Berlin - Anhalter Bahnhof

  • Gehörte das ganze Bahnhofsgelände in den Westsektoren nicht formal zum Territorium der DDR, da die Allierten der Deutschen Reichsbahn die Betriebsrechte übertragen hatten? Und musste eine solche Sprengaktion nicht auch in beiderseitigem Einvernehmen organisiert worden sein?

    Das Bahnhofsgelände gehörte natürlich zu West-Berlin.

  • Kann und soll der Anhalter Bahnhof noch aufgebaut werden?? War es nicht nur funktionell in seiner Zeit?

    Natürlich waren alte Fassaden allen sehr schön und reizvoll. Auch von den vielen verschwunden Berliner Grossbauten, wie Wertheim, Tietz und Hertie in der Leipzigerstrasse....Die prächtige reizvollen Fassaden der ehemalige Kurfürstendamm, Potsdamer, Prager, Winterfeldt und Belle Alliance Platz, Bülow Strasse. Alles war reiner grandör wie heute nur noch in Wien und Budapest zu staunen sind.

    Wenigstens 1 Prachtstrasse in Berlin könnte und sollte doch im alten Stil versetz werden........

  • Nun ja, natürlich kann man darüber streiten, wie lange man ein „teilzerstörtes und funktionsloses“ Gebäude stehen lassen will. Im Fall der Semper-Oper in Dresden hat es genau 40 Jahre gedauert von der Zerstörung bis zur Wiedereinweihung: 13. Februar 1945 – 13. Februar 1985 („Freischütz“). In Wien brauchte es bei der Staatsoper 10 Jahre: zerstört am 12. März 1945 – wieder eingeweiht am 5. November 1955 („Fidelio“).

    In Köln hingegen hielt es der Stadtrat eher mit dem Spruch „Wat fott is, is fott !“. Das großartige Jugendstil-Opernhaus am Rudolfplatz wurde 1953 abgerissen. Sic transit gloria mundi.

  • Das großartige Jugendstil-Opernhaus am Rudolfplatz ist wirklich eine der grösste Verlusten in D. genau wie das Ensemble mit und rund das Schauspielhaus in FM. Dann noch das damals wunderbare Justizpalast in Magdeburg, das Verkehrsministerium in München, Norddeutscher Lloyd Gebäude in Bremen, Neo-Gotik Fassade Versicherungsgebäude in Bremen Innenstadt, Tietz Fassade Leipziger Strasse, Berliner Dom im Ursprungszustand, Landtag Gebäude Westfassade Berlin Littenstrasse, Fassaden an der Ku'damm Berlin usw. Ehem. Belle Alliance Platz Berlin.

    Und es geht um mehr dann nur die Gebäuden. Petri Kirche afbauen nutzt nichts, wenn nicht das ganze Umfeldt und Viertel wieder im alten Stil aufgebaut wird.

  • Das 1:87-Modell des Anhalter Bahnhofs im ehemaligen Bahnbetriebswerk desselben ist wirklich großartig. Zumindest im Modell kann man die Abfahrt des D 40 nach München nachstellen (siehe mein Avatar mit 01 105). Wenn man im Ringlokschuppen neben der preußischen S 10-Schnellzug-Lokomotive steht (Deutsche Reichsbahn Nummer 17 008), dann ist man als Eisenbahn-Freund natürlich begeistert.

  • Kleine Spielerei, aber ganz gut gemacht. Da kommt das Kind im Manne durch.


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  • Oberbaumbrücke

    Ich erkenne die grandiose Leistung zur Erstellung der Videos an, das sich manchmal ein " kleiner " Fehler einschleicht kann ja mal passieren.

    Als Bonus :

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  • Der Kulturblog Zeilenabstand.net berichtet über die Geschichte des Anhalter Bahnhofs und den Preisträger des Architekturwettbewerbs für das geplante Exilmuseum hinter dem Portikus. Ich sehe es auch so, dass eine zumindest teilweise Rekonstruktion des architektonisch sehr gelungenen Backstein-Bahnhofsgebäudes die beste Lösung gewesen wäre, unter den eingereichten Entwürfen für das Museum aber immerhin wohl der gelungenste ausgewählt wurde - und das war noch zu Lüscher-Zeiten.

    Link zum Artikel:

    Zeilenabstand.net

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Der Entwurf ist eine Katastrophe. Grauenvoll, das schöne Portal völlig entstellend. Er wirkt genauso zerstörend, wie die Wippe vor dem Schloß. Das ist ja auch beabsichtigt. Eine Teilrekonstruktion des vorderen Anhalterbahnhofs wäre durchaus möglich, aber ist halt nicht gewollt. Der kleine Rest muss durch die moderne Architektur nun so entstellt werden, dass er wie ein Fremdkörper wirkt.

    Besser wäre es wenn die Fläche unbebaut bleiben würde, bis eines fernen Tages vielleicht wirklich eine Teilrekonstruktion möglich wäre.

  • Mir gefällt der Entwurf sehr gut. huh:) Er wirkt wertig durch das Material und die Fassadenstruktur, elegant und dynamisch durch seine Wölbung und die Bögen. Er integriert die Reste des Bahnhofs meiner Meinung nach gut.

    Es ist tragisch, dass Bahnhof zerstört und nicht mehr aufgebaut wurde (es brauchte allerdings keinen Bahnhof mehr dort.), und dass der Eingangsrisalit nicht besser erhalten wurde, denn direkt nach dem Krieg war da noch sehr viel mehr da als jetzt. Ich würde mir wünschen, dass man also zumindest den Eingangsrisalit wieder vervollständigt und ihn nicht in diesem fake ruinösen Zustand lässt.

  • Demnächst mal:

    Das neue Exilmuseum am Anhalter Bahnhof
    Das neue Exilmuseum soll hinter der Ruine des früheren Anhalter Bahnhofs gebaut werden. Von dort begann für viele Verfolgte die Flucht ins Exil.
    www.bz-berlin.de

    Früher mal:

    Per Mausklick durch die Galaxie des Anhalter Bahnhof
    Das Technikmuseum lässt eine Verkehrslegende wieder aufleben. Dank moderner Digitaltechnik schufen Experten einen faszinierenden 360-Grad-Rundgang durch den…
    www.bz-berlin.de

    ==>Virtuelle Besichtigung: Der Anhalter Bahnhof am Askanischen Platz

    Anhalterbahnhof

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der schräge Kasten hinter dem Taxiportal wirkt sehr billig / SkandiLook eben. Kaum Aufwand in der Fassade. Keine wirkliche Eleganz, höchtens Leichtigkeit, aber nichts, was an diesem Ort angemessen wäre, verglichen mit dem monumentalen Vorgängerbau. Deshalb erscheint das Etwas wie ein Fremdkörper, langweilig und beliebig. Das ist auf Dauer kein Anziehungspunkt.

    Angemessen wäre, die Frontfassade des Anhalter Bahnhofes zu rekonstruieren, auch ein Teil der Säale und dann dem architektonischen Wettbewerb Raum zu geben für spannende Lösungen eines Museums dieser Art.

  • Es kann sein, dass ich mich hier schonmal gemeldet habe, und mich wiederhole, aber ich finde den neuen Entwurf überhaupt nicht übel. Ich finde ihn sogar ziemlich interessant und ansprechend.

    Eine Rekonstruktion ist ausgeschlossen, dass müssen wir uns leider ganz aus dem Kopf schlagen.
    Einen historisierenden Bau fände ich hier fehl am Platze. Der würde sich mit dem historischen Überbleibsel beißen, ihn womöglich übertrumpfen.
    Ich finde moderne Architektur hier ehrlich gesagt passend. Ich finde außerdem, dass sich der Entwurf, obwohl modern, dennoch dem originalen Überbleibsel annähert, so durch das Material, ja, sich sogar anschmiegt, durch den dynamischen Schwung um das Überbleibsel.
    Hier geht man meines Erachtens nach sehr gut den schmalen Grad zwischen respektvoller Abgrenzung und einem Rücktritt vor dem originalen Überbleibsel, und einer respektvollen Annäherung und Miteinschließung des originalen Überbleibsels.
    Last but not least, finde ich den Entwurf durchaus elegant durch den Schwung, durch die großen Bögen und das Musterspiel (je nach Standpunkt) des mittigen Fensterbandes.

  • Hoffentlich wird sich die Farbe des "Anbaus" halbwegs an das Portal anlehnen. Was das Portal angeht, so kommt auf den Schwarzweißfotos gar nicht herüber, wie schön die Farbe eigentlich war:

    Den Verlust deutscher Bausubstanz seit ~1942 finde ich nach wie vor unerträglich.

  • Ähnlich wie bei der Ostfassade des Schlosses, dürfte hier unfreiwillig ein Momentum entstehen, das unserer Sache nützt: Die Moderne verliert den direkten Vergleich mit der Vormoderne.