Beiträge von Däne

    Ich kann Ursus' Kritik zum Teil verstehen, der grosse Unterschied ist aber, dass ich mit den einfachen aber angepassten Bauten der 50er Jahre keine Probleme habe. Daher finde ich das Stadtbild in Ordnung. Problematischer sind die Bauten ab etwa 1965 und leider auch der letzten Jahre.

    Ursus findet ungestörte Ensembles am wichtigsten, daher ist für Ursus die Innenstadt in Dresden (Neumarkt usw.) besser als Ihr Würzburger Pendant, wo immer wieder Nachkriegsbauten ins Blickfeld rücken. Ich finde Würzburg dagen als Stadt weit besser, weil man dort stundenlang rumlaufen kann und so manche interessante Entdeckungen machen kann. Es ist einfach eine "echte" Innenstadt, die es in Dresden so nicht gibt.

    Aber das ist natürlich meine subjektive Meinung.

    Schau, diese Diskussion hab ich eh schon aufgegeben. ABer der Vergleich mit Salzburg ist schon eine neue Qualität des Absurden.

    Ist natürlich ok. Ich bin dennoch überrascht, dass du den Wiederaufbau in der BRD so wenig differentiert betrachtest. Für mich gibt es auf jeden Fall einen enormen Unterschied zwischen z.B. Stuttgart und Würzburg. Die Karmeliterstrasse ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel Mühe man sich gemacht hat um zumindest Teile der alten Stadt zurück zu holen.

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    Generell ist es traurig, dass Schornsteine mehr und mehr von deutschen Dächern verschwinden. Das fällt mir auch immer im Leipziger Sanierungen-Strang auf. Schick die Fassaden saniert, sogar wiederbestuckt, aber die Schornsteine sind von den Dächern verschwunden.
    In Frankreich oder dem Vereinigten Königreich passiert dass nicht. Dort verbleiben die Schornsteine und sie bilden wunderschöne, charmante Dächerlandschaften. Deutsche Dächerlandschaften sind mittlerweile total glattgebügelt...und werden noch dazu immer mehr und mehr von Solarpanelen entstellt.

    Das hängt vor allem mit dem Fernwärmeanschluss zusammen. Das ist bei uns genauso, die Schornsteine bleiben aber zumindest in der Altstadt in Kopenhagen erhalten.

    @ Ursus

    Deine Kritik des Wiederaufbaus in vielen deutschen Städten kann ich generell gut nachvollziehen. Was Würzburg betrifft aber nicht: Die Stadt war noch stärker zerstört als Dresden, hat aber heute ein ganz angenehmes Stadtbild.

    Vor allem in den ersten Jahren nach dem Krieg wurden reihenweise angepasste/traditionelle Bauten errichtet.

    In der Nähe von Stift Haug: https://www.google.com/maps/@49.79733…i8192?entry=ttu

    Oder In der Semmelstrasse:

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    Auch scheint man in Würzburg viele Fassaden oder zumindest Portale gerettet zu haben. Natürlich gibt es auch hässliche Neubauten, aber generell spürt man, dass man in Würzburg nicht Tabula Rasa machen wollte.

    Ich habe jetzt recherchiert. Die Industriesteine haben zur Feuchtigkeitsschaden an der Fassade geführt, weil die Fassade nicht "atmen" konnte. Deshalb hat die Denkmalpflege zugestimmt.

    Was Dresden betrifft: Hier wurde nicht der Vorkriegszustand des Hofes rekonstruiert.

    Bilder von Heute:

    Der mittlere Giebel ist leider weg. Dafür können wir uns jetzt die verschiedene Ziegel ansehen. Rechts mit weissen Fugen: Handgestrichene Ziegel - ein Ergebnis der geplanten Sanierung. Oben sehen wir die gelben Originalziegel (siehte so aus, als hätte es ein Muster aus gelb und rot gegeben). Der Rest ist noch die Ziegel aus 1860.

    Die Industrieziegel sind hier besser zu sehen.

    Gesamtansicht vom Kanal gesehen. Der Giebel zum Schlossplatz sieht auch nicht gut aus.

    Zitat

    Soweit so gut, aber die industriell gefertigten Ziegel sollten durch Handstrichziegel ersetzt werden, was natürlich eine erhebliche Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes zur Folge hätte. Unabhängig davon, ob das ästhetisch zum Vorteil wäre, würde man damit ein über 160 Jahre alten Zustand des Gebäudes rückbauen.

    Das hört sich nach Dehio an. Dann bist du wohl auch über den Grossen Schlosshof in Dresden sehr geärgert?

    Aus Sicht der Denkmalpflege ist ein Rückbau eines Zustandes aus der Mitte des 19. Jahrhunderts höchst fragwürdig. Arbeitet man in Dänemark mit anderen Standards? Oder gab es vielleicht konservatorische Gründe für diese Maßnahme?

    Die (übrigens deutsche Industrieziegel aus 1860) sehen viel zu glatt aus. Daher begrüsse ich die Massnahme. Das Ergebnis war schon an einigen Stellen gut sichtbar und sah wunderbar aus. Übrigens sind die rückwertigen Giebel alle Neuschöpfungen aus der Restaurierung in 1860. Die werden natürlich nicht abgerissen (müssen sogar jetzt teilweise rekonstruiert werden).

    Eigene Bilder von Heute Morgen:

    Die Zerstörung ist natürlich immens. Immerhin stehen die beiden grossen Giebel (Mitte des Gebäudes und zum Schlossplatz) zumindest teilweise. Laut Feuerwehr sind die Mauern noch einigermassen stabil.

    Zitat

    In einem Artikel hatte ich gelesen, dass die Sanierungsmaßnahme - die zum Brand geführt hat - den Originalzustand wiederherstellen sollte.

    Was war denn in dem Zusammenhang geplant und welche Vereinfachungen sollten rückgängig gemacht werden?

    Die Fassade war ursprünglich mit gelben Ziegel vermauert, das Dach mit Blei gedeckt. Mitte des 19 JH wurden die Dächer mit Kupfer gedeckt und die Mauern mit roten Industrieziegel vermauert. Das Idealbild der Bauten von König Christian der 4. waren Rosenborg und Frederiksborg (grünes Kupfer/rote Ziegel). Ziel der geplanten Sanierung war die Industrieziegel durch handgestrichene Ziegel zu ersetzen. Man sieht ganz gut am zweiten Bild, dass die Ziegel am Giebel entfernt wurden, während die Industrieziegel Richtung Kanal noch da sind. Eigentlich würde man damit einen Zustand erzeugen, dass es nie vorher gegeben hatte (aber schön aussehen würde).

    Das wichtigste wäre die Innenräume der Kirchen zu rekonstruieren. Hier gibts es sehr, sehr viel zu tun. Ansonsten wäre es schön, mehr Sprossenfenster oder geteilte Fenster einzubauen. Das ist bei den 50er Jahre Bauten unheimlich wichtig.

    Ich finde das diese Bilder ganz gut die Stärken und Schwächen des Wiederaufbaus. Man darf aber nicht vergessen, dass Würzburg genau so stark zerstört wie Dresden war, wo der "Wiederaufbau" ganz anders lief. Heute hat Würzburg immer noch eine angenehme Innenstadt, was in Dresden gänzlich fehlt. Um so ärgerlich ist die schlechte Qualität der jüngeren Neubauten an zentralen Stellen der Innenstadt.

    Zur Harmonie-Gesellschaft: Der Bau steht noch, die Fläche des Konzertsaals ist eine Brache.