert, und wo viele Bauten wiederaufgebaut wurden.

    ursus carpaticus Ich wollte die Leistung der Polen nicht schmälern, aber Danzig hat Heute schon was kulissenhaftes.

    Antenne wetteifern, der Stadt von Bell Tower von Str. Marys Kirche, Danzig, Polen Stockfotografie - Alamy
    Dieses Stockfoto: Antenne wetteifern, der Stadt von Bell Tower von Str. Marys Kirche, Danzig, Polen - C3WE17 aus der Alamy-Bibliothek mit Millionen von…
    www.alamy.de

    So weit ich weiss, bist du dort nie gewesen - ich bin gespannt, wie du die Stadt beurteilen würdest. Aber natürlich haben die Polen hier und anderswo grossartiges geleistet (Warschau, Polen, Breslau).

    Na, ja. Ganz sicherlich mit Lübeck die bis 1945 wertvollste Hansestadt im Ostseeraum. Leider zeigen die Luftbilder auch, was bis Heute fehlt. Auch darf man nicht vergessen was an Möbel und Innenausrichtung durch die sinnlose Zertstörung durch die Sowjet-Armee verschwunden ist. Dabei hat die Stadt ja fast den Krieg überstanden - wirklich bitter! Das heutige Danzig ist zwar schön, kann sich meiner Meinung nach überhaupt nicht mit Lübeck messen.

    Ist das alles "Reko" aus der Zwischenkriegszeit? (Weiß nur von der Uni-Bibliothek).

    Mehr oder weniger. Die meisten Häuser haben kleine "1914-1918"-Plaketten. Löwen ist aber deutlich heterogener als Ypern, das ähnlich wiederaufgebaut wurde. Auch hier sind die meisten Häuser keine Rekos sondern angepasste Neubauten der 1920er.

    Mir gefällt Löwen wegen der vielen Studenten besser als Ypern. Ypern ist sicherlich sehenswert, hat aber auch was künstliches und gespenstneriches.