Potsdam - Quartier Synagoge und Acht-Ecken-Kreuzung

  • Ich dachte immer, dass Potsdam hat schon zwei Synagogen hat.

    Die erste ist in einem der Nebengebäuden des Neuen Palais.

    Die Gebäude, von denen auch welsche von der Uni Potsdam genutzt werden.

    Dort werden auch neue Rabbiner ins Amt eingeführt.

    Die zweite Synagoge ist in der Werner Seelenbinder Strasse und zieht hierhin um.

  • Das Abraham-Geiger-Kolleg am Neuen Palais ist die Rabbischule, keine Synagoge. Und die provisorische Synagoge in der Mammonstraße (in einem alten Feuerwehrbau) wird bald abgerissen, sobald die neue Synagoge öffnet.

  • Die Synagoge des Europäischen Zentrums Jüdischer Gelehrsamkeit am Neuen Palais, die im August 2021 eröffnet wurde, ist schon eine richtige Synagoge, wenn auch sehr klein. Ein richtiges Gemeindezentrum wie die große Synagoge in der Stadtmitte ist sie natürlich nicht.

    Die Synagoge befindet sich in dem Kastellanhaus rechts der Communs am Neuen Palais, das das Pendant zum Besucherzentrum auf der linken Seite darstellt.

    Artikel SZ 21.8.2021

  • Eine unmögliche Kiste genauso wie die Synagoge in Dresden.

    Na immerhin ist das keine Synagoge mit dem üblichen Mahnmal-Charakter, wie es bei Synagogen ja offenbar oft zum guten Ton gehört. Aber ein großartig gelungenes Gebäude kann ich hier auch nicht erkennen. Die Synagoge in Dresden sollte auch für so manchen beinharten Modernisten eine echte Herausforderung sein. Könnte so auch in Bergen Belsen stehen. Die Zeit ist offenbar immer noch nicht reif dafür, dass auch jüdische Gemeinden wieder schöne Gotteshäuser besitzen dürfen. Ich hatte im SSC mal eine entsprechende Diskussion zur alten Synagoge in Hannover und dann kamen Argumente wie "das geht doch nicht, bei unserer Geschichte". Es hat Zeiten gegeben, da habe ich auch so gedacht, aber heute denke ich: Auch fast 80 Jahre nach Kriegsende haben die Nazis auf jüdische Mitbürger immer noch einen derartigen Einfluss. Darf das sein, dass man diesen Verbrechern das zugesteht?

    Die so ziemlich einzige Synagoge mit Mahnmal-Charakter der ich als Halbmodernist wirklich was abgewinnen kann, ist die neue Synagoge in Mainz. Das ist ein wirklich interessantes Stück Architektur. Ansonsten sollten Mahnmale stehen wo sie angebracht sind. Das man in Potsdam einen halbwegs normalen Bau gewählt hat kann man gar nicht hoch genug einschätzen.

  • Naja, wie absurd das ganze werden kann, hat man ja in Hamburg gesehen, wo ein Teil des linksliberalen Establishments ( gegen die Gemeinde) im vereinigten Sündenstolz gerufen hat: nehmt uns doch nicht unser schönes Mahnmal, und schon gleich gar nicht durch eine Rekonstruktion !!1!!1

    Aber wie H. Broder immer wieder feststellt, die toten Juden scheinen hierzulande wichtiger zu sein als die lebenden.

  • Meine Meinung zu architektonischen Schwächen und Stärken der neuen Synagoge habe ich bereits kundgetan. Nur eine Bitte: Fahrt nach Potsdam und guckt euch das Gebäude in echt an. Wenn man davor steht, wirkt es irgendwie viel besser als auf Fotos.

  • Das habe ich getan und muss sagen, das stimmt. Was ich allerdings grundsätzlich nicht gut finde ist, wenn Gotteshäuser nicht frei stehen.

    Der Gasthof zum Einsiedler gefällt mir allerdings nicht. Trotz schönen Wetters sah das Gebäude irgendwie bedrückend aus. Das mag an der Farbe liegen, die ich vor Ort viel unangenehmer fand als auf den Bildern. Das ganze Haus wirkt aber auch sonst auf mich nicht sonderlich gelungen, kein Vergleich mit dem Original.

  • Der Gasthof zum Einsiedler gefällt mir allerdings nicht. Trotz schönen Wetters sah das Gebäude irgendwie bedrückend aus. Das mag an der Farbe liegen, die ich vor Ort viel unangenehmer fand als auf den Bildern. Das ganze Haus wirkt aber auch sonst auf mich nicht sonderlich gelungen, kein Vergleich mit dem Original.

    Das liegt daran, dass das Gebäude gestaucht wurde, damit die Synagoge reinpasst.

  • Ein Bild von heute. Ich kann auch nur bestätigen, dass das Gebäude sich doch besser einfügt, als von mir gedacht:

    Das Bild ist von mir und darf verwendet werden.

  • Die Synagoge könnte ja auch die Aula einer Gesamtschule beherbergen - gut, dass der Davidstern an der Fassade ist. Warten wir zudem mal ab, wie die Brandenburgische Landespolizei die Sicherheit gewährleisten will - da wird baulich sicher noch etwas kommen.

  • Die Synagoge könnte ja auch die Aula einer Gesamtschule beherbergen - gut, dass der Davidstern an der Fassade ist. Warten wir zudem mal ab, wie die Brandenburgische Landespolizei die Sicherheit gewährleisten will - da wird baulich sicher noch etwas kommen.

    Als ich die Bilder des Innenraums sah, habe ich auch sofort gedacht, dass das wie eine Aula oder Stadthalle aussieht.

  • Als ich die Bilder des Innenraums sah, habe ich auch sofort gedacht, dass das wie eine Aula oder Stadthalle aussieht.

    So tolle Aulen können wir uns in Hamburg in der Regel nicht (mehr) leisten! :rolleyes:

    Ich bin hin und her gerissen. Die Innenaufnahme lässt meinem Empfinden nach einen schlichten, aber schönen und stimmigen Raumeindruck erahnen. Ich bin gespannt auf aussagekräftigere Bilder des fertiggestellten Bauwerks.

    Andererseits, ich wäre nicht in diesem Forum hier, wenn nicht auch für mich gelten würde, dass ich einen traditionellen Bau bevorzugt hätte