Berlin - Großer Tiergarten und Siegessäule

  • Ich hielt Hr. Geissler bisher für integer, aber mit dieser Äußerung beschädigt er sein Ansehen. Da müssten ganz andere Denkmale entfernt werden. Und wie bereits in einem Beitrag erwähnt - sie wurde schon mal zerlegt und auf ihren heutigen Standort versetzt. Diesen finde ich sehr gut gewählt (Shit, das waren ja die Bauleute um Speer) Und was guckt Hr. Geissler unter das Engelsgewand? Will er ein paar Buchsen sehen oder sogar gar nix? Mögen die Proportionen vielleicht etwas verschoben sein, aber durch die Erhöhung um eine Trommel wirkt die Säule besser als vorher. Aber das ist meine persönliche Meinung.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Also in einem muss man Geissler leider zustimmen:
    Verglichen mit anderen "Engeln" in Deutschland, wie dem Friedensengel in München, der Fama in Dresden oder dem aus dem Charlottenburger Schlosspark ist die "Goldelse" wirklich hässlich:
    http://commondatastorage.googleapis.com/static.panoram…al/59007591.jpg

    Dresden:
    http://abload.de/img/dscf0605zbsv3.jpg

    München:
    http://farm6.static.flickr.com/5141/5681400262_3daa820a55_b.jpg

    Charlottenburg:
    http://thumbs.dreamstime.com/z/statuenod-en…rten-30630931.j

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Also in einem muss man Geissler leider zustimmen:
    Verglichen mit anderen "Engeln" in Deutschland, wie dem Friedensengel in München, der Fama in Dresden oder dem aus dem Charlottenburger Schlosspark ist die "Goldelse" wirklich hässlich:
    http://commondatastorage.googleapis.com/static.panoram…al/59007591.jpg

    Dresden:
    http://abload.de/img/dscf0605zbsv3.jpg

    München:
    http://farm6.static.flickr.com/5141/5681400262_3daa820a55_b.jpg

    Charlottenburg:
    http://thumbs.dreamstime.com/z/statuenod-en…rten-30630931.j

    Was du manchmal so von dir gibts... :augenrollen: Hässlich ist sie sogar?

    Man kann die Statuen gar nicht miteinander vergleichen, weder von der Stilistik, der Thematik noch von der Größenordnung her. Die Viktoria ist kein Friedensengel und keine Fama. Sie tänzelt eben nicht leichtfüßig auf einem Bein und verteilt Blümchen oder tratscht gerne und spielt nebenbei Trompete. Sie ist die Göttin des Sieges mit Speer und in Rüstung und sie zieht aus, um ordentlich Arsch zu kicken. Und genau so sieht sie auch aus. Streng, stark und monumental und meiner Meinung nach, wunderschön und perfekt auf den Punkt von Friedrich Drake umgesetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Treverer (18. September 2015 um 05:14)

  • Ich persöhnlich finde die Siegessäule von ihrer architektonischen, als auch von ihrer symbolischen Bedeutung super gelungen und wichtig.
    Naja... abgesehen vom Gesicht und der Frisur der "Else", die auf mich eher wie ein "Markus" wirken.

    Auch wenn die Siegessäue nicht mehr ganz zeitgemäß sein mag, weil es kein Preussen mehr und keine preussische Armee mehr gibt und Krieg politisch unkorrekt geworden ist,...

    Denkmäler sind zeitlos. Sie sollen ja an ein Ereignis oder eine Person erinnern und können höchstens der aktuellen Weltanschauung entgegenstehen oder die Person als "nicht ehrungswürdig" eingestuft werden. Für mich steht die Siegessäule nicht nur für die drei Siege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich, sondern auch für die Einigung der deutschen Fürstentümer, Herzogtümer und Königreiche (abgesehen von Österreich) zum Deutschen Kaiserreich, welches letztendlich die Grundlage eines heutigen deutschen Staates ist.

    Und ein gutes hatten Albert Speers Achsenpläne, auch wenn er das zu dem Zeitpunkt garnicht wissen konnte. Man kommt auf der Straße des 17.Juli in Richtung Mitte zuerst am Symbol der deutschen Einigung vorbei, um dann auf das Symbol der deutschen Wiedervereinigung zuzusteuern: Das Brandenburger Tor. :smile:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Ich darf doch wohl ergänzen, dass das Denkmal von den Nationalsozialisten entstellt worden ist im doppelten Sinne. Erstens stand es vorm Reichstag. Zweitens ist nach seiner Versetzung zum Großen Stern (als Teil des Germania-Projektes) die Säule aufgestockt worden um den vierten Ring mit Girlanden. Daraus ergeben sich dann andere Proportionen, die Geissler wahrgenommen hat. IAuc die Goldelse wirkt natürlich anders, wenn sie höher steht. Die drei Säulen symbolisierten die drei Einigungskriege. Das wurde kaputt gemacht. Ich finde es prinzipiell gut über Denkmale und Bauten zu granteln.

    Trotzdem bin ich froh, wenn alles so bleibt wie es ist.

    Laut Spiegel 2012 ist Geissler nicht ganz ernst bei der Sache:

    Zitat

    Geißler bezeichnete die Forderung nun als Ironie: "Aber hinter jeder Ironie steht ein ernster Gedanke." Er habe eine Diskussion über preußisch-militaristische Denkmäler in Deutschland anstoßen wollen.

    Seltsamerweise ist heute die Siegessäule eher ein Symbol der Schwulenbewegung als des Militarismus, wenn es denn so etwas noch gibt. :buchlesen:

  • Zitat

    ...Er habe eine Diskussion über preußisch-militaristische Denkmäler in Deutschland anstoßen wollen.

    Hat sich der Geißler-Gutmensch eigentlich auch schon mal über "französisch-militaristische" Denkmäler aufgeregt? :gehtsnoch:

    (Wikipedia, Carlos Delgado; CC-BY-SA)

    oder über "italienisch-militaristische" Denkmäler? :gehtsnoch:

    (Wikipedia, Alessio Damato)

    Ehrlich, ich kann das dämliche Geschwafel von solch selbstgerechten Alt-68-ern und verrannten Salon-Bolschewiken langsam nicht mehr hören! :kotz:
    .

    Einmal editiert, zuletzt von Maecenas (18. September 2015 um 15:40)

  • Zweitens ist nach seiner Versetzung zum Großen Stern (als Teil des Germania-Projektes) die Säule aufgestockt worden um den vierten Ring mit Girlanden. Daraus ergeben sich dann andere Proportionen,

    So wie ich es gelernt habe, wurde über die vergoldete Dame an ihrem einstigen Platz vor dem Reichstag gerade deswegen gelästert, weil die damaligen drei Säulentrommeln schlecht proportioniert wirkten ("Die einzige Berlinerin ohne Verhältnis" hieß es damals). Die Erhöhung der Säule im Zuge ihrer Versetzung an den großen Stern diente eben der Verbesserung der Proportionen. Das kann ich nachvollziehen.

  • Auch wenn man - aus verständlichen Gründen - von den Nazis politisch wirklich wenig hält. Eines muss man ihnen aber lassen. In Ästhetik und Inszenierung waren sie die absoluten Profis.

  • Ich kann euch Deutschen nicht ganz folgen. In allen Laendern stehen Denkmaler aus allen Epochen. Das arme Berlin soll mit Steuern oder besser gesagt mit Schulden die Saeule abreissen? Waren solche Taten nicht eine der Gruende fuer die Gruendung dieses Forums? Abgesehen davon hatten Frankreich und Daenemark Preussen den Krieg erklaert, nicht umgekehrt. :buchlesen: Oesterreich war ein unvermeidlicher Umstand, da Oesterreich wider die Hauptstadt nach Wien hollen wolte ( England hetzte beide auch gegeneinander), aber sich im ersten Reich als zu Impotent erwis. Beispiel Hamburg. Erst Schwedisch gegen willen, dann Daenisch und zuletzt Franzoesisch mit Ambitionen England's, Hamburg auch noch zu holen.

    Ob die Putte schoen ist rechtfertigt erst bei der naechsten reno Steuergeld.

    In der Gruenderzeit war das Bauen uebrigens eine Wissenschaft. Der Engel ist so ausgelegt, dass er weitere Siege verkraften sollte um spaeter Geld zu sparen.

    Interessant ist eher, dass Dieser Faschist zugibt, dass Deu zu Oesterreich gehoert. das ist nicht Pol. korrekt! :lachentuerkis:

  • Das Wagner-Denkmal im Großen Tiergarten wird derzeit restauriert:

    Hoffen wir, dass dieses Schild Beherzigung finden wird - ansonsten, ein schön spitz zulaufendes Ziergitter wäre wohl auch nicht verkehrt:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Das Lessing-Denkmal wurde ja schon vor einiger Zeit fertig restauriert - das historisch nachempfundene Ziergitter erscheint mir aber für Graffiti-"Künstler" und sonstige Vandalisten recht einfach zu überwinden...

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Hoffen wir, dass dieses Schild Beherzigung finden wird - ansonsten, ein schön spitz zulaufendes Ziergitter wäre wohl auch nicht verkehrt

    Das Schild ist albern und wird (leider) keine Beherzigung finden. Jemand, der sich von solch einer Mahnung beeindrucken lässt, hat von vornherein ein Unrechtsbewusstsein und wird allenfalls vor Fahrlässigkeit gemahnt sein. Leute mit Vorsatz lachen darüber. Einige Jugendliche könnten gerade durch ein solches Schild auf die Idee gebracht werden, da sie ja hiermit etwas sogar per Schild verbotenes tun können.

  • Zitat

    Das Schutzdach wurde über dem Denkmal errichtet, um es vor Umweltschäden zu schützen. Diese, mit großem Aufwand betriebene Maßnahme wird sinnlos, wenn das Denkmal mutwillig beschmiert oder beschädigt wird, weil solche "Verzierungen" wiederum nur mit Schäden für das Denkmal entfernt werden können.


    Sehr traurig, daß solche Schilder überhaupt aufgestellt werden müssen. Aber das ist halt typisch für Berlin. Leute, die tatsächlich planen das Denkmal zu versauen, werden beim Anblick dieses Schildes nur müde lächeln. Vorausgesetzt, sie können lesen.

    Edit: Der Beitrag von Heimdall wurde abgesetzt, als ich noch getippt habe. Daher der nahezu identische Inhalt :smile:

  • (...) Einige Jugendliche könnten gerade durch ein solches Schild auf die Idee gebracht werden, da sie ja hiermit etwas sogar per Schild verbotenes tun können.


    Ja genau. Den Gedanken hatte ich auch. Das Schild an sich, sieht sehr billig aus, an seinen höhenversetzten rostigen Stangen. Abhängig vom Standort, stört es eher das schöne Erscheinungsbild des Denkmals. Eine echt blöde Idee.

  • Das Lessing-Denkmal wurde ja schon vor einiger Zeit fertig restauriert - das historisch nachempfundene Ziergitter erscheint mir aber für Graffiti-"Künstler" und sonstige Vandalisten recht einfach zu überwinden...

    Spinn ich oder hängt das Ziergitter bereits etwas schepp in den Angeln...? Hast du das Denkmal auch mal umrundet und nachgeschaut, ob man wieder die Wasserspeier an den Seitenbecken angebracht hat?

  • Das Schild ist doch auch schon ca. 30 Jahre alt, als das Thema Saurer Regen eben aktuell war - und als die Straße noch nicht voller Polizei durch die Botschaften war. Das Problem der Denkmäler ist auch weniger Graffiti, als eher das Abschlagen von Nasen, Fingern o.ä.